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Integralrechnung – Fläche zwischen zwei Graphen

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Team Digital
Integralrechnung – Fläche zwischen zwei Graphen
lernst du in der Sekundarstufe 5. Klasse - 6. Klasse

Grundlagen zum Thema Integralrechnung – Fläche zwischen zwei Graphen

Nach dem Schauen dieses Videos wirst du in der Lage sein, den Flächeninhalt zu berechnen, der von zwei Funktionsgraphen eingeschlossen wird.

Zunächst lernst du, wie du die Integrationsgrenzen bestimmen und eine Differenzfunktion aufstellen kannst. Anschließend siehst du, wie du so die Schnittstellen der beiden Funktionsgraphen bestimmen und das gesamte Integral in Teilintegrale zerlegen kannst. Abschließend erfährst du, dass du die Beträge der Teilintegrale addieren kannst, um so den Flächeninhalt zu bestimmen.

Flächeninhalt zwischen zwei Funktionsgraphen

Das Video beinhaltet Schlüsselbegriffe, Bezeichnungen und Fachbegriffe wie Bestimmtes Integral, Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung, Differenzfunktion, Betrag und Schnittstellen.

Bevor du dieses Video schaust, solltest du bereits bestimmte Integrale kennen. Außerdem solltest du grundlegendes Wissen zur Flächenberechnung zwischen der x-Achse und einem Funktionsgraphen in einem bestimmten Intervall haben.

