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„Iphigenie auf Tauris“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Goethe)

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„Iphigenie auf Tauris“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Goethe)
lernst du in der Sekundarstufe 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse

Grundlagen zum Thema „Iphigenie auf Tauris“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Goethe)

In diesem Video wird Goethes Drama „Iphigenie auf Tauris" als typisches Werk der Weimarer Klassik und als prototypisches klassisches Drama interpretiert. Stoff, Aufbau, Sprache und Inhalt des Dramas werden analysiert und in den Kontext der Epoche eingeordnet. Viel Spaß beim analysieren und interpretieren eines der spannendsten Werke Goethes!

Transkript „Iphigenie auf Tauris“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Goethe)

Athen, Kreta, Mykonos – wenn heute von Griechenland die Rede ist, dann vor allem als attraktives Urlaubsziel für sonnenhungrige Touristen. Das Land am Mittelmeer fasziniert uns Deutsche aber schon seit Jahrhunderten – und die Schriftsteller der Weimarer Klassik waren von Griechenland und seiner Kultur besonders begeistert.

Um einen von ihnen und die Interpretation eines seiner Dramen soll es in diesem Video gehen: Die Rede ist von Johann Wolfgang von Goethe und der Interpretation seines Schauspiels "Iphigenie auf Tauris".

Der Stoff „Iphigenie auf Tauris“

"Iphigenie auf Tauris" gilt gemeinhin als das klassische Drama schlechthin und wird als Gipfelwerk und Schlüsseltext der Weimarer Klassik gesehen. Und das hat seine Gründe. Viele davon haben mit Griechenland zu tun. Die Schriftsteller der Weimarer Klassik entdeckten nämlich die Literaten und Philosophen des antiken Griechenlands neu für sich - literaturwissenschaftlich korrekt spricht man von der klassischen Antikenrezeption.

Die Antike erschien den Klassikern als eine ideale Zeit mit idealen Menschen. So verwundert es kaum, dass in der Klassik antike literarische Stoffe Hochkonjunktur hatten. Insbesondere der griechische Mythos, also Erzählungen von Göttern und übernatürlichen Wesen, stand hoch im Kurs.

Auch "Iphigenie auf Tauris" liegt ein solcher Mythos zu Grunde. Die Sage, in der vom Leben der Iphigenie und ihrer Familie erzählt wird, hatte vor Goethe schon die griechischen Dichter Aischylos und Euripides angeregt. Sie verarbeiteten den Stoff in Dramen.

Aufbau des Dramas

Goethe ließ sich aber nicht nur von einem antiken Stoff zu seinem Drama inspirieren. Er folgt auch im Aufbau seines Dramas antiken Idealen. Diese wurden zuerst vom griechischen Philosophen Aristoteles in seiner Poetik schriftlich fixiert. Aristoteles fordert darin für das Drama:

  1. die Einheit der Zeit und
  2. die Einheit der Handlung.
  3. In der Französischen Klassik im 17. Jhd. wurde noch die Einheit des Ortes hinzugefügt.

Zusammen sind diese bekannt geworden als die sogenannten drei Einheiten in der Dramentheorie.

Einheit der Zeit bedeutet bei Aristoteles, dass die Handlung innerhalb eines überschaubaren Zeitrahmens abläuft und keine größeren Zeitsprünge enthalten sind. Das trifft auf Goethes "Iphigenie" zu. Konkrete Zeitbezüge fehlen zwar im Stück, aber die Handlung schreitet sehr stringent voran und lässt keine zeitlichen Lücken zu: Ein neues Geschehen setzt da ein, wo ein vorheriges endet.

Einheit der Handlung bedeutet, dass es eine abgeschlossene Haupthandlung geben soll, die Anfang, Mitte und Ende hat und auf zahlreiche Nebenhandlungen verzichtet.

Auch das ist bei Goethe der Fall. Die Handlung konzentriert sich sehr übersichtlich und konsequent in einem einzigen Handlungsstrang: Es geht um menschliche Schuld und deren Überwindung.

