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Genitivus partitivus – Genitiv des Anteils

Der Genitivus partitivus ist im Lateinischen der Genitiv des Anteils und gibt an, welcher Teil vom Ganzen gemeint ist. Er wird in Verbindungen wie pars und multitudo verwendet. Möchtest du wissen, wie er übersetzt wird? Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Genitivus partitivus – Genitiv des Anteils
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Anne-Katrin Niemeyer
Genitivus partitivus – Genitiv des Anteils
lernst du im 2. Lernjahr - 3. Lernjahr

Grundlagen zum Thema Genitivus partitivus – Genitiv des Anteils

Der Genitivus partitivus im Lateinischen

Der Genitivus partitivus im Lateinischen ist der Genitiv des Anteils (von pars – Teil). Mit ihm geben wir das Ganze an, von dem etwas ein Teil ist. Wir erfragen ihn mit der Frage „Wovon?“. Er steht in bestimmten Verbindungen, über die wir uns mithilfe einer Tabelle einen Überblick verschaffen können:

Genitivus partitivus steht nach Beispiel
pars und multitudo Pars hominum se prudentem putat.
Superlativen Fortissimus militum Achilles erat.
bestimmten Pronomina Nemo nostrum est, qui hoc nesciat.
unus, solus Solus omnium Laocoon periculum providit.
Mengenadjektiven Multi eorum verbis tuis crediderunt.

Äußerlich unterscheidet sich der Genitivus partitivus nicht von anderen Genitivfunktionen. Lediglich der Genitivus partitivus von vos (ihr) und nos (wir) hat eine Sonderform, nämlich vestrum und nostrum. In den anderen Fällen erkennen wir den Genitivus partitivus an den genannten Wortverbindungen.

Genitivus partitivus – Übersetzung

Werfen wir nun einen Blick auf die Übersetzung der eben eingeführten Beispiele:

  • Pars hominum se prudentem putat.
    Ein Teil der Menschen hält sich für klug.

  • Fortissimus militum Achilles erat.
    Der Tapferste von/unter den Soldaten war Achilles.

  • Nemo nostrum est, qui hoc nesciat.
    Es gibt niemanden unter uns, der das nicht wüsste.

  • Solus omnium Laocoon periculum providit.
    Als Einziger von allen sah Laokoon die Gefahr voraus.

Genitivus partitivus und Genitiv des Anteils am Beispiel Troja

  • Multi eorum verbis tuis crediderunt.
    Viele von ihnen haben deinen Worten Glauben geschenkt.

Aus den Beispielen können wir folgende Regel ableiten: Den Genitivus partitivus übersetzen wir entweder mit einem Genitiv im Deutschen (1. Beispiel) oder einem Präpositionalausdruck mit von oder unter (2.–5. Beispiel).

Geschafft! In Zukunft kannst du den Genitivus partitivus erkennen und übersetzen. Wenn du deine Kenntnisse über den Genitivus partitivus noch ein wenig vertiefen möchtest, findest du weitere Übungen in den Arbeitsblättern bei sofatutor.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Genitivus partitivus – Genitiv des Anteils

