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Indirekte Fragesätze

Indirekte Fragen im Lateinischen sind Nebensätze im Konjunktiv, die von einem Hauptsatz abhängen. Es gibt drei Arten von indirekten Fragen: Wortfragen, Doppelfragen und Satzfragen. Die Consecutio temporum für die Zeitformen ist wichtig. Interessiert? Erfahre mehr über indirekte Fragen im Lateinischen!

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Indirekte Fragesätze
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Grundlagen zum Thema Indirekte Fragesätze

Was sind indirekte Fragesätze im Lateinischen und wie übersetzt man sie?

Indirekte Fragesätze sind Nebensätze und sie stehen im Lateinischen immer im Konjunktiv. Sie sind abhängig von einem übergeordneten Satz. Zum besseren Verständnis starten wir mit einigen Beispielsätzen für indirekte Fragesätze im Lateinischen:

Cicero treibt vor Gericht seinen Gegner Catilina in die Enge:

  • Rogo, quid heri feceris.
    Ich frage, was du gestern gemacht hast.
  • Scire volo, utrum dormiveris an coniurationem feceris.
    Ich will wissen, ob du geschlafen oder eine Verschwörung gemacht hast.
  • Dic mihi, num coniuratus sis.
    Sag mir, ob du ein Verschwörer bist.

Diese Sätze enthalten Fragesätze. Die Fragen werden aber nicht direkt gestellt. Es sind indirekte Fragesätze.

Stell dir vor, Cicero hat ursprünglich diese Frage gestellt:

  • Quid heri fecisti?
    Was hast du gestern gemacht?

Als Catilina schweigt, wiederholt er seine Frage:

  • Rogo, quid heri feceris.

Die ursprüngliche Frage wurde von rogo abhängig gemacht. Das ist der übergeordnete Hauptsatz. Die Frage ist zu einem Nebensatz geworden. Der übergeordnete Satz rogo steht im Indikativ. Die indirekte Frage steht im Konjunktiv. Schauen wir uns ein weiteres Beispiel an:

  • Cicero Catilinam interrogat, cur taceat.
    Cicero fragt Catilina, warum er schweige.

Hier müssen wir mit Konjunktiv übersetzen. Gibt jemand in der wörtlichen Rede seine Frage wieder, kannst du alles mit Indikativ übersetzen. Gibt jemand die Frage oder Handlung eines anderen wieder, musst du mit Konjunktiv übersetzen.

Indirekte Fragesätze am Beispiel Cicero und Catilina

Liste von Verben, von denen indirekte Fragen abhängen können

Indirekte Fragesätze hängen meistens von Verben des Fragens, des Sagens, des Wissens und der Wahrnehmung ab:

  • rogare
  • quaerere
  • dicere
  • narrare
  • scire
  • cognoscere
  • videre
  • audire

Drei Arten indirekter Fragen im Lateinischen

Wir unterscheiden drei Arten indirekter Fragen: Wortfragen, Doppelfragen und Satzfragen.

1) Wortfragen beginnen immer mit einem Fragewort, z. B.: quis, quid (wer oder was), quomodo (wie), cur (warum) oder ubi (wo). Bei einer Wortfrage erwartet der Sprecher einen Aussagesatz als Antwort, der ein bestimmtes Wort enthält.

2) Doppelfragen erkennst du an den Fragepartikeln utruman. Der Sprecher gibt zwei Antwortmöglichkeiten vor.

3) Satzfragen erkennst du an dem Fragepartikel num oder -ne. Satzfragen kann man mit „ja“ oder „nein“ beantworten.

Consecutio temporum bei indirekten Fragesätzen

Bei indirekten Fragesätzen muss das Zeitverhältnis (lateinisch consecutio temporum) beachtet werden. Schauen wir uns dazu ein Beispiel an:

  • Rogo, cur taceas.

Rogo steht im Indikativ Präsens. Das Prädikat der indirekten Rede taceas steht im Konjunktiv Präsens. Beide Handlungen finden gleichzeitig statt. Wir übersetzen also:

  • Ich frage, warum du schweigst.

Steht allerdings im Nebensatz ein Konjunktiv Perfekt, ist der Nebensatz vorzeitig. Wir müssen dann sagen:

  • Rogo, cur tacueris.
    Ich frage, warum du geschwiegen hast.

