Kongruenzsätze für Dreiecke – Überblick
Kongruenzsätze erklären die Bedingungen für deckungsgleiche Dreiecke. SSS steht für "Seite - Seite - Seite" und besagt, dass alle drei Seiten übereinstimmen müssen. Neben SWS und WSW gibt es auch SsW als weitere Vergleichsmöglichkeit. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text.
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Grundlagen zum Thema Kongruenzsätze für Dreiecke – Überblick
Kongruenzsätze für Dreiecke einfach erklärt
$\text{SSS, SWS, WSW, SsW}$ – Was haben diese Abkürzungen zu bedeuten? Und was haben sie mit Dreiecken zu tun? Dahinter verbergen sich die Kongruenzsätze für Dreiecke. Was das genau bedeutet, schauen wir uns im Folgenden gemeinsam an.
Kongruenzsätze Einführung
Um die Kongruenzsätze zu verstehen, müssen wir uns zuerst den Begriff Kongruenz genauer anschauen. Kongruent bedeutet deckungsgleich. Sind zwei Figuren kongruent, so können wir diese deckungsgleich übereinanderlegen – also so, dass nirgendwo etwas übersteht. Sie gleichen sich in Form und Größe. Für Dreiecke bedeutet das, dass sie in allen Seiten und allen Winkeln übereinstimmen. Es gibt vier Kongruenzsätze für Dreiecke. Diese besagen:
Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn sie in drei bestimmten Eigenschaften übereinstimmen.
Außerdem gilt:
Hast du Seiten und Winkel entsprechend der Kongruenzsätze gegeben, so sind die Dreiecke immer eindeutig konstruierbar.
Kongruenzsätze Überblick
Schauen wir uns die vier Kongruenzsätze genauer an. Alle vier Kongruenzsätze sind in der folgenden Grafik dargestellt. Seiten werden mit $\text{S}$ und Winkel mit $\text{W}$ abgekürzt.
$\text{SSS}$ steht für Seite – Seite – Seite. Das heißt, Dreiecke sind immer dann kongruent, wenn sie in allen drei Seiten übereinstimmen. Bei diesem Satz ist zu beachten, dass die Dreiecksungleichung gelten muss. Diese besagt, dass zwei Seiten zusammen immer größer als die dritte sein müssen. Es gilt also: $a + b > c$. Zudem muss die Reihenfolge der drei Seiten übereinstimmen.
$\text{SWS}$ steht für Seite – Winkel – Seite. Stimmen zwei Dreiecke in zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel überein, sind sie kongruent. Wichtig ist, dass der Winkel von den beiden Seiten eingeschlossen sein muss.
$\text{WSW}$ steht für Winkel – Seite – Winkel. Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn sie in einer Seite und den zwei anliegenden Winkeln übereinstimmen. Sind zwei Winkel gegeben, wobei jedoch nur einer anliegt, dann kann der dritte durch den Innenwinkelsatz berechnet werden. Der Innenwinkelsatz besagt, dass die Summe aller Winkel im Dreieck $180^\circ$ beträgt.
$\text{SsW}$ steht für Seite – Seite – Winkel. Stimmen zwei Dreiecke in zwei Seiten und dem der längeren Seite gegenüberliegenden Winkel überein, so sind sie kongruent. Dabei steht das $\text{S}$ für die längere Seite und das $\text{s}$ für die kürzere Seite, an der der Winkel anliegt. Wichtig ist also, dass der Winkel der längeren Seite gegenüberliegt.
Kongruenzsätze Verwendung
Schauen wir uns nun genauer an, wie man mithilfe der Kongruenzsätze Dreiecke konstruieren kann. Für das erste Beispiel haben wir folgende Seiten gegeben:
$a= 6\,\pu{cm}$
$b = 7\,\pu{cm}$
$c = 10\,\pu{cm}$
Hier kann der Kongruenzsatz $\text{SSS}$ genutzt werden. Im ersten Schritt wird mit dem Geodreieck die Seite $c$ gezeichnet. Im zweiten Schritt wird um den Punkt $A$ mit dem Zirkel ein Kreisbogen mit dem Durchmesser von $7\,\pu{cm}$ gezeichnet. Das Ganze wird für den Punkt $B$ mit einem Kreisbogen von $6\,\pu{cm}$ wiederholt. Der Schnittpunkt dieser beiden Kreisbögen ist der Punkt $C$.
