Gletscher
Komm mit auf eine Reise zu den Eisflüssen unserer Welt - den Gletschern. Lerne, wie sie entstehen und sich bewegen, verstehe ihre Struktur und entdecke, welche gewaltige Rolle sie bei der Formung unserer Erdoberfläche spielen. Du wirst erstaunt sein, wie viele verschiedene Arten von Gletschern es gibt und wie der Klimawandel sie beeinflusst. Neugierig geworden? Hier findest du alle Details dazu und noch viel mehr.
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Grundlagen zum Thema Gletscher
Gletscher
Was ist ein Gletscher?
Vereinfacht gesagt sind Gletscher Flüsse aus Eis. Mehr als 75 % des Süßwasservorrats der Welt sind in diesen „Eisflüssen“ gefroren. Es handelt sich bei ihnen um einen Strom aus Eismassen, der mit einer langsamen Bewegung talabwärts fließt. Gletscher befinden sich auf allen Kontinenten dieser Erde und so auch in Afrika, nämlich auf der Spitze des Kilimandscharo.
Wie entstehen Gletscher?
Die Gletscherentstehung setzt ein, wenn sich Eis und Schnee schneller ansammeln, als dass diese wieder abtauen können. Diese feste Masse aus Eis und auch Felsen strömt unter ihrem eigenen Gewicht talabwärts. Diese Bewegung ist zu langsam, um sie mit dem menschlichen Auge erkennen zu können. Es handelt sich jedoch um eine kontinuierliche Bewegung, deren Geschwindigkeit extrem variieren kann. Manche Gletscher sind fast bewegungslos und manche bewegen sich 20 bis 30 Meter am Tag.
Wie sind Gletscher aufgebaut?
Gletscher sind aus einem sogenannten Nähr- und einem Zehrgebiet aufgebaut. Das Nährgebiet (Akkumulationsgebiet) entspricht dem obersten Teil des Gletschers und befindet sich oberhalb der Schneegrenze. Im Nährgebiet wächst der Gletscher, da hier Schnee zu Eis umgewandelt wird. Unterhalb der Schneegrenze liegt das Zehrgebiet (Ablationsgebiet). In diesem Teil schmilzt der im Nährgebiet entstandene Schnee, wodurch eine Abwärtsbewegung entsteht. Die Gebiete werden durch eine Spalte getrennt, die auch Bergschrund oder Firnlinie genannt wird. Sie bildet die Grenze zwischen dem unbeweglichen und dem beweglichen Eis.
Wie formen Gletscher die Erdoberfläche?
Während das Eis strömt, formt es das darunterliegende Land. Dies geschieht durch Erosion (Abtragung), Transport und Ablagerung von felsigem Material. Felsen werden z. B. langsam abgetragen, da Wasser in Spalten und Löchern gefriert und sich ausdehnt. Diese Lücken werden dadurch vergrößert, bis sie schlussendlich auseinanderbrechen. Dieser Prozess wird als Frost-Tau-Verwitterung bezeichnet. Ein weiterer Prozess ist die sogenannte Detraktion. Hierbei friert das Eis der Gletscherunterseite an der Oberfläche fest und bricht Gesteinsbrocken heraus. Es entsteht so eine zerklüftete Oberfläche. Die Bruchstücke, die der Gletscher zusammen mit anderen Trümmern mitnimmt, schleifen wie Schmirgelpapier die darunterliegenden Felsen. Durch diesen Abrieb entsteht eine glatte Oberfläche mit einer ausgeprägten Rillenstruktur. Jedes Mal, wenn sich das Erdklima in der Vergangenheit erwärmt oder auch abgekühlt hat, haben sich Gletscher immer wieder über riesige Bereiche ausgedehnt oder zurückgezogen. Nach dem Zurückziehen legten sie stets eine von der Vergletscherung veränderte Landschaft frei.
Welche Gletscherarten gibt es?
Es gibt unterschiedliche Arten von Gletschern. Hierbei spricht man von Gletschertypen. Diese unterscheiden sich anhand ihrer Größe, ihrer Form und ihrer Lage. Es existieren unter anderem folgende Typen:
- Inlandeise (Eisschilde)
- Eiskappen (Plateaugletscher)
- Hanggletscher
- Talgletscher
- Kargletscher
Die Gletscher dieser Welt
Als größter Gletscher der Welt (ohne Inlandeis) wird der Lambert-Gletscher in der Antarktis gezählt. Der größte Gletscher außerhalb der Pole ist der Malaspina in Alaska. Auch in den Alpen gibt es Gletscher. Der größte Gletscher der Alpen ist der Aletgletscher in der Schweiz. Im Folgenden ist eine Liste mit bekannten Gletschern dieser Welt zu sehen:
- Lambert-Gletscher (größter Gletscher der Welt; Antarktis)
- Malaspina (größter Gebirgsgletscher außerhalb der Pole; Alaska)
- Austfonna (von der Fläche her der größte Gletscher Europas; Spitzbergen/Norwegen)
- Jostedalsbreen (Europas größter Festlandgletscher; Norwegen)
- Aletgletscher (größter Gletscher der Alpen; Schweiz)
- Schneeferner (größter Gletscher Deutschlands)
Zusammenfassung | Gletscher |
---|---|
Entstehung | wenn sich Eis und Schnee schneller ansammeln, als dass sie abtauen können |
Aufbau | Nährgebiet (Akkumulationsgebiet), Zehrgebiet (Ablationsgebiet) |
Prozesse der Oberflächenbeeinflussung | Erosion, Transport, Ablagerung, Frost-Tau-Verwitterung, Detraktion |
Gletschertypen | Inlandeise (Eisschilde), Eiskappen (Plateaugletscher), Hanggletscher, Talgletscher, Kargletscher etc. |
Beispiele | Lambert-Gletscher (größter Gletscher der Welt; Antarktis), Jostedalsbreen (Norwegen), Aletgletscher (Schweiz), Schneeferner (Deutschland) |
Wie beeinflusst der Klimawandel Gletscher?
