Verschränkte Relativsätze auflösen
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Grundlagen zum Thema Verschränkte Relativsätze auflösen
Bist du beim Übersetzen schon mal auf einen schwierigen Relativsatz gestoßen, der einen AcI oder NcI enthält? Man nennt das relativische Verschränkung. Diese Konstruktion ist ziemlich kompliziert und lässt sich nicht wörtlich übersetzen. In diesem Video zeige ich dir mehrere Möglichkeiten, wie man sie auflösen kann: zum Beispiel kann man sie mit "von...dass" umschreiben oder zu einem Ausdruck mit Präposition umformen. Welche Hilfen es gibt und worauf du beim Übersetzen achten solltest, erfährst du hier. Dabei lesen wir auch die spannende Geschichte über den tragischen Held Ödipus. Viel Spaß!
Transkript Verschränkte Relativsätze auflösen
Salve! Das sind Ödipus und sein Vater Laius, zwei Figuren aus der griechischen Mythologie. Über Laius erzählt man Folgendes: Laius necatur secundum oraculum, quod ei datum esse dicitur. – „Laius wird gemäß dem Orakelspruch getötet, von dem man sagt, dass er ihm gegeben wurde.“ Ganz schön kompliziert. Der lateinische Satz hat es in sich. Quod leitet einen Relativsatz ein. Gleichzeitig steht darin ein NcI. Das ist eine besondere Konstruktion, ein verschränkter Relativsatz. In diesem Video wollen wir uns diese verschränkten Relativsätze genauer anschauen. Dazu probieren wir verschiedene Hilfsübersetzungen: eine Wiedergabe mit „von ... dass“, mit Präpositionalausdruck und mit Hilfe eines Einschubs. Danach machen wir zwei Übungen. Am Ende fasse ich das Wichtigste für dich zusammen. Um das Video gut zu verstehen, musst du wissen, was ein AcI und was ein NcI ist. Außerdem solltest du die Infinitivformen im Aktiv und Passiv beherrschen. Am Ende des Videos weißt du, wie du einen verschränkten Relativsatz angehst und hast etwas über Ödipus gelernt. Schauen wir uns den Satz über Ödipus‘ Vater Laius noch einmal an. Im Satz stecken zwei Informationen. Erstens: Laius necatur secundum oraculum. – „Laius wird gemäß dem Orakelspruch getötet.“ Zweitens: Oraculum Laio datum est. – „Der Orakelspruch wurde Laius gegeben.“ Aus dem zweiten Satz machen wir jetzt einen NcI, indem wir dicitur hinzufügen. „Man sagt.“ Aus datum est wird der Infinitiv Perfekt Passiv, datum esse. Also: „Man sagt, dass der Orakelspruch Laius gegeben wurde.“ Laius können wir im zweiten Satz durch das Pronomen ei ersetzen, denn er taucht doppelt auf. „Man sagt, dass der Orakelspruch ihm gegeben wurde.“ Weil auch oraculum im ersten Satz auftaucht, können wir den zweiten Satz als Relativsatz anschließen. Dazu ersetzen wir es durch das Relativpronomen quod. Nun müssen wir eine Hilfsübersetzung verwenden. „Laius wird gemäß dem Orakelspruch getötet, von dem man sagt, dass er ihm gegeben wurde.“ Wir haben den verschränkten Relativsatz geschafft. Lass uns eine weitere Hilfsübersetzung ausprobieren, den Präpositionalausdruck. Dazu lesen wir nach, wie der Orakelspruch für Laius lautet. Filius, quem natum esse gaudes, te aliquando interficiet. Der Hauptsatz bildet eine Klammer. Wir übersetzen ihn. „Der Sohn wird dich irgendwann töten.“ Quem bezieht sich auf filius und leitet einen Relativsatz ein. Im Relativsatz ist gaudes Subjekt und Prädikat. „Du freust dich“. Davon hängt ein AcI ab. Natum esse ist ein Infinitiv Perfekt Passiv. „Du freust dich, dass er geboren wurde.“ Uns fehlt aber noch die Verbindung zum Hauptsatz. Wir sagen deshalb: „über dessen Geburt du dich freust“. Wir haben die Verschränkung mit einem Präpositionalausdruck aufgelöst. Der Orakelspruch ist ja schrecklich. Wie wird König Laius reagieren? Lesen wir mehr über seine Reaktion und versuchen dabei eine Hilfsübersetzung mit einem Einschub. Rex puerum, quem perniciem suam esse censet, necari imperat. Der Hauptsatz bildet wieder eine Klammer. Bei quem beginnt der Relativsatz, der sich auf puerum bezieht. Im Relativsatz steckt ein AcI. Quem ist der Akkusativ, perniciem suam esse der Infinitiv. Wir übersetzen die beiden Sätze zuerst getrennt. „Der König befiehlt, den Jungen zu töten. Er meint, dass dieser sein Untergang ist.