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Finalsätze mit ut
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Grundlagen zum Thema Finalsätze mit ut

Bereiten auch dir die Wörtchen "ut" und "ne" Kopfschmerzen? Was für eine Art von Satz folgt darauf? Wie übersetzt man den Konjunktiv? In diesem Video zeige ich dir eine häufige Art von ut-Sätzen: die Finalsätze. Sie geben ein Ziel oder eine Absicht an und stehen im Konjunktiv. Ich erkläre dir, wie Finalsätze im Lateinischen aussehen, wie man sie erkennt und übersetzt. Dabei erfährst du auch etwas über die Athleten Drysus und Leonidas, die sich hohe Ziele gesetzt haben. Am Ende sind finale ut-Sätze sicher kein Problem mehr für dich! Viel Erfolg!

Transkript Finalsätze mit ut

Salve! das sind die Athleten Leonidas und Drysus. Sie trainieren für den Wettkampf ihres Lebens: Leonidas et Drysus in Graeciam iter faciunt, ut Olympia vincant. Leonidas und Drysus reisen nach Griechenland, um die olympischen Spiele zu gewinnen. Ambo multos annos exercebant, ne alius laurum acciperet. Beide haben viele Jahre in der Absicht trainiert, dass nicht ein anderer den Lorbeerkranz erhielt.

Die beiden Sportler sind sehr ergeizig. In den Sätzen mit ut und ne drücken sie ihre Ziele und Absichten aus. Man nennt diese Art von Sätzen deshalb Finalsätze. In diesem Video untersuchen wir, wie die Finalsätze gebildet und übersetzt werden. Ich zeige dir, auf welche Signalwörter du achten musst, um einen Finalsatz zu erkennen. Danach gibt es noch Beispiele zum üben. Am Ende fassen wir zusammen, was wir gelernt haben. Also aufgepasst: Achtung, fertig, los!

Die Bildung der Finalsätze

Schauen wir uns die Aussagen über die Sportler nochmal an. Im ersten Teil des Satzes wird eine Handlung beschrieben: Leonidas und Drysus reisen nach Griechenland. Das ist der Hauptsatz. Das Prädikat steht im Indikativ Präsens. Der zweite Teil ist ein Nebensatz. Er wird durch ut eingeleitet. Vincant steht im Konjunktiv Präsens, Subjekt sind immer noch Leonidas und Drysus.

Wir haben übersetzt: Leonidas und Drysus reisen nach Griechenland, um die olympischen Spiele zu gewinnen. Der Nebensatz drückt also die Absicht oder den Zweck der Reise aus. Wir fragen: “wozu?” Werfen wir noch einen Blick auf den zweiten Satz: Ambo multos annos exercebant ist der Hauptsatz. Beide haben viele Jahre trainiert. Hier wird eine Handlung beschrieben. Das Prädikat exercebant steht diesmal aber im Indikativ Imperfekt.

Der zweite Teil ist der Nebensatz. Er ist verneint durch ne. Wir sagen: beide haben viele Jahre trainiert, damit nicht ein anderer den Lorbeerkranz erhielt. Wieder drückt er der Nebensatz die Absicht oder den Zweck aus, für den die Sportler trainiert haben. Das Prädikat acciperet steht im Konjunktiv Imperfekt. Aber Achtung: diesmal hat der Nebensatz ein anderes Subjekt, nämlich alius. Eine Übersetzung mit “um zu” ist nicht möglich, wir müssen sagen: “damit”.

Signalwörter für Finalsätze

Doch woran erkennt man einen Finalsatz? Manchmal gibt es Signalwörter, die dir dabei helfen. Solche Wörter sind: idcirco - deshalb, eo consilio - in der Absicht, eo oder ob eam rem - deshalb und ea condicione oder ea lege. Beide bedeuten “unter der Bedingung, dass”. Merke dir: sie stehen immer Hauptsatz.

Beispielsätze

Schauen wir uns das an zwei Beispielen an: Leonidas certamine idcirco interest, ut honorem accipiat. Hier deutet idcirco auf den Finalsatz hin, der mit ut beginnt. Leonidas nimmt deshalb am Wettkampf teil, um Ehre zu erringen. Der andere Athlet denkt eher praktisch: Drysus certamine eo consilio interest, ut pecuniam accipiat. Drysus nimmt am Wettkampf teil in der Absicht, Geld zu gewinnen.