Transkript Integralrechnung – Fläche zwischen zwei Graphen

Die Integralrechnung ist wirklich fantastisch! Wer hätte gedacht, dass man Flächeninhalte zwischen Funktionsgraphen und der x-Achse in einem „bestimmten Intervall“, wie diesen hier, oder auch diesen so präzise berechnen kann. Tja, Integral machen's möglich! Aber auch die Integralrechnung hat ihre Grenzen! Diesen Flächeninhalt zwischen den zwei Funktionsgraphen werden wir ja wohl kaum berechnen können, oder? Geht auch!? Mit Integralrechnung!? Ach, hör mir auf! Das glaube ich erst, wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe! Da muss anscheinend noch Überzeugungsarbeit geleistet werden. Wir schauen uns die Sachlage mal ganz nüchtern an. Von der Idee her ist es eigentlich ganz einfach: Wenn wir den Flächeninhalt zwischen dem oberen Graphen und der x-Achse und auch den Flächeninhalt zwischen dem unteren Graphen und der x-Achse kennen, erhalten wir den Flächeninhalt zwischen den beiden Graphen, indem wir den kleineren Flächeninhalt vom größeren Abziehen. In diesem einfachen Fall, in dem beide Funktionsgraphen oberhalb der x-Achse verlaufen und sich in dem betrachteten Intervall nicht schneiden, ist der Flächeninhalt zwischen den Graphen einfach gleich der Differenz der bestimmten Integrale der Funktionen f und g. Diese Differenz von zwei Integralen können wir dann auch zu einem Integral zusammenfassen. Vom Prinzip her gar nicht so kompliziert! Aber was ist, wenn die Funktionsgraphen nicht ausschließlich oberhalb der x-Achse verlaufen und sich in einem oder mehreren Punkten schneiden? So wie es hier der Fall ist. Wenn wir einen kühlen Kopf bewahren und uns überlegen, wie wir vorgegangen sind, als wir Flächeninhalte zwischen einem Graphen und der x-Achse berechnet haben, kriegen wir auch dieses Problem mit einfachen Hilfsmitteln gelöst. Zuerst sollten wir uns klar machen, in welchem Intervall der Flächeninhalt bestimmt werden soll. Hierzu gibt es grundsätzlich zwei Aufgabentypen, zwischen denen wir unterscheiden müssen. Manchmal haben wir bereits ein konkretes Intervall mit oberer und unterer Grenze in der Aufgabenstellung gegeben. Dann interessiert uns der Flächeninhalt, der in diesem Intervall von den beiden Graphen eingeschlossen wird. Oft geht es aber einfach darum, den Flächeninhalt zwischen den beiden Funktionsgraphen zu berechnen, der ohne weitere Intervallgrenzen von den beiden Graphen eingeschlossen wird. In diesem Fall müssen wir die Intervallgrenzen selbst herausfinden. Dafür müssen wir die Schnittpunkte der Graphen bestimmen. Wir beginnen dann bei der ersten Schnittstelle ganz links, und enden schließlich bei der letzten Schnittstelle ganz rechts im Koordinatensystem. Wir sollten uns zu Beginn also einmal klar machen, welchen Flächeninhalt wir tatsächlich berechnen sollen. Wir möchten hier den Flächeninhalt berechnen, der insgesamt zwischen den beiden Funktionsgraphen eingeschlossen wird.
Wenn das klar ist, müssen wir als nächstes dann die Differenzfunktion von f und g aufstellen. Die berechnen wir, indem wir „g von x“ von „f von x“ subtrahieren und nennen sie „h von x“. In unserem Fall ergibt das diesen Funktionsterm. Bei der Berechnung nicht vergessen, Klammern um den zweiten Funktionsterm zu setzen. Wenn wir diesen Schritt erledigt haben, läuft der Rest eigentlich genauso, wie wir es schon von der Flächenberechnung zwischen einem Graph und der x-Achse kennen. Als nächstes müssen wir dann nämlich die Nullstellen der Differenzfunktion bestimmen. Denn diese entsprechen den Schnittstellen von f und g, weil wir die beiden Funktionsterme so praktisch gleichsetzen. Auch wenn wir die Schnittstellen hier theoretisch schon am Graphen ablesen könnten, bestimmen wir sie rechnerisch. Das ist meistens gefordert. Wir setzen den Funktionsterm von „h von x“ also gleich null. Die Nullstellen erhalten wir, indem wir x ausklammern, – das liefert uns die erste Nullstelle „x-eins gleich null“ – und anschließend die noch verbliebene quadratische Gleichung mit Hilfe der „p-q-“ oder „Mitternachtsformel“ lösen. So erhalten wir die zweite und dritte Nullstelle. Jetzt müssen wir nur noch die Integrale der Differenzfunktion zwischen den Nullstellen, die ja gleichzeitig Schnittstellen von f und g sind, berechnen. Wir zerlegen also das insgesamt betrachtete Intervall an jeder Schnittstelle in Teilintervalle. In unserem Fall berechnen wir einmal das Integral der Differenzfunktion zwischen null und zwei und einmal das Integral von zwei bis drei. Nachdem wir eine entsprechende Stammfunktion von h aufgestellt haben, liefert uns das diese Werte. Das zweite Integral hat einen negativen Wert, was daran liegt, dass der Funktionsgraph von g in diesem Intervall oberhalb von f verläuft. Wir müssen also die Beträge dieser Werte addieren. Auch das kennen wir schon von der Flächenberechnung mit dem bestimmten Integral. So gehen wir sicher, dass die berechneten Werte positiv sind und damit auch wirklich den Flächeninhalt für dieses Intervall widerspiegeln. Und wenn wir Betragsstriche verwenden, müssen wir uns auch keine Gedanken darüber machen, welcher Funktionsgraph in welchem Intervall über dem anderen verläuft. Wir kommen auf „siebenunddreißig Zwölftel“ als Ergebnis. Geschafft! Am Besten fassen wir die Vorgehensweise nochmal kurz und knapp zusammen! Wenn wir den Flächeninhalt zwischen zwei Funktionsgraphen berechnen, müssen wir zuerst klären, ob in der Aufgabenstellung Intervallgrenzen angegeben sind, oder einfach die eingeschlossene Fläche zwischen den Schnittstellen der zwei Graphen gemeint ist. Ist letzteres der Fall, ist die kleinste Schnittstelle, sprich die, die am weitesten links liegt, unsere untere und die größte Schnittstelle ganz rechts unsere obere Integrationsgrenze. Dann stellen wir zunächst die Differenzfunktion der beiden Funktionen auf. Denn wenn wir die Nullstellen von dieser bestimmen, haben wir gleichzeitig die Schnittstellen der beiden Funktionsgraphen bestimmt. Um den gesuchten Flächeninhalt zu ermitteln, müssen wir nur noch die bestimmten Integrale mit den Schnittstellen als untere und obere Grenzen berechnen, und anschließend die Beträge der erhaltenen Werte addieren. So können wir dann die verrücktesten Flächen, nach ihrer Größe bemessen. Ist das zu fassen? Ja, Integralen sei Dank!

