Ironie
Entdecke die Welt der Ironie: ein Stilmittel, das das Gegenteil von dem ausdrückt, was gemeint ist. Lerne wichtige Merkmale und Beispiele kennen. Verstehe, wie Ironie wirkt und welche Sonderformen es gibt. Interessiert? Erfahre mehr über die vielfältige Welt der Ironie!
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Grundlagen zum Thema Ironie
Ironie einfach erklärt
Ironie ist ihrer Definition zufolge ein Stilmittel der Rhetorik. Häufig drückt sie offenkundig das Gegenteil von dem aus, was die Sprecherin oder der Sprecher tatsächlich meint. Wer das, was er sagt, nicht meint und dies auch zum Ausdruck bringt, spricht ironisch.
Was bedeutet Ironie?
Das Wort Ironie kommt vom altgriechischen Wort eironia und bedeutet in etwa „geheuchelte Verstellung“ oder auch „Unwissenheit“.
Was sind wichtige Merkmale der Ironie?
Häufig wird das sprachliche Mittel Ironie durch Über- oder Untertreibung kenntlich gemacht. Bewerte ich in der Schule das Essen mit den Worten: Das ist das leckerste Essen, das ich je gegessen habe, weicht das Urteil von den allgemeinen Erfahrungen weit ab. Schließlich ist bekannt, dass Mensaessen eher keine hohen Anforderungen erfüllt. Ironie bemisst sich daher auch häufig durch das Abweichen von allgemeinen Werten.
Beispiele für Ironie
Was ist Ironie? Es folgen drei Beispiele für Ironie:
- Ein Freund lässt mich im Stich. Ich sage zu ihm: Du bist ja ein toller Freund!
- Meine Schwester lässt Geschirr fallen. Es zersplittert. Ich bemerke trocken: Das hast du toll gemacht!
- Finn ist eine Frostbeule. Als er bei klirrender Kälte auf den Bus wartet, sagt er: Ich liebe den Winter!
Die Wirkung von Ironie kannst du im Bild noch einmal deutlicher erkennen:
Ironie verstehen
Ironie ist nicht immer eindeutig erkennbar. Ob jemand merkt, dass sein Gegenüber etwas nicht ernst, sondern ironisch meint, hängt von folgenden Faktoren ab:
- Situation: Sage ich in einer anstrengenden Sportstunde Wie schön, dass ich hier so gemütlich abhängen kann, muss jedem Anwesenden klar sein, dass ich nicht das Gesagte meine, sondern genau das Gegenteil. Ob sich Ironie verstehen lässt oder nicht, ist also situationsabhängig.
- Gestik, Mimik, Tonfall: Ironie lässt sich besser erkennen, wenn Gestik, Mimik oder Tonfall sie herausstellen.
- Bekanntheitsgrad: Damit Nuancen in Gestik, Mimik oder Tonfall auffallen, ist es hilfreich, mit der Sprecherin oder dem Sprecher vertraut zu sein. Ein Sohn wird die Ironie seines Vaters eher verstehen als eine ironische Bemerkung von Fremden. Der Bekanntheitsgrad ist also häufig entscheidend.
Wie wirkt Ironie?
Was ist die Wirkung der Ironie? Ironie soll oft eine Situation auflockern und Menschen zum Lachen bringen. Darüber hinaus hat Ironie folgende verschiedene Funktionen:
tadelnd und kritisierend: Ironie lässt sich nutzen, um eine Kritik zu äußern. Dann wird etwas gelobt, das nicht lobenswert ist. Super Note, ich bin stolz auf dich!, sagen die Eltern ironisch, als das Kind ihnen von einer verpatzten Arbeit berichtet.
lustig machend: Ironie lässt sich auch einsetzen, um sich über jemanden lustig zu machen. Auf der Speisekarte ist sicher nichts für dich dabei. Dieser Satz enthält Ironie, weil er sich auf einen Menschen bezieht, der für seinen guten Appetit bekannt ist.
spottend: Eine ironische Bemerkung kann auch Spott enthalten. Im folgenden Beispiel bezieht sich der Spott auf die angebliche Unfähigkeit der Polizei, Täter aufzuspüren: Die Polizei hat dieses Jahr zwei ganze Fälle aufgeklärt. Wer weiß, dass es viele Verbrechen gibt, kann die Ironie erkennen.