Es gibt zwar zwei Sphären, in denen dieses Thema behandelt wird – einerseits der Konflikt zwischen Iphigenie und ihrem Bruder Orest. Andererseits zwischen Iphigenie und König Thoas – aber diese beiden Sphären sind so eng miteinander verwoben, bedingen einander und regen sich gegenseitig an, sodass die Einheit der Handlung gewahrt wird.

Einheit des Ortes schließlich meint, dass der Ort des Schauspiels nicht wechseln soll und der Raum ein typischer, kein individueller sein soll. Du kannst es dir sicher schon denken: Auch hier kann "Iphigenie auf Tauris" auf ganzer Linie punkten, denn das Drama spielt durchweg an nur einem Ort, dem Wäldchen vorm Tempel der Diana. Und dieser Ort wird nicht als ein individueller, sondern als ein allgemeintypischer dargestellt.

Sprache in „Iphigenie auf Tauris“

Über die Einheiten hinaus hat Aristoteles in seiner Poetik zahlreiche weitere Parameter festgelegt, die ein gutes Drama ausmachen sollen, u.a. dass es sich einer geformten Sprache zu bedienen habe, eines einheitlichen hohen Stils.

Auch das ist in der Iphigenie zweifellos der Fall. Goethe bedient sich am Blankvers, also einer strengen metrischen Versform, die fünfhebige Jamben enthält. Niemand würde im Alltag auf die Idee kommen, so zu sprechen – es handelt sich um eine ästhetisierende Art des Sprechens.

Goethe nutzt eine Sprache, die versucht die Antike nachzuahmen. Man spricht von einer antikisierende Sprache. Er sagt z.B. nicht "Verwandte", sondern "Mitgeborne", was eine direkte Übersetzung aus dem Griechischen darstellt.

Inhalt

Neben all diesen formalen Aspekten ist es aber auch der Inhalt der Iphigenie, der sie zu einem typisch klassischen Stück macht. Die Klassik ist geprägt von einer Hinwendung zum Humanismus. Der Kunst, also auch der Literatur, kommt die Aufgabe zu, die Menschen zur Humanität, also zur Menschlichkeit, zu erziehen. Auf diese Weise soll die Gesellschaft vervollkommnet werden.

Nichts anderes zeigt Goethe in seinem Drama: Iphigenie durchbricht in ihrer Familie den verhängnisvollen Kreislauf von Schuld und Sühne und kann durch ihre Offenheit und Ehrlichkeit König Thoas überzeugen, Menschlichkeit zu zeigen. So setzt er den grausamen Fremdenopfern ein Ende.

In der Terminologie Schillers würde man sagen: Iphigenie wird als "schöne Seele" gezeigt. Sie ist ein Mensch ohne Makel. Sie ist Vertreterin eines idealen Menschenbildes, was ebenfalls typisch für die Klassik ist. Sie liefert ein Musterbild sittlichen und moralischen Handelns, welches über Lüge, List und Gewalt triumphiert. Ob das in der Realität auch immer so einfach funktioniert wie im Stück, sei dahingestellt – da wird womöglich auch Goethe sich nicht ganz sicher gewesen sein...

Zusammenfassung

Wenn du jetzt im nächsten Griechenland-Urlaub die Insel Tauris aus Goethes Stück bereisen möchtest, müssen wir dich aber leider enttäuschen. Die antike Landschaft Tauris liegt gar nicht im heutigen Griechenland, sondern bezieht sich wohl auf die heutige Halbinsel Krim im Schwarzen Meer.

2 Kommentare
  1. Vielen Dank für deinen Kommentar. Wir freuen uns, dass dir das Video gefällt.

    Beste Grüße
    Die Deutschredaktion

    Von René P., vor mehr als 9 Jahren
  2. Danke, hat mir sehr geholfen.

    Von Scratchi, vor mehr als 9 Jahren

„Iphigenie auf Tauris“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Goethe) Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video „Iphigenie auf Tauris“ – Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte (Goethe) kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe, warum die griechische Antike für die Literatur Europas von so großer Bedeutung ist.