“ Nun verbinden wir beide Sätze. „Der König befiehlt, den Jungen zu töten, der, wie er meint, sein Untergang ist.“ Wir haben den verschränkten Relativsatz durch einen Einschub übersetzt. Laius hat einen Sklaven beauftragt, Ödipus zu töten, doch der schreckt zurück. Servus caedem timet, quam magnum malum esse putat. Wieder haben wir einen Hauptsatz und einen Relativsatz. In beiden ist servus das Subjekt. Der Relativsatz beginnt mit quam und bezieht sich auf caedem. Er enthält einen AcI. Quam ist der Akkusativ, magnum malum esse der Infinitiv. Wir übersetzen wieder beide Sätze getrennt. „Der Sklave fürchtet sich vor dem Mord. Er glaubt, dass dieser ein großes Übel ist.“ Jetzt verknüpfen wir beide. „Der Sklave fürchtet sich vor dem Mord, der, wie er glaubt, ein großes Übel ist.“ Machen wir noch eine letzte Übung und erfahren, wie die Ödipusgeschichte ausgeht. Polybus, cui liberi non fuisse traduntur, Oedipodem educat. Haupt- und Relativsatz sind schnell bestimmt. „Polybus erzieht den Ödipus.” Das cui bezieht sich auf Polybus. Der Relativsatz enthält einen NcI, der von traduntur abhängt. Wir können es nur mit einem Einschub übersetzen. „Polybus, von dem überliefert wird, dass er keine Kinder hatte, erzieht Ödipus.“ Puh, es ist also vorerst gut ausgegangen für Ödipus. Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung. Relativische Verschränkungen treten meistens auf, wenn ein AcI oder NcI mit einem Relativsatz zusammentrifft. Man kann sie nicht wörtlich übersetzen. Deshalb gibt es Hilfskonstruktionen, zum Beispiel eine Übersetzung mit „von … dass“. Manchmal ist ein Präpositionalausdruck möglich. Oft geht es auch mit einem Einschub. Das war es von Ödipus und den verschränkten Relativsätzen. Viel Erfolg und vale!
Verschränkte Relativsätze auflösen Übung
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Gib an, welche Beispiele einen verschränkten Relativsatz enthalten.
TippsEin verschränkter Relativsatz enthält meistens einen AcI. Man kann ihn nicht wörtlich übersetzen.
Um einen verschränkten Relativsatz wiederzugeben, verwendet man meistens eine Umschreibung.
Das kann zum Beispiel eine Hilfsübersetzung mit Präposition sein, ein Einschub in den Satz („..., der – wie man weiß – ...“) oder eine Übersetzung mit „von ..., dass ...“ („von dem man weiß, dass ...“).
Analysiere die Sätze genau: Suche Haupt- und Nebensätze heraus. Ist eine Infinitivkonstruktion enthalten?
Drei Beispiele enthalten einen verschränkten Relativsatz.
LösungEnthält ein Relativsatz einen AcI oder eine ähnliche Konstruktion, spricht man von einem verschränkten Relativsatz. Es sind dann nämlich zwei Konstruktionen ineinandergeschoben.
Verschränkte Relativsätze kann man nicht wörtlich wiedergeben. Man braucht eine Umschreibung oder Hilfsübersetzung, zum Beispiel einen Satz mit „von ..., dass ...“.
Zum Lösen dieser Aufgabe solltest du also überprüfen, ob der Satz sowohl einen Relativsatz mit qui, quae, quod als auch einen AcI enthält. Suche dazu im Relativsatz nach einem übergeordneten Prädikat, einem Akkusativ und einem Infinitiv.
Folgende Beispiele enthalten einen verschränkten Relativsatz mit AcI:
- Nero, quem dementem fuisse putas, urbem inflammavit. – Hier bezieht sich der Relativsatz auf Nero. Das übergeordnete Prädikat ist putas. Davon hängt ein AcI ab: Der Subjektsakkusativ des AcI ist gleichzeitig das Relativpronomen quem, der Infinitiv des AcI lautet fuisse. Man kann übersetzen: Kaiser Nero, von dem man glaubt, dass er verrückt war, zündete die Stadt an.