Durch den Klimawandel und den damit verbundenen Temperaturanstieg kommt es zum Abtauen des Eises und damit zum Schrumpfen der Gletscher dieser Erde. Diese schrumpften in den vergangenen Jahren immer schneller. Das Abtauen der Gletscher führt zu einem Anstieg des Meeresspiegels. Bei einem kompletten Abschmelzen der Gletscher würde der Meeresspiegel um 70 Meter ansteigen.
Transkript Gletscher
Gletscher – Flüsse aus Eis – gibt es auf allen Kontinenten der Erde. Sogar hier, in Afrika, hoch oben auf dem Berg Kilimandscharo. Und in der Antarktis ist das Gletschereis so dick, dass nur die höchsten Berge hindurchragen. Mehr als drei Viertel des weltweiten Süßwasservorrats sind in diesen gefrorenen Speichern eingeschlossen. Gletscher entstehen, wenn sich Eis und Schnee schneller ansammeln als dass sie wieder abtauen können. Die feste Masse aus Eis und Felsen strömt unter ihrem eigenen Gewicht abwärts – zu langsam, um es mit dem bloßen Auge zu erkennen, aber Aufnahmen im Zeitraffer offenbaren eine kontinuierliche, fließende Bewegung. Die Geschwindigkeit dieser Bewegung variiert extrem. Einige Gletscher sind nahezu bewegungslos, wohingegen sich andere 20 oder 30 Meter täglich bewegen können. Während das Eis fließt, formt sich das Land darunter durch Erosion, Transport und Ablagerung von felsigem Material langsam neu. Felsen werden langsam abgetragen, da Wasser in Rissen und Löchern gefriert, was die Lücken vergrößert - bis sie schließlich auseinanderbrechen. Dieser Prozess wird Frost-Tau-Verwitterung genannt. An der Unterseite des Gletschers friert das vorbeiziehende Eis an der Oberfläche fest und bricht Gesteinsbrocken heraus. Bei diesem Prozess spricht man von Detraktion. Die Bruchstücke, die der Gletscher zusammen mit anderen Trümmern mitnimmt, schleifen die darunterliegenden Felsen ab wie Sandpapier. Dieser Abrieb hinterlässt eine glatte Oberfläche mit ausgeprägten Rillen. Wenn sich das Erdklima in der Vergangenheit erwärmt oder abgekühlt hat, haben sich Gletscher immer wieder über riesige Bereiche ausgedehnt oder zurückgebildet. Jedes Mal, wenn sie sich zurückzogen haben, legten sie eine von der Vergletscherung verwandelte Landschaft frei. Ein Gletscher mag nichts anderes als gefrorenes Wasser sein, aber mit der Zeit hat er die Kraft, wortwörtlich Berge zu versetzen.
Gletscher Übung
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Fasse die wichtigsten Aussagen zu Gletschern zusammen.
TippsGletscher sind Flüsse aus Eis. Kannst du dir vorstellen, was passieren würde, wenn sie schmelzen?
Drei Aussagen sind korrekt.
LösungGletscher, die sogenannten Flüsse aus Eis, findest du auf allen Kontinenten. In ihnen sind 75% des weltweiten Süßwasservorrats eingeschlossen. Wenn die Gletscher also schmelzen würden, hätte das eine Erhöhung des Meeresspiegels um bis zu 70 Meter zur Folge. Als Teil einer flüssigen Masse sind einige Gletscher daher in Bewegung, auch wenn du das mit dem bloßen Auge nicht unbedingt immer sehen kannst. Ob sich ein Gletscher dabei bewegt oder nicht, hängt davon ab, ob die Temperaturen stabil sind, d. h., ob das gefrorene Eis im Gletscher schmilzt oder neues hinzukommt.
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Definiere die jeweiligen Fachbegriffe rund um das Thema Gletscher.
TippsDer Begriff Erosion wird auch in der Medizin gebraucht und beschreibt einen Defekt, genauer eine Ablösung bzw. den Verlust der Haut. Kannst du dir vorstellen, was Erosion im geologischen Sinne bewirkt?
Achte bei der Verbindung der Fachbegriffe darauf, dass ein grammatikalisch richtiger Satz entsteht. Das kann dir helfen, die richtige Antwort zu finden.
