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Genitivus partitivus – Verwendung

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Johanna Grogert
Genitivus partitivus – Verwendung
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Grundlagen zum Thema Genitivus partitivus – Verwendung

In diesem Video wird die Funktion und Verwendungsweise des Genitivus partitivus, also des Teilungsgenitivs im Lateinischen, behandelt. Anhand von Beispielen werden die typischen Wendungen, in denen der Genitivus partitivus vorkommt, erläutert. Beispiele dafür sind die Quantitätsadjektive multum, plus, plurimum, nimium, paulum, minus, minimum, tantum, quantum.

Transkript Genitivus partitivus – Verwendung

Salve! Hallo, mein Name ist Johanna. In diesem Video behandle ich den Genitivus partitivus mit dem Ziel, euch zu zeigen, was die Funktion des Genitivs ist, und in welchen Wendungen er besonders häufig vorkommt. Dafür solltet ihr die lateinischen Nomen schon deklinieren können und die Begriffe Komparative, Superlative und Ordinalzahlen kennen. Der Genitivus partitivus wird benutzt, um das Gesamte zu bezeichnen, von dem ein Teil, ein Part, angegeben ist. Besonders häufig steht er deswegen hinter Substantiven, die eine Menge oder ein Maß angeben, wie zum Beispiel in - pars nummorum. Pars, partis, feminin ist der oder ein Teil; nummus, nummi, maskulin, die Münze. Die Übersetzung für - pars nummorum - lautet - ein Teil der Münzen. Ein weiteres Beispiel ist magna copia auri. Copia, copiae, feminin, ist die Menge; aurum, auri, neutrum, das Gold. Folglich bedeutet - magna copia auri - eine große Menge Gold. Ein weiteres Beispiel; Magna copia frumenti ex Sicilia advecta est. Advehi, advehor, advectus sum heißt heranfahren, also ist die Übersetzung für diesen Satz: Eine große Menge Getreide wurde aus Sizilien herbeigeschafft. Der Genitivus partitivus steht auch neben substantivierten Adjektiven, die ein Maß oder eine Menge bezeichnen. Diese nennt man Quantitätsadjektive. Dazu gehören: Multum, plus, plurimum, nimium - operae; opera, operae, feminin, ist die Arbeit. In der deutschen Übersetzung heißt es dann - viel, mehr, das meiste, zu viel an Arbeit. Es gibt aber noch mehr von solchen Adjektiven. Es muss ja nicht immer mehr sein, es kann ja manchmal auch weniger sein. Paulum, minus, minimum - operae; wenig, weniger, sehr wenig Arbeit. Oder bei den Quantitätsadjektiven - tantum, quantum, aliquantum - operae heißt es in der deutschen Übersetzung - so viel, wie viel, ziemlich viel Arbeit. Quod vix, contingit, plus voluptatis parit. Contingere, contingo, contigi, contactum heißt gelingen. Parere, pareo, peperi, partum heißt erzeugen. Also hier in der Übersetzung: Was nur mit Mühe gelingt, bringt mehr Freude ( plus voluptatis). Auch gibt es substantivisch gebrauchte Pronomina in denen ein Genitivus partitivus steht. Dazu gehören im Lateinischen - quis, quisquam, quidam, nemo, alter / wer, irgendeiner, ein gewisser, niemand, ein anderer; zum Beispiel vestrum - von euch. An dieser Stelle eine kleine Besonderheit: Der Genitivus partitivus von nos und vos ist nostrum und vestrum. In  allen anderen Genitivfunktionen ist es eigentlich nostri und vestri. Weitere substantivisch gebrauchte Pronomina sind - nihil, id, idem, hoc, quid, aliquid, quidquid / nichts, das, dasselbe, dieses, etwas und irgendetwas; zum Beispiel detrimenti - an Schaden. Als Beispiel folgt eine römische Notstandsformel: Videant consules, ne quid res publica detrimenti capiat. Die Konsuln mögen dafür sorgen, dass der Staat keinen Schaden nimmt ( ne quid detrimenti). Auch gibt es Quantitätsadverbien, nach denen ein Genitivus partitivus steht. Dazu gehören - satis, parum, nimis, hier mit nummorum / genug, zu wenig, zu viel Münzen. Und es gibt Komparative, Superlative und Ordinalzahlen, die den Genitivus partitivus zu sich nehmen. Zum Beispiel: Maior fratrum, der ältere Bruder. Maior fratrum hier als Komparativ. Pulcherrima urbs totius Germaniae. Totus,a,um heißt ganz; hier folgt die Übersetzung mit dem Superlativ pulcherrima: Die schönste Stadt ganz Germaniens. Der Genitivus partitivus steht auch neben Ordinalzahlen, also Zahlen, die eine Reihe, eine Ordnung angeben. Im Deutschen lautet die Reihe beispielsweise - erstens, zweitens, drittens und so weiter. Ein Beispiel dazu: Princeps auctorum. Auctor, auctoris, maskulin, ist der Schriftsteller, also ist der princeps auctorum - der Erste unter den Schriftstellern. Auch in einigen festen Wendungen wie ubi terrarum oder quo gentium steht der Genitiv in der Funktion des Genitivus partitivus: Wo in aller Welt oder wohin in aller Welt? Damit ihr die principia de scipolorum seid, also die Ersten unter den Schülern seid, fasse ich zusammen, was ihr in diesem Video gelernt habt. 1. habt ihr die allgemeine Funktion des Genitivus partitivus als Teilungsgenitiv kennen gelernt und 2. ihr habt die Verwendung dieses Genitivs neben Substantiven, Quantitätsadjektiven, Pronomen, Quantitätsadverbien, Komparativen, Superlative und Ordinalzahlen kennen gelernt. Viel Erfolg weiterhin wünscht Johanna. Vale! Tschüss!