- Amnis, quem Raetiam perfluere scimus, Danuvia dicitur. – Hier bezieht sich der Relativsatz auf amnis. Das übergeordnete Prädikat ist scimus, der Subjektakkusativ wie das Relativpronomen quem und der Infinitiv perfluere. Zusammen bilden sie den AcI. Es heißt: Der Strom, von dem wir wissen, dass er durch Rätien fließt, wird Donau genannt.
- Romani regem ultimum, quem superbum esse censebant, ex urbe expulserunt. – Hier ist es ähnlich: censebant ist das übergeordnete Prädikat. Davon hängt der AcI im Relativsatz ab: quem ... esse. Man sagt: Die Römer vertrieben den letzten König aus der Stadt, der – wie sie meinten – hochmütig war.
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Vervollständige die Übersetzung.
TippsUntersuche genau den fett markierten Teil in jedem Satz.
Was ist das Prädikat des Relativsatzes? Was bedeutet es?
Alle fett markierten Teile sind ein verschränkter Relativsatz.
Sie enthalten einen Relativsatz mit entweder einem AcI oder einem NcI.
Suche die Bestandteile heraus. Probiere den Satz zunächst selbst wörtlich zu übersetzen.
LösungAlle Beispiele enthalten einen verschränkten Relativsatz mit AcI oder NcI. Der komplette Relativsatz ist jeweils fett hervorgehoben und zum Teil schon übersetzt. Wie du weißt, kann man verschränkte Relativsätze nicht wörtlich wiedergeben, weil es so eine Konstruktion im Deutschen nicht gibt. Wir müssen deshalb zu Umschreibungen greifen. Das kann zum Beispiel ein Nebensatz mit „von ..., dass ...“ sein.
In unserem Fall sind alle verschränkten Ausdrücke mit einem Präpositionalausdruck oder mit einem Einschub wiederzugeben.
- Im ersten Satz bezieht sich der Relativsatz auf id. Das Prädikat darin ist cenusit von censere (meinen, glauben). Davon hängt ein AcI ab: quod ... esse. Du kannst sagen: Platon erklärte das, was seiner Meinung nach wahr ist, in vielen Büchern. – Es ginge auch so: Platon erklärte das, von dem er glaubt, dass es wahr ist, ... Oder: Platon erklärte das, das – wie er glaubt – wahr ist, ...
- Im zweiten Satz bezieht sich der Relativsatz auf verba. Das Prädikat ist traduntur von tradere (überliefern). Es ist Passiv. Davon hängt ein NcI ab – ein Nominativ mit Infinitv: quae ... dicta esse. Du kannst sagen: Die Worte, die der Überlieferung nach von Sokrates gesprochen wurden, wurden auch von Platon aufgeschrieben. – Es geht auch so: Die Worte, von denen überliefert ist, dass sie von Sokrates gesprochen wurden, ... Oder: Die Worte, die - wie überliefert ist – von Sokrates gesprochen wurden, ...
- Im dritten Satz bezieht sich der Relativsatz auf veneno, das Gift. Das Prädikat darin ist dicitur von dicere (sagen). Das ist wieder Passiv. Davon hängt ein NcI ab: quod ... datum esse. Man kann übersetzen: Sokrates selbst starb durch das Gift, das ihm – so sagt man – von den Athenern gegeben worden ist. Oder: Sokrates selbst starb durch das Gift, von dem man sagt, dass es ihm von den Athenern gegeben worden ist. Oder: Sokrates selbst starb durch das Gift, das ihm der Sage nach von den Athenern gegeben worden ist.
- Im vierten Satz bezieht sich der Relativsatz auf disciplina (die Lehre). Prädikat ist gaudemus (wir freuen uns, von gaudere). Es ist aktiv – davon hängt ein AcI ab (quam traditam esse). Du kannst sagen: Aber seine Lehre, die zu unserer Freude überliefert ist, wird auch heute von vielen hoch geschätzt. – Oder: Aber die Lehre, über deren Überlieferung wir uns freuen, wird auch heute von vielen hoch geschätzt.
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Übersetze den verschränkten Relativsatz auf drei verschiedene Arten.
TippsAnalysiere den Satz ganz genau:
- Worauf bezieht sich der Relativsatz?
- Was ist das übergeordnete Verb der Infinitivkonstruktion?
- Liegt ein AcI oder ein NcI vor?
- Gibt es weitere Objekte im Relativsatz?
Hier ein Beispiel, an dem du die drei Möglichkeiten sehen kannst:
Caesar, quem populum despicere scimus, in circum it.
- Der Kaiser, von dem wir wissen, dass er das Volk verachtet, geht in den Zirkus.
- Der Kaiser, der – wie wir wissen – das Volk verachtet, geht in den Zirkus.
