Potentiale Hauptsätze – Übungsvideo
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Grundlagen zum Thema Potentiale Hauptsätze – Übungsvideo
In diesem Video geht es darum, den Gebrauch des Konjunktivs in lateinischen Hauptsätzen zu üben. Im Fokus dieses Trainings stehen die potentialien Hauptsätze. Es werden dir viele kurze Beispielsätze mit unterschiedlichem Schwerpunkt zum Übersetzen angeboten. Versuche einmal, die Sätze zu übersetzen! Dabei musst du dir immer die Frage stellen, ob die im Satz beschriebene Möglichkeit der Gegenwart oder der Vergangenheit angehört. Somit kannst du besser bestimmen, ob dir ein Potentialis der Gegenwart oder ein Potentialis der Vergangenheit vorliegt. Am Beispiel "quis hoc credat?" wirst du erfahren, dass der Potentialis gern in rhetorischen Fragen verwendet wird. Jetzt bist du dran! Viel Spaß beim Üben!
Transkript Potentiale Hauptsätze – Übungsvideo
Ein herzliches "Salvete!" von eurem Lateintutor Martin. Wir beschäftigen uns heute mit Trainingssätzen zum potentialen Hauptsatz - oder schlicht: zum Potentialis. An Vorwissen benötigt ihr den Konjunktiv im Hauptsatz, insbesondere natürlich in der Funktion des Potentialis. Wenn ich dieses Pausenzeichen ins Bild halte, habt ihr die Möglichkeit, das Video anzuhalten und den Beispielsatz oder die Beispielphrase selbst zu übersetzen, bevor ich es tue. Beginnen wir mit folgendem Satz: "Existimem te discipulum esse". Bevor du den Satz übersetzt, überlege bitte, welches Tempus beim Konjunktiv "existimem" vorliegt. Richtig! Es ist der Konjunktiv Präsens. Doch wie könnte eine Übersetzung lauten? Mein Vorschlag: "Ich kann wohl annehmen, dass du ein Schüler bist". Weitere Möglichkeiten sind: "Ich möchte annehmen..." oder "Ich darf wohl annehmen, dass du ein Schüler bist". Es handelt sich hierbei um eine Möglichkeit, also einen Potentialis. Diese Möglichkeit, nämlich dass du ein Schüler bist, besteht jetzt. Es handelt sich also um einen Potentialis der Gegenwart. Ändern wir den Satz ein wenig ab: "Existimaverim te discipulum esse". Auch hier stellt sich zunächst die Frage nach dem Tempus des Konjunktivs "existimaverim". Das ist ein Konjunktiv Perfekt. Und die Übersetzung: "Ich kann wohl annehmen, dass du ein Schüler bist". Nanu! Das hatten wir doch gerade eben schon? Stimmt! Denn auch der Konjunktiv Perfekt drückt einen Potentialis der Gegenwart aus. Wir halten fest: Sowohl der Konjunktiv Präsens als auch der Konjunktiv Perfekt können einen Potentialis der Gegenwart ausdrücken. Zum nächsten Satz: "Crederes linguam Latinam difficilem esse". Zunächst wieder die Frage nach dem Tempus des Konjunktivs "crederes". Dies ist ein Konjunktiv Imperfekt. Fehlt noch die Übersetzung: "Man hätte glauben können, Latein sei schwer." Dies ist eine Möglichkeit, die der Vergangenheit angehört; also ein Potentialis der Vergangenheit. Die 2. Person Singular wird beim Potentialis oft unpersönlich übersetzt - wie im Beispiel gerade eben. Ein weiteres Beispiel: "Non putaretis hoc tam facile esse". Tempus und Übersetzung? "Putaretis" ist Konjunktiv Imperfekt und der Satz heißt: "Ihr hättet wohl nicht geglaubt, dass das so einfach ist." Also haben wir hier einen Potentialis der Vergangenheit. Zur Erinnerung: Verneint wird der Potentialis mit "non". "Quis hoc credat?" Übersetze und bestimme die Zeitstufe vom Potentialis. "Wer möchte das glauben?" oder "Wer glaubt das wohl?". Dies ist ein Potentialis der Gegenwart und soll zeigen, dass der Potentialis gerne in rhetorischen Fragen verwendet wird. Zum Schluss noch zwei Beispiele im Vergleich: "Dixeris consulem erravisse" und "diceres consulem erravisse". Bestimme die Tempora und übersetze. "Dixeris" ist Konjunktiv Perfekt und die Übersetzung lautet: "Man könnte sagen, dass der Konsul sich geirrt hat". "Diceres" ist Konjunktiv Imperfekt und die Übersetzung lautet: "Man hätte sagen können, dass der Konsul sich geirrt hat." Das erste Beispiel im Konjunktiv Perfekt ist ein Potentialis der Gegenwart, während das zweite Beispiel im Konjunktiv Imperfekt ein Potentialis der Vergangenheit ist. Fassen wir zusammen: Konjunktiv Präsens und Perfekt können einen Potentialis der Gegenwart ausdrücken. Der Konjunktiv Imperfekt kann einen Potentialis der Vergangenheit ausdrücken. Verneint wird der Potentialis mit "non". Ich hoffe, das Video hat euch weitergebracht, und verabschiede mich mit einem herzlichen "Valete!". Euer Lateintutor Martin.