Integralrechnung – Fläche zwischen zwei Graphen Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Integralrechnung – Fläche zwischen zwei Graphen kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe, wie man die Fläche zwischen zwei Funktionsgraphen berechnen kann.

    Tipps

    Die Nullstellen der Differenzfunktion entsprechen den Schnittstellen der beiden Funktionsgraphen.

    Mithilfe der Schnittstellen der beiden Funktionsgraphen, kannst du die Fläche in mehrere Teile unterteilen. Für jede Teilfläche musst du ein einzelnes Teilintegral berechnen. In der Abbildung ergeben sich zwei Teilflächen, es müssen in diesem Beispiel also zwei Teilintegrale berechnet werden.

    Lösung

    Ist der Flächeninhalt zwischen zwei Funktionsgraphen gesucht, so müssen wir meist die Intervallgrenzen selbst bestimmen. Die Intervallgrenzen entsprechen dann den äußeren Schnittstellen der beiden Graphen.

    Schritt 1:
    Dazu stellen wir zuerst die Differenzfunktion der beiden Funktionen auf. Für die Funktionen $f(x)$ und $g(x)$ lautet die Differenzfunktion $f(x)-g(x)$.

    Schritt 2:
    Anschließend bestimmen wir die Nullstellen der Differenzfunktion. Dazu setzen wir die Differenzfunktion gleich Null: $f(x)-g(x)=0$ und lösen diese Gleichung nach $x$ auf. Die Nullstellen entsprechen den Schnittstellen der Graphen von $f(x)$ und $g(x)$. Diese stellen die Intervallgrenzen der zu berechnenden Integrale dar.

    Schritt 3:
    Wir berechnen nun die Teilintegrale zwischen den Schnittstellen. Je nachdem wie viele Schnittstellen die Funktionsgraphen von $f(x)$ und $g(x)$ haben, müssen wir mehrere Integrale berechnen. Zwischen zwei benachbarten Schnittstellen berechnen wir je ein Integral.

    Schritt 4:
    Zuletzt addieren wir die Beträge der erhaltenen Werte, da Flächeninhalte stets positiv sind. So ergibt sich der Inhalt der gesamten Fläche, welche durch die Graphen der beiden Funktionen eingeschlossen wird.

  • Vervollständige die Rechnung zur Bestimmung des Flächeninhalts zwischen den dargestellten Funktionsgraphen.

    Tipps

    Hier ist die gesuchte Fläche markiert. Sie besteht aus zwei Teilflächen. Die eine Teilfläche liegt im Intervall $[0; 2]$, die andere Teilfläche liegt im Intervall $[2; 3]$.

    Für die Bestimmung der Nullstellen hilft dir folgender Merksatz:

    Ein Produkt ist genau dann Null, wenn einer der beiden Faktoren Null ist.

    Lösung

    Die beiden abgebildeten Graphen von $f$ und $g$ schließen zwei Teilflächen ein. Um den Flächeninhalt zwischen den beiden Funktionsgraphen zu bestimmen, bilden wir zuerst die Differenzfunktion der beiden Funktionen:

    $f(x)-g(x) = x^3-5x^2+7x-2 - (x-2) = x^3-5x^2+7x-2 - x+2 = x^3-5x^2+6x $

    Die Nullstellen der Differenzfunktion entsprechen den Schnittstellen der Graphen von $f$ und $g$. Wir bestimmen die Nullstellen der Differenzfunktion über die Gleichung:

    $x^3-5x^2+6x=0$

    Wir können die erste Nullstelle bestimmen, indem wir $x$ ausklammern:

    $x \cdot (x^2-5x+6) = 0 \quad \Rightarrow \quad x_1=0$

    Die weiteren Nullstellen können wir berechnen, indem wir die Klammer gleich Null setzen und die $pq$-Formel anwenden. Es ergibt sich:

    $x^2-5x+6= 0 \quad \Leftrightarrow \quad x_2=2$ und $x_3=3$

    Wir benötigen zwei Teilintegrale zwischen je zwei Schnittstellen: Die eine Fläche wird im Bereich zwischen $x=0$ und $x=2$ eingeschlossen, und die andere Fläche zwischen $x=2$ und $x=3$.