    Tipps

    Iphigenie auf Tauris gilt bis zum heutigen Tag als ein wichtiges Werk, das jeder Schüler kennen sollte; es beschäftigt sich mit Leben und Geschick einer besonderen Person. Die Literaturwissenschaft bezeichnet es als Prototyp, aber auch andere Begriffe werden zur Bewertung dieses Stückes herangezogen.

    Lösung

    Griechenland hatte immer schon für ganz Europa eine große Bedeutung. So spricht man von der Wiege der europäischen Kultur, wenn man vom Griechenland der Antike redet. Ganz besonders in der Klassik erinnerte man sich wieder an Aristoteles und seine Einstellung, sein Theater und seine Ideen. Man kam zu dem Ergebnis, dass diese Zeit eine ideale Zeit mit idealen Menschen gewesen sei und war fasziniert von der Idee, den Mythos der vielen Götter und übernatürlichen Menschen aufzunehmen und neu zu gestalten. Diese Entwicklung nannte man Antikenrezeption.

    Iphigenie auf Tauris – dieser Stoff begeisterte vor allem die Vertreter der Weimarer Klassik mit Goethe, Schiller und Klinger. Begeistert waren sie vor allem von der Darstellung des Lebens dieser Königstochter und von ihrem Kampf gegen den Fluch der Götter, die ihr Leben und das Leben ihres Geschlechtes über Generationen zerstört hatten. Sie nimmt den Kampf auf und gewinnt, indem sie das Ideal des Humanismus lebt. Da Goethe nicht nur den Stoff aus der Antike wählte, sondern sich auch an die Regeln der Gestaltung hielt, gelang es ihm, nicht nur einen Prototyp des klassischen Theaters zu verfassen, sondern auch einen Schlüsseltext. Bis zum heutigen Tag ist dieses Werk so inhaltsreich, dass es nach wie vor zum Allgemeingut der Bildung gehört.

  • Gib an, welche Regeln nach Goethe für die Sprache und den Aufbau eines gelungenen Dramas gelten.

    Tipps

    Die handelnden Personen im klassischen Drama gehören entweder dem Adel an oder sind Götter. Sie sprechen eine besondere gehobene Sprache, auf keinen Fall eine Alltagssprache.

    Lösung

    Sowohl die Sprache als auch der Aufbau sind entscheidende Elemente für das Gelingen eines guten Dramas; diese Auffassung vertrat Aristoteles und hielt diese Gedanken in seiner Poetik fest, an der sich Goethe orientierte.

    • Da der Stoff aus den Herrscherhäusern oder der Götterwelt kam, versteht sich fast von selbst, dass dort eine andere Sprache angewandt werden musste als beim einfachen Mann. Goethe verwendet in seinem Drama den Begriff Mitgeborene an Stelle von Verwandtschaft und zeigt so eine antikisierende Sprache, eine Nachahmung des Griechischen.
    • Die Verwendung des Blankverses, der aus fünfhebigen Jamben bestand, verstand man als angemessen für das klassische Drama.
    • Für den Aufbau galt vor allem die Einheit von Ort, Zeit und Handlung. Die Handlung, die stringent geführt werden musste und daher keine Nebenhandlung zuließ, durfte nicht an individuellen Plätzen, sondern musste an typischen Orten stattfinden. Sinn dieser Anweisungen war es, dass sich in der Antike, wo der Mensch mit Hilfe des Theaters erzogen werden sollte, die Zuschauer mit der Handlung identifizieren können mussten, und zwar jeder einzelne; dies gelingt nur, wenn Orte und Personen typisiert werden. Die Handlung der Iphigenie spielt daher ausschließlich im Hain vor dem Tempel der Diana, wo sie sogar König Thoas aufsucht. Zu keinem Zeitpunkt spielt sich die Handlung im Königspalast oder am Strand ab.

  • Bestimme die modernen Formulierungen der antikisierten Wendungen.

    Tipps

    Achte auf die Schlüsselbegriffe, die in beiden Sätzen auftreten.

    Welche Wörter würdest du heutzutage weglassen oder verändern, wenn du das ausdrücken möchtest, was auf der linken Seite steht?

