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Die Autor*innen
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Radetzky
Gerundivkonstruktion – Vertiefung
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Grundlagen zum Thema Gerundivkonstruktion – Vertiefung

Dieses Video zum Kurs über das Gerundivum nimmt Themen aus der Folge Gerundivum 5 wieder auf, um sie zu vertiefen und auf einige weitere Erscheinungen dieser Konstruktion anzuwenden. Dazu gehören die nd-Gruppe im Genitiv, Dativ, Akkusativ, Ablativ und mit Präposition. Kontrastiv zum Gerundium werden diese Fälle behandelt. Zentral wird dargestellt, dass das Gerundivum in der nd-Gruppe auschließlich aus transitiven Verben gebildet wird. Nur einige Deponentien, die sonst den Ablativ regieren, können so verwendet werden (uti, frui, fungi, vesci, potiri). Auf Intransitiva als Gerundia wird ebenfalls eingegangen.

1 Kommentar
  1. Hallo Hood Of Mercy,
    hier hast du gleich mehrere Besonderheiten des Verbs potiri angesprochen.
    1) Zum einen steht potiri immer mit dem Ablativus instrumenti: oppido potiri - sich einer Stadt bemächtigen (da wiederum gibt es eine einzige Ausnahme in der Wendung: rerum potiri (Gen.) - sich der Herrschaft bemächtigen).
    2) potiri kann die nd-Formen auf zwei Arten bilden: mit dem Bindevokal -e- (wie üblich), oder teilweise auch mit -u-. Die nd-Formen mit dem -e- gibt es überall, während hingegen die Formen mit -u- eher beim Gerundivum auftauchen. Das musst du dir aber nicht unbedingt merken. Wenn du selbst das Gerundium von potiri bildest, schreib einfach potiendum, potiendi usw. (Das hat der Tutor hier auch ein bisschen durcheinander gewürfelt.)
    3) Die Deponentien, die mit Ablativ stehen (neben potiri sind das die Verben uti - gebrauchen, frui - genießen, fungi - verwalten, und vesci - sich nähren von etw.) werden in der Gerundivkonstruktion wie transitive Verben behandelt. Deswegen stehen hier beide Wörter (castrorum und potiendorum) KNG-kongruent im Genitiv Plural. Im Gerundium steht dann wieder das seltene Ablativobjekt, welches potiri nun einmal hat und deswegen heißt es: spes castris potiendi.
    Ich hoffe, das hat dich nicht zusätzlich verwirrt. Aber du hast dir nun einmal DAS Ausnahmeverb des Videos herausgesucht, um deine Fragen zu stellen :)
    Liebe Grüße

    Von Carolin W., vor etwa 9 Jahren

Gerundivkonstruktion – Vertiefung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Gerundivkonstruktion – Vertiefung kannst du es wiederholen und üben.
  • Vervollständige die Gerundivformen in den Sätzen.

    Tipps

    Erinnere dich: das Gerundivum dekliniert man wie ein Adjektiv der a- und o-Deklinationen.

    Hast du das Bezugswort des Gerundivums bestimmt?

    Lösung

    Zuerst solltest du jeden Satz durchlesen und das Gerundivum suchen. Dann solltest du das Bezugswort herausfinden. Jetzt fragst du: in welchem Kasus, Numerus und Genus steht das Bezugswort? Nachdem du es genau bestimmt hast, kannst du die richtige Endung des Gerundivums einsetzen.

    Das Gerundivum passt sich nämlich immer an sein Bezugswort an, und zwar in Kasus, Numerus und Genus (KNG-Kongruenz). Es wird gebildet wie ein Adjektiv der a- und o-Deklination.

    Beispiel: Agricolis semper cura agri colend(... ) est: Das Gerundivum ist colend-... und sein Bezugswort ist agri. Agri steht im Genitiv Singular maskulinum. Da das Gerundivum kongruent zu seinem Bezugswort sein muss, muss es auch im Genitiv Singular maskulinum stehen. Es heißt also colend-i.

    Es heißt:

    • (ars) epistulae scribend-i - die Kunst des Briefschreibens
    • liberos erudiend-os - die zu unterrichtenden Jungen
    • vocabula discend-a - die zu lernenden Wörter.