Salvete! Seid gegrüßt. Latein, einfach erklärt von Anne. Pars hominum spectaculum videre potest. Ein Teil der Menschen kann das Schauspiel sehen. Die anderen finden keinen Platz. Pech gehabt. In pars hominum steckt ein genitivus partitivus, ein Genitiv der Teilung. Diesen wollen wir heute wiederholen und üben. Wir werden uns verschiedene Beispiele anschauen und üben, den genitivus partitivus zu erkennen und zu übersetzen. Fangen wir an. Magna multitudo hominum in arenam properat. Wir übersetzen zunächst das Subjekt und Prädikat. Eine große Menge eilt. Wohin eilt sie sagt uns: in arenam. Eine große Menge eilt in die Arena. Fehlt uns noch hominum, ein Genitiv Plural. Wir fragen: eine große Menge wovon? Also: Eine große Menge an Menschen eilt in die Arena. Der genitivus partitivus hominum bezeichnet das Ganze, von dem ein Teil angegeben ist: magna multitudo, die große Menge. Hier steht der genitivus partitivus nach einem Substantiv, multitudo. Ein weiteres Beispiel: Celerrimi omnium bonas sedes occupant. Findest du den Genitiv? Genau. Omnium ist Genitiv Plural von omnis. Wir übersetzen zunächst ohne diesen Genitiv. Die Schnellsten besetzen die guten Plätze. Wir fragen: die Schnellsten wovon? Antwort: die Schnellsten von allen. Die Schnellsten von allen besetzen die guten Plätze. Omnium ist der genitivus partitivus und steht hier neben einer Steigerungsform eines Adjektivs, dem Superlativ celerrimi. Wie geht es weiter? Multi eorum spectaculum vident. Viele sehen das Schauspiel. Der Genitiv ist hier eorum. Das kommt von is, ea, id, dem Demonstrativpronomen. Wir fragen: viele wovon? Viele von ihnen sehen das Schauspiel. Eorum ist der genitivus partitivus und steht hier neben einem substantivierten Adjektiv, multi, viele, das eine Menge angibt. Das Kolosseum ist voll. Doch was machen die anderen? Nonnulli decedunt, quod nihil sedum assecuti sunt. Bei diesem Beispiel ist der Genitiv etwas schwieriger zu entdecken. Findest du ihn? Er steht im quod-Satz: sedum. Das kommt von sedis, sedis, der Sitz, und ist Genitiv Plural. Also: Einige gehen weg, weil sie keine Plätze – wörtlich: nichts an Plätzen – bekommen haben. Sedum ist also unser genitivus partitivus und steht hier neben einem Pronomen, das eine Menge angibt, nihil. Ein weiteres Beispiel ist: Satis patientiae iis non est. Wir übersetzen zunächst wörtlich: Ihnen ist nicht genug an Geduld. Patientiae ist unser genitivus partitivus und steht hier neben satis, einem Mengenadverb. Wir übersetzen schöner: Sie haben nicht genug Geduld. Eine Besonderheit schauen wir uns noch an. Alii quaerunt: quis vestrum sedem partit? Der Genitiv ist schwer zu bestimmen. Schaffst du es? Es ist vestrum. Das kommt von vos, dem Personalpronomen. Die Form des genitivus partitivus lautet bei diesem immer vestrum oder nostrum. Das ist ein verkürzter Genitiv Plural von vestrorum und nostrorum. Also übersetzen wir: Andere fragen: wer von euch teilt den Platz? Vestrum steht als genitivus partitivus hier neben einem substantivisch gebrauchten Pronomen, quis. Das Gedränge ist vorbei. Vielleicht bekommen so doch noch einige einen Sitzplatz. Ich gebe dir hier eine kleine Zusammenfassung. Der genitivus partitivus bezeichnet das Ganze, von dem ein Teil angegeben ist. Man fragt nach diesem Fall: wovon? Er steht neben Substantiven, zum Beispiel pars oder multitudo, substantivierten Adjektiven, die eine Menge bezeichnen, zum Beispiel multi. Außerdem kommt er vor neben Steigerungsformen von Adjektiven, wie celerrimi, neben Adverbien, die eine Menge angeben, zum Beispiel satis, oder Mengenpronomen wie nihil. Er kommt auch vor, neben substantivisch gebrauchten Pronomina wie quis. Ich hoffe, ich konnte dir helfen und du wirst beim Lesen in deinem Lateinbuch viele solcher Genitive entdecken. Viel Spaß dabei. Res bene succedat. Viel Erfolg wünscht Anne.

2 Kommentare
  1. Hallo Fam Mayr67,

    es ist sicherlich nicht der wichtigste Genitiv. Schon deshalb nicht, weil man ihn meist intuitiv richtig übersetzen kann, ohne überhaupt erkannt zu haben, dass es sich um einen genitivus partitivus handelt.

    Jedoch gibt es immer wieder Lehrer, die Schwerpunktklausuren zu Kasusfunktionen, also auch zu diesem Genitiv, konzipieren und da muss man diesen Genitiv erkennen und angemessen wiedergeben können.

    Viele Grüße aus Redaktion!

    Von Igor S., vor mehr als 6 Jahren
  2. Gutes Video keine Frage, aber ist dieser Genetiv nicht komplett überflüssig?

