Arbeit und Alltagsleben im Alten Ägypten
Die Gesellschaftspyramide Ägyptens beschreibt das hierarchische System der sozialen Schichten im alten Ägypten, mit dem Pharao an der Spitze, gefolgt von Adligen, Priestern, Handwerkern und Bauern.
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Lerntext zum Thema Arbeit und Alltagsleben im Alten Ägypten
Arbeit und Alltagsleben im Alten Ägypten
Die ägyptische Gesellschaft war hierarchisch geprägt, das heißt, dass es verschiedene Schichten gab, in denen jeder seine Aufgaben und Pflichten hatte. Um das Alltagsleben der Ägypterinnen und Ägypter besser zu verstehen, ist es hilfreich, sich vorher mit dem Aufbau der Gesellschaft zu beschäftigen. Der Platz in der altägyptischen Gesellschaft bestimmte auch stark den Alltag der Menschen.
Das Leben in der unteren Gesellschaftsschicht
Wenn man einen Blick auf die Gesellschaft des Alten Ägyptens wirft, fällt schnell auf, dass in den unteren Gesellschaftsschichten viele schwer arbeitende Menschen zu finden waren. Bäuerinnen und Bauern machten dabei den größten Teil der Gesellschaft aus. Sie arbeiteten auf den Feldern, hielten das Vieh und wurden zusätzlich in den Monaten des Nilhochwassers häufig auf den Baustellen der Pyramiden und Paläste eingesetzt. Andere Berufe, wie Schreiner, Zimmerleute, Bäcker, Schmiede und Steinmetze, arbeiteten meist in Betrieben, die für den Pharao und seine Wünsche zuständig waren. Sie arbeiteten eigentlich nie für sich selbst, auch andere Angehörige ihrer gesellschaftlichen Schicht konnten sich ihre selbst hergestellten Produkte nicht leisten. Bei allen galt die Regel, dass zehn Tage am Stück gearbeitet wurde, bevor man einen freien Tag hatte. Alles, womit sie arbeiteten bzw. was sie bebauten, gehörte nicht ihnen, sondern dem Pharao. Die Bauern arbeiteten nicht auf ihrem eigenen Land, sondern bekamen es nur für die Arbeit überlassen. Dafür mussten sie auch noch Abgaben leisten. Zum Leben blieb ihnen da nicht viel.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Lebensumstände der Angehörigen der unteren Schicht im starken Gegensatz zum Leben am Hof des Pharaos standen – sie lebten in selbst gebauten Häusern und führten ein sehr einfaches Leben. Die Häuser waren aus Lehmziegeln errichtet und hielten auch deswegen oft gar nicht so lange. Ausgrabungen haben ergeben, dass Häuser nach 40 bis 50 Jahren erneuert wurden bzw. auf ihren Resten einfach ein neues Haus errichtet wurde. Zumeist hatten die Häuser in den Siedlungen einen weißen Anstrich, um die Sonne zu reflektieren, sie waren meist einstöckig und selten mit einem Kellerraum versehen.
Das Leben in der oberen Gesellschaftsschicht
Anders war das natürlich für diejenigen, die als Schreiber, Beamte, Priester oder als Wesir tätig waren und über mehr Macht, Einfluss und somit auch Reichtum verfügten. Sie lebten in prunkvollen Häusern und Palästen und konnten durchaus auf Handwerker und anderes Personal zurückgreifen. Gleichzeitig mussten sie keine Steuern zahlen und hatten großen gesellschaftlichen Einfluss. Als Schreiberinnen oder Schreiber war man besonders anerkannt, da der Großteil der Gesellschaft nicht schreiben konnte. Auf die Schule für Schreiber konnte grundsätzlich jeder gehen, sogar Mädchen. Aber in der Realität wurden die Kinder aus Bauernfamilien für die Arbeit auf den Feldern benötigt, sodass sich nur wenige von ihnen leisten konnten, die Schule zu besuchen. Der Wesir war nach dem Pharao der zweitwichtigste Mann im Staat. Er war der Stellvertreter des Königs und musste nur dessen Befehle annehmen. Das verschaffte ihm viel Achtung in der Gesellschaft, Reichtum und ein Leben in großen, wunderschönen Palästen.