Doch das übergeordnete Prädikat steht nicht immer im Präsens.

  • Rogavi, cur taceres.

Rogavi ist Indikativ Perfekt, also: ich habe gefragt. Damit beide Sätze gleichzeitig bleiben, muss die indirekte Frage im Konjunktiv Imperfekt stehen: taceres. Der Satz lautet also:

  • Ich habe gefragt (fragte), warum du schweigst/warum du schwiegst.

Heißt es aber rogavi, cur tacuisses, steht die indirekte Frage im Konjunktiv Plusquamperfekt. Sie ist jetzt vorzeitig. Wir übersetzen:

  • Ich fragte, warum du geschwiegen hattest.

Merke:

  • Steht im übergeordneten Satz ein Haupttempus, also Präsens oder Futur, brauchen wir in der indirekten Frage den Konjunktiv Präsens, um auszudrücken, dass sie gleichzeitig ist, und den Konjunktiv Perfekt, damit sie vorzeitig ist.

  • Steht der übergeordnete Satz in einem Nebentempus, also in der Vergangenheit, ist eine indirekte Frage im Konjunktiv Imperfekt gleichzeitig und im Konjunktiv Plusquamperfekt vorzeitig dazu.

Geschafft! Du weißt nun, wie man indirekte Fragen im Lateinischen erkennen kann, welche Arten indirekter Fragen es gibt und was du bei den Zeitverhältnissen beachten musst. Wenn du deine Kenntnisse über die indirekten Fragen im Lateinischen noch ein wenig vertiefen möchtest, findest du weitere Übungen in den Arbeitsblättern bei sofatutor.

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4 Kommentare
  1. Ich habe in 5 Tagen ein Latein Test!!
    Ihr habt mich grade gerettet!!!

    Von Niclas Schug, vor fast 5 Jahren
  2. super!

    Von Alexandersteinhoff, vor etwa 5 Jahren
  3. Danke hat sehr geholfen

    Von Dorothee Schoenwasser, vor etwa 6 Jahren
  4. Sehr gut erklärt!

    Von Leni W., vor mehr als 8 Jahren

Indirekte Fragesätze Übung

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  • Gib an, welche Sätze indirekte Fragesätze enthalten.

    Tipps

    Ist überhaupt ein Nebensatz enthalten?

    Indirekte Fragesätze sind nämlich immer Nebensätze.

    Schau dir Satz für Satz alle Verbformen genau an! Gibt es Verben im Konjunktiv?

    Verwechsle den indirekten Fragesatz nicht mit einem Relativsatz!

    Das Relativpronomen ist qui, quae, quod.

    Lösung

    Es gibt ein paar Merkmale, an denen du indirekte Fragen eindeutig erkennen kannst.

    Zunächst einmal: Alle indirekten Fragesätze sind Nebensätze. Sie hängen von einem übergeordneten Satz ab, der immer ein Wort des Fragens, Sagens oder Wissens enthält, zum Beispiel dicere (sagen) oder quaerere (fragen).

    Der indirekte Fragesatz selbst wird durch ein Fragewort eingeleitet - wie quis, quid oder cur - oder durch eine Fragepartikel wie -ne, num oder utrum ....

    Indirekte Fragesätze stehen immer im Konjunktiv. Welcher Konjunktiv steht, hängt vom übergeordneten Satz ab.

    Prüfen wir also, ob all diese Bedingungen für unsere Sätze erfüllt sind:

    • In Satz 1 gibt es einen übergeordneten Satz mit einem Wort des Wissens: scio von scire. Der Nebensatz wird mit quid eingeleitet. Das ist ein Fragewort. Und es steht die Verbform egerit von agere. Das ist Konjunktiv Perfekt. Alle Bedingungen sind erfüllt: Bei quid egerit handelt es sich um eine indirekte Frage!
    • In Satz 2 ist es genauso: Imperator narravit ist der übergeordnete Satz mit einem Verb des Sagens (narrare). Mit dem Fragewort ubi beginnt ein Nebensatz, der im Konjunktiv Plusquamperfekt steht (accepisset von accipere). Es ist eine indirekte Frage.
    • Satz 3 enthält einen übergeordneten Satz: Miles est vir. Dieser enthält aber kein Wort des Sagens oder Fragens. Der Nebensatz darauf wird durch qui eingeleitet. Das ist ein Relativpronomen. Der Satz ist also ein Relativsatz, kein Fragesatz.
    • In Satz 4 sind wieder alle Bedingungen erfüllt: Dic mihi enthält als übergeordneter Satz ein Verb des Sagens (dicere). Darauf folgt der Nebensatz im Konjunktiv Perfekt (fueris von esse), der durch utrum eingeleitet wird. Es ist ein indirekter Fragesatz mit Doppelfrage.
    • Satz 5 besteht nur aus einem Satzteil. Er hat keinen übergeordneten Satz und steht im Indikativ (potest von posse). Außerdem hat er ein Fragezeichen am Ende. Das ist eine direkte Frage, keine indirekte!
    • In Satz 6 sieht es wieder besser aus: quaero ist ein Verb des Fragens (quaerere) und gleichzeitig der übergeordnete Satz. Davon hängt der num-Satz ab - num ist eine Fragepartikel und cecineris der Konjunktiv Perfekt von canere (singen): Das ist eine indirekte Frage.

  • Nenne alle indirekten Fragesätze, die im Text vorkommen.

    Tipps

    Indirekte Fragen werden immer durch ein Fragewort oder eine Fragepartikel eingeleitet.

    Es gibt Wortfragen, Satzfragen und Doppelfragen.

    Indirekte Fragen stehen immer im Konjunktiv.

    Verwechsle indirekte Fragen nicht mit Relativsätzen!

    Diese werden immer durch das Relativpronomen qui, quae, quod eingeleitet.

    Achte auch auf die Satzzeichen. Steht ein Fragezeichen am Ende, ist es eine direkte Frage.

    Lösung

    Um indirekte Fragen zu erkennen, solltest du auf drei Dinge achten:

    1. Wird der Satz durch ein Fragewort eingeleitet? Fragewörter sind zum Beispiel quis, quid, ubi oder quando.
    2. Gibt es einen übergeordneten Satz, von dem der Nebensatz abhängt? Übergeordnete Sätze enthalten immer ein Verb des Sagens, Fragens oder Wissens wie rogare.
    3. Steht das Prädikat des Nebensatzes im Konjunktiv?
    Wenn wir den Text untersuchen, finden wir folgende indirekte Fragen:
    • Nescio, quid Catilina heri fecerit. - Hier hängt der Fragesatz von nescio ab (ich weiß nicht). Er wird durch das Fragewort quid eingeleitet und steht im Konjunktiv Perfekt (fecerit von facere, facio, feci).
    • Itaque interrogo, ubi iste fuerit. - Der übergeordnete Satz ist itaque interrogo, mit dem Fragewort ubi beginnt die indirekte Frage. Sie steht auch im Konjunktiv Perfekt (fuerit von esse).
    • Rogo, utrum Romae an ruri fuerit. - Das ist eine indirekte Doppelfrage (utrum ... an), die von rogo abhängt. Auch sie steht im Konjunktiv Perfekt.
    • Quaero, num consilium capiat. - Hier steht die Fragepartikel num (ob). Übergeordneter Satz ist quaero (ich frage), capiat (von capere) steht im Konjunktiv Präsens.
    • Dicite mihi, cur taceatis! - Hier steht ein Imperativ von dicere (sagen) als übergeordneter Satz. Mit cur beginnt die indirekte Frage im Konjunktiv Präsens (taceatis von tacere - schweigen).
    Die übrigen Sätze sind keine indirekten Fragen:

    • qui omnia perdit, quae amamus sind zwei Relativsätze, die durch das Relativpronomen qui, quae, quod eingeleitet werden.
    • Quis huic homini credere potest? Quid nunc faciamus? Das sind direkte Fragen. Das erkennst du schon am Fragezeichen - faciamus (von facere) steht zwar im Konjunktiv Präsens, aber ein übergeordneter Satz fehlt. Cicero stellt die Fragen direkt und gibt sie nicht nur wieder.
  • Übersetze die indirekten Fragesätze.

    Tipps

    Schau dir die Form von dicere jeweils genau an!

    Welche Endung hat sie, in welcher Zeitstufe steht sie?

    Schau danach auf die Verbformen von currere. Sie stehen alle im Konjunktiv, aber in welchem?