    $\displaystyle \int\limits_{0}^{2} x^3-5x^2+6x~\text{d}x = \left[ \frac{1}{4}x^4-\frac{5}{3}x^3+3x^2 \right]_{0}^{2} $

    $= \left(\dfrac{1}{4} \cdot 2^4-\dfrac{5}{3} \cdot 2^3+3 \cdot 2^2\right) - \left(\dfrac{1}{4} \cdot 0^4-\dfrac{5}{3} \cdot 0^3+3 \cdot 0^2\right) = \dfrac{8}{3}$

    $\displaystyle \int\limits_{2}^{3} x^3-5x^2+6x~\text{d}x = \left[ \frac{1}{4}x^4-\frac{5}{3}x^3+3x^2 \right]_{2}^{3} $

    $= \left(\dfrac{1}{4} \cdot 3^4-\dfrac{5}{3} \cdot 3^3+3 \cdot 3^2\right) - \left(\dfrac{1}{4} \cdot 2^4-\dfrac{5}{3} \cdot 2^3+3 \cdot 2^2\right) = -\dfrac{5}{12}$

    Um den gesamten eingeschlossenen Flächeninhalt zu ermitteln, addieren wir die Beträge der erhaltenen Werte:

    $\displaystyle A= \left|\frac{8}{3}\right| +\left|-\frac{5}{12}\right| = \frac{37}{12}$

  • Überprüfe die Aussagen zur Bestimmung des Flächeninhaltes zwischen zwei Funktionsgraphen.

    Tipps

    Die Anzahl der Nullstellen der Differenzfunktion entspricht der Anzahl der Schnittstellen der Funktionsgraphen.

    Eine Funktion $3.$ Grades hat maximal drei Nullstellen.

    Lösung

    Wir überprüfen die Aussagen, indem wir uns noch einmal den Lösungsweg zur Bestimmung des Flächeninhaltes zwischen zwei Funktionsgraphen vergegenwärtigen:

    Schritt 1:
    Wir bilden zuerst die Differenzfunktion der beiden Funktionen: $f(x)-g(x)$

    Schritt 2:
    Die Nullstellen der Differenzfunktion entsprechen den Schnittstellen der Funktionsgraphen von $f$ und $g$. Wir berechnen sie, indem wir die Differenzfunktion gleich Null setzen: $f(x) - g(x)$.
    Alternativ können wir die Funktionsterme von $f$ und $g$ auch gleich setzen: $f(x)=g(x)$.

    Die Aussage "Die Schnittstellen der Graphen können durch Gleichsetzen der Funktionsterme ermittelt werden." ist also richtig.

    Schritt 3:
    Wir berechnen dann die Teilintegrale zwischen den Schnittstellen. Zwischen zwei benachbarten Schnittstellen berechnen wir je ein Integral. Zwischen drei Schnittstellen liegen demnach zwei Teilflächen, also zwei Teilintegrale. Zwischen vier Schnittstellen liegen drei Teilflächen usw. Die Anzahl der Teilintegrale ist also immer um eins niedriger, als die Anzahl der Schnittstellen.

    Da die Anzahl der Schnittstellen der Graphen gleich der Anzahl der Nullstellen der Differenzfunktion ist, ist die Aussage "Die Anzahl der zu bestimmenden Teilintegrale entspricht der Anzahl der Nullstellen der Differenzfunktion." falsch.

    Die Aussage "Die Anzahl der Teilflächen ist durch den Grad der beiden Funktionen begrenzt." ist richtig, da der Grad der Funktionen die maximale Zahl der Nullstellen eines Graphen bestimmt.

    Beim Berechnen der Teilintegrale verwenden wir die Schnittstellen der Graphen als Integrationsgrenzen und bilden die Teilintegrale über die Differenzfunktion.

    Die Aussage "Beim Aufstellen der bestimmten Integrale müssen wir die Differenzfunktion verwenden." ist demnach richtig.

    Bei den Integralen können sich negative Werte ergeben. Dies ist immer dann der Fall, wenn der Graph von $g$ zwischen den Schnittstellen oberhalb des Graphen von $f$ verläuft. Da eine Fläche nie negativ sein kann, bilden wir für jedes Teilintegral den Betrag.