Auch hier deutet das Signalwort eo consilio darauf hin, dass es sich um einen Finalsatz handelt, der mit ut beginnt. Lass uns jetzt üben, Finalsätze zu erkennen und zu übersetzen. Die Sportler trainieren immer noch fleißig: Cottidie per urbem currebant, ne certamen amitterent.

Wir suchen zunächst Haupt- und Nebensatz. Der zweite Teil wird durch ein “ne” eingeleitet, das muss der Nebensatz sein. Bei Cottidie beginnt der Hauptsatz. Wir übersetzen ihn als erstes: Täglich rannten sie durch die Stadt. Uns interessiert natürlich: wozu? Die Antwort gibt der Nebensatz: um den Wettkampf nicht zu verlieren. Hier ist die Absicht oder der Zweck ausgedrückt. Es handelt sich also um einen Finalsatz!

Nun ist der große Tag da: der Wettlauf in Olympia beginnt. Wie stehen die Chancen unserer Sportler? Leonidas et Drysus tam celeriter currunt, ut certamen vincant. Das sieht schon mal gut aus: wir haben einen Hauptsatz und einen Nebensatz, der durch ut eingeleitet wird.

Der Konsekutivsatz

Der Hauptsatz lautet: Leonidas und Drysus laufen so schnell. Hier passt die Frage “wozu” nicht. Wir übersetzen den zweiten Teil: dass sie den Wettkampf gewinnen. Der Nebensatz drückt hier eine Folge aus. Es ist ein Konsekutivsatz! Auch diese Sätze können mit “ut” beginnen. Ein Signal gibt dir das Wörtchen “tam”, das oft auf einen Konsekutivsatz hinweist.

Zusammenfassung Finalsätze

Fassen wir nochmal zusammen, was wir über die Finalsätze gelernt haben. Finalsätze sind Nebensätze, die auf die Frage “wozu” antworten. Sie werden durch ut oder ne eingeleitet, die wir mit “damit” oder “damit nicht” übersetzen. Manchmal geht auch die Übersetzung “um zu”, aber nur, wenn das Subjekt im Hauptsatz und Nebensatz das gleiche ist.

Finalsätze stehen immer im Konjunktiv. Welcher Konjunktiv es ist, hängt von der Zeit im Hauptsatz ab. Steht er in der Gegenwart, also zum Beispiel im Präsens, steht auch der Finalsatz im Konjunktiv Präsens. Steht der Hauptsatz in der Vergangenheit, findest du im Finalsatz den Konjunktiv Imperfekt.

Das Ziel ist erreicht - und auch unsere Sportler haben es geschafft. Drysus ist nur zweiter geworden - aber er hat einen Plan: Drysus maius exercebit, ut apud proxima Olympia vincat. Drysus wird härter trainieren, um bei der nächsten Olympiade zu gewinnen.Wünschen wir ihm das beste! Vale und leb wohl!

11 Kommentare
  1. denn ind. Imperfekt übersetz makaber nicht mit haben das ist nämlich das perfekt.

    Von C Proepper, vor mehr als 5 Jahren
  2. Hallo Nenni,
    es gibt viele Möglichkeiten ut und ne zu übersetzen. Die Übersetzung mit dass und dass nicht ist auch richtig. Es ist nur wichtig, dass die jeweilige Übersetzungsvariante in den Kontext passt.
    Liebe Grüße aus der Redaktion
    Sirin

    Von Sirin T., vor etwa 6 Jahren
  3. Hallo, in der Schule übersetzen wir ut mit dass, und ne mit dass nicht. Ist das so auch okay? Danke schonmal im vorraus :D

    Von Nenni, vor etwa 6 Jahren
  4. Hallo Valentina, zum einen drückt das Imperfekt im Hauptsatz ja den durativen Aspekt einer Handlung aus, d.h. eine Handlung in der Vergangenheit findet über einen längeren Zeitraum statt. Zum anderen können Finalsätze im Präsens ausgedrückt werden - auch wenn der Hauptsatz ein Vergangenheitstempus beinhaltet -, ohne dass die Aussage unlogisch würde. Es ergibt sich aus dem Kontext, dass die Intention des Finalsatzes auf die Aktuere im Hauptsatz zutrifft. Hilft dir dies weiter? Alles Gute, Felix

    Von Felix T., vor mehr als 8 Jahren
  5. Wenn es doch nach der consecutio temporum geht, dann haben wir doch im Hauptsatz einen Nebentempus (Imperfekt) und im Nebensatz einen Konjunktiv Imperfekt, der die Gleichzeitigkeit ausdrückt. Warum wird acciperet dann mit Präsens übersetzt?