    Die Stammformen der beiden Verben lauten:

    dicere, dico, dixi - sagen

    currere, curro, cucurri - laufen

    Achte auch auf die Satzzeichen. Nach einem Imperativ steht immer ein Ausrufezeichen.

    Lösung

    In dieser Aufgabe kannst du üben, das Zeitverhältnis in indirekten Fragen zu bestimmen und richtig wiederzugeben.

    Dabei solltest du dir die Verben ganz genau ansehen. Achte zuerst auf das Prädikat im übergeordneten Satz. In unserem Fall ist das immer eine Form von dicere (sagen).

    In welcher Zeitstufe dicere steht, beeinflusst nämlich das Prädikat in der indirekten Frage.

    Steht es im Präsens wie bei dic! (sag!) oder dicunt (sie sagen), dann muss die indirekte Frage im Konjunktiv Präsens stehen, wenn sie gleichzeitig dazu sein soll - und im Konjunktiv Perfekt, wenn ihre Handlung früher passiert ist.

    Steht dicere in der Vergangenheit wie bei dixit (er sagte) oder dixisti (du sagtest), dann muss die indirekte Frage entweder im Konjunktiv Perfekt oder Plusquamperfekt stehen, je nachdem, ob ihre Handlung gleichzeitig oder davor passiert ist.

    Achte also zuerst auf die Form von dicere. Dann schaust du dir die Form von currere (laufen) genauer an: Sie sagt dir, ob die indirekte Frage gleichzeitig oder vorzeitig übersetzt werden muss.

    Hier siehst du noch einmal die genaue Bestimmung der Verbformen:

    • dixisti: Indikativ Perfekt - curreret: Konjunktiv Imperfekt (gleichzeitig)
    • dixit: Indikativ Perfekt - cucurrisset: Konjunktiv Plusquamperfekt (vorzeitig)
    • dic: Imperativ Präsens - cucurreris: Konjunktiv Perfekt (vorzeitig)
    • dicunt: Indikativ Präsens - currant: Konjunktiv Präsens (gleichzeitig)

  • Entscheide, wie die indirekte Frage ursprünglich lautete.

    Tipps

    Schau dir immer nur eine indirekte Frage an. Überlege, was der übergeordnete Satz ist - und was die eigentliche Frage.

    Auch indirekte Fragen werden immer durch ein Fragewort eingeleitet.

    Schau auch auf die Übersetzung! Sie hilft dir dabei, die passenden Fragen zu finden.

    Lösung

    Indirekte Fragen enthalten immer eine direkte Frage. Diese wird von einem übergeordneten Satz abhängig gemacht. Der übergeordnete Satz enthält immer ein Verb des Sagens, Fragens oder Wissens. Hier ist das zum Beispiel: rogo von rogare (fragen), dic von dicere (sagen) oder quaerit von quarere (fragen). Aber auch von scribere (schreiben) kann ein indirekter Fragesatz abhängen.

    Das Fragewort der indirekten Frage bleibt erhalten, zum Beispiel quid (Was?) oder quando (Wann?).

    Die ganze Frage wird aber zum Nebensatz und tritt in den Konjunktiv. Welcher Konjunktiv das ist, hängt davon ab, auf welcher Zeitstufe der übergeordnete Satz steht.

    Gehen wir die Fragen durch:

    • Rogo, quid egeris. Hier beginnt die indirekte Frage mit quid. Die Form egeris kommt von agere und ist Konjunktiv Perfekt. Wir suchen also nach einer Frage, die mit quid beginnt und eine Form von agere hat. Wir finden: Quid egisti? - Was hast du gemacht?
    • Dic mihi, ubi fueris! Die indirekte Frage fängt mit ubi an. fueris ist der Konjunktiv Perfekt von esse (sein). Wir suchen und finden: Ubi fuisti? - Wo warst du?
    • Scripsi ad te, quid cogitarem. Hier fängt die indirekte Frage wieder mit quid an. cogitarem ist der Konjunktiv Imperfekt von cogitare (denken). Dazu passt die direkte Frage: Quid cogitavi? - Was dachte ich?
    • Quaerit, quando advenerit. Hier leitet quando die indirekte Frage ein. Sie muss auch in der direkten Frage am Anfang gestanden haben. advenerit kommt von advenire und ist Konjunktiv Perfekt. Die direkte Frage lautet also: Quando advenit? - Wann kam er an?

