Präpositionen mit Akkusativ und Ablativ
Entdecke die Welt der lateinischen Präpositionen: Richtungsweisend mit Akkusativ, Ortsangaben mit Ablativ. Verstehe ihre vielfältige Verwendung in Raum und Zeit. Interessiert? Erfahre mehr und übe mit unseren praktischen Übungen!
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Grundlagen zum Thema Präpositionen mit Akkusativ und Ablativ
Was sind Präpositionen im Lateinischen?
Der deutsche Begriff Präposition stammt vom lateinischen Verb praeponere (voranstellen). Die lateinische Präposition steht vor dem Substantiv, auf das es sich bezieht, und wird im Deutschen deshalb auch als Verhältniswort bezeichnet. Lateinische Präpositionen waren ursprünglich Adverbien, also selbstständige Wörter, die das Verb näher beschreiben. Danach sind sie enge Verbindungen mit Verben und Substantiven eingegangen. Zusammen mit einem Substantiv erweitern sie einen Satz als Adverbiale der Zeit, des Orts, der Art und Weise sowie des Grunds.
Verwendung lateinischen Präpositionen
Präpositionen werden im Lateinischen auf drei verschiedene Arten verwendet:
Präpositionen mit Akkusativ und Ablativ – einfach erklärt
Im Lateinischen stehen Präpositionen immer vor Substantiven im Akkusativ oder Ablativ. Doch welche Präposition kann im Lateinischen sowohl mit dem Ablativ als auch mit dem Akkusativ stehen?
Präposition | Übersetzung | Fragewort |
---|---|---|
in mit Akkusativ | in, an, nach, auf, zu, gegen | Wohin? |
in mit Ablativ | in, an, auf | Wo? |
super mit Akkusativ | über, über … hin | Wohin? |
super mit Ablativ | über, betreffs | Wo? |
sub mit Akkusativ | unter, gegen | Wohin? |
sub mit Ablativ | unter | Wo? |
Merksatz zu den Präpositionen mit Akkusativ und Ablativ:
-
Sub, super und in mit dem Akkusativ: Wohin?
Mit dem Ablativus so, dass man fragen kann: Wo?
Beispiele für Präpositionen mit Akkusativ
Örtliche Verwendung (Richtung)
- in provinciam ire (in die Provinz gehen)
- exercitum sub iugum mittere (ein Heer unters Joch gehen lassen)
Zeitliche Verwendung (zeitliche Ausdehnung)
- in dies (von Tag zu Tag)
- sub lucem (gegen Tagesanbruch)
Beispiele für Präpositionen mit Ablativ
Örtliche Verwendung
- in continenti relinquere (auf dem Festland zurücklassen)
- sub oculis omnium (unter den Augen aller)
Übertragene Verwendung
- in armis esse (unter Waffen stehen)
- sub imperio alicuius esse (unter jemandes Herrschaft stehen)
Präpositionen mit Akkusativ und Ablativ – Zusammenfassung
Die Präpositionen in, sub und super können im Lateinischen sowohl mit dem Akkusativ als auch mit dem Ablativ stehen. Fragt man Wohin?, stehen in, sub und super richtungsweisend mit dem Akkusativ. Bei einer Ortsangabe fragt man Wo?, dementsprechend stehen die Präpositionen in, sub und super mit dem Ablativ.
Wenn du noch nicht sicher bist, was der Unterschied im Gebrauch der Präpositionen mit verschiedenen Kasus ist, dann findest du rechts neben dem Video Übungen mit Präpositionen mit Akkusativ und Ablativ.