    Von Valentina Borrelli 1, vor mehr als 8 Jahren
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Finalsätze mit ut Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Finalsätze mit ut kannst du es wiederholen und üben.
  • Gib an, welche der folgenden Sätze Finalsätze sind.

    Tipps

    Antwortet der Nebensatz auf die Frage wozu?

    Nur dann ist es ein Finalsatz.

    Finalsätze geben einen Zweck oder eine Absicht an.

    Im Hauptsatz wird eine Handlung beschrieben, der ut-Satz nennt das Ziel der Handlung.

    Lösung

    Finalsätze geben eine Absicht oder einen Zweck an. Sie beginnen immer mit ut oder ne und stehen im Konjunktiv. Finalsätze sind immer Nebensätze. Im Hauptsatz wird eine Handlung beschrieben, im ut-Satz wird erklärt, zu welchem Ziel sie stattfindet. Du kannst also mit der Frage wozu? überprüfen, ob es sich um einen Finalsatz handelt.

    • Do, ut des. (Ich gebe, damit du gibst) - Das ist ein typischer Leitspruch der Römer/-innen. Damals wurde den Göttinnen und Göttern etwas geopfert, damit diese die Menschen beschützten. Wir fragen: Wozu gebe ich? - Damit du gibst. Es handelt sich also um einen Finalsatz.
    • Spero, ut laetus sis. (Ich hoffe, dass du glücklich bist) - Hier passt lässt Frage „wozu?“ nicht. Das kannst du auch schon an der Übersetzung erkennen, die mit „damit“ hätte formuliert sein müssen. Wir haben hier keinen Finalsatz.
    • Timeo, ne rideas. (Ich fürchte, dass du lachst) ist auch kein Finalsatz. Er gibt keine Antwort auf die Frage: Wozu fürchte ich? - Sondern: Wen oder was fürchte ich?
    • Clamant, ut veniat. (Sie rufen, damit er/sie kommt) - Das ist wieder ein Finalsatz. Die, die rufen, haben die Absicht, dass der oder die Gerufene kommt. - Wozu rufen sie? Damit er/sie kommt.
    • Puella tam pulchra est, ut omnibuss placet. (Das Mädchen ist so schön, dass es allen gefällt) - Hier drückt der Nebensatz keinen Zweck aus, sondern eine Folge. Die Frage „wozu?“ passt nicht, es handelt sich nicht um einen Finalsatz, sondern um einen Konsekutivsatz, einen Folgesatz.
    • Milites pugnant, ut vincant. (Die Soldaten kämpfen, um zu gewinnen) - Das ist wieder ein Finalsatz. Auf die Frage „wozu?“ lässt sich antworten: um zu gewinnen.

  • Nenne die Signalwörter, die auf einen Finalsatz hinweisen.

    Tipps

    Vier der Signalwörter deuten auf einen Finalsatz hin!

    Lösung

    Signalwörter stehen immer im Hauptsatz. Der Hauptsatz beschreibt immer eine Handlung. Das Ziel der Handlung wird dann im Finalsatz genannt (also im Nebensatz mit ut oder ne). Die Signalwörter unterstützen das, indem sie betonen, dass die Handlung zu einem bestimmten Zweck passiert.

    Signalwörter für einen Finalsatz sind:

    • ob eam rem - deshalb
    • ea lege - unter der Bedingung, dass
    • idcirco - deshalb
    • eo consilio - in der Absicht.
    Außer diesen gibt es noch: eo (deshalb) und ea condicione (unter der Bedingung).

    Die übrigen Wörtchen aus der Aufgabe sind keine Signalwörter:

    • etsi - auch wenn
    • mox - bald
    • iterum - wieder
    • tam - so (das ist übrigens ein Signalwort für Konsekutivsätze!)
    • cum - wenn, weil, als. Cum ist eine Subjunktion, die andere Arten von Nebensätzen einleitet.

  • Ermittle die fehlenden Teile der Übersetzung.

    Tipps

    Alle Beispiele in der Aufgabe enthalten einen Finalsatz.

    Überlege nochmal, mit welchen Wörtchen Finalsätze im Deutschen anfangen.

    Achte auf den Unterschied zwischen ut und ne! ne enthält eine Verneinung.

    Den Konjunktiv und das Vergangenheitstempus musst du in Finalsätzen nicht wiedergeben.