    Lösung

    Die Sprache, die Goethe verwendet, entspricht zum einen der Zeit, in der das Drama entstanden ist, aber auch dem Anliegen, das der Autor verfolgt. Dieses Ansinnen hat sich gegenüber heute grundsätzlich verändert, daher muss die Sprache auch eine andere sein.

    • Iphigenie entstammt königlichem Geblüt und kann daher nur in einer antikisierenden Sprache sprechen; es muss deutlich werden, dass sie einer privilegierten Gruppe angehört.
    • Die Sprache ist nach unserer heutigen Sicht umständlich, außerdem ist sie in Jamben verfasst, was sie schwerfällig macht. Aber damit kommt sie auch dem Anliegen Goethes nah, der sie ja in einer verzweifelten Position sieht, aus der sie am Anfang des Dramas keinen Ausweg sieht.
    • Außerdem hat König Thoas sie als Partnerin auserwählt, was eine weitere Begründung für diese Art der Sprache darstellt.
    • Heutzutage geht es vor allem um Kommunikation, um Verstehen; man ist nicht mehr gezwungen, wortreich und mit zahlreichen Vergleichen einer göttlichen Macht, die willkürlich handelt, das Anliegen verständlich zu machen. Der Satzbau ist einfacher, die Wortwahl ohne Schnörkel.
    • Goethes Intention ist es, Humanität in den Mittelpunkt der Handlung und auch als Ziel zu setzen; da das ein erhabenes Ziel ist, ein besonders schwierig zu erreichendes, wie Iphigenie deutlich macht, bedarf es auch der antikisierenden Sprache.
  • Analysiere die Rezension einer modernen Inszenierung der Iphigenie.

    Tipps

    Eine Bewertung ist eine wertende Einschätzung von Bestandteilen des Stück oder dem gesamten Stück. Das heißt, es wird etwas als gut oder schlecht eingeschätzt. Bewertungen sind abzugrenzen von Klassifikationen oder Behauptungen über das Stück, die keine Wertung vornehmen.

    Zumeist werden Gründe unmittelbar nach einer Wertung gegeben, um jene zu stützen. Die Gründe beziehen sich zumeist direkt auf eine Wertung.

    Zum Teil werden in der Rezension auch nur Beschreibungen des Stücks vorgenommen, die keine Wertung unterstützen und keine Behauptung des Rezensenten aufstellen.

    Lösung

    Bei dieser Neuinszenierung des Theaterstücks, ein starkes Stück, geht es ganz offensichtlich nur um den Kern dessen, was Goethe vermitteln wollte:

    • Das Bühnenbild ist sehr stark modernisiert und entspricht auch nicht dem Original mit ein paar Strandstühlen, auf denen drei Männer im Sommeroutfit hocken.
    • Die Handlung wird geringfügig verändert, indem vorweg genommen wird, dass die Menschenopfer eingestellt wurden. Auch das Gehabe der beiden Fremdlinge Orest und Pylades ist stark modernisiert. Da klirren die Flaschen und Pistolen werden gezogen etc.
    • Allerdings kann aus der Rezension erschlossen werden, dass das Versmaß beibehalten wurde, denn man kann lesen, dass dieses bei der Aufführung als besonders gelungen eingestuft wird.
    • Skurriler Humor und eine starke Leistung der Schauspieler werden hervorgehoben. Die Anzahl der Akteure wird auf vier reduziert und der Schauspieler, der Pylades spielt, ist auch für die Rolle des Arkas zuständig; beides stemmt er mit Bravour.
    • Begründet wird die positive Bewertung der Aufführung damit, dass eine angemessene Atmosphäre gestaltet worden sei, dass die Protagonistin der Anlage des klassischen Stils wohl sehr stark entspricht und auch die Realisierung gelungen ist.
    Insgesamt kann man dieser Rezension entnehmen, dass die Idee Goethes, sein Anliegen und seine sprachliche Bearbeitung weitgehend übernommen worden sind. Das äußerlich Sichtbare ist dem Geschmack der Jugend und der Zeit angepasst, um zu erreichen, dass sich auch die jüngeren Generationen angesprochen fühlen und auf einen Inhalt konzentrieren, der ihnen mitunter fremd ist. Die hier vorgestellte Art der Inszenierung ist so verbreitet wie umstritten. Sie soll dazu führen, dass wichtige, zeitlose Anliegen auch die nachkommenden Generationen erreichen, was offensichtlich ein erfolgreiches Unterfangen ist.