- Der Kaiser, der unseres Wissens nach das Volk verachtet, geht in den Zirkus.
Zur Erinnerung: putare heißt: glauben, meinen, denken, vermuten.
Vergiss nicht, das Relativpronomen wiederzugeben.
Denke bei der Übersetzung mit Einschub an die Parenthesen oder die Kommasetzung.
LösungDer Satz aus der Aufgabe enthält einen verschränkten Relativsatz mit AcI. Das bedeutet, in den Relativsatz ist noch ein AcI eingeschoben. Wenn wir den Relativsatz genauer unter die Lupe nehmen, sehen wir:
- Der Relativsatz bezieht sich auf Oedipus.
- Das übergeordnete Prädikat ist putamus (wir glauben).
- Davon hängt der AcI quem ... necavisse ab.
- Die Form patrem ist ein zusätzliches Akkusativobjekt dazu.
- Ödipus, von dem wir glauben / meinen / vermuten / denken, dass er seinen Vater getötet hat, ist auch heute noch bekannt.
- Ödipus, der – wie wir glauben / meinen / denken / vermuten – seinen Vater getötet hat, ist auch heute noch bekannt.
- Ödipus, der unserer Meinung nach seinen Vater getötet hat, ist auch heute noch bekannt.
- In der ersten Variante haben wir einen Satz mit „von ..., dass ...“ gebildet.
- In der zweiten Möglichkeit haben wir einen Einschub mit „– wie ... –“ eingefügt.
- Und in der dritten Version haben wir die Wendung zu einem Präpositionalausdruck mit Substantivierung gemacht.
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Arbeite die vorgegebenen Übersetzungsarten des verschränkten Relativsatzes heraus.
Tippstraditur ist passiv und kommt von tradere.
Es heißt: es wird überliefert.
Weitere Vokabelhilfen:
- dux, ducis m. – der Führer, der Anführer
- Galli, Gallorum – die Gallier
Der Relativsatz bezieht sich auf Vercingetorix und beschreibt ihn genauer.
Er enthält einen NcI. Der Nominativ ist qui, der Infinitiv fuisse.
Bei der Übersetzung mit Präpositionalausdruck musst du versuchen, aus dem Verb „überliefern“ ein Substantiv zu machen. Wie könnte es lauten?
Schließe es dann mit einer Präposition an, zum Beispiel „nach“, „laut“ oder „gemäß“.
Denke auch an die Kommasetzung!
LösungDer lateinische Satz enthält einen verschränkten Relativsatz mit NcI. Das Prädikat im Relativsatz ist traditur von tradere (überliefern). Es ist passiv, heißt also: es wird überliefert. Der Relativsatz bezieht sich auf Vercingetorix und enthält einen NcI. qui ist der Nominativ, fuisse der Infinitiv, ein Infinitiv Perfekt von esse.
Wir können den Relativsatz auf drei Arten übersetzen:
- mit von ..., dass ...: Vercingetorix, von dem überliefert wird, dass er ein Anführer der Gallier war, ergab sich Caesar.
- mit einem Einschub: Vercingetorix, der – wie überliefert wird – ein Anführer der Gallier war, ergab sich Caesar.
- mit einem Präpositionalausdruck: Dazu machen wir aus dem Verb „überliefern“ das Substantiv „die Überlieferung“. Wir schließen es mit einer Präposition an. Möglich sind zum Beispiel: gemäß einer Überlieferung, laut Überlieferung, der Überlieferung nach. Du kannst also folgendermaßen übersetzen: Vercingetorix, der laut Überlieferung ein Anführer der Gallier war, ergab sich Caesar.
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Bestimme, ob der verschränkte Relativsatz einen AcI oder einen NcI enthält.
TippsDu kannst immer nur den verschränkten Relativsatz markieren.
Schau dir den Relativsatz genau an: Steht das Prädikat im Aktiv oder Passiv?
Wenn du dir unsicher bist, schau noch einmal besonders auf das Relativpronomen. Steht es im Nominativ oder im Akkusativ?
LösungEin verschränkter Relativsatz kann sowohl einen AcI als auch einen NcI enthalten. Um ihn zu übersetzen, musst du diese beiden Konstruktionen erkennen und unterscheiden können.