    Von Fam Mayr67, vor mehr als 6 Jahren

Genitivus partitivus – Genitiv des Anteils Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Genitivus partitivus – Genitiv des Anteils kannst du es wiederholen und üben.
  • Vervollständige den Text über den Genitivus partitivus.

    Tipps

    Die Wortarten, die den Genitivus partitivus nach sich ziehen, hast du schon im Video kennen gelernt. Kannst du dich an sie erinnern?

    Schau dir das Beispielwort an und überlege, um was für eine Wortart es sich handelt - ein Substantiv, Adjektiv oder Pronomen?

    vestrum ist kurz für vestrorum und kommt von vos.

    nostrum ist kurz für nostrorum und kommt von nos.

    Lösung

    Der Genitivus partitivus beschreibt ein Ganzes, aus dem ein Teil herausgenommen oder hervorgehoben wird. Man fragt nach ihm: wovon?, zum Beispiel: multitudo hominum - eine Menge wovon?. Die Antwort: eine Menge von Menschen.

    Den Genitivus partitivus findest du nach verschiedenen Wortarten und Formen:

    • nach Substantiven, die eine Menge angeben: zum Beispiel pars (der Teil), multitudo (die Menge)
    • Mengenadjektiven wie multi (viele)
    • Steigerungsformen von Adjektiven wie celerrimi (die schnellsten)
    • Mengenadverbien wie satis (genug)
    • Mengenpronomen wie nihil (nichts)
    • substantivisch gebrauchten (Frage-)Pronomen wie quis? (wer?).
    So kann man sagen: satis omnium oder nihil omnium - genug von allem oder nichts von allem.

  • Übersetze die Wendungen mit dem Genitivus partitivus.

    Tipps

    Alle Wendungen enthalten einen Genitivus partitivus.

    Er beschreibt das Ganze, von dem ein Teil herausgenommen wird.

    Überlege zuerst, welches der Wörter im Genitiv steht, also das Ganze bezeichnet - und welches den Anteil, der herausgenommen wird.

    Überlege: Handelt es sich um ein Substantiv, Adjektiv oder Pronomen, ein Adverb oder ein Zahlwort?

    Lösung

    In dieser Aufgabe wiederholst du nochmal die Wendungen aus dem Video, die mit einem Genitivus partitivus stehen. Mit dem Genitivus partitivus wird das Ganze beschrieben, aus dem ein Teil herausgenommen wird. Man fragt nach ihm: wovon?
    Sehen wir uns die Wendungen genauer an:

    • pars hominum - pars bedeutet: ein Teil. hominum kommt von homo, hominis (der Mensch) und steht im Plural. Du fragst: ein Teil wovon? - ein Teil der Menschen.
    • satis patienta - satis heißt genug und ist ein Adverb der Mengenangabe. patientia, ae ist die Geduld. Du fragst: genug wovon? - genug von der Geduld, oder kürzer: genug Geduld.
    • multi eorum - multi ist ein Adjektiv, das die Anzahl angibt: viele. eorum kommt von is, ea, id und steht im Plural. Du fragst: viele wovon? - viele von ihnen oder diesen.
    Gehst du weiter nach diesem Schema vor, kommst du zu folgenden Lösungen:
    • celerrimi omnium - die Schnellsten von allen
    • magna multitudo hominum- eine große Menge (an) Menschen
    • nihil omnium - nichts von allem
    • Quis vestrum? - Wer von euch?.

  • Benenne alle Genitive des Anteils in den Sätzen.

    Tipps

    Gehe die Sätze durch. Suche die Genitivformen und schaue dir ihre Übersetzung an. Antworten sie auf die Frage: wovon?.

    Achtung: nicht alle Genitive sind Teilgenitive.

    Lösung

    Der Genitivus partitivus gibt die Menge an, aus der etwas herausgenommen wird. Er steht immer zusammen mit einem Substantiv, Adjektiv, Adverb oder Pronomen, das den Anteil bezeichnet. Um ihn zu finden, fragst du: wovon?.

