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Gedichte: formale Merkmale und sprachliche Mittel

Gedichte sind künstlerische Texte, die häufig in Versen und Strophen strukturiert sind. Sie enthalten oft Reime und unterschiedliche Versformen. Dichter verwenden auch sprachliche Techniken wie Metaphern oder Alliterationen. Verstehe, was Gedichte besonders macht und tauche in die Welt der Poesie ein! Neugierig geworden? Das und noch viel mehr findest du im folgenden Text!

Inhaltsverzeichnis zum Thema Gedichte: formale Merkmale und sprachliche Mittel
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Was sind formale Merkmale von Gedichten?

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Gedichte: formale Merkmale und sprachliche Mittel
lernst du in der Sekundarstufe 1. Klasse - 2. Klasse

Grundlagen zum Thema Gedichte: formale Merkmale und sprachliche Mittel

Was ist ein Gedicht?

Bestimmt hast du schon einmal ein Gedicht gehört oder gelesen. Oder hast du vielleicht sogar bereits selbst ein Gedicht geschrieben? Gedichte schreiben will gelernt sein! Aber was muss man überhaupt über Gedichte wissen? Was macht ein Gedicht aus und was unterscheidet ein Gedicht von einem „normalen” Text? Um all diese Aspekte soll es hier gehen. Du lernst, wie man die Gedichtform erkennt und welche formalen Merkmale sowie sprachlichen Besonderheiten ein Gedicht aufweist.

Der Definition nach sind Gedichte, ähnlich wie Lieder, wohlklingende Kunstwerke. Sie gehören zur literarischen Form der Lyrik, also der Dichtung in Versform. Gedichte lassen sich als Textsorte zu den literarischen Texten zuordnen. Durch sie lassen sich Gedanken und Gefühle oder Erlebnisse verarbeiten. Weil Inhalt und Gestaltungsweise, also die äußere Form und die sprachlichen Mittel, eng miteinander verbunden sind, sollte man beides genau unter die Lupe nehmen.

Was sind die Gedichtmerkmale?

Gedichte weisen in der Regel zahlreiche Merkmale auf. Welche das sind, ist einfach erklärt:

Formale Merkmale von Gedichten

Wie ist ein Gedicht formal gestaltet? Gedichte können in ihrer äußeren Form sehr unterschiedlich gestaltet sein. Folgende Merkmale findest du jedoch in den meisten Gedichten:

  • Betrachten wir die äußere Form, dann sprechen wir bei einzelnen Zeilen eines Gedichts von Versen. Mehrere Verse zusammen ergeben eine Strophe. Die einzelnen Strophen im Gedicht sind in der Regel durch eine Leerzeile voneinander getrennt.

  • Oftmals sind Gedichte in Reimform geschrieben. Der Reim verbindet die Verse in gewisser Weise miteinander. Zwei Wörter reimen sich, wenn sie vom letzten betonten Vokal an gleich klingen. Die regelmäßige Abfolge der Reime ergibt ein bestimmtes Reimschema. Aber Achtung: Ein Gedicht muss keine Reime enthalten. Besonders in modernen Gedichten wird häufig auf Reime verzichtet.

  • Ein weiteres wichtiges Merkmal von Gedichten ist das Versmaß, auch Metrum genannt. Das Metrum bestimmt den mündlichen Vortrag eines Gedichts. In den einzelnen Versen wechseln sich nämlich betonte und unbetonte Silben regelmäßig ab. Wenn diese Abfolge von betonten und unbetonten Silben, die man auch Hebungen und Senkungen nennt, einem bestimmten Muster folgt, spricht man vom Versmaß oder dem Metrum. Die vier gängigsten Versmaße sind der Jambus, der Trochäus, der Daktylus und der Anapäst.

