Friedrich Schlegel – Leben und Werk
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Grundlagen zum Thema Friedrich Schlegel – Leben und Werk
Friedrich Schlegel ist wohl einer der einflussreichsten Literaten in der Literaturgeschichte. Er hielt philosophische Vorlesungen in Jena, Wien und Dresden, arbeitete als Übersetzer und trat in den österreichischen Staatsdienst ein. Seine Programmschrift zur romantischen Poesie ist als Kritik zur Literatur der Aufklärung zu verstehen. Friedrich Schlegels Wirken begann in Jena, wo er die Zeitschrift „Athenäum“ 1798 gründete. Sie wird zum Sprachorgan der Frühromantik und bildete den Ausgangspunkt einer literarischen Neuorientierung der Literatur.
Transkript Friedrich Schlegel – Leben und Werk
Friedrich Schlegel ist einer der widersprüchlichsten Gestalten der Literaturgeschichte. “Jeder ungebildete Mensch ist die Karikatur von sich selbst“, schreibt Schlegel einmal.
Was sagt der Satz über den Menschen Friedrich Schlegel aus? Die Anfänge seines literarisches Wirkens sind in der Frühromantik angesiedelt. Die Universitätstadt Jena ist die geistige Heimat dieser romantischen Bewegung.
Dort bilden die beiden Brüder August und Friedrich Schlegel einen Freundeskreis zu dem Tieck, Novalis und Schleiermacher gehören.
In gemeinsamen Diskussionen wurden Standpunkte zur zeitgenössischen Literatur, eine neue Poetik und philosophische Ideen sowie Kunsttheorien herausgearbeitet. Daraus entsteht ein „romantisches“ Programm, das in der Zeitschrift Athenäum von den Brüdern Schlegel in Berlin veröffentlicht wird.
Woher kam dieser junge, aufstrebende Geist? Friedrich Schlegel wird 1772 als Sohn eines Pastors in Hannover geboren. Einen Großteil seiner Kindheit verbringt er bei seinem älteren Bruder August Wilhelm Schlegel. Er nimmt ein Studium auf und publiziert nebenbei als freier Schriftsteller.
Schlegel beschäftigte sich viel mit der Antike. 1798 gründete er die Zeitschrift Athenäum und wird nach dem Studium Privatdozent an der Universität in Jena.
1804 geht Schlegel nach Köln, wo er sich zunehmend für die katholische Kirche interessierte. 1814 wird er zum „Ritter des päpstlichen Christusorden“ ernannt und ein Jahr später geadelt. 1828 zieht Schlegel mit seiner Frau Dorothea nach Dresden, wo er bis zu seinem Tod 1829 lebte.
In Dresden hält er Vorlesungen über die Philosophie der Sprache und der Worte. Friedrich Schlegels literarisches Programm ist eine Neuorientierung der Literatur. Ausgangspunkt ist die Auseinandersetzung mit dem schöpferischen Ich.
Besonders die Phantasie spielte für seinen Kerngedanken der modernen Poesie eine entscheidende Rolle. Sie ist die schöpferische Kraft, die hilft Erkenntnisse über die Welt zu gewinnen oder eine neue Welt zu erschaffen. Widersprüche wie Traum und Wirklichkeit, können durch die Kraft der Phantasie überwunden werden. Märchen werden für die Romantiker daher eine wichtige literarische Gattung.
Religion, Kunst, Gesellschaft und Philosophie bilden für Schlegel eine Einheit. In seinem Programm prägt er den Begriff der Progressive Universalpoesie.
Poesie zu schreiben oder zu verstehen, ist demnach ein niemals endender Prozess. In diesem Prozess werden ständig neue Formen und Inhalte vereint. Gleichzeitig ist Poesie immer universell, da sie die Grenzen zwischen Gattungen und Künsten aufhebt. Die Grenze zwischen Sagen und Märchen, Roman und Novelle verschwimmen. Widersprüchliche Figuren werden zu Helden.
Dieses romantische Programm setzte Schlegel in seinen Romanen, Gedichten, Vorlesungen und Übersetzungen um. Mit dem Roman “Lucinde” von 1799 versucht Friedrich Schlegel sein Programm der romantischen Poesie umsetzen. In dem Roman beschreibt Schlegel die Erfahrung der Liebe, die sich über alle Grenzen hinwegsetzt. Erzähltechnisch experimentiert Schlegel, indem er die Ereignisse nicht chronologisch erzählt. Er vereint außerdem eine Vielfalt literarischer Formen. Von Abhandlungen bis zum Brief finden sich unterschiedliche Formen in Lucinde wieder. Sein Programm zur romantischen Poesie hat maßgeblich die moderne Literatur beeinflusst. Besonders Schlegels Arbeiten auf dem Gebiet der Literaturgeschichtsschreibung sind für die heutige Literaturwissenschaft von Bedeutung. „Jeder ungebildete Mensch ist die Karikatur von sich selbst.“ Diesen Satz haben wir am Anfang gehört.
Das heißt etwa -- jeder Mensch sollte durch Bildung zu seinem eigenen Ideal werden. Bis dahin bleibt das Leben bruchstückhaft, denn Alles ist nach Schlegel ein Prozess.
So wie die Literatur.
Friedrich Schlegel – Leben und Werk Übung
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Gib das Wirken von Friedrich Schlegel wieder.
TippsErinnerst du dich, in welcher Stadt das Athenäum veröffentlicht wurde? Es ist nicht die gleiche Stadt, in der sich die 5 Dichter trafen und ihre romantischen Ideen verbreiteten.
Alle Personen, die am „romantischen Programm“ mitgewirkt haben, waren Romantiker.