Ironie hat eine hohe Bedeutung. So hat Ironie in der Literatur, im Alltag, in den Medien, in politischen Reden und in der Werbung als rhetorisches Mittel einen festen Platz.
Sonderformen der Ironie
Es gibt auch Sonderformen der Ironie. Es folgen zwei Beispiele:
Selbstironie: Bei der Selbstironie bezieht sich die Kritik bzw. der Spott auf die eigene Person. Die Sprecherin oder der Sprecher macht sich also über sich selbst lustig. So wird ein eigener Fehler humorvoll kommentiert. „Selbstironie ist die Kunst, sich so durch den Kakao zu ziehen, dass er noch schmeckt“, besagt ein Sprichwort. Wer auf diese Weise über sich selbst lacht, nimmt anderen die Möglichkeit zu spotten vorweg und entspannt die Situation.
sokratische Ironie: Sokratische Ironie ist eine Form der Ironie, bei der die Sprecherin oder der Sprecher vorgibt, dümmer zu sein, als sie oder er tatsächlich ist. Das Ziel ist dabei, das Gegenüber scheitern zu lassen, zum Nachdenken zu bringen oder es im Nachhinein zu belehren.
Was ist Ironie? | Merkmale der Ironie | Ziel der Ironie |
---|---|---|
Stilmittel der Rhetorik | drückt das Gegenteil aus, unter- oder übertreibt | Situation auflockern, Menschen zum Lachen bringen, kritisieren, lustig machen, spotten |
Abgrenzung zu anderen Stilmitteln
Ironie sollte nicht mit ähnlichen Stilmitteln verwechselt werden. Im Folgenden wird eine Abgrenzung der Ironie von Sarkasmus und Zynismus vorgenommen.
Sarkasmus: Das Wort Sarkasmus stammt von dem altgriechischen Wort sarkázein ab. Es bedeutet „zerfleischen“ oder „verhöhnen“. Was ist der Unterschied zwischen Ironie und Sarkasmus? Sarkasmus kann Ironie enthalten. Doch im Gegensatz zu reiner Ironie beinhaltet Sarkasmus auch Aggression. Er ist scharf und bissig, stellt einen verbalen Angriff dar und kann verletzend wirken. Das ist beispielsweise der Fall, wenn jemand zu einem kleinen Menschen sagt: Gib ruhig noch mehr an. Vielleicht wächst du dann noch ein paar Zentimeter. Reine Ironie dagegen soll eine Situation auflockern und zum Lachen anregen.
Zynismus: Zynismus drückt eine Haltung aus. Sie ist geprägt von einer Denk- und Handlungsweise, die bewusst die Gefühle anderer Personen missachtet. Zynisch ist, jemandem ungerechtfertigt Schuld am eigenen Zustand zuzuschreiben, wie das folgende Beispiel zeigt: Menschen über 80 Jahre brauchen keinen Platz auf der Intensivstation, da sie sowieso bald sterben.
Transkript Ironie
Tach, ich bin’s, Tim. Stell dir mal die folgenden zwei Situationen vor: Ein Freund lässt mich im Stich. Ich sage: “Du bist ja ein toller Freund!” Oder meine Schwester lässt Geschirr fallen. Es zersplittert. Ich bemerke trocken: “Das hast du toll gemacht.” Was tue ich? Ich bin ironisch. Und in diesem Video erzähle ich dir etwas über die Ironie. Die Ironie ist ein Stilmittel der Rhetorik mit breiter Verwendung. Täglich laufen wir ihr über den Weg. Das Wort Ironie kommt vom Altgriechischen “eironía” und bedeutet so viel wie “erheuchelte Verstellung” oder auch “Unwissenheit”. Man verstellt sich absichtlich, um z.B. eine Kritik zu äußern. Denn bei der Ironie ist das, was man sagt, nicht das, was man meint: Die geäußerte Meinung stimmt nicht mit der gemeinten Bedeutung überein. Man behauptet das Gegenteil des eigentlich Gemeinten. Dabei ist die Ironie häufig nicht ganz eindeutig erkennbar. Es hängt von vielen Faktoren ab, ob der Gesprächspartner merkt, dass der Sprecher etwas nicht ernst, sondern ironisch meint, z.B von der Situation und dem Kontext, in dem der Sprecher etwas sagt. Komme ich in einen eiskalten Raum im Winter und sage: “Mann, ist es heiß hier”, muss jedem Anwesenden klar sein, dass ich nicht das Gesagte meine, sondern das Gegenteil.
