Was ist ein Text? – Funktion und Textsorten
Tauche ein in die Welt der Texte! Hier erfährst du alles über mündliche und schriftliche Textformen, ihren Aufbau und ihre Funktionen. Verstehe den Unterschied zwischen Textsorten und Textarten und lerne, wie du sie kategorisieren kannst. Neugierig geworden? Unser ausführlicher Artikel wartet nicht nur mit allgemeinen Informationen auf, sondern bietet dir auch konkrete Beispiele und Übungen.
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Lerntext zum Thema Was ist ein Text? – Funktion und Textsorten
Was ist ein Text?
Texte sind mündliche oder schriftliche Ergebnisse von Kommunikation. Oft geht man bei dem Begriff Text von schriftlichen Texten aus, es gibt jedoch auch eine Vielfalt an mündlichen Texten. Was ist ein Beispiel für einen mündlichen Text? Ein Referat, eine Rede, ein Interview oder eine Diskussion. In diesem Überblick liegt der Fokus auf schriftlichen Texten (z. B. Sachtext, Werbeanzeige, Erlebnisbericht) und darauf, was einen schriftlichen Text ausmacht.
Definition des Begriffs Text
Übersetzt aus dem Lateinischen bedeutet textus das „Gewebe“ oder „Geflecht“. Laut Definition ist ein Text eine Folge von Sätzen und Äußerungen, die miteinander zusammenhängen oder – wie die Übersetzung zeigt –, „miteinander verwoben“ sind.
Grundsätzlich verfolgen Texte eine gewisse Absicht. Außerdem handeln sie meistens von einem bestimmten Thema und ergeben in der Regel einen Sinn. Sowohl mündliche als auch schriftliche Texte haben als allgemeine Zielsetzung eine gemeinsame Verständigung zu einem bestimmten Thema.
Was sind Textsorten und Textarten?
In der Regel wird vor allem der Begriff Textsorte verwendet, dessen allgemeine Definition eine Gruppe von Texten beschreibt, die beispielsweise eine gleiche oder ähnliche Textfunktion aufweisen, gemeinsame Merkmale besitzen und/oder in der Regel in ähnlichen Kommunikationssituationen vorkommen.
Welche Textsorten und Textarten gibt es im Deutschen?
Einfach erklärt gibt es viele verschiedene Textsorten bzw. Textarten. Allerdings ist es generell schwierig, alle Textsorten im Überblick oder in einer Liste bzw. Tabelle darzustellen, da die Bestimmung einzelner Textsorten oder Textarten nicht eindeutig festgelegt ist und die Merkmale von Textsorten im Deutschen oft nicht klar abzugrenzen sind.
Diese häufig verwendete Unterteilung von Texten kennst du sicher:
- Sach- und Gebrauchstexte
- literarische Texte
Unterscheidungskriterien für Textsorten sind vielfältig. Du kannst sie nach vielen unterschiedlichen Merkmalen klassifizieren, beispielsweise nach ihrem Inhalt, ihrer Funktion, ihrer Form, ihrer Situation oder ihrem Medium.
In den folgenden Übersichten zeigen wir dir zwei Möglichkeiten, wie du Textsorten bzw. Textarten unterscheiden kannst, einmal nach ihrer Textfunktion und einmal nach ihrer Textform:
Beispiele grundlegender Textfunktionen
Textfunktion | Merkmal der Funktion | Beispiel |
---|---|---|
Informationsfunktion | Der Text dient der Wissensvermittlung. | Bericht, Sachtext, Beschreibung |
Appellfunktion | Der Text kann die Meinung der Lesenden bzw. Hörenden beeinflussen. | Werbeanzeige, Kommentar, Bittschrift |
Obligationsfunktion | Schreibende geben Lesenden zu verstehen, dass sie sich zu etwas verpflichten. | Vertrag, Garantieschein |
Kontaktfunktion | Persönlicher Kontakt kann mit diesem Text hergestellt oder aufrechterhalten werden. | Glückwunschkarte, Beileidsbekundung |
Deklarationsfunktion | Mithilfe des Textes wird ein neuer Sachverhalt eingeführt. | Testament, Urkunde, Bescheinigung |
ästhetische Funktion | Die Fantasie und Vorstellung der Autorin oder des Autors schafft diese Texte zur Unterhaltung. | Erzählung, fiktionale Texte |
Beispiele grundlegender Textformen
Textform | Beispiel |
---|---|
erzählende Textformen | Fantasiegeschichte, Bildergeschichte |
beschreibende und berichtende Textformen | Gegenstandsbeschreibung, Inhaltsangabe, Protokoll |
sich mit Themen auseinandersetzende Textformen | Erörterung, Textanalyse, Interpretation |
Gebrauchstexte | Geschäftsbrief, Antrag, Bewerbung |
Weitere Bestimmungsmerkmale
Eine andere weitverbreitete Klassifizierung unterscheidet nach textinternen und textexternen Kriterien. Textinterne Kriterien sind dabei u. a. die Wortwahl, der Satzbau, das Thema und die Textstruktur. Textexterne Kriterien unterscheiden nach der Textfunktion, der Kommunikationssituation und dem Kommunikationsmedium.