    Schritt 4:
    Um den Flächeninhalt der gesamten Fläche, welche durch die beiden Funktionsgraphen eingeschlossen wird, zu ermitteln, addieren wir die Beträge der Ergebnisse der bestimmten Integrale.

    Die Aussage "Liegt die Fläche, die von zwei Funktionen eingeschlossen wird, unterhalb der $x$-Achse, so hat sie einen negativen Flächeninhalt." ist falsch, da eine Fläche keinen negativen Flächeninhalt haben kann und daher die Beträge, welche stets positiv sind, addiert werden.

  • Berechne die Fläche zwischen den beiden Funktionsgraphen in den vorgegebenen Grenzen.

    Tipps

    Bestimme zunächst die Differenzfunktion $f(x)-g(x)$ und überprüfe, dass in dem gegebenen Intervall keine weiteren Nullstellen der Differenzfunktion liegen.

    Bestimme dann das Integral $\displaystyle \int\limits_{a}^{b} f(x)-g(x)~\text{d}x$ in den gegebenen Grenzen $a = x_1$ und $b = x_2$.

    Lösung

    Um die Fläche zwischen zwei Funktionsgraphen zu berechnen, müssen wir zunächst die Differenzfunktion aufstellen:
    $f(x) - g(x)$
    Da in unserem Fall die Integrationsgrenzen bereits gegeben sind, können wir dann direkt das Integral der Differenzfunktion mit den angegebenen Grenzen aufstellen, sofern in dem gegebenen Intervall keine weiteren Nullstellen der Differenzfunktion liegen.
    Somit ergibt sich:

    Aufgabe 1: $f(x)=x^4+x^3+3x-2$ und $g(x)=x^4+x-2$ mit $x_1 =-2$ und $x_2=0$
    Wir berechnen die Differenzfunktion:
    $f(x)-g(x) = x^4+x^3+3x-2 - (x^4+x-2) = x^3+2x = x(x^2+2)$
    Da außer $x=0$ keine Nullstellen vorliegen, berechnen wir das Integral:
    $\displaystyle \int\limits_{-2}^{0} x^3+2x~\text{d}x = \left[ \dfrac{1}{4}x^4 - x^2 \right]_{-2}^{0} = \left(\dfrac{1}{4} \cdot 0^4 - 0^2\right) - \left(\dfrac{1}{4} \cdot (-2)^4 - (-2)^2\right) = 0-8=-8$
    Die eingeschlossene Fläche ist: $A=|-\!8|=8.$

    Aufgabe 2: $f(x)=3x^2-x+8$ und $g(x)=4x^2+6$ mit $x_1 =-2$ und $x_2=1$
    Wir berechnen die Differenzfunktion:
    $f(x)-g(x) = 3x^2-x+8 - (4x^2+6) = -x^2-x+2 $
    Da die beiden gegebenen Grenzen die Nullstellen der Differenzfunktion sind, berechnen wir direkt das Integral:
    $\displaystyle \int\limits_{-2}^{1} -x^2-x+2~\text{d}x = \left[ -\dfrac{1}{3}x^3 - \dfrac{1}{2}x^2 + 2x \right]_{-2}^{1} $

    $= \left(-\dfrac{1}{3} \cdot 1^3 - \dfrac{1}{2} \cdot 1^2 + 2 \cdot 1\right) - \left(-\dfrac{1}{3} \cdot (-2)^3 - \dfrac{1}{2} \cdot (-2)^2 + 2 \cdot (-2)\right) = \dfrac{7}{6} - \left(-\dfrac{10}{3}\right) = 4{,}5$
    Die eingeschlossene Fläche ist: $A=4{,}5$.