Den AcI kennst du wahrscheinlich schon etwas besser. Er steht immer nach Verben des Sagens, der Wahrnehmung oder Verben, die ein Gefühl ausdrücken. Das kann zum Beispiel sein: meinen, glauben, sehen, sich freuen. Das übergeordnete Prädikat steht dabei immer im Aktiv. Davon hängt eine Konstruktion ab, bei der die handelnde Person oder Sache im Akkusativ steht, die Tätigkeit im Infinitiv. Wir können das im Deutschen nur manchmal nachmachen, zum Beispiel: Ich sehe ihn (Akkusativ) kommen (Infinitiv). In den meisten Fällen müssen wir einen dass-Satz bilden: Ich sehe, dass er kommt. Dabei machen wir den Akkusativ zum Subjekt und den Infinitiv zum Prädikat des dass-Satzes.
Der NcI ähnelt dem AcI. Hier steht aber das übergeordnete Prädikat immer im Passiv. Es ist also eine passive Konstruktion. Deshalb steht die Person oder Sache auch nicht im Akkusativ, sondern im Nominativ. Der NcI kommt nur nach bestimmten Verben und Wendungen vor. Am häufigsten sind dicitur (man sagt, dass ...), traditur (es ist überliefert, dass ...) und videtur (es scheint, dass ...).
Wenn du die Sätze der Aufgabe überprüfst, erkennst du, dass die Sätze 2 und 4 einen AcI enthalten, die Sätze 1 und 3 einen NcI.
Der Akkusativ bzw. Nominativ ist dabei jeweils das Relativpronomen, das im Akkusativ (quem) oder Nominativ steht (qui).
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Gib den verschränkten Relativsatz auf zwei verschiedene Arten wieder.
TippsDu musst nur den fett hervorgehobenen Teil übersetzen. Es ist ein verschränkter Relativsatz, der sich auf Catilina bezieht.
Er enthält einen NcI, der von dicitur abhängt.
Vokabelhilfe:
- coniurationem facere – eine Verschwörung machen
Bei diesem Satz bietet sich die Hilfsübersetzung mit „von ..., dass ...“ oder mit einem Einschub an.
Beachte die Vorzeitigkeit!
LösungIn dieser Aufgabe musstest du einen verschränkten Relativsatz mit NcI übersetzen. Analysieren wir ihn noch einmal gemeinsam:
- Der Relativsatz beginnt mit qui und bezieht sich auf Catilina.
- In den Relativsatz ist ein NcI eingeschoben, ein Nominativ mit Infinitiv. Er hängt von dicitur ab: man sagt, dass ...
- Der Nominativ des NcI ist qui, der Infinitiv fecisse, der Infinitiv Perfekt von facere. Der NcI ist also vorzeitig.
- Die Form coniurationem ist das Akkusativobjekt dazu. coniurationem facere heißt: eine Verschwörung machen.
- Cicero vertrieb Catilina mit seiner Rede aus der Stadt, von dem man sagt, dass er eine Verschwörung gemacht hat. (oder: von dem gesagt wird, dass ...)
- Cicero vertrieb Catilina mit seiner Rede aus der Stadt, der – wie man sagt – eine Verschwörung gemacht hat.
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@Funknervaleria: Vielen Dank für dein hilfreiches Feedback! Toll, dass dir unser Video und die Übungen gefallen.
Wir sind uns des Problems bewusst und arbeiten derzeit an einer guten Lösung, bei der nicht jeder Tippfehler ins Gewicht fällt, Falsches aber auch als falsch bewertet wird.
Ich werde die Übung sehr gerne prüfen und ggf. anders gestalten.
Viele liebe Grüße aus der Redaktion!
Das Video und die Übungen sind an sich sehr gut, aber bei den Übungen verstehe ich einfach nicht, dass die kleinsten Schriftfehler bewertet werden. Hat man zum Beispiel ein Buchstaben klein und nicht groß geschrieben ist die ganze Aufgabe falsch. Wenn ihr solche Fehler beheben würdet, wäre alles super. Aber am Sonsten ist alles perfekt!!!
Danke jetzt hab ichs kapiert unser Lehrer hats zwar auch so gut erklährt, aber der will nicht das wir mitschreiben also war das eine gute Wiederholung
Achja, auch hier ist taucht dieser Fehler wieder auch... Ich habe ihn korrigiert. Es muss natürlich quam heißen und das dazugehörige Bezugswort ist puellam.
Danke für den Hinweis!
Hallo, ich habe gerade den Kommentar von Carolin zum Video „Verschränkte Relativsätze mit AcI“ der Tutorin „Auxilium“ gelesen, wo von einer „quem/quam Schwäche“ die Rede ist. - Wie steht es denn um den Satz im Übungsteil? Er lautet ja:
„Claudius puellam amat, quem pulchram esse putat.“
„quem“ ist ein im Akkusativ mask. gebrauchtes Relativpronomen; demnach müsste sich „quem“ sich auf „Claudius“ und nicht „puellam“ beziehen …!?