LösungDer Name und das literarische Schaffen Friedrich Schlegels ist dicht mit der Frühromantik verwoben. Seine romantischen und philosophischen Gedanken entwickelte und diskutierte er gemeinsam mit anderen Vertretern der Frühromantik, zu denen auch Schlegels Bruder August Wilhelm sowie Ludwig Tieck, Friedrich Schleiermacher und Novalis gehörten. In Jena entstand auch das „romantische" Programm, in dem sie sich von den antiken Mustern abwandten, um sich der mittelalterlichen Dichtung zuzuwenden, die von ihnen als romantisch bezeichnet wurde.
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Beschreibe den biographischen Werdegang von Friedrich Schlegel.
TippsKurz nach seinem Umzug nach Köln wird er von Papst Pius VII. geadelt.
Schlegel kam mit seiner Frau nach Dresden und starb nur ein Jahr später unerwartet an einem Schlaganfall.
LösungFriedrich Schlegel pflegt einerseits einen sehr engen Kontakt mit seinem Bruder August Schlegel, mit dem er auch die Zeitschrift Athenäum publiziert. Während seines Studiums veröffentlicht er bereits Schriften als freier Schriftsteller. Nach seinem Studium wird er als Privatdozent tätig und hält Vorlesungen über die Philosophie der Sprache und der Worte. Kurz nach seinem Umzug nach Dresden erleidet Schlegel einen Schlaganfall und stirbt 1829.
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Ermittle Schlegels Auffassung von der Romantik.
TippsDivinatorisch bedeutet göttlich.
Beachte, dass es in der Romantik um den freiheitlichen Ausdruck geht.
LösungIn der Romantik ging es vor allem darum, die Alltäglichkeit aufzubrechen und einen Ausdruck der Freiheit zu finden. Sie zeichnet sich durch romantisches Denken aus, das die Vernunft kritisiert und die Trennung zwischen Philosophie, Literatur, Naturwissenschaft und Naturnähe aufhebt. Einige dieser Merkmale werden auch in diesem Textauszug deutlich. Schlegel sagt, dass nur ein göttliches Wesen es wagen könnte, den romantischen Charakter in Worte zu fassen. Die romantische Strömung steht ganz unter dem Stern der dichterischen Freiheit und unterliegt keinerlei Gesetzen.
Quelle des Textauszugs: Henniger, Heike (u.a.) (2008): Facetten: Deutsch für die Oberstufe. Lese- und Arbeitsbuch Sachsen. Stuttgart, S. 22.
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Untersuche, ob es sich bei Schlegels Programm der Universalpoesie um ein modernes Literaturkonzept handelt.
TippsSchlegel vertritt die Meinung, dass sich Überlegungen frei vom Zwang eines systematischen Gedankenganges assoziativ entfalten können.
Laut Schlegel sollen alle poetischen Formen und Gattungen, aber auch die Philosophie, Rhetorik und Kritik miteinander vermengt werden.
LösungUnter dem Begriff der progressiven Universalpoesie versteht Schlegel einen nie endenden Prozess der literarischen Produktion. In diesem Prozess werden gleichsam neue literarische Formen und Inhalte mit bereits bestehenden Formen und Inhalten vereint. Dieser Gedanke ist insofern modern und fortschrittlich, da dadurch die bislang bestehenden Grenzen zwischen Gattungen und Künsten aufgehoben werden.
Quelle des Textauszugs: Bialkowski, Brigitte (u.a.) (2002): Facetten: Lese- und Arbeitsbuch Deutsch für die Oberstufe. Leipzig, S. 299.
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Fasse das Werk Friedrich Schlegels zusammen.
TippsFür das Schaffen welcher literarischen Epoche stehen Schlegel, Tieck und Novalis?
Die geistige Heimat der Romantik ist eine Stadt in Thüringen. Erinnerst du dich, welche?
LösungFriedrich Schlegel ist dicht mit der literarischen Epoche der Romantik verwoben. Der Ort seines geistigen Schaffens war dabei die Universitätsstadt Jena.
Zusammen mit seinem Bruder August Schlegel und den Dichtern Tieck, Novalis und dem Theologen Schleiermacher hat er ein „romantisches“ Programm erarbeitet, das in der Zeitschrift Athenäum erschien. -
Arbeite anhand des Artikels heraus, inwiefern sich die Rolle des Romans in der Romantik und Klassik unterscheidet.
TippsUnter einem Fragment versteht man ein Teilstück dessen, was es zu erzählen gibt.
Erinnerst du dich an Schlegels Auffassung von der Romantik? Für ihn ist die Romantik ein unendlicher literarischer Prozess, der ganz frei ist und an kein Gesetz und keine Regeln gebunden ist.
Laut Schlegel soll die Romantik alle literarischen Gattungen und Formen, aber auch nicht-poetische Elemente wie die Rhetorik, Philosophie und Kritik miteinander vereinen.
LösungDieser Artikel zeigt auf, dass sich die Klassiker nach Harmonie gesehnt und sich daher beim Verfassen eines Romans strikt an literarische Regeln und Vorgaben gehalten haben. Im Gegensatz dazu betrachteten die Romantiker den Roman jedoch nicht als abgeschlossene, gesonderte Gattung, sondern als „romantisches Buch“, in dem alle Gattungen, alle Formen und alle Stile miteinander vermengt wurden. Für die Romantiker bedeutete das außerdem, der Natur des Schriftstellers freien Lauf lassen und sich keinen Vorgaben zu bedienen, sondern sich unabhängig von starren Gattungsmerkmalen und Konventionen künstlerisch frei zu entfalten.
Quelle des Textauszugs: http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/deutsch-und-literatur/novalis-das-romantische-buch100.html (Stand vom 25.11.2017)
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