Transkript Präpositionen mit Akkusativ und Ablativ
Salvete discipuli. Hier ist Juno und ich möchte euch heute die Präpositionen, die mit dem Akkusativ und dem Ablativ stehen können, näher vorstellen. Als Vorwissen solltet ihr eigentlich nur die verschiedenen Kasus, die es im Lateinischen gibt, kennen. Nämlich den Nominativ, den Genitiv, den Dativ, den Akkusativ und den Ablativ. Zudem ist es wichtig, die a- und o-Deklination zu kennen. Wie zum Beispiel servus mit dem Genitiv servi und amica mit dem Genitiv amicae. Ich möchte mein Video wie folgt gliedern. Zuerst werde ich die Frage klären: Was genau sind Präpositionen? In Punkt zwei folgend dann die verschiedenen Verwendungen der Präpositionen. Anschließend komme ich zum eigentlichen Thema, nämlich zu den Präpositionen, die mit dem Akkusativ und dem Ablativ stehen können. Hier wird zunächst eine Übersicht über diese gegeben, zusammen mit den Bedeutungen. Des Weiteren folgen einige Beispiele. Zuletzt steht dann eine kurze Zusammenfassung. Wir beginnen also mit der Frage: Was genau sind Präpositionen? Präpositionen sind Verhältniswörter. Ursprünglich stammen sie von dem Wort praeponere – voranstellen. Präpositionen sind also Voranstellungen. Sie sind im Lateinischen wie im Deutschen meist aus Adverbien hervorgegangen, und ursprünglich waren sie selbständige Wörter mit freier Stellung. Dann sind sie aber früh eine enge Verbindung mit Verben und Nomen eingegangen. Wie zum Beispiel zu sehen bei deferre – überbringen oder afferre – beibringen. Teilweise wurden sie dann abgelöst durch das weite Feld der Kasusfunktionen, wodurch wir in der deutschen Übersetzung oft eine Präposition verwenden müssen, während sie im Lateinischen schon im Kasus enthalten ist. Wie zum Beispiel der ablativus separativus, im Deutschen mit “von” wiedergegeben oder der Akkusativ der Richtung mit “nach”. Ursprünglich unterstützten Präpositionen die Funktion eines Kasus, zum Beispiel eines Akkusativs der Richtung. “In montem ascendere.” - “Auf einen Berg steigen.” Präpositionen in Verbindung mit Substantiven erweitern einen Satz vor allem als Adverbialia des Ortes, der Zeit, der Art und Weise oder des Grundes. Wie zum Beispiel bei dem zeitlichen Ausdruck “per multos dies – viele Tage hindurch”. Präpositionen werden im Lateinischen auf drei verschiedene Arten verwendet. Wir finden hier die örtliche, die zeitliche und die übertragene Verwendung. Die lateinische und die deutsche Ausdrucksweise gehen hierbei oft auseinander. Ein Beispiel für die örtliche Verwendung ist: ab urbe discedere – von der Stadt weggehen. Für die zeitliche Verwendung: ex eo tempore – seit dieser Zeit. Und die übertragene Verwendung finden wir bei dem Ausdruck: pro libertate certare – für die Freiheit kämpfen. Nun möchte ich euch im Besonderen die Präpositionen, die mit dem Akkusativ und dem Ablativ stehen können, genauer vorstellen. Zu diesen gehören “in”, in der Bedeutung “in, auf” und “gegen”, “sub – unter” und “super – über” und “über (betreffs)”. Eine wichtige Unterscheidung bei der Wahl, mit welchem Kasus die jeweilige Präposition steht, ist die Frage, die in den beiden Kasus gestellt wird. Im Akkusativ lautet diese “Wohin?”, im Ablativ “Wo?”. Nun folgen zu jeder Präposition kurze Beispiele. Die erste Präposition, die sowohl mit Akkusativ als auch mit Ablativ stehen kann, ist “in” mit der Bedeutung beim Akkusativ “in, an, auf” und “gegen”. Hier wird die Frage “Wohin?” gestellt. In der örtlichen Verwendung zum Beispiel: in provinciam ire – in die Provinz gehen. In der zeitlichen: in praesens – für jetzt oder gegenwärtig. Und in der übertragenen: in vicem – wechselweise. “In” beim Ablativ dagegen heißt “in, an, auf” und wird nur bei der Frage “Wo?” gebraucht. Hier zum Beispiel örtlich: in continenti relinquere – auf dem Festland zurücklassen. Oder übertragen: in armis esse – unter Waffen stehen. Die zweite Präposition lautet “sub”. Beim Akkusativ steht sie mit den Bedeutungen “unter” und “gegen” und wieder bei der Frage “Wohin?”