  • Entscheide, ob es sich um eine Wort-, Satz- oder Doppelfrage handelt.

    Tipps

    Wortfragen fragen nach einem bestimmten Wort oder nach einer Information, zum Beispiel einem Ort oder einer Uhrzeit.

    Auf Satzfragen kann man nur mit Ja oder Nein antworten.

    Doppelfragen sind Entscheidungsfragen: Man muss sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden.

    Lösung

    Genauso wie bei den direkten Fragen kann man auch bei indirekten Fragen drei verschiedene Arten unterscheiden:

    • Wortfragen beginnen immer mit einem Fragewort, zum Beispiel cur, quando oder ubi. Gefragt wird nach einer bestimmten Information, zum Beispiel einer Uhrzeit oder einem Ort.
    • Satzfragen werden von einer Fragepartikel eingeleitet. Fragepartikeln sind num und -ne. Auf Satzfragen kann man nur mit Ja oder Nein antworten.
    • Doppelfragen sind Entscheidungsfragen. Wenn man sie an Jemanden richtet, möchte man, dass er sich zwischen zwei Dingen entscheidet. Im Lateinischen beginnen sie immer mit utrum ... an (ob ... oder ob). Manchmal kann auch -ne ... an stehen, das bedeutet aber dasselbe.
    Wenn wir die Fragen in der Aufgabe anschauen, sehen wir zweimal Fragen mit einem Fragewort: quando (wann) und cur (warum). Das sind deshalb Wortfragen.

    Bei den ersten beiden Fragen steht utrum ... an und -ne ... an. Das sind beides Doppelfragen.

    Und schließlich noch die vierte Frage: Hier steht Lucius ... rogat, num - Lucius fragt ..., ob. Die Mutter kann nur mit Ja oder Nein antworten. Es ist eine Satzfrage!

  • Vervollständige die Übersetzung der indirekten Fragesätze.

    Tipps

    Wenn jemand seine/ihre eigene Frage wiedergibt, übersetzt du den Konjunktiv des Nebensatzes ins Deutsche mit einem Indikativ.

    Wenn jemand fragt, was ein/-e andere/-r gemacht hat, nimmst du bei der Übersetzung auch im Deutschen den Konjunktiv.

    Achte auf das Zeitverhältnis!

    Steht im übergeordneten Satz das Präsens, ist der Konjunktiv Präsens gleichzeitig dazu (sis).

    Der Konjunktiv Perfekt ist vorzeitig dazu (venerint). Du musst ausdrücken, dass die Handlung vorher passiert ist. Nimm also die Vergangenheit zum Übersetzen.

    Lösung

    Gehen wir die Sätze einzeln durch:

    • Rogo, utrum Graecus an Perses sis. Hier steht der übergeordnete Satz im Präsens (rogo). Die Form sis ist der Konjunktiv Präsens von esse. Beides ist also gleichzeitig. Wir übersetzen mit Präsens: Ich frage, ob du Grieche oder Perser bist. Hier gibt jemand seine/ihre eigene Frage wieder - du übersetzt mit Indikativ.
    • Scribit, quando puellam viderit. Der übergeordnete Satz scribit steht im Präsens, viderit ist Konjunktiv Perfekt, also vorzeitig dazu. Wir sagen: Er schreibt, wann er das Mädchen gesehen hat. Es ist dasselbe Subjekt in beiden Satzteilen, also brauchst du keinen Konjunktiv.
    • Lucius matrem rogat, num fratrem viderit. Die Form rogat ist wieder Präsens, spectaverit ist Konjunktiv Perfekt, also vorzeitig. Weil das Subjekt in der indirekten Frage ein anderes ist als im übergeordneten Satz (die Mutter!), nehmen wir den Konjunktiv. Also: Lucius fragt die Mutter, ob sie den Bruder angeschaut habe.
    • Hospites narrant, cur sero venerint. Die Form narrant ist Präsens, venerint Konjunktiv Perfekt. Die indirekte Frage musst du also vorzeitig übersetzen. Weil beide Male das Subjekt gleich ist (hospites), brauchst du keinen Konjunktiv im Deutschen. Du sagst: Die Gäste erzählen, warum sie zu spät gekommen sind - oder: zu spät kamen.

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