Nun müssen nur noch die Punkte $A$ und $B$ mit dem Punkt $C$ verbunden werden und wir erhalten das Dreieck $ABC$. Das Dreieck besitzt die vorgegebenen Seitenlängen.
Das nächste Dreieck hat folgende Eigenschaften:
$\alpha = 70^\circ$
$a = 10\,\pu{cm}$
$c= 7\,\pu{cm}$
Hier nutzen wir den Kongruenzsatz $\text{SsW}$. Zunächst zeichnen wir die kürzere der beiden gegebenen Seiten. Am Punkt $A$ wird der Winkel $\alpha$ abgemessen und durch eine Halbgerade eingezeichnet. Um nun die Seite $a$ zu erhalten, zeichnen wir einen Kreisbogen um den Punkt $B$ mit dem Radius $10\,\pu{cm}$. Dieser Kreisbogen schneidet die Halbgerade in
Wir verbinden $B$ mit $C$ zu einem Dreieck $ABC$. Das Dreieck erfüllt die gegebenen Eigenschaften.
Gibt es eigentlich die Variante $WWW$ als Kongruenzsatz?
Nein, das ist kein Kongruenzsatz. Zwei Dreiecke können in allen drei Winkeln übereinstimmen, aber verschieden lange Seiten haben.
Zusammenfassung Kongruenzsätze für Dreiecke
Hier findest du die wichtigsten Stichpunkte zu Kongruenzsätzen für Dreiecke:
- Es gibt vier Kongruenzsätze für Dreiecke.
- Diese besagen, dass zwei Dreiecke kongruent sind, wenn sie in drei bestimmten Eigenschaften übereinstimmen.
- Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn sie in allen drei Seiten übereinstimmen (SSS), wenn sie in zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel übereinstimmen (SWS), wenn sie in einer Seite und den anliegenden Winkeln übereinstimmen (WSW) oder wenn sie in zwei Seiten und dem Winkel gegenüber der längeren Seite übereinstimmen (SsW).
- Mithilfe der Kongruenzsätze lassen sich die Dreiecke konstruieren.
Um das Arbeiten mit Kongruenzsätzen noch mehr zu festigen, findest du weitere Übungen und Aufgaben zu Kongruenzsätzen hier auf der Seite.
Transkript Kongruenzsätze für Dreiecke – Überblick
SSS, SWS, WSW, SsW: Was haben diese Abkürzungen zu bedeuten und was hat das mit Dreiecken zu tun? Dahinter verbergen sich die Kongruenzsätze für Dreiecke. Aber was bedeutet kongruent? Kongruent heißt deckungsgleich. Sind zwei Figuren kongruent, so können wir diese deckungsgleich übereinanderlegen. Sie gleichen sich also in Form und Größe. Für Dreiecke bedeutet das, dass sie in allen Seiten und Winkeln übereinstimmen. Schauen wir uns nun die vier Kongruenzsätze an. Diese besagen, dass zwei Dreiecke kongruent sind, wenn sie in drei bestimmten Eigenschaften übereinstimmen. Außerdem gilt: Hast du Seiten und Winkel entsprechend der Kongruenzsätze gegeben, so sind die Dreiecke IMMER eindeutig konstruierbar. Seiten werden hier mit S und Winkel mit W abgekürzt.
