„Lenz“ – Inhaltsangabe (Büchner)
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Grundlagen zum Thema „Lenz“ – Inhaltsangabe (Büchner)
Nur Weniges ist so unheimlich mitzuerleben, wie der Ausbruch einer Psychose. Noch schwerer ist es dafür, die richtigen Worte zu finden. Dieses Video beschreibt, wie es Georg Büchner gelang, eine schizophrene Erkrankung eindringlich darzustellen. Das Video erklärt, warum Büchner einer wahren Geschichte folgte und warum der Aufenthalt von Lenz, dem Sturm und Drang Dichter, bei dem Reformpfarrer Oberlin schlecht verlief. Büchner beschreibt, dass Lenz trotz aller Anstrengungen, nicht geholfen werden konnte. Außerdem fasst das Video die wichtigsten Handlungsschritte der Geschichte zusammen. Das Video zeigt dir, wie du die Handlung der Geschichte zusammenfassen kannst. Viel Spaß beim Anschauen.
Transkript „Lenz“ – Inhaltsangabe (Büchner)
Georg Büchner: Lenz - Inhaltsangabe
Als Büchner den Text schrieb, war er gerade erst 22 Jahre alt. Seine Geschichte basiert auf einem wahren Bericht des Reformpfarrers Johann Friedrich Oberlin. Im Januar 1778 hatte dieser den labilen Sturm und Drang-Schriftsteller Reinhold Lenz bei sich zu Hause aufgenommen. Trotz seiner Fürsorge verschlechterte sich der Zustand seines Zöglings zusehend. Nach nur zwanzig Tagen sah Oberlin sich genötigt, Lenz nach Straßburg zu schaffen. Büchner setzt im Text mit Lenz Wanderung zu Oberlin ein:
Lenz wandert durch die Vogesen, ein Gebirge in Ostfrankreich, um Ruhe vor sich selbst zu finden. Ihn quälen Wahnvorstellungen und Ängste. Sein Freund Georg Kaufmann hat ihm empfohlen, sich an den protestantischen Pfarrer Oberlin zu wenden. Auf Lenz Wanderung wird die Berglandschaft zu einer bedrohlichen Kulisse für seine kranken Seele. Er sehnt sich nach dem Einklang mit der Natur, doch die Welt um ihn bleibt stumm. Büchner entfaltet eine bedrückende Stimmung. Er gibt Lenz zerrissenen Seelenzustand in Naturbildern wieder: ”... er musste sich niedersetzen. Es fasste ihn eine namenlose Angst in diesem Nichts, er war im Leeren, er riß sich auf und flog den Abhang hinunter.”
Im Hause Oberlin wird Lenz sehr freundlich aufgenommen. Solange er mit am Abendbrottisch sitzt, fühlt er sich geborgen. Später allein in seiner Kammer brechen die Ängste wieder heraus. Er fügt sich Schmerzen zu, ein kaltes Bad im Brunnen bringt ihn wieder zu sich. In den nächsten Tagen findet Lenz etwas Ruhe. Er begleitet den Pfarrer bei Hausbesuchen.
Doch dann geschieht etwas, was Lenz aufstört. Sein Freund Georg Kaufmann kommt mit seiner Braut in das Tal. Der Besuch versetzt Lenz in Unruhe. Er fühlt sich an seine Kindheit und Jugend erinnert. Bei einem Streit zwischen Lenz und Kaufmann kommt es zu dem so genannten Ästhetikgespräch. Es geht um Kunst. Kaufmann verteidigt den Idealismus. Büchner legt Lenz seine antiidealistische Kunsttheorie in den Mund. “Es darf einem keiner zu gering, keiner zu hässlich sein. Erst dann kann man sie verstehen.”