  • Forme das Gerundium in ein Gerundivum um.

    Tipps

    Überlege: Was ist der Unterschied zwischen Gerundium und Gerundivum?

    Erinnere: Das Gerundivum dekliniert man nach der a- und o-Deklination.

    Lösung

    Nachdem du jeden Satz durchgelesen hast, solltest du dich auf das Gerundium konzentrieren.

    Der Hauptunterschied zwischen Gerundium und Gerundivum besteht darin, dass das Gerundium ein substantivierter Infinitiv ist und kein Bezugswort hat. Das Gerundivum ist dagegen ein verbales Adjektiv und hat ein kongruentes Bezugswort.

    Also, um das Gerundium in Gerundivum umzuformen, muss das Akkusativobjekt des Gerundiums zum kongruenten Bezugswort des Gerundivums werden.

    Beispiel:

    Galli cupidi urbem occupandi erant - Das Gerundium ist occupandi, das im Genitiv Singular steht. Das Akkusativobjekt des Gerundiums ist urbem. Urbem muss Bezugswort des Gerundivs werden, muss also auch im Genitiv Singular stehen: urbis. Das Gerundivum muss kongruent zu seinem Bezugswort sein, also occupandae.

  • Vervollständige die Übersetzung der Sätze.

    Tipps

    Vokabelhilfen:

    • oratio, orationis (f.) - die Rede
    • lĕgere, lego - lesen
    • aedficare, aedifico - bauen
    • exstruĕre, exstruo - bauen, aufschichten
    • erudire, erudio - unterrichten, erziehen.

    Erinnere dich: die Präposition ad leitet meistens ein Gerundivum ein, das ein Ziel angibt.

    Lösung

    Nachdem du jeden Satz durchgelesen hast, solltest du dich auf die Gerundivkonstruktion konzentrieren. Sie besteht aus einem Gerundivum, seinem Bezugswort und manchmal aus einer Präposition. Das Gerundivum und sein Bezugswort sind immer kongruent, stehen also im selben Kasus, Numerus und Genus.

    Es funktionieren nicht immer alle Übersetzungsmöglichkeiten, du hast dennoch mehrere zur Auswahl:

    • 1. Satz: Die römischen Redner lernten sprechen durch das Lesen der Reden - durch das Lesen von Reden - durch Reden lesen - dadurch, dass sie Reden lasen.
    • 2. Satz: Caesar sorgt in Ägypten für den Bau von Tempeln - den Bau der Tempel - für den Tempelbau - dafür, dass Tempel gebaut werden - dafür, dass man Tempel baut.
    • 3. Satz: Steine sind notwendig, um Straßen zu bauen - zum Straßen bauen - zum Straßenbau - um die Straßen zu bauen.
    • 4. Satz: Die Römer übergaben den Sklaven ihre Söhne, um sie zu erziehen - zum Erziehen - zur Erziehung - für die Erziehung - damit sie erzogen werden - damit sie sie erziehen.
  • Vervollständige die Übersetzung der Sätze.

    Tipps

    Die Wendungen bestehen jeweils aus einem Deponens und einem Ablativobjekt.

    Das Deponens hat die Form eines Gerundivums.

    Vokabeln:

    • frui, fruor, fructus sum - genießen
    • uti, utor, usus sum - nutzen, gebrauchen
    • potiri, potior, potitus sum - erobern
    • occasio, occasionis (f.) - die Gelegenheit
    • urbs, urbis (f.) - die Stadt
    • voluptas, voluptatis (f.) - das Vergnügen
    • gladius, -i (m.) - das Schwert.

    Lösung

    Zuerst liest du jeden Satz durch, dann kannst du die Gerundivkonstruktion bestimmen. Sie besteht aus einem Deponens, das die Form des Gerundivums hat - und einem Substantiv.

    Denn die Präposition und der Kasus antworten auf eine bestimmte Frage: der Kasus Ablativ zum Beispiel antwortet auf die Frage: wodurch? womit?. Die Präposition in mit dem Ablativ gibt einen Umstand an: Bei... .

    Gladio utendo adversiarum vinces - wir sagen zuerst: Du wirst den Feind besiegen. Die Gerundivkonstruktion ist gladio utendo und steht im Ablativ. Beim Ablativ fragen wir: wodurch? womit?. Die Antwort ist also: Durch das Benutzen des Schwertes.