Der Pharao nahm in der ägyptischen Gesellschaft eine Sonderstellung ein, da er Staatsoberhaupt und König, gleichzeitig aber auch eine göttliche Person war. Fast alle Aufgaben wurden ihm von Bediensteten abgenommen, seine Paläste waren an Prunk kaum zu überbieten und noch für den Tod ließ er sich beeindruckende Grabmäler bauen, um seinen Reichtum zu zeigen, häufig in Form einer Pyramide.
Das Leben von Frauen in der ägyptischen Gesellschaft
Frauen waren in der ägyptischen Gesellschaft rechtlich in vielen Bereichen gleichgestellt, hatten also grundsätzlich die gleichen Rechte wie Männer. In der Realität sah es allerdings so aus, dass die Frauen der unteren Bevölkerungsschicht häufig in ihren Häusern arbeiteten, oftmals als Weberinnen oder Bäckerinnen, und zudem waren die Frauen im Alten Ägypten für den Haushalt und die Kinder zuständig. Es war also sehr schwer, den gesellschaftlichen Zwängen zu entkommen und z. B. Priesterin oder Beamtin zu werden. In der Geschichtsforschung wurden einige, wenn auch wenige, Quellen zu solchen Fällen gefunden. Der Aufstieg innerhalb der Gesellschaft war also möglich, aber sehr schwierig. Bekannt hingegen sind uns bis heute Frauen, die das höchste Amt im Staat innehatten, nämlich das einer Pharaonin. Sie alle waren zunächst die Ehefrau eines Pharaos, stiegen dann aber durch kluge Entscheidungen, Intrigen oder den Tod des Ehemannes zur Herrscherin auf. Die bekanntesten sind Hatschepsut, Nofrete und Kleopatra. Ihre Beispiele zeigen, dass die ägyptische Gesellschaft grundsätzlich offen dafür war, Frauen Macht und Einfluss zu geben.
Kinder im Alten Ägypten
Auch für das Leben der Kinder spielte die gesellschaftliche Schicht ihrer Eltern eine entscheidende Rolle. Kinder der Oberschicht hatten die Möglichkeit, in die Schule zu gehen, da sie ihren Eltern nicht bei der Arbeit helfen mussten, so wie es bei den Kindern der unteren Schichten normal war. In der Schule lernten die Kinder neben dem Schreiben und Lesen Mathematik, Sport, Geografie und Malerei und wurden so auf ihr späteres Leben in einem der gehobenen Berufe vorbereitet. Kinder der unteren Schicht mussten ihren Eltern schon oft sehr früh bei der Arbeit helfen, damit die Familien überhaupt überleben konnten. Sie hatten wenig Zeit für Spiele und Spielsachen, allerdings wurden bei Ausgrabungen Spielzeug wie hölzerne Puppen, Spielzeugwaffen, Tiere aus Stein oder Holz oder kleine Boote gefunden. Auf Bildern aus der damaligen Zeit sieht man außerdem Jungen, die mit ihren Vätern auf die Jagd gingen. Auch zeigen die Bilder, die bisher gefunden wurden, eine Trennung von Jungen und Mädchen. Sie spielten also vermutlich nicht gemeinsam.
Arbeit und Alltagsleben im Alten Ägypten – Zusammenfassung
- Die ägyptische Gesellschaft war in Schichten aufgebaut. Der Alltag der Menschen war geprägt von der Schicht, aus der sie kamen.
- Angehörige der oberen Schichten waren gebildeter, reicher und lebten in prunkvollen Palästen.
- Frauen waren den Männern rechtlich gleichgestellt und hatten Aufstiegschancen. Diese konnten aber selten genutzt werden, da die Frauen der Unterschicht sehr viel arbeiten mussten.
- Kinder der Oberschicht gingen zur Schule, Kinder der Unterschicht mussten früh in ihren Familien arbeiten.
Arbeit und Alltagsleben im Alten Ägypten Übung
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Welche dieser Berufe waren im unteren Teil der ägyptischen Gesellschaftspyramide zu finden?
Tipps„Im unteren Teil der Gesellschaftspyramide“ bedeutet, dass der Bildungsstand eine Rolle spielte.
Nur zwei Antworten sind richtig.
LösungWesire und Schreiberinnen und Schreiber standen in der Gesellschaftspyramide deutlich über Bäuerinnen, Bauern und Schreinerinnen und Schreinern.
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Beschreibe mit den folgenden Begriffen die altägyptische Gesellschaft.
TippsZu jedem Oberbegriff gibt es zwei Zuordnungen.
