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Reflexivpronomen

Reflexivpronomen sind Pronomen, die sich immer auf das Subjekt des Satzes beziehen.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Was ist ein Reflexivpronomen?

Du weißt ja bereits, dass Pronomen kleine Wörter sind, die anstelle eines Nomens gebraucht werden.

Reflexivpronomen sind Pronomen, die sich immer auf das Subjekt des Satzes beziehen. Im Deutschen sind wir nicht ganz so genau, aber im Lateinischen wird da, zumindest in der 3. Person, ganz exakt unterschieden. Schau dir dazu einmal den folgenden Satz an:

  • Pater cum filio suo ambulat. (Der Vater geht mit seinem Sohn spazieren.)

Vater_und_Sohn.jpg

Aus dem Lateinischen wird klar, dass der Vater hier mit seinem eigenen Sohn spazieren geht. Das suo, das ein Reflexivpronomen ist, lässt keine andere Möglichkeit zu. Wenn ein Römer sagen wollte, dass der Vater mit dem Sohn von jemand anderem spazieren geht, müsste er hingegen die Formen des Personalpronomens is, ea, id gebrauchen:

  • Pater cum filio eius ambulat. (Der Vater geht mit seinem Sohn spazieren.)

Im Deutschen sieht man keinen Unterschied. Sowohl suo als auch eius kann man mit „seinen“ übersetzen. Manchmal übersetzt man im zweiten Satz auch mit „dessen“, um deutlich zu machen, dass es sich um den Sohn von jemand anderem handelt.

Wenn wir über Reflexivpronomen sprechen, müssen wir zwei Arten unterscheiden:

  • das reflexive Personalpronomen der 3. Person Sg. und Pl.: Das ist das Personalpronomen, das sich auf das Subjekt bezieht. Die Formen sind im Sg. und Pl. gleich. Du kannst es mit „sich selbst “ etc. übersetzen.
  • die reflexiven Possessivpronomen. Das ist das besitzanzeigende Fürwort, das sich auf das Subjekt bezieht. Du kannst mit „seinen eigenen“ etc. übersetzen.

Die reflexiven Possessivpronomen

Die reflexiven Possessivpronomen, also die rückbezüglichen besitzanzeigenden Fürwörter suus, sua, suum, werden nach der a- und o-Deklination dekliniert. Sie richten sich grammatikalisch im Kasus, Numerus und Genus nach ihrem Bezugswort und beziehen sich inhaltlich immer auf das Subjekt des Satzes:

  • Marcus patrem suum amat. (Marcus liebt seinen (eigenen) Vater.)
  • Marcus matrem suam amat. (Marcus liebt seine (eigene) Mutter.)

Das Reflexivpronomen der 3. Person Sg. und Pl.

Die Personalpronomen der 1. und 2. Person (ich, du, wir, ihr) können sich entweder auf ein anderes Substantiv beziehen oder aber reflexiv gebraucht werden und sich auf das Subjekt beziehen:

  • Te laudat. (Er lobt dich.)
  • Te laudas. (Du lobst dich selbst.)

Bei der 3. Person („er, sie, es“ bzw. „sie“ im Plural) gibt es zwei unterschiedliche Formen: Will man ausdrücken, dass Subjekt und Objekt unterschiedlich sind, benutzt man die Formen von is, ea, id. Die Formen des Reflexivpronomens der 3. Person sind im Sg. und Pl. gleich. Ihre Formen lauten:

Tabelle_sui_DIE.jpg

  • Narcissus se amat. (Narziss liebt sich selbst.)

Reflexivität beim PC

Lateinische Reflexivpronomen in Sätzen mit Partizip

  • Narcissus se in speculo spectans amat. (Narziss, der sich im Spiegel betrachtet, liebt sich selbst.)

Spiegelbild.jpg

Du siehst auch hier, dass sich se auf das Subjekt des Satzes, nämlich Narcissus bezieht und gleichzeitig das Akkusativ-Objekt zu amat (er liebt) ist. Das PC spectans kannst du wie sonst auch mit einem Relativsatz übersetzen: „Narziss, der betrachtet...“.

Reflexivität im AcI

  • Narcissus se pulcherrimum esse putat. (Narziss glaubt, dass er wunderschön sei.)

Im Deutschen können wir anhand dieser Übersetzung nicht erkennen, ob Narziss sich selbst wunderschön findet oder von jemand anderem spricht. Im Lateinischen ist dies hingegen durch die Verwendung von se als Subjektsakkusativ (also dem Akkusativ, der im Deutschen ins Subjekt umgewandelt wird) eindeutig.

Würde Narziss von jemand anderem reden, so lautete der Satz:

  • Narcissus eum pulcherrimum esse putat. (Narziss glaubt, dass er wunderschön sei.)

Reflexivpronomen

Du siehst also, das Thema der Reflexivität im Lateinischen ist eigentlich gar nicht so schwer. Wenn du dir merkst, dass sich die Formen von suus bzw. sui immer auf das Subjekt beziehen, kannst du da eigentlich gar nichts falsch machen. Viel Spaß beim Üben!