6 Kommentare
  1. Voll gut!

    Von Arnfynn, vor fast 3 Jahren
  2. Danke für den Kommentar.
    Ja, es ist schon richtig, dass die genannten Wörter hier als Adjektive fungieren, da sie hier das Substantiv „opera, ae“ quantitativ näher bestimmen.
    Da aber „multum, plus, plurimum, nimium“ auch als Adverbien vorkommen, hatte ich vermutlich den Kontext außer Acht gelassen.
    Danke!

    Von Eemilelv, vor fast 9 Jahren
  3. Hallo, es handelt sich hierbei um Quantitätsadjektive, weil sie deklinabel sind, also dekliniert werden können.

    Adverbien können nicht dekliniert werden, können aber in ähnlicher Funktion verwendet werden, allerdings ohne Genitivus partitivus. "multo" ist beispielsweise ein häufig verwendeter Ablativus mensurae (Ablativ des Maßes), der dann auch in adverbialer Funktion steht.

    Beste Grüße,

    Felix

    Von Felix T., vor fast 9 Jahren
  4. Habe eine Frage. - Bin etwas verunsichert
    Sind die Mengenangaben "multum / plus / plurimum nimium" wie es heißt Quantitätsadjektive - wie es im Video ( ca. 2.35) heißt - oder Quantitätsandverbien?

    Von Eemilelv, vor fast 9 Jahren
  5. Sehr gute Übersicht!

    Von Eemilelv, vor mehr als 9 Jahren
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Genitivus partitivus – Verwendung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Genitivus partitivus – Verwendung kannst du es wiederholen und üben.
  • Ordne die Wendungen der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    Überlege dir, wo in der Wendung der Genitiv steckt. Von welchem Substantiv oder Pronomen kommt er?

    Schau dir nun das Wort an, von dem der Genitiv einen Teil angibt.

    Ist es ein Substantiv, Zahlwort oder Pronomen?

    Was bedeutet es?

    Lösung

    Der Genitivus partitivus steht immer für eine Menge, aus der etwas herausgenommen wird - wie ein Kuchen, aus dem man ein Stück herausschneidet. Bei ihm steht oft ein Wort, das den Anteil bezeichnet - zum Beispiel plurimum (das meiste), tantum (so viel) oder multum (viel).

    In der Aufgabe findest du folgende Wendungen:

    • pars hominum - ein Teil der Menschen
    • copia auri - eine Menge des Goldes, oder einfacher: eine Menge Gold
    • plurimum operae - das meiste der Arbeit, oder: die meiste Arbeit
    • multum laboris - viel der Mühe, oder einfach: viel Mühe
    • tantum frumenti - so viel des Getreides, oder: so viel Getreide
    • quis nostrum - wer von den Unsrigen, oder: wer von uns
    Das erste Wort bezeichnet jeweils den Anteil, das zweite steht im Genitiv und bezeichnet die Gesamtmenge.

