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Gerundivkonstruktion – Einführung

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Radetzky
Gerundivkonstruktion – Einführung
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Grundlagen zum Thema Gerundivkonstruktion – Einführung

Dieses Video erläutert die eigentliche Gerundivkonstruktion. Als adjektivische nd-Gruppe geht diese Nominalphrase sprachgeschichtlich auf ein verschwundenes Präsensstammpartizip Passiv zurück und ist daher syntaktisch unbedingt prädikativ zu verstehen. Es wird gezeigt, wie sich der Nebensinn der Notwendigkeit entwickeln konnte. Andere Gesetzmäßigkeiten des Gerundivs wie die KNG-Kongruenz und der in die nahe Zukunft gesetzte Sinn gelten weiter.

Transkript Gerundivkonstruktion – Einführung

Salvete, cari discipuli! Hier ist euer Lateintutor Radetzky. Wir beschäftigen uns heute im 4. Film zum Gerundivum mit der Einführung in die Gerundivkonstruktion. Am besten solltest du schon auf sofatutor.com die Filme 1, 2 und 3 zum Gerundivum gesehen haben, insbesondere den 3. Film mit dem Titel: Das attributive Gerundivum. Schön wäre es auch, wenn du über Partizipialkonstruktionen Bescheid weißt. Wir kommen zum Vorkurs: Syntaktisch steht das Gerundivum attributiv oder prädikativ. Attributiv kommt es allerdings nur in einigen, wenigen Wendungen vor. Damit werden die Gerundiva syntaktisch genauso eingesetzt wie die Partizipien in ihren Konstruktionen, kaum attributiv und fast immer prädikativ. Die sogenannte Gerundivkonstruktion ist ebenfalls prädikativ zu verstehen. Fast alle Schulgrammatiken zählen sie aber zum attributiven Gerundivum. Das attributive Gerundivum kommt aber, wie wir bereits gesagt haben, nur in wenigen Wendungen vor. Im Hauptkurs wollen wir jetzt die Gerundivkonstruktion verständlich erarbeiten. Du wirst dich vielleicht nach dem Sinn der attributiven oder prädikativen Ansätze fragen? Quid iam? Wozu denn? Ich will dir zeigen, dass es klug ist, über die syntaktische Funktion des Gerundivums Bescheid zu wissen, um zur richtigen Übersetzung zu gelangen. Wir haben mit dem Ausdruck - tempus epistulae scribendae - ein Gerundivum im Genitiv und mit scribendae in KNG-Kongruenz zu epistulae eine scheinbare Abhängigkeit als Genitivattribut zu tempus. Mit unserem Wissen aus den Filmen 1 und 2 zum Gerundivum sollte die Übersetzung lauten: Zeit,( einen Brief) zu schreiben, Zeit zum Schreiben( eines Briefs). Ich habe gesagt scheinbar, denn semantisch, d.h. von seiner Bedeutung her, ist scribendae doch wesentlich wichtiger als epistulae. Zeit zu schreiben, Zeit zum Schreiben. Die Worte - einen Brief/ eines Briefs - sind nur als Erweiterungen oder Ergänzungen zu sehen. Ferner verliert, wie du merkst, das Gerundivum scribendae somit auch seinen Nebensinn der Notwendigkeit. Hier deutet eigentlich alles darauf hin, dass scribendae noch eine zusätzliche Information zum im Moment noch nicht vorhandenen Prädikat liefert. Das ist schnell formuliert: Epistulae scribendae tempus est. Mit deinem bisherigen Wissen über das attributive Gerundivum müsste die Übersetzung lauten: Es ist die Zeit eines zu schreibenden Briefs. Dann hätten wir die Notwendigkeit und die Attributivität. Aber was soll dieser Satz bedeuten? Er ist einfach unsinnig. Wir haben es hier mit der sogenannten Gerundivkonstruktion zu tun, die dem rein attributiv gebrauchten Gerundivum so sehr ähnelt: Scribendus, scribenda, scribendum / einer, eine, eines, der, die, das geschrieben wird. Übersetzen wir nun den obigen Satz als attributives Präsensstammpartizip, kommen wir zu folgendem Ergebnis: