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Ägypten – Hochkultur am Nil

*Alle dienen dem Pharao!* – Nach diesem vereinfachten Prinzip funktionierte die ägyptische Gesellschaft. Der Pharao war für seine Untertanen dabei genauso göttlich, wie die Götter selbst.

Inhaltsverzeichnis zum Thema

Ägypten – Eine Hochkultur am Nil

Es scheint so, als habe es in Ägypten lange Zeit nicht viel mehr als Sand und Wüste gegeben. Dennoch haben sich hier bereits vor 8000 Jahren die ersten Menschen angesiedelt. Möglich machte das der fruchtbare, schwarze Schlamm, den der Nil nach seinen Überschwemmungen hinterlässt. Dieser ist es auch, der dem Land seinen ursprünglichen Namen gab: Kemet. Das bedeutet schwarzes Land und steht im Gegensatz zum roten Land der lebensfeindlichen Wüste. Einige tausend Jahre später entwickelte sich Ägypten zu einer der ersten Hochkulturen der Menschheit. Seine Dynastien überdauerten mehr als 3000 Jahre! Da diese Spanne natürlich viel zu groß ist, um sie als Ganzes zu untersuchen, unterteilten die Forscher es in das Alte Reich, Mittlere Reich und Neue Reich.

Ägypten Hintergrund

Entstehung des ersten Großreiches Ägypten

Vor 5000 Jahren lebten entlang des Nils etwa eine Million Menschen, hauptsächlich Fischer, Bauern und Jäger, die wegen ausbleibenden Regens aus den Savannen an den fruchtbaren Nil gekommen waren. Damals herrschten hier mehrere rivalisierende Fürsten, ein geeintes Ägypten gab es nicht. Das Land war noch in Ober- und Unterägypten getrennt. Im Süden jedoch regierte ein König – König Narmer – und dieser wollte seine Macht ausbauen und das Land unter sich vereinen.

Also zog König Narmer in den Krieg, siegte über die Fürsten und wurde der erste König über Ober- und Unterägypten. Die Doppelkrone hatte das Symbol des Südens – den Lotus – sowie auch des Nordens – Papyrus – in sich vereint. Alle ägyptischen Herrscher sollten diese Krone von nun an tragen, über 3000 Jahre lang!

Herrschaft und Gesellschaft in Ägypten

Getreu dem Motto Alle dienen dem Pharao! herrschte in Ägypten eine strikte soziale Hierarchie von oben nach unten, und ganz oben stand nun mal der Pharao. Dieser wurde sogar als Gott verehrt!

Ägypten

Da sich eine Person jedoch kaum allein um alle Belange des Reiches kümmern konnte, schuf sich Ägypten früh einen gewaltigen Beamtenapparat. Dieser kümmerte sich um alle weltlichen Dinge, vom Bestellen der Felder bis zum Beaufsichtigen der Bauvorhaben. Außerdem verfügten die Ägypter bereits über ein ausgeklügeltes Rechtssystem, was der inneren Sicherheit zu Gute kam.

Der Pharao

Der Pharao gehörte offiziell zur Familie der Götter. Er war der oberste Priester des Landes und konnte als Stellvertreter des Gottes Horus als einziger mit den Göttern sprechen. Nur der Pharao konnte Gesetze erlassen oder weitere Priester ernennen. In seinen Händen lag die religiöse, politische und militärische Macht ganz Ägyptens. Häufig besetzte er dabei die wichtigsten Posten im Reich mit seinen Familienangehörigen.

Als Gottkönige wurden die Pharaonen standesgemäß in Pyramiden bestattet, von denen einige, wie etwa die gigantische Cheops-Pyramide von Gizeh, unter kaum vorstellbaren Anstrengungen über Jahrzehnte hinweg gebaut wurden.