Im Anschluss an das Video kannst du dein Wissen anhand von Übungen, Beispielen und einem Arbeitsblatt zum Thema Textsorten/Textarten unterscheiden und erkennen weiter vertiefen.
Magst du eine Textsorte einmal näher betrachten? Dann schau dir das Video bei sofatutor zur Textsorte Sachtexte an.
Was ist ein Text? – Funktion und Textsorten Übung
-
Fasse zusammen, was ein Text ist.
TippsZwei Antworten sind richtig.
Ein Referat ist ein Beispiel für einen mündlichen Text.
Auch eine Bewerbung ist ein Text. Sie zählt zu den schriftlichen Texten.
Lösung- Der Begriff Text stammt vom lateinischen Wort textere ab und bedeutet Gewebe.
- Ein Text ist somit eine Folge von Äußerungen und Sätzen, die zusammenhängen und miteinander verwoben sind.
- Ein Text wird dabei nicht nur in mündliche und schriftliche Texte unterteilt, sondern verfolgt auch immer eine Absicht.
- Hinsichtlich der schriftlichen Texte trennt man Sach- und Gebrauchstexte von den literarischen Texten ab.
- Daneben gibt es eine Vielzahl an mündlichen Texten, wie beispielsweise die Rede, das Interview oder die Diskussion.
-
Bestimme die Funktion von Texten.
TippsUnter Funktion versteht man jeweils, welche Auswirkungen ein Text auf den Leser haben soll bzw. was ein Text beim Leser bewirken soll.
Ein Sachbuch ist ein Buch, das ein bestimmtes Sachthema plausibel und sprachlich verständlich darstellt.
LösungSowohl mündliche als auch schriftliche Texte können verschiedene Funktionen übernehmen:
- Texte können eine Informationsfunktion haben, also den Leser über einen Sachverhalt oder ein Thema informieren und ihm Wissen vermitteln.
- Texte können in einer Appellfunktion auch versuchen, die Meinung des Gegenübers zu beeinflussen und ihn so dazu bewegen, etwas zu tun, wie zum Beispiel durch eine ansprechende Werbeanzeige ein Produkt zu kaufen.
- Andere Texte können den Leser bewusst zu etwas verpflichten. Verträge haben daher beispielsweise eine Obligationsfunktion.
- Texte können außerdem darum bemüht sein, Kontakt herzustellen bzw. aufrechtzuerhalten. Man spricht dann von einer Kontaktfunktion.
- Texte können darüber hinaus neue Sachverhalte festlegen, also etwas deklarieren.
- Literarische Texte haben eine ästhetische Funktion und sollen unterhalten.
-
Entscheide, welche Funktion die jeweiligen Textsorten haben.
TippsEin Wahlplakat übernimmt eine ähnliche Funktion wie die Werbung. Die Partei wirbt quasi für deine Stimme.
Nicht jeder Text mit einer Obligationsfunktion benötigt die Unterschrift des Lesers.
LösungTexte mit einer Deklarationsfunktion sollen neue Sachverhalte verkünden. Dazu gehört zum Beispiel ein Testament, das den Nachlass des Verstorbenen regelt und daher neue Auskünfte über die Besitzverhältnisse gibt.
Postkarten, aber auch SMS, haben eine Kontaktfunktion, da diese Textsorten dazu beitragen, mit einer Person im persönlichen Austausch zu bleiben.