    Hier die Genitive des Anteils in der Übersicht:

    • quis vestrum - wer von euch
    • multitudo spectatorum - eine Menge Zuschauer
    • unus eorum - einer von diesen / ihnen
    • nemo nostrum - keiner von uns
    • optimus omnium - der beste von allen.
    Achtung: Nicht jeder Genitiv ist ein Teilgenitiv. Bei frater Iuliae handelt es sich einfach um ein Genitivattribut. Du fragst: wessen oder was für ein Bruder? - der Bruder Iulias.

  • Vervollständige die Wendungen, so dass sie zur Übersetzung passen.

    Tipps

    Steht die Lücke erst an zweiter Stelle, muss diese mit einem Genitiv gefüllt werden. Sieh dir die Auswahlmöglichkeiten gut an und suche zunächst nach den Genitiven.

    Steht die Lücke an erster Stelle, brauchst du das Wort, das den Anteil bezeichnet.

    Lösung

    Der Genitivus partitivus bezeichnet das Ganze, von dem ein Teil herausgenommen wird. Damit ist er immer von einem Bezugswort abhängig. In dieser Übung findest du alle möglichen Arten von Bezugsworten. Hier siehst du im Überblick die Wendungen:

    • magna multitudo - eine große Menge Menschen (Substantiv)
    • multi mercatorum - viele von den Händlern (Mengenadjektiv)
    • celerrimi pueroum - die Schnellsten der Jungen (Steigerungsform)
    • satis cibi - genug Nahrung (Mengenadverbien)
    • nihil sapientiae - keine Weisheit, nichts an Weisheit (Mengenpronomen)
    • quis hominium? - Wer von den Menschen (Fragepronomen)
    • nemo nostrum - keiner von uns (Mengenpronomen).
    Die Wendung ubi terrarum? (Wo in aller Welt?) ist erstarrt und kommt nur in dieser Form vor.

  • Gib an, welche Aussagen auf den Genitivus partitivus zutreffen.

    Tipps

    Nur vier der sechs Aussagen sind richtig.

    Überlege genau: steht der Anteil oder das Ganze im Genitivus partitivus?

    Vergleiche das am Beispiel pars hominum.

    Lösung

    Der Genitivus partitivus beschreibt das Ganze, von dem ein Teil hervorgehoben wird - nicht andersherum!

    Man fragt nach ihm: wovon?. An der Frage siehst du schon, dass der Genitivus partitivus immer von einem Bezugswort abhängig ist. Dieses Bezugswort beschreibt den Teil, den man herausnimmt, der Genitivus partitivus das Ganze.

    Das Bezugswort kann sehr unterschiedlich aussehen: Es kann ein Substantiv sein (z. B. pars in pars hominum), ein Mengenadjektiv (multus, -a, -um), eine Steigerungsform eines Adjektivs (celerior, celerrimus), ein Mengenadverb (satis), ein Mengenpronomen (nihil) oder ein substantivisch gebrauchtes Fragepronomen (quis?).

    Richtig sind also nur die Antwortmöglichkeiten zwei, drei, vier und sechs.

  • Ermittle die deutsche Übersetzung.

    Tipps

    Die fett markierten Wendungen enthalten einen Genitivus partitivus.

    Nach ihm fragt man: Wovon?.

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Anteil im Deutschen wiederzugeben: an etwas, von etwas oder mit einem Genitiv ohne Präposition.

    Lösung

    Der Genitivus partitivus gibt das Ganze an, von dem ein Teil herausgenommen wird. Man fragt nach ihm: wovon?

    Mit dieser Frage kannst du auch die Übersetzung angehen. In den Sätzen findest du vier Genitive des Anteils:

    • pars hominum - hier gibt das Substantiv pars den Anteil an. hominum kommt von homo (der Mensch). Du fragst: ein Teil wovon? - ein Teil von den oder der Menschen.
    • multitudo eorum - hier bezeichnet das Substantiv multitudo die Teilmenge. eorum kommt von is, ea, id und beschreibt das Ganze. Du fragst: eine Menge wovon? - eine Menge von diesen oder ihnen.
    • satis patientiae - hier bezeichnet ein Mengenadverb den Anteil (satis). Du fragst: genug wovon? - genug von der Geduld oder an Geduld.
    • celerrimus omnium - hier steht die Steigerungsform eines Adjektivs, nämlich der Superlativ celerrimus zu celer (schnell). Du fragst: der schnellste wovon? - der schnellste von allen.

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