. “Sub” steht in der örtlichen Verwendung bei: exercitum sub iugum mittere – ein Heer unters Joch gehen lassen. Und in der zeitlichen Verwendung: sub lucem – gegen Tagesanbruch. Mit Ablativ steht “sub” dann mit der Bedeutung “unter” bei der Frage “Wo?”. Örtlich wird es wie bei: sub oculis omnium – unter den Augen aller und in der übertragenen Verwendung: sub imperio alicuius esse – unter der Herrschaft jemandes stehen verwendet. Auch die Präposition “super” gehört zu dieser Gruppe von Präpositionen. Mit Akkusativ bedeutet es “über, über – hin”. In der örtlichen Verwendung taucht es beispielsweise wie bei dem Ausdruck: super alium alii praecipitantur – die einen stürzen über die anderen auf. Mit dem Ablativ finden wir “super” eher selten mit der Bedeutung “über (betreffs)”. Hier zum Beispiel in der übertragenen Verwendung: hac super re – über diese Sache. Die wichtigste Unterscheidung bei den Präpositionen in, sub und super, die mit Akkusativ und dem Ablativ stehen können, ist die Frage, die gestellt wird. Beim Akkusativ lautet sie also “Wohin?” und beim Ablativ “Wo?”. Heute habt ihr also Näheres über die Präpositionen gelernt. Ihr habt deren Definition und dann die verschiedenen Verwendungen, nämlich die zeitliche, örtliche und die übertragene, kennengelernt. Anschließend habe ich euch die Präpositionen, die mit dem Akkusativ und dem Ablativ stehen können, näher vorgestellt. Das sind in, sub und super. Hier ist für die Unterscheidung wichtig, dass der Akkusativ mit der Frage “Wohin?”, der Ablativ dagegen mit der Frage “Wo?” steht. Ich hoffe, ich konnte euch dies anschaulich erklären und an einigen Beispielen verständlich machen. Bis bald, eure Juno.
Präpositionen mit Akkusativ und Ablativ Übung
-
Ordne die Substantive in der richtigen Form in die Sätze ein.
TippsDie Präpositionen in und sub können mit zwei verschiedenen Kasus stehen - je nachdem, ob sie eine Ortsangabe machen oder eine Richtung benennen.
Fragst du: Wo?, brauchst du den Ablativ.
Fragst du: Wohin?, ist es der Akkusativ.
LösungAlle vier Sätze enthalten die Präpositionen in oder sub. Sie können mit zwei verschiedenen Kasus stehen: dem Akkusativ oder Ablativ. Welchen von beiden du brauchst, hängt von der Bedeutung ab.
- Drücken die Präpositionen aus, dass man sich an einem Ort befindet (also: in der Provinz oder unter einem Berg), dann brauchst du den Ablativ.
- Drücken die Präpositionen aus, dass man sich in eine Richtung bewegt (zum Beispiel nach Kampanien oder auf das Forum), dann steht der Akkusativ.
Richtig eingesetzt heißt es:
- Legatus cum exercitu in Campaniam properat. - Das in drückt hier die Richtung aus, also steht der Akkusativ (-am).
- Liberi in forum contendunt. - Auch hier wird eine Richtung ausgedrückt, deshalb ist es wieder der Akkusativ (-um).
- Galli, qui in provincia vivunt, ... - Hier macht in eine Ortsangabe. Du brauchst also den Ablativ (-a).
- Pastor cum grege sub monte requiescit. - Auch das ist eine Ortsangabe. Wieder nimmst du den Ablativ (-e).
-
Beschrifte das Bild, indem du die richtigen Präpositionalausdrücke einsetzt.
TippsKläre noch einmal, was die Präpositionen in, sub und super bedeuten.
Bewegt man sich irgendwo hinein, hinüber oder unter etwas hindurch, stehen die Präpositionen mit dem Akkusativ.
Hier ein paar Vokabelhilfen:
- flumen, fluminis - der Fluss
- pons, pontis - die Brücke
- mons, montis - der Berg.
Ein Kärtchen passt nirgends hinein und bleibt übrig.
LösungDie Präpositionen in, sub und super können mit dem Akkusativ oder Ablativ stehen. Geben sie eine Richtung an, nimmt man den Akkusativ:
- super montem - über den Berg
- super pontem - über die Brücke.
- in flumine - im Fluss
- sub monte - unter dem Berg
- in silva - im Wald.
-
Ordne die richtigen Präpositionen in die Sätze ein.
TippsManchmal musst du etwas nachdenken - in oder sub sind etwas freier übersetzt.
Erinnerst du dich an die Ausdrücke sub oculis omnium und super alium alii praecipitantur?
LösungMeistens kannst du anhand der Übersetzung ziemlich schnell erschließen, welche Präposition du brauchst:
- in heißt: in etwas hinein oder zu etwas hin, in oder auf etwas.
- sub heißt: unter etwas hindurch oder unter etwas.