    In urbe potienda multi milites necati sunt: Der Hauptsatz ist multi milites necati sunt - Viele Soldaten sind getötet worden. Die Gerundivkonstruktion ist in urbe potienda und steht im Ablativ mit der Präposition in. Dann fragen wir: bei welchem Umstand sind die Soldaten getötet worden? Die Antwort ist: bei der Eroberung der Stadt.

    In voluptatibus fruendis antwortet auf die gleiche Frage: beim Genießen von Freuden, occasione utenda antwortet auf die Frage: wodurch? - durch das Nutzen der Gelegenheit.

  • Ordne die Wendungen aus Gerundivum und Deponens der richtigen Übersetzung zu.

    Tipps

    In allen Wendungen steckt ein Deponens und ein Substantiv im Ablativ.

    Hast du die Bedeutung der fünf Deponentien vergessen?

    Dann suche sie in deinem Schulbuch oder in deinem Wörterbuch unter folgender Angabe:

    • frui, fruor, fructus sum
    • fungi, fungor, functus sum
    • uti, utor, usus sum
    • potiri, potior, potitus sum.

    Die Ablative kommen von folgenden Wörtern:

    • occasio, occasionis (f.)
    • urbs, urbis (f.)
    • voluptas, voluptatis (f.)
    • munus, muneris (n.).

    Lösung

    Um diese Wendungen zu übersetzen, solltest du dir zuerst die Bedeutung der Deponentien klar machen. Sie kommen von folgenden Infinitiven:

    • frui, fruor, fructus sum - genießen
    • fungi, fungor, functus sum - verwalten, erledigen
    • uti, utor, usus sum - nutzen
    • potiri, potior, potitus sum - sich bemächtigen, erobern.
    Zur Erinnerung: Deponentien haben nur passive Formen, werden aber aktiv übersetzt. Hier haben sie die Form eines Gerundivums: utenda, fungendis, potienda, fruendis.

    Beispiel:
    Occasione utenda: Hier finden wir das Gerundivum des Deponens uti und den Ablativ occasione. Das ist der Ablativ Singular femininum von occasio. Beim Ablativ fragen wir: womit? wodurch?. Also wir übersetzen die Wendung: durch das Nutzen (utenda) der Gelegenheit (occasione).

    Genauso gehst du bei den anderen Wendungen vor.

  • Vervollständige die Gerundivkonstruktionen, indem du die richtigen Endungen einsetzt.

    Tipps

    Vokabeltipps:

    • discipulus, -i (m.) - der Schüler
    • terra, -ae (f.) - das Land
    • Carthago, Carthaginis (f.) - die Stadt Karthago
    • hostis, -is (m.) - der Feind.

    Pass beim dritten Satz auf: das Gerundivum dekliniert man wie ein Adjektiv der a- und a-Deklination, aber sein Bezugswort Carthago ist ein Substantiv der konsonantischen Deklination!

    Im 4. Satz findest du die Präposition ad: Sie begleitet immer den Kasus Akkusativ.

    Lösung

    Zuerst solltest du jeden Satz durchlesen und die Gerundivkonstruktion erkennen. Sie besteht mindestens aus einer nd-Form und einem kongruenten Bezugswort. Manchmal kommt auch noch eine Präposition dazu.

    Um die richtigen Endungen einzusetzen, solltest du überlegen, in welchem Kasus die Gerundivkonstruktion stehen muss. Lies dir dazu den restlichen Satz gut durch.

    Ein Beispiel: Magister discipul... docend... gaudet.: Der Hauptsatz ist magister gaudet - Der Lehrer freut sich. Das Verb gaudere steht meistens mit dem Ablativ, also die Gerundivkonstruktion im Ablativ: discipulis docendis. Denn wir fragen: Worüber freut sich der Lehrer? Er freut sich darüber, Schüler zu unterrichten.

    Es heißt:

    • terr-is expugnand-is - durch das Erobern von Ländern
    • (consilium) Carthagin-is relinquend-ae - (der Entschluss,) Karthago zurückzulassen
    • ad host-em persequend-um - um den Feind zu verfolgen.

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