Kaufmann überredet Oberlin, ihn in die Schweiz zu begleiten. Für Lenz ein erneuter Anlass zur Unruhe. Er fürchtet sich vor der Verlassenheit und begleitet Oberlin bis zur nächsten Passhöhe. Dann kehrt er um. Lenz verirrt sich. Bei Einbruch der Dunkelheit findet er schließlich Zuflucht in einer Berghütte am Rande des Steintals. Eine Greisin haust dort mit einer geistesgestörten jungen Frau.
Diese Nacht wird für Lenz zum Wendepunkt. Ein in der Gegend als Heiliger verehrter Wunderheiler übernachtet ebenfalls in der Hütte. Aber er vermag dem armen Mädchen nicht zu helfen. Für Lenz ein verstörendes Erlebnis. Er fühlt sich von den dunklen Kräften des Wahnsinns überwältigt.
Seine Verzweiflung über seinen Zustand nimmt zu. Als Lenz erfährt, dass in den nahegelegenden Ort Fouday ein Kind namens Friederike gestorben sei, fastet er einen Tag lang. Er beschmiert sein Gesicht mit Asche, vertauscht seine Kleidung mit einem alten Sack und wandert nach Fouday.
Dort wirft er sich über die Leiche des Kindes, betet und fleht Gott um ein Zeichen an. "Stehe auf und wandle!", befiehlt er dem toten Kind, aber nichts geschieht. Daraufhin zieht sich Lenz auf den nahen Berg zurück.
Nachdem er zweimal erlebt hat, dass der Glaube nichts bewegt, lästert er Gott und leugnet von da an dessen Existenz. Oberlin kehrt früher als geplant zurück. Er ermahnt Lenz, endlich zum Vater zurückzukehren. Lenz weigert sich, phantasiert von dem geliebten Frauenzimmer, das nun tot sei. Lenz irrt durch die Nacht, ruft den Namen "Friederike" und badet wieder im Brunnen.
Lenz bleibt im Bett, klagt über 'Langeweile', stürzt sich aus dem Fenster, verrenkt sich dabei den Arm. Oberlin lässt ihn bewachen, Lenz entkommt , wird aufgefunden und wieder zurückgebracht.
Lenz Zustand verschlechtert sich weiter, die Zufälle des Nachts steigern sich, auch bei Tage kommen sie nun. Er klammert sich an Oberlin, dieser empfindet tiefes Mitleid mit ihn, man betet für ihn. Lenz hört entsetzliche Stimmen, stürzt sich erneut aus dem Fenster. Oberlin entscheidet und lässt ihn abtransportieren.
“Sie mußten einkehren; da machte er wieder mehre Versuche, Hand an sich zu legen, war aber zu scharf bewacht. Am folgenden Morgen bei trübem regnerischem Wetter traf er in Straßburg ein. Er schien ganz vernünftig, sprach mit den Leuten; er that Alles wie es die Andern thaten, es war aber eine entsetzliche Leere in ihm, er fühlte keine Angst mehr, kein Verlangen; sein Dasein war ihm eine nothwendige Last. - - So lebte er hin."
„Lenz“ – Inhaltsangabe (Büchner) Übung
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Fasse die Aussagen zu Büchners Novelle „Lenz“ zusammen.
TippsDie gebirgige Landschaft stellt Lenz' ständig wechselnden Seelenzustand dar, dem auch die Handlung folgt: Auf bessere folgen schlechtere Zeiten und umgekehrt.
LösungDem Idealismus der Weimarer Klassik, dem Idealismus von Goethe und Schiller, war Büchner ein Feind. Dies zeigt sich nicht nur in der Thematik der Darstellung eines Geisteskranken, einer sich in Disharmonie befindlichen Persönlichkeit, in Apologien des eigenen radikal realistischen Standpunkts; auch im Aufbau der Erzählung zeigt sich der Widerstand gegen die vorherrschende Meinung.
