Paralleltexte
Ein Paralleltext ist einem anderen Text ähnlich, aber mit wenigen Änderungen. Sie sind hilfreich, um bestehende Texte anzupassen und mit eigenen Informationen zu ergänzen, beispielsweise in Gedichten oder Berichten. Erfahre, wie man Paralleltexte verfasst und welche Merkmale sie haben. Interessiert? Das und vieles mehr findest du im folgenden Text.
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Grundlagen zum Thema Paralleltexte
Was ist ein Paralleltext? – Erklärung und Merkmale
Ein grüner Drache schläft am Fluss, ob er nicht in die Schule muss?
Ein weißes Einhorn schläft am Fluss, ob es nicht in die Schule muss?
Fällt dir bei diesen beiden Sätzen etwas auf?
- Es haben sich nur wenige Wörter verändert. Die Art des Satzes und auch das Thema sind gleich geblieben.
- Werden mehrere Sätze dieser Art zu einem Text zusammengefügt, ist das ein Paralleltext.
Ein Paralleltext ähnelt also einem anderen Text. Kannst du dir vorstellen, warum es Paralleltexte gibt? Manchmal ist es sinnvoll, einen bereits bestehenden Text einfach etwas umzuwandeln und mit deinen eigenen Informationen zu füllen. Das Schreiben von Paralleltexten kann im Fach Deutsch bei vielen verschiedenen Textsorten angewendet werden – beispielsweise bei einem Gedicht, einer Anzeige oder einem Bericht.
In der Tabelle erfährst du, welche Merkmale ein Paralleltext hat.
Merkmale eines Paralleltextes |
---|
Beide Texte haben das gleiche Thema. |
Nur wenige Wörter werden verändert. |
Die Bedeutung des Paralleltextes ist ähnlich. |
Der Text kann als Vorlage verwendet werden. |
Wie schreibt man einen Paralleltext?
Schau dir den Text, der dir als Vorlage dient, genau an. Überlege dir, was du beibehalten und was du verändern möchtest. Achte dabei immer auf die vorliegende Textsorte: Wandelst du beispielsweise ein Gedicht um, musst du auf Reime achten. Habt ihr im Deutschunterricht schon über Paralleltexte gesprochen? Auf dem Bild siehst du ein Beispiel für einen Paralleltext. Die Wörter, die verändert wurden, sind unterstrichen.
- Nomen werden in Paralleltexten oft ausgetauscht. So wurde in dem Beispiel das Nomen Hund gegen Katze ausgetauscht.
- Wenn du Nomen veränderst, achte darauf, dass du auch den Artikel anpasst: die Katze statt der Hund.
- Auch die Pronomen musst du gemeinsam mit dem Nomen verändern. Wenn du über die Katze schreibst, brauchst du das Pronomen sie. Du schreibst also sie statt er wie bei dem Hund.
- Auch Adjektive eignen sich gut, um sie auszutauschen. Achte auch hier darauf, die Endungen an dein Nomen anzupassen: eine helle Katze – ein heller Hund.
Andere Textformen
Ähnlich wie der Paralleltext funktioniert der Gegentext, doch statt einzelne Wörter auszutauschen, versuchst du, die Bedeutung ins Gegenteil zu setzen. Manchmal wird der Gegentext aber auch als ein anderes Wort für Paralleltext gebraucht.
Paralleltexte kannst du zu zahlreichen Textformen verfassen. Oben hast du das Beispiel der Vermisstenanzeigen des Hundes und der Katze kennengelernt. Auch eine Kurzgeschichte könntest du in einen Paralleltext verwandeln. Wird in einer Kurzgeschichte beispielsweise über ein Tier erzählt, könntest du einfach die Tierart austauschen. Achte darauf, dass du dann auch alle Besonderheiten des Tieres anpassen musst.
Ein Paralleltext kann auch ein sachlicher Text sein. Du kannst zum Beispiel einen Unfallbericht umschreiben. Dafür nimmst du die bereits existierende Vorlage und änderst beispielsweise die Unfallart und den Unfallort.
Du hast gelernt, was die Definition eines Paralleltextes ist, wie du einen Paralleltext schreiben kannst und wie du Beispiele von Paralleltexten erkennst. Bei sofatutor findest du weitere Übungen und Arbeitsblätter, um dein Wissen zu überprüfen und eigene Paralleltexte zu schreiben.