Formale Merkmale von Gedichten

Sprachliche Mittel in Gedichten

Dichterinnen und Dichter bedienen sich außerdem gerne sprachlicher Mittel bzw. rhetorischer Figuren, um die Gedichte auszuschmücken oder bestimmte Aspekte sprachlich hervorzuheben. Nachfolgend siehst du eine Liste der sprachlichen Mittel:

Stilmittel Erklärung Beispiel
Alliteration gleicher Anfangslaut in aufeinanderfolgenden Wörtern Milch macht müde Männer munter.
Anapher Wiederholung von Wörtern am Vers- oder Satzanfang O Täler weit, o Höhen, o schöner, grüner Wald.
Antithese Zusammenstellung entgegengesetzter Begriffe oder Aussagen Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.
Asyndeton Aufzählung von mindestens drei Satzgliedern oder Wörtern, die gleichgestellt sind (ohne Konjunktion) Sie ist groß, blond, hübsch, verheiratet.
Chiasmus Kreuzweise Anordnung von Satzgliedern in unmittelbarer Abfolge Ich schlafe tags; nachts wache ich.
Ellipse grammatisch unvollständiger Satz Ende gut, alles gut.
Enjambement Zeilensprung; Hinübergreifen von Satz- oder Sinneinheit aus einem Vers in den folgenden Gastfreundlich tönt dem Wanderer im
Friedlichen Dorfe
die Abendglocke.
Euphemismus Beschönigung das stille Örtchen
Hyperbel starke Übertreibung himmelhoch ragende Häuser; blitzschnell
Inversion Umstellung der Wortfolge im Satz Ein Haus baut er.
Ironie Das Gegenteil des Gesagten ist gemeint. Na, toll!
Klimax stufenartige Steigerung von Ausdrücken Ich werde dich achten, lieben, verehren.
Metapher Ein Wort wird in einer anderen als seiner üblichen Bedeutung verwendet. Schon stand im Nebelkleid die Eiche
Neologismus Wortneuschöpfung Smombie (Smartphone-Zombie)
Onomatopoesie Nachahmung nicht sprachlicher Klänge boom; kikeriki; zack
Parallelismus Wiederholung gleicher Satzstrukturen in aufeinanderfolgenden Sätzen In meinen Adern welches Feuer, in meinem Herzen welche Glut.
Personifikation Verwendung von menschlichen Eigenschaften für Gegenstände oder abstrakte Begriffe die Zeit rennt; ein schlauer Fuchs
rhetorische Frage Frage, deren Antwort bekannt ist – Sprecherin oder Sprecher erwartet keine Antwort Wer ist schon perfekt?
Symbol Bild mit einem Sinn, das über sich hinaus auf etwas Allgemeines verweist die weiße Taube als Symbol für den Frieden; das Kreuz als Symbol für den christlichen Glauben
Vergleich direktes Gegenüberstellen zweier oder mehrerer Sachverhalte Achill ist stark wie ein Löwe.


  • Das lyrische Ich ist ein weiteres Merkmal im Gedicht. Dabei handelt es sich um eine Sprecherin oder einen Sprecher in der Ich-Form. Es vermittelt Gefühle, Beobachtungen oder Gedanken aus eigener Sicht und ist somit die Stimme des Gedichts. Durch das Personalpronomen ich entsteht der Eindruck, dass wir die Sprecherin oder den Sprecher direkt vor uns haben. Aber Achtung: Das lyrische Ich ist nicht mit der Autorin oder dem Autor gleichzusetzen.

Übungen und Arbeitsblätter zur äußeren Form eines Gedichts sowie zur sprachlichen Gestaltung und weiteren Merkmalen findest du bei sofatutor.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Gedichte: formale Merkmale und sprachliche Mittel

Ira ist voll verknallt. Er möchte seinem Schatz ein romantisches Gedicht schicken...

„Rosen sind rot, Veilchen sind blau... ich glüh für dich, das weiß ich genau!“ Neeee, viel zu einfallslos!