    Aufgabe 3: $f(x)=3x^3+6$ und $g(x)=3x^3-2x+2$ mit $x_1 =0$ und $x_2=2$
    Wir berechnen die Differenzfunktion:
    $f(x)-g(x) = 3x^3+6 - (3x^3-2x+2) = 2x+4 $
    Da die Differenzfunktion linear ist und daher nur genau eine Nullstelle hat, nämlich $x=2$, berechnen wir direkt das Integral:
    $\displaystyle \int\limits_{0}^{2} 2x+4~\text{d}x = \left[ x^2 +4x \right]_{0}^{2} =\left(2^2 + 4 \cdot 2\right) - \left(0^2 + 4 \cdot 0\right) = 12-0=12$
    Die eingeschlossene Fläche ist: $A=12.$

    Aufgabe 4: $f(x)=2x^2$ und $g(x)=6x$ mit $x_1 =0$ und $x_2=3$
    Wir berechnen die Differenzfunktion:
    $f(x)-g(x) = 2x^2 - (6x) = 2x^2-6x $
    Da die beiden gegebenen Grenzen die Nullstellen der Differenzfunktion sind, berechnen wir direkt das Integral:
    $\displaystyle \int\limits_{0}^{3} 2x^2-6x~\text{d}x = \left[ \dfrac{2}{3}x^3 - 3x^2 \right]_{0}^{3} = \left(\dfrac{2}{3} \cdot 3^3 - 3 \cdot 3^2\right) - \left(\dfrac{2}{3} \cdot 0^3 - 3 \cdot 0^2\right) = -9-0=-9$
    Die eingeschlossene Fläche ist: $A=|-\!9|=9$.

  • Gib an, bei welchen Abbildungen das Integral $~\int\limits_a^b f(x)-g(x)~\text{d}x~~~$einen positiven Wert hat.

    Tipps

    Das Integral $\int\limits_a^b f(x)-g(x)~\text{d}x$ mit den Schnittstellen $a$ und $b$ der beiden Graphen von $f$ und $g$ als Integrationsgrenzen, liefert einen positiven Wert, wenn der Graph von $f$ im Intervall $[a,b]$ oberhalb des Graphen von $g$ verläuft.

    Die markierte Fläche $A$ wird berechnet, indem die Fläche $A_2$ zwischen dem Graphen von $g$ und der $x$-Achse von der Fläche $A_1$ zwischen dem Graphen von $f$ und der $x$-Achse subtrahiert wird.

    Lösung

    Ein bestimmtes Integral $\int\limits_a^b f(x)~\text{d}x$ beschreibt die Fläche, die vom Graphen der Funktion $f$ und der $x$-Achse im Intervall $[a,b]$ eingeschlossen wird. Dabei ergeben sich für Flächen unterhalb der $x$-Achse negative Werte und für Flächen oberhalb der $x$-Achse positive Werte.

    Betrachten wir das Integral $\int\limits_a^b f(x)-g(x)~\text{d}x$ zwischen den beiden Schnittstellen $a$ und $b$ der Funktiongraphen von $f$ und $g$, so ergibt sich ein positiver Wert, wenn der Graph von $f$ im Intervall $[a,b]$ oberhalb des Graphen von $g$ verläuft. Es ergibt sich hingegen ein negativer Wert, wenn der Graph von $f$ in diesem Intervall unterhalb des Graphen von $g$ verläuft.

    Wir betrachten die abgebildeten Graphen und untersuchen das Vorzeichen des bestimmten Integrals ${\int\limits_a^b f(x)-g(x)~\text{d}x}$:

    • Das erste Integral mit der gelben Fläche liefert einen positiven Wert, da der Graph von $f$ im Intervall $[a,b]$ oberhalb des Graphen von $g$ verläuft.
    • Das zweite Integral mit der violetten Fläche liefert einen negativen Wert, da der Graph von $f$ im Intervall $[a,b]$ unterhalb des Graphen von $g$ verläuft.
    • Das dritte Integral mit der roten Fläche liefert einen positiven Wert, da der Graph von $f$ im Intervall $[a,b]$ oberhalb des Graphen von $g$ verläuft.
    • Das vierte Integral mit der grünen Fläche liefert einen negativen Wert, da der Graph von $f$ im Intervall $[a,b]$ unterhalb des Graphen von $g$ verläuft.

    Hinweis: Da Flächen stets positiv sind, wird der Betrag des Integrals gebildet, um den eingeschlossenen Flächeninhalt zu erhalten.

  • Ermittle die Fläche, welche die beiden gegebenen Funktionen einschließen.

    Tipps

    Die Differenzfunktion lautet: $f(x)-g(x) = \dfrac{1}{4}x^3- \dfrac{1}{4}x^2-3x$

    Die Graphen der Funktionen haben drei Schnittstellen:

    $x_1=-3, ~x_2=0, ~x_3=4$

    Hier siehst du die gesuchte Fläche gelb markiert.