Der Wesir

Der Wesir war der höchste Beamte Ägyptens und wachte darüber, dass alle Gesetze und Weisungen des Pharaos richtig umgesetzt wurden. Er kümmerte sich also vor allem um die weltlichen Belange des Reiches, wie Bauvorhaben, Landwirtschaft, Polizei oder die Eintreibung von Steuern. Da auch der Wesir nicht alles überblicken konnte, berichteten ihm sogenannte Gaufürsten. Einen Gau würdest du heute in etwa mit „Bezirk" übersetzen.

Die Priester

Anders als in heutigen Gemeinden mussten sich die Priester im Alten Ägypten nicht um die Gläubigen aus dem einfachen Volke kümmern und hatten auch keine Vorbildfunktion. Sie waren ausschließlich zur Verehrung der Götter da und betreuten die Tempel. Dort vollzogen sie religiöse Riten und Bräuche, brachten Opfer dar oder kümmerten sich um die Mumifizierung der Pharaonen nach ihrem Tod.

Sarkophag

Beamte, Schreiber und Kaufleute

Wie bereits erwähnt war der Beamtenapparat unverzichtbar, um das Reich am Laufen zu halten. Beamte, Schreiber und Kaufleute setzten alles um, was vom Wesir und Pharao aufgetragen wurde. Die Schreiber sorgten zudem dafür, dass auch alles schriftlich festgehalten und der Bevölkerung mitgeteilt wurde, was der Pharao anordnete. Die Kaufleute waren selbstverständlich für den Handel zuständig, was ihnen immer ein gewisses Ansehen verlieh.

Die Handwerker

Steinmetze, Bildhauer, Schuster, Tischler: Natürlich waren all dies wichtige Berufe einer wachsenden Hochkultur. Aus Granit, Diorit und Basalt wurden Statuen und Gefäße geschaffen, bis hin zu großen Monumenten, wie beispielsweise die Sphinx. Auch farbloses Glas wurde aller Wahrscheinlichkeit nach erstmals in Ägypten geschmolzen und fand damals bereits vielerlei Verwendung.

Die Bauern

Wie so oft in den alten Gesellschaften waren die Bauern die Knechte aller. Nur die Sklaven, die meist für den aufwendigen Bau der Pyramiden herangeschafft wurden, standen noch unter ihnen. Ähnlich wie später im feudalen Mittelalter pachteten die Bauern das Land, von dem sie hohe Erträge wieder an den Staat, aber auch an die Beamten und die Priester abzugeben hatten.

Leben und Religion

Das Leben der normalen Bevölkerung hatte wenig mit dem Glanz der Pharaonen und seiner Angehörigen zu tun. Sie lebten entlang des Nils, bauten Früchte und Getreide an und betrieben Viehzucht. Hervorzuheben ist, dass Frauen im Alten Ägypten im Vergleich zu späteren Kulturen ein recht hohes Ansehen besaßen, anders als beispielsweise in Griechenland und dem Römischen Reich. Die Stellung der Frau im Alten Ägypten ist in etwa vergleichbar mit der hohen sozialen Stellung von Frauen in anderen frühen Hochkulturen.

Die Religion der Ägypter war polytheistisch geprägt, was bedeutet, dass sie an viele verschiedene Götter glaubten. Es gab Sonnengötter, Erdgötter, Mondgötter, Luftgötter und natürlich waren auch Sterne verschiedenen Göttern vorbehalten. Vielleicht kennst du ja den Sonnengott Re oder Anubis, den Gott der Totenwelt.

Das Ende Ägyptens

Wie so viele frühe Zivilisationen, unter anderem auch das antike Griechenland, wurde das Ende Ägyptens durch die Römer herbeigeführt. Kleopatra – die letzte Pharaonin – versuchte zwar noch den alten Glanz ihres Reiches aufrechtzuerhalten, doch das Schicksal ihres Landes war bereits besiegelt. Ägypten war längst im Inneren zwischen weltlicher und religiöser Herrschaft gespalten, die Pharaonen hatten ihr hohes Ansehen verloren und Verschwendungssucht und Dekadenz nahmen Überhand. Die Hochkultur am Nil endete als römische Provinz.