Denn die Erzählung folgt nicht einem bestimmten Schema, wie es beispielsweise die klassischen Dramen mit ihrem Modell der Exposition, Steigerung, Höhepunkt, retardierendes Moment und Katastrophe taten. Die Erzählung von Büchner hat viele kleine Spitzen und Tiefen, Höhe- und Tiefpunkte, die den Geisteszustand von Lenz nachgehen: Auf einen verschlechterten Zustand folgt eine Phase der Erholung, worauf eine Phase der Verschlechterung folgt usw. Die Grundtendenz zeigt dabei jedoch nicht nach oben, sondern stetig nach unten. Dieses ständige Auf und Ab zeigt sich auch in der gebirgigen Landschaft, den Abgründen, Spitzen, Tälern, Pässen: Die Wanderung, die Existenz in den Vogesen spiegelt Lenz' zerrissene Seele selbst wider.
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Gib die Handlung der Erzählung wieder.
TippsLenz' Zustand verschlechtert sich stetig, jedoch mit kleinen Phasen der Erholung dazwischen. Einschnitte sind aber der Besuch seines Freundes und die Szenen, die zu seinem Atheismus führen.
LösungDas Gebirge führt bei Lenz zu einem sich verschlechternden Geisteszustand. Er kommt zu Pfarrer Oberlin in die Vogesen, um hier Ruhe und Heilung zu erhalten. Zuerst fühlt er sich auch sicher und kommt geborgen an. Die Ängste kehren jedoch in der Nacht zurück, er fügt sich Schmerzen zu und geht im Brunnen baden. Die nachfolgende Ruhe kann er nicht lange genießen: Sein Freund Kaufmann kommt. Oberlin geht danach in die Schweiz, und Lenz verirrt sich zu der Hütte, in der er die Szene mit dem scheiternden Wunderheiler erlebt. Er erfährt später vom Tod eines Mädchens und scheitert abermals. Der zurückkehrende Oberlin ist bestürzt über den Zustand von Lenz: er phantasiert und badet wieder im Brunnen. Darauf bessert sich sein Zustand wieder ein wenig, er empfindet jedoch Langeweile; schließlich stürzt er sich aus dem Fenster. Daraufhin wird er bewacht, versucht zu entkommen, wird gefasst, stürzt sich nochmals aus dem Fenster, nachdem er Stimmen hört, und wird schließlich nach Straßburg gebracht.
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Bestimme die Fehler in der Handlung der Novelle.
TippsLese genau: Häufig stimmen Namen von Orten oder Personen nicht.
Woher und unter welchen Umständen kommt Lenz? Wohin geht er?
Will sich Lenz im Brunnen ertränken?
LösungIn der Nacherzählung der Handlung haben sich einige Fehler eingeschlichen. Wir müssen genau lesen, um die falschen, aber dennoch wichtigen Details zu identifizieren:
- Nicht Lenz, sondern Büchner wird steckbrieflich gesucht.
- Sein Freund Kaufmann besucht ihn; Friederike ist nicht seine Verlobte.
- Oberlin war in der Zwischenzeit in der Schweiz.
- Lenz hat keine Wahnbilder von einer Verlobten Friederike.
- Er badet lediglich im Brunnen, versucht nicht, sich dort umzubringen.
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Fasse die beiden Szenen zusammen, die schließlich zu Lenz' Atheismus führen.
TippsIn beiden Szenen bekommt Lenz das große Leid der Menschheit mit, das ihn zutiefst berührt: Unumkehrbarkeit und Ohnmächtigkeit drängen ihn zum Atheismus.
LösungZwei bedeutende Szenen werden in der kurzen Erzählung von Büchner beschrieben, die letztlich zum Atheismus von Lenz führen. Dieser Atheismus ist schon vorher in ihm angelegt; die Ablehnung des Idealismus und und dessen Harmoniestreben verursachen einen Bruch in der Weltsicht von Lenz. Gottes Existenz wird durch das Leid der Menschen infrage gestellt, ohne dass die Kunst die Aufgabe der Heilung des Menschen übernehmen könnte.