Es ist Zeit des geschrieben werdenden Briefs. Aber auch diese Variante ist unsinnig, weil scribendae, das ehemalige passive Präsensstammpartizip, hier prädikativ zu verstehen ist. So haben wir folgende Übersetzungsmöglichkeit: Es ist Zeit, dass ein oder der Brief geschrieben wird. Genauer noch würden wir den Nominalcharakter von scribendae in der deutschen Übersetzung folgendermaßen ausdrücken: Es ist Zeit, einen oder den Brief zu schreiben; es ist Zeit zum Schreiben des Briefs. Wir haben mit epistulae scribendae die typischen Kennzeichen eines Partizips, die KNG-Kongruenz zu einem Substantiv oder Pronomen und außerdem die prädikative Stellung von scribendae. Von der Konstruktion her ähnelt die sogenannte Gerundivkonstruktion sehr stark einem Participium coniunctum. Auch die Übersetzung kann manchmal sehr ähnlich aussehen. Nehmen wir folgenden Satz: Superstitione tollenda non tollitur religio. Wenn der Aberglaube beseitigt wird, wird nicht die Religion beseitigt. Die Übersetzung und Konstruktion zeigen große Ähnlichkeit zum Participium coniunctum. Wir hätten es dann bei superstitione mit einem Ablativus instrumentalis zu tun, tollenda stände in KNG-Kongruenz dazu und wäre gleichzeitig Prädikativum zu tollitur. Das Ganze bildet eine adverbiale Ergänzung. Und wie wir hier in diesem Beispiel sehen, ist sie durchaus satzwertig. Das ähnelt nur einfach frappierend der Konstruktionen mit Partizipien. Nehmen wir als weiteres Beispiel den Satz: Superstitone sublata non tollebatur religio - mit der Übersetzung - obwohl der Aberglaube beseitigt worden war, wurde die Religion nicht beseitigt. Hier haben wir den satzwertigen Ausdruck superstitione sublata. Das ist natürlich ein Ablativus absolutus. Letztlich lässt uns die sogennannte Gerundivkonstruktion in einen sehr alten Sprachstand schauen. Man nennt sie deshalb wohl auch die eigentliche Gerundivkonstruktion. Noch ein Beispiel, um uns das anschaulicher zu machen. Cicero librum scripsit de contemnenda morte. Cicero schrieb ein Buch über das Verachten bzw. die Verachtung des Todes. Eine andere Übersetzung könnte lauten: Cicero schrieb ein Buch darüber, den Tod zu verachten. Versuchen wir einmal eine Übersetzung unter der Annahme, dass contemnenda immer noch ein passives Präsensstammpartizip wäre. Das Ergebnis der Übersetzung müsste dann folgendermaßen lauten: Cicero schrieb ein Buch über den Tod als verachtet werdenden. Wir sehen wieder die KNG-Kongruenz zum Substantiv de contemnenda morte. Das ist ein Ablativus Singular femininum. Besonders schön sehen wir hier die prädikative Stellung bei der Übersetzung - über den Tod als verachtet werdender. Weitere Beispiele zum Übersetzen der eigentlichen Gerundivkonstruktion findest du auf sofatutor.com in einigen Übungsfilmen sowie in den Fortsetzungsvideos zur Gerundivkonstruktion. Zum Ende dieses Videos erfolgt jetzt die Wiederholung: Heute wurde dir die Einführung in die eigentliche Gerundivkonstruktion präsentiert. Dabei stellte sich heraus, dass in der Syntax neben der immer vorhandenen KNG-Kongruenz zu Substantiv und Pronomen besonders die prädikative Stellung zur Geltung kommt. Der Nebensinn der Notwendigkeit geht dabei nicht verloren, denn im lateinischen Sprachaltertum handelte es sich beim Gerundivum um ein passives Präsensstammpartizip. Hiermit endet der 4. Film zum Gerundivum. Ich hoffe, ich konnte dir einiges erklären. Aufgrund der archaischen Herkunft der eigentlichen Gerundivkonstruktion ist die Übersetzung nicht einfach. Mit dieser geht es weiter im Film 5. Jetzt aber erst einmal: Valete et gaudete! Euer Lateintutor Radetzky.