SSS bedeutet also Seite-Seite-Seite. Das heißt: Dreiecke sind immer DANN kongruent, wenn sie in ALLEN drei Seiten übereinstimmen. Bei diesem Satz ist zu beachten, dass die Dreiecksungleichung gelten muss. Diese besagt, dass zwei Seiten zusammen IMMER GRÖßER als die dritte sein müssen. Ist diese Bedingung NICHT erfüllt, so können wir das Dreieck nicht konstruieren. Schauen wir uns nun den Kongruenzsatz Seite-Winkel-Seite, kurz SWS, an. Stimmen zwei Dreiecke in zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel überein, so sind sie kongruent. WSW bedeutet Winkel-Seite-Winkel. Zwei Dreiecke sind also kongruent, wenn sie in einer Seite und den zwei anliegenden Winkeln übereinstimmen. Falls du nur DIESE Winkel gegeben hast, so kannst du den dritten Winkel berechnen. Denn in JEDEM Dreieck beträgt die Summe der Innenwinkel 180 Grad. Kommen wir nun zu dem letzten Kongruenzsatz SsW, also Seite-Seite-Winkel. Stimmen zwei Dreiecke in zwei Seiten und dem der LÄNGEREN Seite gegenüberliegenden Winkel überein, so sind sie kongruent. Dabei steht das große S für die längere Seite und das kleinere s für die kürzere, an der der Winkel anliegt. Wichtig ist also, dass der Winkel der LÄNGEREN Seite gegenüberliegt. Das waren die vier Kongruenzsätze SSS, SWS, WSW und SsW. Und nun schauen wir uns zwei Konstruktionen nach den Kongruenzsätzen mal genauer an. Gegeben sind folgende Seiten: a gleich 6cm, b gleich 7cm und c gleich 10cm. Wir nutzen also den Kongruenzsatz SSS. Wir zeichnen mit dem Geodreieck die Seite c. Dann ziehen wir mit dem Zirkel einen Kreisbogen mit dem Radius 7cm um den Punkt A... und einen weiteren mit dem Radius 6 cm um B. Der Schnittpunkt dieser Kreisbogen ist der dritte Punkt unseres Dreiecks. Wir zeichnen die Seiten a und b und erhalten das Dreieck ABC. Das entstandene Dreieck besitzt die vorgegebenen Seitenlängen. Das nächste Dreieck hat folgende Eigenschaften. Gegeben ist der Winkel Alpha gleich 70 Grad, die Seiten a gleich 10 cm und c gleich 7 cm. Hier nutzen wir den Kongruenzsatz SsW. Zunächst zeichnen wir die kürzere der beiden gegeben Seiten. Dann zeichnen wir an A den Winkel Alpha. Um nun die Seite a zu erhalten, zeichnen wir einen Kreisbogen um B mit dem Radius gleich 10 cm. Dieser schneidet diese Halbgerade im Punkt C. Wir verbinden B mit C zu einem Dreieck ABC. Das Dreieck erfüllt die gegebenen Eigenschaften. Aber gibt es eigentlich die Variante WWW? Schauen wir uns dazu ein Beispiel an. Dieses Dreieck besitzt die Winkel Alpha gleich 40 Grad, Beta gleich 50 Grad und Gamma gleich 90 Grad. Und in DIESEM Dreieck sind die Winkel genauso groß. Trotzdem sind die Dreiecke NICHT kongruent, denn ihre Seiten sind unterschiedlich lang. Mit WWW bezeichnen wir also KEINEN Kongruenzsatz. Fassen wir alles nochmal zusammen. Es gibt vier Kongruenzsätze für Dreiecke. Diese besagen, dass zwei Dreiecke kongruent sind, wenn sie in drei bestimmten Eigenschaften übereinstimmen. Kongruent sind alle Dreiecke, deren Seitenlängen jeweils gleich lang sind. Dies gilt auch für Dreiecke, die in zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel übereinstimmen. Stimmen zwei Dreiecke in einer Seite und den an dieser Seite anliegenden Winkeln überein, so sind sie kongruent. Gleiches gilt für zwei Dreiecke, bei denen je zwei Seiten und der der längeren Seite gegenüberliegende Winkel einander entsprechen. So und damit ist für dich das Konstruieren von Dreiecken kein Problem mehr!
Kongruenzsätze für Dreiecke – Überblick Übung
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Gib die Kongruenzsätze für Dreiecke an.
TippsZwei Dreiecke sind kongruent (deckungsgleich), wenn die Dreiecke sich gegenseitig abdecken, nachdem sie ausgeschnitten und übereinandergelegt wurden.
Beachte, dass alle gleichseitigen Dreiecke in allen Winkeln übereinstimmen. Diese bemessen alle $60^\circ$.
Gleichseitige Dreiecke sind ähnlich zueinander, jedoch nicht kongruent.
Bei der Abkürzung SsW steht das große S für die längere Seite und das kleine s für die kürzere Seite, an der der Winkel anliegt.
LösungZwei Dreiecke sind kongruent zueinander, wenn jeweils drei Größen übereinstimmen. Dabei sind dies nicht irgendwelche Größen:
Zwei Dreiecke sind kongruent, wenn
- sie in den Längen ihrer drei Seiten übereinstimmen. Dieser Kongruenzsatz heißt „Seite Seite Seite“ oder kurz SSS.