Andererseits hängt die Erkennbarkeit von Ironie davon ab, wie man sie äußert: Meist unterstreichen Gestik, Mimik oder Stimme die Ironie und verstärken die Absicht.
Und drittens kann man sagen, dass der Gegenüber den Sprecher einschätzen können und feinfühlig sein muss, um die Nuancen im Ton des Anderen zu verstehen. Ein Sohn wird die Ironie seines Vaters eher verstehen als zwei Fremde sich verstehen würden. Der Bekanntheitsgrad ist also häufig entscheidend. Wie wirkt Ironie? Sie kann tadelnd und kritisierend sein, wenn man etwas lobt, das nicht lobenswert ist. Muss ich meinem Vater wieder einmal eine Fünf in Deutsch beichten und er kommentiert es mit: “Super Note, ich bin stolz auf dich”, passt sein Lob nicht zu meiner Leistung. Ich muss daher annehmen, dass er die Note alles andere als überragend empfindet.
Häufig wird Ironie auch durch Unter- oder Übertreibung kenntlich gemacht. Bewerte ich in der Schulmensa mein Essen mit den Worten: “Das ist das Leckerste, was ich je gegessen habe”, klaffen auch hier Realität und Urteil weit auseinander - denn nach allgemeinem Geschmack ist Mensaessen meist nicht gerade für den feinen Gaumen. Ironie bemisst sich daher auch häufig nach dem Abweichen von allgemeinen Werten.
Ironie kann außerdem bewirken, dass man sich über eine Person lustig macht. Sage ich zu einer Person, deren Gesicht einem Fisch ähnelt: “Du bist ein toller Hecht”, kann diese Aussage sich ironisch über das Fischgesicht des Anderen lustig machen. Damit verbunden ist der Spott, den eine ironische Äußerung bewirken kann. Sage ich: “Die Polizei hat dieses Jahr ganze zwei Fälle aufgeklärt”, spotte ich über die Unfähigkeit der Polizei, Täter aufzuspüren. Jeder, der weiß, dass es viele Verbrechen gibt, wird also, sofern er mich gut einschätzt und für intelligent hält, die Ironie erkennen.
Fassen wir alles Wichtige zur Ironie noch einmal zusammen: Die Ironie kommt vom griechischen Wort eironía und bedeutet so viel wie Verstellung. Man meint das Gegenteil des Gesagten. Ob man Ironie erkennt, hängt dabei vom Kontext, von unterstreichenden Signalen des Sprechers und vom Bekanntheitsgrad der beiden Personen ab. Die Ironie wirkt tadelnd, kritisierend, spottend und lustig machend. Meist funktioniert sie darüber, dass man von einem allgemeinem Wert in einer krassen Weise abweicht. Ironie als rhetorisches Stilmittel steckt überall - in literarischen Texten, in der Werbung, in politischen Reden, aber auch in unserem Alltag. Halte also Augen und Ohren auf!
So - das war das beste Video, das je gedreht wurde! Ich sag ciao und bis zum nächsten Mal!
Stilmittel – Arten, Wirkung und Beispiele
Allegorie
Alliteration
Anapher
Apostrophe
Anspielung
Antithese
Assonanz
Asyndeton
Chiasmus
Diminutiv
Ellipse
Enjambement
Euphemismus
Hyperbel
Inversion
Ironie
Klimax
Litotes
Metapher
Neologismus
Onomatopoesie
Oxymoron
Paradoxon
Parallelismus
Personifikation
Rhetorische Frage
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