Transkript Paralleltexte
Hallo, schön dich zu sehen. Oh, aber Pia sieht traurig aus. Ihr Hund ist nämlich weggelaufen. Jetzt ist sie ganz allein im Park. Zum Glück kommt da auch schon Teo, um sie zu trösten. Und Teo hat eine Idee. Er schlägt Pia vor, eine Vermisstenanzeige zu schreiben. Diese Idee findet Pia sehr gut. Sie möchte auch gleich damit anfangen. Willst du den beiden helfen?
Pia und Teo gehen schnell nach Hause. Dort machen sie sich sofort an die Arbeit und schreiben die Vermisstenanzeige. Folgendes haben sie verfasst:
Ich habe meinen Hund verloren. Er ist sehr klein, mit großen Ohren, ein Hund mit Wuschelfell, dunkel hinten und vorn hell. Ich habe ihn zum Spielplatz mitgenommen, dort ist er mir abhanden gekommen – glaub‘ ich zumindest. Ob du ihn findest?
Das ist aber ein schöner Text, findest du nicht auch? Und soll ich dir etwas verraten, jemand hat wirklich Pias Hund gefunden und ihn zurück gebracht.
Einige Wochen später geht Pia mit ihrem Hund Gassi. Da entdeckt sie etwas. Sie bleibt an einer Laterne stehen und liest einen Text über eine vermisste Katze. Komisch, denkt sich Pia. Irgendwie kommt ihr der Text bekannt vor. Sie nimmt den Text mit nach Hause und legt ihn neben die Anzeige, die sie geschrieben hat. Ich habe meine Katze verloren. Sie ist sehr klein, mit spitzen Ohren, eine Katze mit Kuschelfell, hell hinten und vorn gefleckt. Ich habe sie auf die Wiese mitgenommen, dort ist sie mir abhanden gekommen – glaub‘ ich zumindest. Ob du sie findest? Mensch, das ist ja derselbe Text. Schauen wir ihn uns einmal genauer an. Bei Pias Anzeige steht im ersten Satz: Ich habe meinen Hund verloren. Und was steht in der Anzeige die Pia gefunden hat? Ich habe meine Katze verloren. Nur das Personalpronomen und das Nomen, also meine Katze wurden verändert. Die Unterschiede markieren wir. Stellen wir die nächsten Sätze gegenüber: Er ist sehr klein, mit großen Ohren, ein Hund mit Wuschelfell, dunkel hinten und vorn hell.
Sie ist sehr klein, mit spitzen Ohren, eine Katze mit Kuschelfell, hell hinten und vorn gefleckt.
Auch hier erkennst du, dass der Text im Grunde unverändert bleibt. Aber die Nomen, Personalpronomen und Adjektive, die das vermisste Tier beschreiben, wurden verändert.
Jetzt zum letzten Teil der Anzeige:
Ich habe ihn zum Spielplatz mitgenommen, dort ist er mir abhanden gekommen glaub‘ ich zumindest. Ob du ihn findest?
und: Ich habe sie auf die Wiese mitgenommen, dort ist sie mir abhanden gekommen glaub‘ ich zumindest. Ob du sie findest? Hier verändern sich nur der Ort und das Personalpronomen.
Pia ist von ihrer Entdeckung total begeistert. Sie überlegt sich, dass diese Texte bestimmt Paralleltexte heißen, weil sie sich sehr ähneln. Und noch etwas fällt ihr ein. Es gibt viele Texte, z.B. Gedichte, Anzeigen oder Berichte, die sich mit demselben Thema beschäftigen. Man kann also solche Texte als Vorlage verwenden und nur einzelne Wörter verändern. Toll, oder?
Fassen wir das noch einmal zusammenfassen: Paralleltexte haben denselben Wortlaut, dasselbe Thema und es werden nur einzelne Wörter verändert.
Immer, wenn du das Grundgerüst eines Textes verwendest und nur wenige Wörter änderst, hast du einen Paralleltext geschrieben. Das ist sehr hilfreich, denn so muss man nicht zu allem komplett neue Texte schreiben.
Pia ist auf jeden Fall froh, dass sie mit ihrer Anzeige nicht nur ihren eigenen Hund wiedergefunden hat. Auch eine andere Person konnte ihn nutzen, um sein vermisstes Haustier zu suchen. Wenn ich einmal etwas verliere, dann nehme ich auch Pias Text.
Ich freue mich dich bald wiederzusehen. Tschüss!
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