5 Kommentare
  1. Hallo Lennard,
    hier (https://www.sofatutor.com/latein/konstruktionen/gerundium-und-gerundivum) findest du all unsere Videos zum Thema Gerundivum und Gerundium.
    Viele Grüße aus der Redaktion

    Von Cara G., vor mehr als 4 Jahren
  2. Guten Morgen,
    leider finde ich das Erklärvideo zu Gerundivum Teil 5 nicht. Können Sie mir bitte weiterhelfen?
    Liebe Grüße

    Von Lennard Rausch, vor mehr als 4 Jahren
  3. Hallo Eemilelv,
    die Verwendung des Gerundivums als Prädikatsnomen funktioniert nur im Nominativ und vorrangig bei der Kopula esse, vergleiche dazu die Beispiele auf der Gottwein-Seite: hortus colendus est. Die Beispielsätze 2 und 3 der 5. Aufgabe können demnach auch als Prädikatsnomen gedeutet werden. Dies alles geschieht aber unter dem Überbegriff des prädikativen Gerundivums.
    Bei den Verben des Gebens, Nehmens, Bittens und Besorgens (so auch dare und tradere) steht das Gerundivum im Akkusativ und gehört attributiv zum Akkusativobjekt dazu, lässt sich aber auch prädikativ deuten.
    Liebe Grüße aus der Redaktion

    Von Carolin W., vor mehr als 9 Jahren
  4. Nochmals hallo,
    ..ich habe mich ein bisschen umgesehen und habe tatsächlich im Netz „Lateinische Grammatik“ (gottwein) eine Unterteilung des Gerundivums nach den drei Gesichtspunkten: attributiv – prädikativ – und als Prädikatsnomen entdeckt.
    Danach wird der prädikative Gebrauch des Gerundivums im Zusammenhang mit Verben wie – dare, tradere, curare, etc. vorgeschlagen, während das Gerundivum als Prädikatsnomen insbesondere bei „esse“ und anderen – die ich auch eher in „kopulativer“ Bedeutung verstehe, wie: putare, estimare, … vorkommt,

    Nun frage ich mich, wie relevant diese Unterscheidung sein mag?

    Wenn ich mich im Zusammenhang mit dem prädikativen Gebrauch des Gerundivums an jenes besondere Merkmal erinnere, das ein „Praedicativum“ kennzeichnet, das nämlich wie ein Adverbial – neben dem Bezugswort auch den Prädikatsvorgang näher bestimmt, also einen vorgangsmäßigen , „dynamischen“ Sinn (im Gegensatz zu einer mehr oder weniger "statischen" Kopula wie „sein“, „meinen“) hat, dann scheint mir das schon eine Unterscheidungsnuance zu sein.
    Der Satz „Magister mihi librum legendum dedit“ hat ja wohl einen adverbialen Nebensinn, da der Grund für das mir gegebenen Buch ist, dass ich es lesen soll. Einen solchen adverbialen Aspekt finde ich nicht im Satz 2 der Ü 5, wo der Satz lautet
    „Philosophus admirandus magni ingeni erat“.

    Beste Grüße

    Von Eemilelv, vor mehr als 9 Jahren
  5. Hallo, nachdem ich mich der Übung 5 zugewandt habe,
    bin ich nun dabei zu überlegen, ob nicht nur zu unterscheiden ist zwischen Gerundivums im in attributiver und prädikativer Verwendung, sondern auch zwischen dem prädikativen Gebrauch des Gerundivums und seiner Verwendung als Prädikatsnomen.
    Letzteres müsste ja der Fall sein bei Hilfsverben (Kopula) wie "esse" Siehe Ü 5 Sätze 2, 3 (Frage mich welche dieser Hilfwörter noch hier in Frage kommen !!?)
    Eigentlich hätte ich "dare" und "tradere" nicht dazu gezählt und sie zu jenen Verben gerechnet, die einen mehr "dynamischen Charakter" haben; jedenfalls impliziert der Satz 1 "Magister mihi librum ledengumd dedit" eine Absicht des Lehrers im Zusammenhang mit dem Prädikat "dedit".
    Oder sehe ich das falsch?

    Von Eemilelv, vor mehr als 9 Jahren

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