  • Bestimme alle Genitive des Anteils in den Sätzen.

    Tipps

    Nimm dir jeden Satz einzeln vor und suche zuerst nach einem Wort im Genitiv.

    Überlege dann, ob es sich um einen Genitiv des Anteils handelt.

    Steht er für eine Menge, aus der ein Teil herausgenommen wird?

    Der lateinische Text hat insgesamt fünf Genitivi partitivi.

    Lösung

    Zuerst solltest du untersuchen, wo in den Sätzen überhaupt Genitive stecken. Wenn du welche gefunden hast, schaust du dir ihre Umgebung an und überlegst: Geben sie eine Menge oder ein Gesamtes an, von dem ein Teil weggenommen wird? Antworten sie auf die Frage: Wovon?

    Wenn das zutrifft, handelt es sich um einen Genitivus partitivus oder Genitiv des Anteils. Schau dir auch noch einmal die Wendungen an, die du im Video kennen gelernt hast.

    In der Aufgabe tauchen folgende auf:

    • multum aquae - viel vom Wasser
    • copiam argenti - eine Menge Silber
    • multum auri - viel Gold
    • quis vestrum - wer von euch
    • principem civium - der erste der Bürger
    Es gibt auch noch andere Genitive in den Sätzen:
    • cum cane sororis enthält zwar einen Genitiv, sororis ist aber ein Genitiv des Besitzes, ein Genitivus possessivus. Du fragst: Mit wessen Hund? - Mit dem Hund der Schwester.
    • Genauso ist es bei pilam filii. Man fragt: Wessen Ball? - Den Ball des Sohnes. Auch das ist ein Genitiv des Besitzes, ein Genitivus possessivus.
    • rex Romanorum enthält ein Genitivattribut. Man fragt hier nicht: Der König wovon? Sondern man fragt: Was für ein König? - Die Antwort: Der König der Römer.

  • Vervollständige die Wendungen anhand der Übersetzung.

    Tipps

    Lies dir die Übersetzung jeweils ganz genau durch.

    Versuche dich an die Listen und Wendungen zu erinnern, die du im Video kennengelernt hast.

    Achte auf den Unterschied:

    nichts - wenig - viel - zuviel!

    Für jede Bedeutung gibt es ein anderes lateinisches Wort.

    Lösung

    In dieser Aufgabe siehst du eine Reihe von Genitiven aufgelistet. Es handelt sich dabei immer um einen Genitiv des Anteils, einen Genitivus partitivus.

    Er steht für eine Menge oder Gesamtheit, aus der ein Teil herausgenommen wird. Das Wörtchen, das für diesen Teil steht, musst du jeweils einsetzen.

    Um das richtige Wort auszuwählen, musst du dir anschauen, wie die ganze Wendung übersetzt ist. Die Wörter „nichts“, „wenig“, „viel“ oder „zuviel“ zeigen dir, welches lateinische Wort du einsetzen musst.

    Wiederhole anhand des Videos noch einmal, was die Pronomina und Substantive bedeuten und präge sie dir gut ein. Du bekommst folgende Wendungen:

    • nimium vini – zuviel Wein
    • plus voluptatis – mehr Freude
    • copia saxorum – eine Menge Steine
    • quis nostrum – wer von uns
    • paulum panis – wenig Brot
    • nemo fratrum – keiner der Brüder
    • nihil omnium – nichts von allem

  • Vervollständige die Übersetzung der Sätze.

    Tipps

    Vokabelhilfen:

    • civis, -is (m.) - der Bürger
    • aurum, -i (n.) - das Gold
    • hostis, -is (m.) - der Feind
    • pars, partis (f.) - der Teil
    • labor, -oris (m.) - die Arbeit

    Übersetze jeweils zuerst das vordere der fett markierten Wörter und frage dann: Wovon? Die Antwort darauf gibt dir der Genitivus partitivus.

    Lösung

    In der Übersetzung fehlen jeweils die fett markierten Wörter. Die Wendungen enthalten alle einen Genitiv des Anteils. Nach ihm fragst du: Wovon?