- super heißt: über etwas hinüber oder oberhalb von etwas.
- sub arcum - unter dem Bogen hindurch (Akkusativ)
- in forum - auf das Forum (Akkusativ)
- sub oculis - unter / vor den Augen (Ablativ)
- in tabernam - in den Laden (Akkusativ)
- sub titulum - unter dem Verkaufsschild (Akkusativ)
- super alium - über die anderen hinüber (Akkusativ).
-
Beschrifte das Bild mit den lateinischen Ausdrücken.
TippsHier ein paar Vokabelhilfen:
- tectum, -i (n.) - das Dach
- fenestra, -ae (f.) - das Fenster
- porta, -ae (f.) - die Tür
- arcus, -us (m.) - der Bogen.
LösungAlle Wendungen, die du einsetzen sollst, enthalten die Präpositionen in, sub und super. Hier stehen sie alle mit dem Ablativ, denn sie machen eine Ortsangabe. Alle Ausdrücke antworten auf die Frage: Wo?. Also heißt es:
- super tecto - über dem Dach
- in fenestra - im Fenster
- sub fenestra - unter dem Fenster
- in tecto - auf dem Dach
- super porta - über der Tür
- sub arcu - unter dem Torbogen.
-
Bestimme die Wendungen zur Frage, auf die sie antworten.
TippsAchte auf den Kasus! Was drückt er aus?
Hier ein paar Vokabelhilfen:
- tectum, -i (n.) - das Dach
- flumen, fluminis (n.) - der Fluss
- saxum, -i (n.) - der Fels
- arbor, -is (f.) - der Baum
- basilica, -ae (f.) - die Halle.
Drei Wendungen drücken eine Richtung aus (Frage: Wohin?), drei Wendungen machen eine Ortsangabe (Frage: Wo?).
LösungIn der Aufgabe siehst du lateinische Ausdrücke mit verschiedenen Präpositionen: in, sub und super. Sie können mit zwei verschiedenen Kasus stehen.
- Fragt man: Wohin?, dann stehen sie mit dem Akkusativ. Die Präpositionen drücken dann eine Richtung aus.
- Fragt man: Wo?, dann stehen sie mit dem Ablativ. Die Präpositionen machen dann eine Ortsangabe.
- in templo steht im Ablativ. Es antwortet also auf die Frage: Wo? - im Tempel.
- sub arbore steht auch im Ablativ. Du fragst: Wo? - unter dem Baum.
- super tecto ist wieder ein Ablativ. Du fragst: Wo? - über dem Dach.
- in basilicam steht im Akkusativ. Es antwortet auf die Frage: Wohin? - in die Halle.
- sub saxum enthält auch einen Akkusativ. Du fragst: Wohin? - unter den Fels.
- super flumen ist ebenfalls ein Akkusativ und antwortet auf die Frage: Wohin? - über den Fluss.
-
Übersetze die Wendungen.
Tippsin mit dem Akkusativ drückt eine Richtung aus.
Versuche auch mal eine Übersetzung mit „gegen“ oder „nach“!
LösungDie Präposition in kann man oft verschieden übersetzen. Steht sie mit dem Akkusativ, drückt sie eine Richtung aus. Das kann örtlich gemeint sein, also: in ein Haus gehen. Oder, im übertragenen Sinne: zum Beispiel in hostem invehi - gegen den Feind stürmen. Oft musst du versuchen, die Wendung mit der Präposition etwas freier wiederzugeben:
- in Galliam properare heißt wörtlich: in das Gallien eilen. Das sagt aber kein Mensch. Besser ist: nach Gallien eilen.
- in hostem invehi heißt: in den Feind stürmen. Gemeint ist natürlich: gegen den Feind stürmen, auf den Feind stürmen.
- durus in filios übersetzt du am besten: streng zu oder gegenüber den Söhnen.
- in aeternum bedeutet: für die Ewigkeit, oder: in Ewigkeit.
- in aequorem übersetzt du: auf das Meer hinaus.
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Gut
etwas zu sachlich... Eigentlich aber sehr gut!
eigentlich gut erklärt
Zu viele Erklärungen auf einmal aber sonst ganz ok 👌🏻👍🏻
Hallo Benedikt P.,
danke für deine Frage.
Könntest du bitte erklären, was genau dir in dem Video unklar ist?
Viele Grüße aus der Redaktion!