Lösung- Der Pharao stand als König über allen anderen. Von der Gesellschaft wurde er als gottgleicher Herrscher angesehen.
- Der Wesir war Stellvertreter des Pharaos und musste als solcher keine Steuern zahlen.
- Schreiberinnen und Schreiber besuchten im Kindesalter eine Schule, um sich für ihren Beruf ausbilden zu lassen. Auch aufgrund dieser Bildung genossen sie hohes Ansehen in der Bevölkerung.
- Frauen hatten zwar ähnliche Rechte wie Männer, konnten diese aber häufig nicht wahrnehmen. Sie waren hauptsächlich für den Haushalt und die Kinderbetreuung verantwortlich. Tatsächlich gab es in der ägyptischen Geschichte aber auch berühmte Pharaoninnen, die an der Spitze der Gesellschaft standen.
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Wie sah der Arbeitsalltag im Alten Ägypten aus?
TippsAchte darauf, dich auf die Aufgaben der einzelnen Personen zu konzentrieren!
Die jeweiligen Antworten stehen hinter der Bezeichnung des Berufsstandes.
LösungIn der ägyptischen Gesellschaft nahm die harte, körperlich anstrengende Arbeit zu, je weiter man in der Gesellschaftspyramide unten stand. Zudem war Bildung auch entscheidend, um keine Schwerstarbeit verrichten zu müssen. Der Pharao gab Befehle, die der Wesir für ihn ausführte und weitergab. Schreiberinnen und Schreiber arbeiteten viel, hatten aber zumindest keine körperliche Arbeit zu verrichten wie die Bäuerinnen und Bauern.
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Wer braucht was?
TippsDer Pharao zeigte seine Macht durch seine Herrschaftszeichen.
Überlege dir, welche Personen welche Gegenstände für ihre Aufgaben besonders gut gebrauchen können.
LösungKrummstab und Geißel gelten als die Herrschaftssymbole der Pharaonen. Die Soldaten im Alten Ägypten waren schlecht geschützt und auch nicht stark bewaffnet. Typischerweise waren sie mit einem ovalen Schild und einer Lederkappe ausgestattet. Papyrus und Griffel waren für den Schreiber die Grundlage seiner Arbeit. Die wichtigste Aufgabe der bäuerlichen Bevölkerung war die Feldarbeit. Dafür brauchten sie Holzpflug und Saatgut.
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Wie funktionierte die ägyptische Gesellschaft?
TippsDie Hierarchie gab vor, wer wie viel und wie hart arbeitete.
Die Pyramidenform der ägyptischen Gesellschaft zeigt die Aufgaben der einzelnen Schichten.
LösungMitglieder der unteren Gesellschaftsschicht arbeiteten viel und hart, entweder in der Landwirtschaft oder auch auf Baustellen. Grundsätzlich war es ihnen erlaubt, die Schule für Schreiberinnen und Schreiber zu besuchen, oft blieb aber keine Zeit dafür. Schreiber führten ein bereits recht privilegiertes Leben, und auch der Wesir war wohlhabend und hatte als Stellvertreter des Pharao eine große Macht. Die Pyramidenform der ägyptischen Gesellschaft zeigt den hierarchischen Aufbau der Gesellschaft.
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Kennst du die berühmten Pharaoninnen der ägyptischen Geschichte?
TippsAchte auf die grammatikalische Struktur des Textes.
Obwohl die ägyptische Gesellschaft sehr von Männern geprägt war, hatten Frauen durchaus die Chance, aufzusteigen und Bildung zu erlangen.
LösungObwohl die ägyptische Gesellschaft sehr von Männern geprägt war, gibt es einige Beispiele von Frauen, die als Pharaoninnen geherrscht haben. Sie waren zunächst Ehefrauen, Mütter oder Schwestern von Pharaonen, nach deren Tod, oder durch andere Umstände, gelangten sie selber an die Herrschaft. Nofretete, Hatschepsut und Cleopatra sind noch heute besonders bekannt. Sie regierten über einen langen Zeitraum als eigenständige Königinnen. Die Herrscherinnen kamen aus der oberen Gesellschaftsschicht, hatten die Schule besucht und konnten lesen und schreiben.
Der Nil – Lebensader Ägyptens
Eine frühe Hochkultur – die ägyptische Gesellschaft
Die Pyramiden
Götter und Totenkult im Alten Ägypten
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