    Schauen wir uns die Sätze an:

    • Nemo civium oratorem Catonem ignorat. - Hier kannst du übersetzen: Keiner der Bürger kennt den Redner Cato nicht. Oder einfacher: Kein Bürger. Der Genitiv des Anteils ist civium.
    • Latrones multum auri e domo abstrahunt. - Hier kannst du sagen: Die Räuber tragen viel des Goldes aus dem Haus weg. Oder kürzer: viel Gold. auri ist der Genitiv des Anteils.
    • Quis hostium ducem nostrum vulneravit- Hier übersetzt du: Welcher der Feinde hat unseren Anführer verletzt. Oder besser: Welcher Feind. Der Genitiv des Anteils ist hostium.
    • Servi partem laborum neglegunt. - Das heißt: Die Sklaven vernachlässigen einen Teil der Arbeiten. Man kann das auch abkürzen und sagen: Sie vernachlässigen die Arbeiten teilweise.

  • Gib an, welche Wendungen einen Genitiv des Anteils enthalten.

    Tipps

    Der Genitivus partitivus steht immer für eine Menge, aus der ein Teil herausgenommen wird.

    Das kann auch eine nicht näher bekannte Gruppe von Personen sein, aus der jemand Bestimmtes herausgenommen wird.

    Der Genitiv hat auch andere Funktionen - er kann zum Beispiel anzeigen, wem etwas gehört (possessivus) oder für das Objekt einer Handlung stehen (obiectivus).

    Lösung

    Alle Wendungen aus der Aufgabe enthalten einen Genitiv. Es handelt sich jedoch nicht immer um einen Genitiv des Anteils.

    Den Genitivus partitivus oder Genitiv des Anteils findest du auf die Frage: Wovon?, also: Ein Teil wovon? Eine Menge wovon?. Er steht für eine Menge oder Gruppe, aus der etwas oder jemand Bestimmtes herausgenommen wird. In dieser Aufgabe trifft das bei folgenden Wendungen zu:

    • pars vestrum – ein Teil eurer Leute, oder besser: ein Teil von euch
    • nemo amicorum – keiner der Freunde, oder kürzer: kein Freund
    • nemo civium – keiner der Bürger, oder: kein Bürger
    • maior sororum – die ältere der Schwestern, oder einfach: die ältere Schwester.
    Keinen Genitiv des Anteils enthalten dagegen die restlichen Wendungen:
    • frater pueri – der Bruder des Jungen. Hier ist pueri ein ganz normales Genitivattribut. Es beschreibt den Bruder näher. Du fragst: Was für ein Bruder ist es? - Der Bruder des Jungen.
    • mos maiorum – die Sitten der Vorfahren. Du fragst: Wessen Sitten? Oder: Wer besaß die Sitten? Das ist ein Genitivus possessivus, ein Genitiv des Besitzes.
    • timor periculi – die Furcht vor der Gefahr. Hier hat der Genitiv die Funktion eines Objekts. Er gibt das Ziel oder den Gegenstand an, auf den man sich richtet. Man nennt das Genitivus obiectivus.

  • Vervollständige die Sätze, indem du die richtigen Wendungen einsetzt.

    Tipps

    Lies dir zunächst die unvollständigen lateinischen Sätze und ihre deutschen Übersetzungen gut durch.

    Das fett markierte Wort in der deutschen Übersetzung zeigt dir, welches Wort du im lateinischen Satz einsetzen musst.

    Kläre die Bedeutung der Wörter in der Ablage. Wenn du dir unsicher bist, wirf noch einmal einen Blick ins Video.

    Achtung: Zwei Wörter bleiben übrig!

    Lösung

    In den Sätzen fehlen jeweils die Mengenangaben, die zu den Genitiven des Anteils gehören. Gemeinsam ergeben sie folgende Wendungen:

    1. ubi terrarum - wo auf der Welt
    2. satis nummorum - genug Münzen
    3. pars militum - ein Teil der Soldaten
    4. nimium olivarum - zuviele Oliven
    5. alter fratrum - der eine / der andere der Brüder.
    Übrig bleiben minus (wenig) und nemo (keiner) - sie passen nirgends.

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