Dies führt Büchner exemplarisch in den beiden Szenen aus. Die erste Szene zeigt eine Greisin in einer Steinhütte, die sich um eine ebenfalls geisteskranke junge Frau kümmert; ein Wunderheiler aus der Gegend kommt hinzu und versucht erfolglos sie zu heilen. Die Ungerechtigkeit dieser Szene, die Ohnmächtigkeit des Menschen und die Uneinsichtigkeit in Gottes Willen führen zu einer tiefen Krise bei Lenz.
Später erfährt er vom Tode des Mädchens Friederike aus dem Nachbardorf. Die Nachricht zerrüttet ihn, er fastet, beschmiert sich mit Asche, bekleidet sich mit einem Sack und pilgert zum Haus des Mädchens. Dort versucht er vergeblich, auf Gottes Willen Einfluss zu nehmen und ihn zur Wiedererweckung des Mädchens zu erbarmen. Auch dies misslingt, und Lenz zieht sich völlig verstört auf einen Berg zurück.
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Beschreibe die Umgebung, in der die Geschichte spielt.
TippsDie unharmonische, zerklüftete Gebirgslandschaft spiegelt Lenz' inneren Zustand wider.
LösungDas Setting, in dem „Lenz “spielt, ist genau gewählt: Die Berglandschaft der Vogesen übernimmt eine wichtige Funktion in der Erzählung, nicht nur als Spiegel von Lenz' zerrissener Seele, sondern auch als Ausdruck des modernen Menschen. Die Beschreibungen der Umgebung, der Abgründe, Pässe, Spitzen, Täler, Hügel, Brüche, Pfade etc., können dabei als Ausdruck der momentanen Befindlichkeit von Lenz gedeutet werden. Die Einsamkeit, Bedrohlichkeit, die Verirrung und Verwirrung sind dabei nicht nur Faktoren, die als Symbol für die Verschlechterung von Lenz' Zustand stehen, sondern auch als Ursache selbst: Nämlich indem die karge Landschaft ihm Angst macht, ihm Langeweile bringt, ihn verwirrt.
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Ermittle die passenden Titel für die folgenden Textausschnitte.
TippsAchte auf Lenz' geistigen Zustand: Geht es ihm eher besser oder schlechter? Ist er anteilnahmslos? Oder spricht er über ein ihn bewegendes Thema? An welcher Stelle der Geschichte könnte sich der Ausschnitt befinden? Und wie spiegelt die Natur sein Gemüt wider?
LösungDie Erzählung Lenz ist nicht sehr lang – beim ersten Lesen ist es bereits möglich, bestimmte Ausschnitte einer Stelle in der Geschichte zuzuordnen.
- Der erste Ausschnitt beschreibt einen rasenden, verwirrten Lenz in einer sich ständig ändernden Lichtlandschaft. Diese Szene beschreibt Lenz, der nach der missglückten Wiedererweckung des toten Mädchens erkennt, dass es keinen Gott gibt; denn wer wäre dieser Gott, wenn er so viel Leid zulassen würde?
- Im zweiten Ausschnitt sehen wir Lenz, wie er – nachdem er beim Pfarrer angekommen ist – mit seinem Freund Kaufmann über Kunst spricht. Dabei grenzt er sich scharf von den Idealisten ab. Diese hätten für seinen Geschmack einen zu moralischen Wertekodex, indem sie alles, was lebe, auch bewerteten. Damit vertritt er einen radikalen Realismus, der alles nachbilde, das es in der Natur gebe.
- Im dritten Ausschnitt schließlich sehen wir, wie Lenz zurück nach Straßburg gebracht wird. Er ist vollkommen neutral, antriebslos, ohne Streben oder Hoffnung. Resignation und Indifferenz prägen seine atheistische, fast schon nihilistische Depression.
- Büchner, Georg (2013): Lenz. S. 101.
- Büchner, Georg (2013): Lenz. S. 93.
- Büchner, Georg (2013): Lenz. S. 110.
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