Potentiale Hauptsätze – Übungsvideo Übung
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Bestimme die Konjunktivformen.
TippsÜberlege, von welchem Infinitiv die Konjunktivform kommt. Schau dir dann die Endung genau an.
Die Endung der 1. Person Singular Präsens endet beim Konjunktiv immer auf -m.
Beim Konjunktiv Präsens wird nur ein Buchstabe angehängt oder geändert, daran kommen dann die Personalendungen.
Beim Konjunktiv Imperfekt werden zwei Buchstaben an den Präsensstamm gehängt.
Für den Konjunktiv Perfekt ist es hilfreich, das Futur I von esse zu kennen.
LösungDer Konjunktiv Präsens wird gebildet, indem man an den Präsensstamm ein -a- anhängt. Darauf folgt die Personalendung. Nur bei der a-Deklination steht anstelle des -a- ein -e-. Es heißt also:
- ride-a-t, aber: laud-e-t.
- puta-re-s
- nuntia-re-t
- cerne-re-s
Für den Konjunktiv Perfekt benötigst du den Perfektstamm. Daran hängst du für die einzelnen Personen die Endungen -erim, -eris, -erit, -erimus, -eritis, -erint. Diese Endungen sehen bis auf zwei Ausnahmen aus wie das komplette Futur I von esse. Es heißt also:
- vid-erim von videre
- monu-erit von monere
- existimav-erit von existimare
- a und e gehören zum Konjunktiv Präsens.
- Der Konjunktiv Imperfekt sieht aus wie der Präsensstamm mit Personalendungen.
- Wenn du in der Verbform den Perfektstamm und die Buchstaben -eri- siehst, hast du den Konjunktiv Perfekt.
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Gib an, welche Übersetzungen für den lateinischen Satz möglich sind.
TippsBestimme zunächst die Konjunktivform.
Es handelt sich um einen Potentialis der Gegenwart.
Versuche, dich an die Übersetzungsmöglichkeiten für den Potentialis der Gegenwart zu erinnern.
Lösungexistimaverim ist der Konjunktiv Perfekt in der 1. Person Singular von existimare (glauben). Da der Satz ein Hauptsatz ist, steht der Konjunktiv Perfekt für einen Potentialis der Gegenwart. Er drückt aus, dass etwas möglich ist.
Du kannst diese Möglichkeit auf mehrere Arten ausdrücken:
- Ich möchte glauben ...
- Ich könnte glauben ...
- Ich darf wohl glauben ...
Die anderen Übersetzungen aus der Aufgabe sind falsch:
- Ich würde glauben ... Diese Übersetzung drückt aus, dass es unwahrscheinlich oder nicht möglich ist.
- Ich hätte geglaubt ... Das wäre ein Irrealis der Vergangenheit. Hier müsste im lateinischen Satz Konjunktiv Plusquamperfekt stehen.
- Ich glaube, dass ... Hier wird der Konjunktiv gar nicht ausgedrückt. Der lateinische Satz zu dieser Übersetzung würde lauten: Existimo te asinum esse.
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Vervollständige die Übersetzung der Sätze.
TippsAchtung: Es gibt mehr Lösungen als Lücken. Zwei Übersetzungen der Teilsätze sind falsch und passen nirgends hinein!
Bestimme zuerst die Form im Konjunktiv. Sie ist fett markiert. Um welchen Potentialis handelt es sich?
Den Potentialis der Gegenwart kannst du übersetzen mithilfe der Wörter: möchte, könnte, darf wohl.
Der Potentialis der Vergangenheit wird übersetzt mit: hätte.
LösungUm die richtige Übersetzung zu wählen, musst du wissen, welcher Potentialis jeweils vorliegt. Das kannst du nur herausfinden, indem du die Konjunktive bestimmst. Sie sind jeweils fett gedruckt.
Steht ein Konjunktiv Präsens oder Perfekt, handelt es sich um einen Potentialis der Gegenwart. Du übersetzt dann mit: möchte / könnte. Zum Beispiel:
- dicam - ich möchte / könnte sagen
- crediderim - ich könnte / möchte meinen
- dicerem - ich hätte sagen können
- videres - du hättest sehen können
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Entscheide, bei welchen Sätzen es sich um einen Potentialis handelt.
TippsUntersuche die Verben: Stehen sie im Konjunktiv? Wenn ja, in welchem?
Schau dir jeden Satz mit den Konjunktivformen einzeln an. Ist es ein Haupt- oder Nebensatz?