„Du bist das Licht in der Ferne, mein weisender Leuchtturm, die hellste Laterne! Ich schau in die Sterne - ich hab dich so gerne!“ Ahhh, das ist doch Mist! Warum ist das nur so schwer?! Gedichte schreiben will gelernt sein. Um Ira zu helfen, schauen wir uns die formalen Merkmale und sprachlichen Mittel von Gedichten an.

Gedichte sind - ähnlich wie Lieder - wohlklingende Kunstwerke.

Sie gehören zur literarischen Form der Lyrik, also der Dichtung in Versform. Durch sie lassen sich Gedanken und Gefühle oder Erlebnisse verarbeiten. Weil Inhalt und Gestaltungsweise, also Form und sprachliche Mittel, eng miteinander verbunden sind, sollte man immer beides genau unter die Lupe nehmen. Schließ die Augen und hör mal gut zu:

„Ich bin auf der Welt zu allein und doch nicht allein genug um jede Stunde zu weihn. Ich bin auf der Welt zu gering und doch nicht klein genug um vor dir zu sein wie ein Ding, dunkel und klug.“

Das war der Anfang des Gedichts „Auf der Welt allein“ von Rainer Maria Rilke. Obwohl Rilke der Autor des Gedichts ist, ist er nicht zwangsläufig der Sprecher, der im Gedicht seine Gefühle offenbart. Tritt in einem Gedicht ein Sprecher oder eine Sprecherin in der Ich-Form in Erscheinung, nennt man das „lyrisches Ich“. Das „lyrische Ich“ wird manchmal auch „lyrischer Sprecher“ genannt. Das „lyrische Ich“ vermittelt Gefühle, Beobachtungen oder Gedanken aus eigener Sicht und ist somit die Stimme des Gedichts. Durch das Personalpronomen „Ich“ entsteht der Eindruck, dass wir den „lyrischen Sprecher“ direkt vor uns haben. So zum Beispiel beim eben gehörten Gedicht von Rilke. Das „lyrische Ich“ bzw. der „lyrische Sprecher“ ist nicht mit dem Autor oder der Autorin des Gedichts gleichzusetzen, d.h. dass die Gefühle und Gedanken des lyrischen Ichs nicht automatisch dem Autor oder der Autorin zugeschrieben werden können. Schauen wir uns die äußere Form an, sprechen wir bei den einzelnen Zeilen eines Gedichtes von Versen. Du kannst die Verse eines Gedichtes zur besseren Übersicht nummerieren. Mehrere Verse zusammen ergeben eine Strophe. Die einzelnen Strophen eines Gedichts sind in der Regel durch eine Leerzeile voneinander getrennt. Hierbei handelt es sich um die erste Strophe von Rilkes Gedicht. Woran kannst du ein Gedicht noch erkennen? Daran, dass die Verse oft durch einen Reim miteinander verbunden sind. Zwei Wörter reimen sich, wenn sie vom letzten betonten Vokal an gleich klingen. genug - klug. Die regelmäßige Abfolge solcher Endreime ergibt ein bestimmtes Reimschema.

„Es gibt zwei Sorten Ratten: Die hungrigen und satten.“ „Die satten bleiben vergnügt zu Haus, Die hungrigen aber wandern aus.“ Weil sich „Ratten“ auf „satten“ und „Haus“ auf „aus“ reimt, spricht man von Paarreimen. Die Verse, die sich reimen, werden mit den gleichen Kleinbuchstaben gekennzeichnet. Welche Verse reimen sich in folgendem Gedicht?

„Zwei Segel erhellend

Die tiefblaue Bucht!“

„Zwei Segel sich schwellend

Zu ruhiger Flucht!“

„Erhellend“ reimt sich auf „schwellend“ und „Bucht“ auf „Flucht“. Das nennt man Kreuzreim. Kannst du auch das Reimschema in folgender Strophe erkennen?

„Frischer Morgen!

Frisches Herz,

Himmelwärts!