    Lösung

    Finalsätze werden mit ut (damit) oder ne (damit nicht) gebildet. Wenn das Subjekt im Hauptsatz und im Finalsatz dasselbe ist, kannst du auch mit „um zu“ übersetzen: er kommt, um zu bleiben.

    Wichtig ist, dass du bei ne an die Verneinung denkst. Den Konjunktiv brauchst du in Finalsätzen nicht übersetzen, ebenso die Vergangenheit.

    Wenn du das beachtest, kommst du auf folgende Lösung:

    • Sie geben, damit du gibst.
    • Der Lehrer bemüht sich, nicht zu irren oder sich nicht zu irren, oder: nicht falsch zu liegen.
    • Der Lehrer bemüht sich, damit die Schüler alles verstehen, oder: seine Schüler alles verstehen.
    • Lucretia schweigt, um den Vater nicht aufzuregen, zu wecken, oder: damit sie ihren Vater nicht aufregt oder weckt.
    • Cornelia ruft, damit ihre Mutter sie hört.
    • Ich habe dich gerufen, damit du kommst.

  • Ordne den Hauptsätzen die passenden Finalsätze zu.

    Tipps

    Achte bei deiner Kombination darauf, dass ut oder ne passt!

    Übersetze nochmal den ganzen Satz und prüfe, ob er Sinn ergibt.

    Lösung

    Vielleicht ist es dir aufgefallen: hier kommen die beiden Helden aus dem Video vor - Drysus und Leonidas. Aus den Sätzen erfährst du noch weitere Informationen über ihre Vorbereitung auf den Wettkampf.

    Links steht jeweils ein Hauptsatz. Meistens enthält er ein Signalwort, das dich auf etwas besonderes hinweist. Rechts steht der Nebensatz, ein Finalsatz. Beide müssen zueinander passen.

    Versuche zuerst den Hauptsatz zu übersetzen und gehe dann die Nebensätze der Reihe nach durch. Prüfe, welcher sinngemäß passt.

    So entstehen folgende Sätze:

    • Leonidas et Drysus in Graeciam iter faciunt, ut ibi Olympia vincant. - Leonidas und Drysus reisen nach Griechenland, um dort die Olympischen Spiele zu gewinnen. - ibi bezieht sich hier auf Graecia, Griechenland. Daran erkennst du schnell, dass beide Teile zusammen gehören.
    • Ambo multos annos exercebant, ne alius laurum acciperet. - Beide haben viele Jahre trainiert, damit nicht ein anderer den Lorbeerkranz erhält.
    • Denique ad lumen currunt, ut aquam bibant atque natent. - Schließlich laufen sie zum Fluss hin, um Wasser zu trinken und zu schwimmen.
    • Drysus etiam nocte exercet, ut melior quam Leonidas sit - Drysus trainiert auch nachts, um besser zu sein als Leonidas.

  • Benenne alle Signalwörter im Text, die auf einen Finalsatz hindeuten.

    Tipps

    Es befinden sich vier Signalwörter im Text, die auf einen Finalsatz hinweisen.

    Lösung

    Der Text enthält vier Signalwörter, die auf einen Finalsatz hindeuten:

    • idcirco - deshalb
    • eo - deshalb
    • ea lege - unter der Bedingung, dass
    • ob eam rem - deshalb.
    Darauf folgt jeweils ein Finalsatz:
    • ...ut librum legat - um ein Buch zu lesen.
    • ...ne a magistro stultus habeatur - um nicht vom Lehrer für dumm gehalten zu werden.
    • ...ut filius omnia intellegeret - damit der Sohn alles versteht.
    • ...ut libros de sideribus scribere possit - damit er Bücher über die Himmelskörper schreiben kann.

  • Bestimme, was fehlt - ut oder ne?

    Tipps

    Der Unterschied zwischen ut und ne liegt in der Verneinung.

    ut heißt „damit“, ne „damit nicht“.

    Überlege dir, ob das im Nebensatz Beschriebene erreicht oder - im Gegenteil - verhindert werden soll.

    Lösung

    Der Unterschied zwischen ut und ne ist schnell geklärt: ut heißt „damit“ und ne enthält eine Verneinung, bedeutet also „damit nicht“.

    Überlege dir, ob der Finalsatz ausdrückt, dass etwas erreicht oder verhindert werden soll.

    Lies dir den lateinischen Satz und die Übersetzung gut durch und prüfe, ob ut oder ne passt. In zwei Beispielen enthält der Finalsatz eine Verneinung - hier musst du ne einsetzen.

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