LösungDer Potentialis steht immer in Hauptsätzen. Du erkennst ihn daran, dass das Prädikat im Konjunktiv steht:
- Beim Potentialis der Gegenwart steht das Prädikat im Konjunktiv Präsens oder Perfekt. Du übersetzt ihn mit: möchte / könnte.
- Beim Potentialis der Vergangenheit steht das Prädikat im Konjunktiv Imperfekt. Du übersetzt ihn mit: hätte können.
- Quis matrem suam non amet? - amet von amare steht im Konjunktiv Präsens. Die Übersetzung erfolgt mit: könnte. Es ist ein Potentialis der Gegenwart.
- Credat aliquis hoc verum esse. - Auch hier steht credat von credere im Konjunktiv Präsens. Wir sagen: jemand könnte glauben ... Es ist ebenfalls ein Potentialis.
- Curramus ad illam arborem! - Dieser Satz enthält zwar einen Konjunktiv Präsens, allerdings ist er anders übersetzt: Lasst uns laufen! Es ist ein Hortativ, der eine Aufforderung ausdrückt.
- Cum in forum venirem, nemo affuit. - hier steht ein Konjunktiv Imperfekt (venirem). Es könnte also ein Potentialis sein - aber aufgepasst! cum leitet immer einen Nebensatz ein. Das ist kein potentialer Hauptsatz!
- Oportebat servum dominum suum salutare. - Hier steht kein Konjunktiv. Du kannst diesen Satz gleich aussortieren! Lass dich nicht von der Übersetzung irritieren!
- Haec non viderim. - Das ist ein Potentialis der Gegenwart. Hier sind alle Bedingungen erfüllt: Es ist ein Hauptsatz im Konjunktiv Perfekt. Und die Übersetzung passt: Das möchte ich nicht sehen.
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Ordne die Formen der richtigen Übersetzung zu.
TippsNimm dir immer nur eine lateinische Form vor. Bestimme jeweils den Konjunktiv!
Überlege dir im Kopf, wie du die Form übersetzen würdest. Unterscheide dabei, ob es ein Potentialis der Gegenwart oder ein Potentialis der Vergangenheit sein kann.
Suche dann die passende Übersetzung auf der rechten Seite heraus und verbinde sie mit der lateinischen Form.
LösungDer Konjunktiv Präsens oder Perfekt steht für den Potentialis der Gegenwart. Der Konjunktiv Imperfekt steht für den Potentialis der Vergangenheit.
Du musst jeweils die lateinische Form genau bestimmen, um herauszufinden, wie du sie übersetzen musst.
- crederes ist der Konjunktiv Imperfekt von credere in der 2. Person Singular. Es ist ein Potentialis der Vergangenheit.
- dicat ist ein Konjunktiv Präsens von dicere. Es ist ein Potentialis der Gegenwart.
- crediderim ist ein Konjunktiv Perfekt von credere, also ein Potentialis der Gegenwart.
- dubites ist ein Konjunktiv Präsens von dubitare, also auch ein Potentialis der Gegenwart.
- diceret und dubitares ist jeweils ein Konjunktiv Imperfekt von dicere und dubitare. Beides ist ein Potentialis der Vergangenheit.
- dicat übersetzt du mit: er könnte sagen / er möchte sagen
- diceret übersetzt du mit: er hätte sagen können
- crediderim heißt: ich könnte glauben
- crederes hingegen übersetzt du mit: man hätte glauben können
- dubites bedeutet: man könnte zweifeln
- dubitares heißt: man hätte zweifeln können
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Vervollständige die Übersetzung der Sätze.
TippsLies dir jeden Satz einzeln und in Ruhe durch. Schau dir die fett markierte Form genau an und überlege, von welchem Infinitiv sie kommt und was er bedeutet.
Analysiere die Form dann genauer. In welchem Konjunktiv steht sie? Handelt es sich um einen Konjunktiv Präsens, Perfekt oder Imperfekt?
LösungAlle Beispielsätze enthalten einen Potentialis, also eine Möglichkeitsform. Den erkennst du daran, dass das Prädikat im Konjunktiv steht - und zwar im Konjunktiv Präsens oder Perfekt (Potentialis der Gegenwart) oder im Konjunktiv Imperfekt (Potentialis der Vergangenheit).
Nimm dir am besten immer nur einen Satz vor. Schau dir die fett markierte Verbform genau an. In welchem Konjunktiv steht sie?
Hier der Überblick:
- dixeris steht im Konjunktiv Perfekt. Es ist ein Potentialis der Gegenwart. Also: Man könnte / möchte sagen, dass ...
- confirmaverim steht ebenfalls im Konjunktiv Perfekt. Es heißt: Ich möchte / könnte behaupten, dass ...
- crederes steht im Konjunktiv Imperfekt und ist ein Potentialis der Vergangenheit. Du übersetzt: Man hätte glauben können, dass ...
- Auch diceret ist Konjunktiv Imperfekt. Der Potentialis wird auch in rhetorischen Fragen verwendet: Wer hätte sagen können, dass dies so ist?
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