Texte mit Obligationsfunktionen benötigen nicht immer zwingend die Unterschrift des Lesers, dass sich dieser mit einer bestimmten Sache einverstanden erklärt. So stimmt man beispielsweise schon dann der Hausordnung einer gewissen Lokalität zu, wenn man sich dort aufhält.
Sowohl Parteiplakate als auch Werbung haben eine Appellfunktion. Sie wollen die Meinung des Lesers beeinflussen und dafür sorgen, dass er oder sie eine Partei wählt bzw. etwas kauft. -
Bestimme die jeweilige Textsorte.
TippsFür welche Textsorte sind Regieanweisungen typisch?
Wie heißt die Textsorte, in der jemand Rede und Antwort steht?
LösungJede Textsorte weist bestimmte Merkmale auf:
- Ein Zeitungsbericht zeichnet sich durch seinen sachlichen Stil aus und informiert inhaltlich über ein bestimmtes Ereignis.
- Ein Interview weist Fragen und Antworten auf und verfügt daher über einen Experten, der vom Reporter über einen Sachverhalt befragt wird.
- Das Drama hat Regieanweisungen, in denen angegeben wird, wie sich die Personen zu verhalten haben, bzw. wie die Umgebung aussieht. Ein Drama hat generell eine Dialogstruktur.
- Eine Inhaltsangabe bezieht sich auf ein bestimmtes Werk und gibt deren Inhalt auf sachlicher Ebene wieder.
- https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.blaulicht-vom-22-august-diebstahl-im-supermarkt.8105104f-e5d6-4572-8b54-68318738a5b6.html (Stand vom 20.01.2018).
- https://kurier.at/kultur/migrantigen-regisseur-arman-t-riahi-im-interview-zuwanderung-ist-teil-von-wiens-identitaet/305.120.368 (Stand vom 20.01.2018).
- https://www.schreiben.net/artikel/dos-und-donts-dein-weg-zur-perfekten-zusammenfassung-665/ (Stand vom 20.01.2018).
- Brecht, Bertolt (1998):Leben des Galilei. Schauspiel. Berlin, S. 7.
-
Benenne die unterschiedlichen Textsorten.
TippsWenn du eine Inhaltsangabe verfasst, gibst du den Inhalt des Textes mit deinen eigenen Worten wieder. Du beschreibst also den Ursprungstext.
Gebrauchstexte dienen weitgehend dazu, einen Sachverhalt zu verdeutlichen, oder stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang mit einem kommerziellen Zweck.
LösungEs werden mindestens vier Textsorten unterschieden:
- die erzählenden Textformen, worunter alle literarischen Texte, darunter auch Gedichte, fallen,
- die beschreibenden und berichtenden Textformen wie Inhaltsangaben und Zeitungsberichte,
- Textformen, die sich mit bestimmten Themen auseinandersetzen, wie Textanalysen, Dissertationen und Hausarbeiten, sowie
- Gebrauchstexte, die in Form von Anträgen zum Beispiel bei Behördengängen verlangt werden.
-
Ermittle anhand des Textauszugs, warum ein Text als vielschichtiges Gebilde betrachtet werden kann.
TippsEindimensional bedeutet geradlinig und einseitig.
Sprache, aber auch inhaltliche Besonderheiten, also die Semantik eines Textes, gehören zu den Schichten eines literarischen Werkes. Wie hängen die Schichten dabei miteinander zusammen?
LösungIngarden erklärt in seinen Ausführungen, warum ein literarisches Werk vielschichtig ist. Zum einen zeichnet es sich durch seine sprachlichen Eigenheiten, zum anderen durch seinen Inhalt, also seine Semantik, aus. Dabei sind alle Schichten wie in einem Gesamtkunstwerk miteinander verbunden. Einzelne Textteile bauen so ihren Inhalt aufeinander auf, weswegen Ingarden auch von zwei Dimensionen spricht: Eine Dimension macht dabei die verschiedenen Schichten aus und die zweite Dimension besteht darin, wie sich die Schichten gegenseitig bedingen.
Quelle des Textauszugs: Schneider, Stefan (2005): Thema Deutsch. Schülerarbeitsheft für die Sekundarstufe II. Zwischen Text und Interpretation. Textanalyse. Leipzig, S. 11.
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