- sie in den Längen von zwei Seiten sowie dem von diesen Seiten eingeschlossenen Winkel übereinstimmen. Dieser Kongruenzsatz heißt „Seite Winkel Seite“ oder kurz SWS.
- sie in der Länge einer Seite sowie den beiden an dieser Seite anliegenden Winkeln übereinstimmen. Dieser Kongruenzsatz heißt „Winkel Seite Winkel“ oder kurz WSW.
- sie in den Längen von zwei Seiten sowie dem der längeren dieser Seiten gegenüberliegenden Winkel übereinstimmen. Dieser Kongruenzsatz heißt „Seite Seite Winkel“ oder kurz SsW. Das erste „S“ ist großgeschrieben, um anzudeuten, dass dies die längere der beiden Seiten ist.
-
Beschreibe, wie ein Dreieck nach dem Kongruenzsatz SSS konstruiert werden kann.
TippsSchaue dir das Dreieck an:
- Die Eckpunkte werden gegen den Uhrzeigersinn bezeichnet.
- Die den Eckpunkten gegenüberliegenden Seiten werden mit den entsprechenden Kleinbuchstaben bezeichnet.
Ist die Summe der Seiten $a$ und $b$ kleiner oder gleich $c$, so kann man kein Dreieck konstruieren.
LösungDie Kongruenzsätze zeigen nicht nur, wann zwei Dreiecke kongruent, also deckungsgleich, sind.
Wenn die drei Seitenlängen eines Dreiecks gegeben sind, so lässt sich dieses Dreieck eindeutig konstruieren (SSS).
Es muss gelten, dass die Summe der beiden kürzeren Seiten größer als die längste Seite sein muss. Sei zum Beispiel $c$ die längste Seite, so muss $c\lt a+b$ gelten.
Nun kann das Dreieck wie folgt konstruiert werden:
- Zeichne eine Seite, zum Beispiel $c$.
- Die Endpunkte dieser Seite sind $A$ und $B$.
- Zeichne einen Kreis um $A$ mit dem Radius $b$ und einen Kreis um $B$ mit dem Radius $a$.
- Dort, wo die beiden Kreise sich schneiden, befindet sich der Punkt $C$.
- Zuletzt werden sowohl $A$ als auch $B$ mit $C$ verbunden.
Die beiden Kreise schneiden sich übrigens zweimal. Die beiden resultierenden Dreiecke sind kongruent zueinander.
-
Erkläre die Konstruktion eines Dreiecks nach dem Kongruenzsatz SsW.
TippsAchte darauf, mit welcher Seite angefangen wird. Überlege dir, an welcher Seite der Winkel $\gamma$ anliegt.
Der Radius des Kreises ist so groß wie die längste Seite im Dreieck.
LösungHier ist die komplette Konstruktion zu sehen.
- Zunächst wird die kürzere der beiden Seiten, also $a=6~\text{cm}$, gezeichnet. Die Endpunkte sind $C$ und $B$.
- Dann wird der Winkel $\gamma$ in $C$ abgetragen. So erhält man eine Halbgerade. Diese ist hier gestrichelt dargestellt.
- Um den Punkt $B$ zeichnet man einen Kreis, dessen Radius so groß ist wie die längere der beiden Seiten, also $c=9~\text{cm}$.
- Dieser Kreis schneidet die Halbgerade aus 2. in einem Punkt. Dies ist der dritte Punkt $A$ des Dreiecks.
-
Entscheide jeweils, ob einer der Kongruenzsätze erfüllt ist.
Tipps- SSS steht für „Seite Seite Seite“: Alle drei Seitenlängen sind bekannt.
- SWS steht für „Seite Winkel Seite“: Zwei Seitenlängen sowie der eingeschlossene Winkel sind bekannt.
- WSW steht für „Winkel Seite Winkel“: Eine Seitenlänge sowie die beiden anliegenden Winkel sind bekannt.
Beachte: Es ist nicht bei jedem Beispiel ein Kongruenzsatz gegeben.
Beachte:
- In einem rechtwinkligen Dreieck ist ein Winkel $90^\circ$ groß und die Summe der beiden übrigen Winkel beträgt ebenfalls $90^\circ$.
- In einem gleichschenkligen Dreieck sind die beiden Schenkel gleich lang.