    Lösung

    Um den Flächeninhalt zwischen den beiden Funktionsgraphen zu bestimmen, müssen wir die Intervallgrenzen selbst bestimmen. Dazu bilden wir zuerst die Differenzfunktion der beiden Funktionen:

    $\begin{array}{rcl} f(x)-g(x) &=& \dfrac{1}{4}x^3-4x+1 - \left(\dfrac{1}{4}x^2-x+1\right) \\ && \\ &=& \dfrac{1}{4}x^3-4x+1 - \dfrac{1}{4}x^2+x-1 \\ && \\ &=& \dfrac{1}{4}x^3- \dfrac{1}{4}x^2-3x \end{array}$

    Wir berechnen nun die Nullstellen der Differenzfunktion. Dazu setzen wir die Differenzfunktion gleich Null:

    $\dfrac{1}{4}x^3- \dfrac{1}{4}x^2-3x = 0$

    Wir können die erste Nullstelle bestimmen, indem wir $x$ ausklammern:

    $x \left( \dfrac{1}{4}x^2- \dfrac{1}{4}x -3\right) = 0 \Rightarrow x_1=0$

    Die weiteren Nullstellen können wir berechnen, indem wir die Klammer gleich Null setzen und die $pq$-Formel anwenden:

    $\dfrac{1}{4}x^2- \dfrac{1}{4}x -3 = 0 \quad | \cdot 4$
    $\Leftrightarrow x^2-x-12=0$
    $\Rightarrow \quad x_{2,3} = -\dfrac{p}{2} \pm \sqrt{ \left( \dfrac{p}{2} \right)^{2} -q } = \dfrac{1}{2} \pm \sqrt{ \left( \dfrac{1}{2} \right)^{2} +12 } $
    $\Rightarrow \quad x_2=-3$ und $x_3=4$

    Die Nullstellen entsprechen den Schnittstellen der Funktionen $f(x)$ und $g(x)$. Wir berechnen somit zwei Teilintegrale zwischen den Schnittstellen: Die eine Fläche wird im Bereich zwischen $x=-3$ und $x=0$ eingeschlossen und die andere Fläche zwischen $x=0$ und $x=4$. Dies kannst du auch in den abgebildeten Funktionsgraphen erkennen.

    $\displaystyle \int\limits_{-3}^{0} \dfrac{1}{4}x^3- \dfrac{1}{4}x^2-3x~\text{d}x$
    $\begin{array}{rcl} \quad&=& \bigg[ \dfrac{1}{16}x^4- \dfrac{1}{12}x^3-\dfrac{3}{2}x^2 \bigg]_{-3}^{0} \\ && \\ &=& \left(\dfrac{1}{16} \cdot 0^4- \dfrac{1}{12} \cdot 0^3-\dfrac{3}{2} \cdot 0^2\right) - \left(\dfrac{1}{16} \cdot (-3)^4- \dfrac{1}{12} \cdot (-3)^3-\frac{3}{2} \cdot (-3)^2\right) \\ && \\ &=& -\dfrac{99}{16} \end{array}$

    $\displaystyle \int\limits_{0}^{4} \dfrac{1}{4}x^3- \dfrac{1}{4}x^2-3x~\text{d}x$
    $\begin{array}{rcl} \quad &=& \bigg[ \dfrac{1}{16}x^4- \dfrac{1}{12}x^3-\dfrac{3}{2}x^2 \bigg]_{0}^{4} \\ && \\ &=& \left(\dfrac{1}{16} \cdot 4^4- \dfrac{1}{12} \cdot 4^3-\dfrac{3}{2} \cdot 4^2\right) - \left(\dfrac{1}{16} \cdot 0^4- \dfrac{1}{12} \cdot 0^3-\dfrac{3}{2} \cdot 0^2\right) \\ && \\ &=& -\dfrac{40}{3} \end{array}$

    Um den Flächeninhalt der gesamten Fläche, welche durch die beiden Funktionen eingeschlossen wird, zu ermitteln, addieren wir die Beträge der erhaltenen Werte:

    $A= \left|-\dfrac{99}{16}\right| +\left|-\dfrac{40}{3}\right| \approx 19,\!5$

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