    Quelle: Schorn, Grit (2012): Jung, stark, modern: Goethes „Iphigenie auf Tauris” im Mörgens. URL: http://www.aachener-zeitung.de/news/kultur/jung-stark-modern-goethes-iphigenie-auf-tauris-im-moergens-1.457212#plx1507219415 [Abgerufen am: 03.06.2015].

  • Nenne die drei Einheiten in Aristoteles' Dramentheorie.

    Tipps

    Denke daran, wo das antike Theater stattfand und welche Möglichkeiten man hatte; die Aufführungen fanden in der Regel in einem Amphitheater statt und dauerten meist 24 Stunden. Außerdem waren sehr viele Menschen als Publikum vorhanden. Welche Bedingungen musste ein Autor einhalten, damit das Publikum den Faden der Handlung nicht verlor?

    Lösung

    Die Einheit der Zeit, die Einheit der Handlung und - erst später in der französischen Klassik hinzugefügt - die Einheit des Ortes wurden zusammengefasst als die drei Einheiten der Dramentheorie. Sie spielen für den Aufbau eines klassischen Dramas eine sehr große Rolle. Zu erklären ist ihre Bedeutung mit den Bedingungen, unter denen antikes Theater stattfand, nämlich als Massenveranstaltung und über einen langen Zeitraum, in der Regel von 24 Stunden. Wenn man realistisch überlegt, so ist vorstellbar, dass während dieser Zeit die Konzentration nachlässt und das Publikum der Handlung nicht mehr folgen kann, wenn diese Einheit nicht zugrunde gelegt wurde. Kein Verständnis der Handlung bedeutet aber auch keine Erinnerung und keine Möglichkeit der Nachahmung. Eine erfolgreiche Erziehung der Menschen, wie sie von den antiken Philosophen, aber auch von Künstlern insgesamt, intendiert ist, kann infolgedessen nur schwer gelingen.

  • Erläutere, welche Einstellung Iphigenie zu den Göttern hat.

    Tipps

    Es handelt sich bei dem Lückentext um eine Zusammenfassung der Szene. Die Begriffe für die Lücken orientieren sich an dem Ursprungstext.

    Lösung

    Sehr verschlüsselt wird hier wiedergegeben, dass die Götter machtgierig, willkürlich und wenig maßvoll leben, dass sie hin und wieder einen Menschen oder Halbgott an ihren Tisch holen, dieser aber wenig Chancen hat, auf Dauer diese Vergünstigung genießen zu können. Er - und nicht nur er - erleidet ein schlimmes Schicksal, das er auf Generationen nicht beeinflussen kann:

    • Tantalos ist der Alte, der in der nächtlichen Höhle sitzt und das Verhalten der Götter mit Unverständnis beobachtet.
    • Ihm war nicht klar, dass es keine Möglichkeit gab, die Götter zu prüfen und zu kritisieren. Dieser Übermut des Tantalos zu glauben, dass er die Götter hinters Licht führen könne, kostet ihn und seine Nachkommen über Generationen die Möglichkeit, ein friedliches und freundliches Leben führen zu können.
    • Mord und Totschlag begleiten die Generationen, und zwar innerhalb der eigenen Familien. So gehört auch der Mord an Agamemnon und die Ermordung der Klytemnästra durch ihren eigenen Sohn zu dem Fluch. Daher rührt auch Orests Verzweiflung, dass er nicht in der Lage war, zu sehen, was er tat.
    • Iphigenie ist nun aufgerufen, durch ein humanes Verhalten, endlich diesen Fluch zu beenden. Dies ist ihr Auftrag. Für die Erfüllung gab Diana ihr die Chance und brachte sie als Priesterin auf die Insel Tauris. Dies ist der Hintergrund für ihren Konflikt in diesem Drama.

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