LösungGletscher verformen die Landschaft unter ihnen langsam neu. Dies geschieht durch drei Prozesse:
- die Erosion,
- den Transport und
- die Ablagerung.
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Erkläre, wie ein Gletscher entsteht.
TippsZu Beginn solltest du sagen, wo Gletscher überhaupt entstehen.
Als Firn bezeichnet man Schnee, der mindestens ein Jahr alt ist, also durch Schmelzen und Gefrieren oft seine Form geändert hat.
LösungEin Gletscher ist eine gewaltige Masse aus gefrorenem Wasser. Doch wie kommt es zur Gletscherbildung? Gletscher bilden sich immer im sogenannten Nährgebiet. Darunter versteht man das Gebiet oberhalb der Schneegrenze. Schnee ist hier die häufigste Niederschlagsform, der sich in den sogenannten Firnmulden sammelt. Damit Firn entstehen kann, muss Schnee mindestens ein Jahr lang schmelzen und frieren. Durch die Ansammlung von immer mehr Firn entsteht ein Druck, der den Firn in Eis verwandelt. Auch dieser Prozess wiederholt sich über Jahre, sodass mit der Zeit ein Fluss aus gefrorenem Eis, ein sogenannter Gletscher, entsteht.
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Bestimme die Bestandteile der glazialen Serie.
TippsDie Grundmoräne ist von Gletschern mitgeführter oder abgelagerter Gesteinsschutt, der aus feinem oder grobem Material besteht.
Die Endmoräne ist eine wallartige Moräne, die sich vor dem Gletscher befindet.
Ein anderes Wort für Sander ist Schotterfläche oder Schmelzwasserschotter.
LösungMoränen bestehen aus Schutt und Geröll. Es gibt vier Arten von Moränen.
Die Grundmoräne wird gebildet, indem Material vom Felsen auf den Gletscher und dann vom Gletscher auf den Boden vor den Gletscher fällt. Dieses Material wird durch den Druck fein zermahlen und dann in Vertiefungen abgelagert. Endmoränen entstehen, indem der Gletscher an seiner Front Material vor sich schiebt. Zieht sich der Gletscher in einer wärmeren Phase zurück, so bleibt das Material liegen und bildet eine sichelförmige Endmoräne. Seitenmoränen sind vom Felsen stammende Gesteine, die seitlich vom Gletscher abgelagert werden. Mittelmoränen entstehen an der Stelle, wo sich zwei Gletscher vereinen. Es sind immer die Seitenmoränen, die sich dann zu einer einzigen Mittelmoräne zusammenschließen.
Sander entstehen, wenn sich der Gletscherbach durch die Endmoräne schneidet und sein mitgeführtes Geschiebe auf ein großes Gebiet im Vorfeld der Gletscher verteilt. Das grobe Material bleibt nahe der Moräne liegen. Im Gegensatz zu den Moränen besteht der Sander aus gut gerundeten Geröllen.
Urstromtäler entstehen durch das Abfließen des Schmelzwassers.
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Zeige auf, wie es sprichwörtlich möglich ist, dass Gletscher Berge versetzen.
TippsUnter der Frost-Tau-Verwitterung versteht man das wiederholte Schmelzen und Gefrieren von Eis.
Der Prozess der Detraktion hinterlässt eine zerklüftete Oberfläche.
LösungEs hat sich gezeigt, dass Gletscher immer eine veränderte Landschaft freilegen. Dafür sind hauptsächlich drei Prozesse verantwortlich:
- die Erosion, d. h. die Abtragung von Material, wenn Eis über Felsen fließt,
- der Transport, d. h. die Bewegung von Material und
- die Ablagerung, d. h. das Abladen des abgetragenen und bewegten Materials an anderer Stelle.
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Arbeite die Gefahren des Klimawandels hinsichtlich der Wasserverfügbarkeit heraus.
TippsIn den Gebieten, die sowieso schon von einem hohen Niederschlag betroffen sind, wird es durch den Klimawandel zu noch intensiveren Regenfällen kommen. Weißt du, von welchen Gebieten die Rede ist?
In den Gebieten, in denen es ohnehin schon wenig Niederschlag gibt, wird es durch den Klimawandel zu einer Austrocknung kommen. Weißt du, von welchen Gebieten die Rede ist?
Vier Aussagen sind richtig.
LösungDörte Bernhardt erläutert in ihrem Artikel „Klimawandel und Wasserverfügbarkeit“, welche Länder von den Veränderungen durch die globale Erwärmung betroffen sein werden. In den Ländern, die schon jetzt von starken Niederschlägen betroffen sind, wird die Niederschlagsmenge noch zunehmen. Dazu gehören neben den Tropengebieten auch die höheren Breiten. In anderen Ländern, in denen es schon jetzt fast zu trocken ist, wird auch die Niederschlagsmenge zukünftig noch geringer werden. Zu diesen Gebieten gehören beispielsweise große Teile Südamerikas.
Quelle: SPIEGEL-Verlag [Hrsg.] (2005): Unterrichtsmagazin: Wasser für alle. Hamburg, S. 12.
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