LösungFür die Kongruenzsätze müssen auf jeden Fall drei Größen bekannt sein. Wenn jedoch drei Winkel gegeben sind, sind die Dreiecke in der Regel ähnlich und nicht kongruent. Schauen wir uns die verschiedenen Fälle einmal genauer an:
- Wenn nur eine Seite und ein Winkel (wie in dem rechtwinkligen Dreieck, in dem die Hypotenuse bekannt ist) bekannt sind, lässt sich das Dreieck nicht eindeutig konstruieren.
- Da nach dem Winkelsummensatz die Summe der drei Innenwinkel eines beliebigen Dreiecks immer $180^\circ$ beträgt, kennt man, wenn der rechte Winkel und ein spitzer Winkel bekannt sind, alle drei Winkel. Ist zusätzlich die Länge der Hypotenuse bekannt, gilt der Kongruenzsatz WSW.
- Bei einem gleichschenkligen Dreieck mit gegebener Schenkel- und Basislänge sind alle drei Seitenlängen bekannt. Es gilt also der Kongruenzsatz SSS.
- Die beiden Katheten eines rechtwinkligen Dreiecks liegen an dem rechten Winkel an oder – anders ausgedrückt – schließen diesen ein. Es gilt also der Kongruenzsatz SWS.
-
Bestimme jeweils den dargestellten Kongruenzsatz.
TippsDu siehst hier zwei gleichseitige Dreiecke. Alle Winkel sind gleich groß und betragen jeweils $60^\circ$.
Aber sind die Dreiecke auch kongruent?
Sind alle Seitenlängen eines Dreiecks gegeben, so ist dieses Dreieck eindeutig konstruierbar.
LösungEs gibt vier Kongruenzsätze für Dreiecke. Diese besagen, dass zwei Dreiecke dann kongruent, also deckungsgleich, sind, wenn sie in drei bestimmten Eigenschaften übereinstimmen.
- Kongruent sind alle Dreiecke, deren Seitenlängen jeweils gleich lang sind. Diesen Kongruenzsatz bezeichnen wir mit SSS.
- Dies gilt auch für Dreiecke, die in zwei Seiten und dem eingeschlossenen Winkel übereinstimmen. Hier gilt dann der Kongruenzsatz SWS.
- Stimmen zwei Dreiecke in einer Seite und den an dieser Seite anliegenden Winkeln überein, so sind sie kongruent. Der Kongruenzsatz lautet dann WSW.
- Gleiches gilt für zwei Dreiecke, bei denen je zwei Seiten und der der längeren Seite gegenüberliegende Winkel einander entsprechen. Es gilt dann der Kongruenzsatz SsW.
-
Untersuche, was passiert, wenn die Dreiecksungleichung nicht erfüllt ist oder bei SsW der Winkel nicht der längeren Seite gegenüberliegt.
TippsZeichne für SSS die längere Seite und trage über jedem der beiden Endpunkte Kreise mit Radien ab, die so groß sind wie die beiden übrigen Seiten.
Beachte, dass $c>a+b$ gilt, wenn die Dreiecksungleichung nicht erfüllt ist.
Wählen wir folgende Streckenlängen:
- $c=10~\text{cm}$,
- $a=b=4~\text{cm}$
Diese Abbildung macht deutlich, was passiert, wenn der gegebene Winkel der kürzeren Seite gegenüberliegt.
Der Kreis schneidet die Halbgerade in zwei Punkten.
LösungWenn die Dreiecksungleichung nicht erfüllt ist (also zum Beispiel $c=10~\text{cm}$ und $a=b=4~\text{cm}$), so kann man wie folgt konstruieren:
- Zeichne die Seite $c$ mit den Endpunkten $A$ und $B$.
- Zeichne sowohl um $A$ als auch um $B$ einen Kreis mit dem Radius $r=4~\text{cm}$.
- Da der Abstand von $A$ zu $B$ größer ist als die Summe dieser beiden Radien, können sich die beiden Kreise nicht schneiden.
In der Abbildung ist ein Beispiel zu sehen, bei dem der Winkel $\alpha$ gegeben ist sowie die Länge der blauen und der roten Seite. Da der Winkel der kürzeren der beiden Seiten (der roten) gegenüberliegt, schneidet der Kreis die Halbgerade, die mit der blauen Seite den Winkel $\alpha$ einschließt, zweimal. Es gibt also zwei Dreiecke mit diesen Größen. Diese Dreiecke sind jedoch nicht kongruent, wie in dem Bild zu sehen ist.
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