Laß den Schlaf nun, laß die Sorgen!“

Hier reimt sich „Morgen“ auf „Sorgen“ und „Herz“ auf „Himmelwärts“. Man spricht dann von einem umarmenden Reim, auch umschließender Reim genannt, da die äußeren Reimpaare die inneren umschließen. Manchmal kommt es auch vor, dass sich Wörter innerhalb eines Verses reimen:

Ihm ist, als ob es tausend Stäbe gäbe

und hinter tausend Stäben keine Welt.

In diesem Vers reimt sich „Stäbe“ und „gäbe“. Man nennt das „Binnenreim“. Ab und an findest du auch sogenannte „unreine Reime“ in Gedichten: bangt - Pfand. Bei Unreinen Reimen gibt es keine gleichklingenden Schlusskonsonanten oder -vokale. Aufgepasst! Auch Texte, in denen du gar keine Reime findest, können Gedichte sein. Das trifft besonders auf moderne Gedichte zu. Ein weiteres wichtiges Merkmal von Gedichten ist das Versmaß, auch Metrum genannt. Das Metrum bestimmt den mündlichen Vortrag eines Gedichts. In den einzelnen Versen wechseln sich nämlich betonte und unbetonte Silben regelmäßig ab. Wenn diese Abfolge von betonten und unbetonten Silben - die man auch Hebungen und Senkungen nennt - einem bestimmten Muster folgt, spricht man vom Versmaß oder dem Metrum. Die 4 wichtigsten Versmaße sind der Jambus mit der Silbenabfolge unbetont-betont, der Trochäus mit der Silbenabfolge betont-unbetont, der Daktylus mit der Silbenabfolge betont-unbetont-unbetont und der Anapäst, den du an der Abfolge zweier unbetonter Silben und einer betonten Silbe erkennst. Außerdem bedienen sich viele Dichterinnen und Dichter beim Schreiben bestimmter sprachlicher Mittel. Vergleiche dienen z. B. dazu, etwas besonders anschaulich mitzuteilen. Dazu stellt man eine Verbindung zwischen zwei Dingen oder Vorstellungen her. Jemand ist stark wie ein Bär. Du erkennst einen Vergleich oft schon an dem Wörtchen „wie“. Wichtig ist auch die Metapher. Bei einer Metapher werden Wörter nicht im wörtlichen, sondern in einer übertragenen Bedeutung bildhaft verwendet. Die Würfel sind gefallen. Diese Metapher bedeutet, dass eine Entscheidung endgültig getroffen wurde. Auch die Personifikation (Vermenschlichung) ist ein beliebtes Stilmittel der Lyrik. Dabei werden leblosen Gegenständen, Begriffen oder der Natur menschliche Verhaltensweisen und Eigenschaften zugesprochen. Die Natur schläft. Die Personifikation kann auch als besondere Form der Metapher angesehen werden. Ein viertes und letztes Beispiel für sprachliche Gestaltungsmittel, die in der Lyrik gern und viel genutzt werden, ist die sogenannte Lautmalerei. Mit bestimmten Klängen von Wörtern werden dabei Geräusche oder Naturlaute nachgeahmt. Lautmalerische Verben sind z. B. „klirren ... rascheln ... oder zischen“. Hier siehst du nochmal eine Übersicht der wichtigsten formalen Merkmale und sprachlichen Mittel von Gedichten: „Nie hab ich so geglüht wie für dich, meine Liebe zerreißt mich fast innerlich. Niemals wieder möcht ich ohne dich sein, mein Herz schlägt nur für dich allein.“ Upsi.

32 Kommentare
  1. hihihi hohoho hahaha hehehe huhuhu 🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣😂😂😂😂😂

    Von Zoe gamer look love animals, vor 20 Tagen
  2. Danke! #hilfreich

    Von Aarnav, vor 7 Monaten
  3. Ich brauche nicht bei jedem Video von euch zu erwähnen, dass ich die Videos von Team Digital lieber als gerne schaue und Übungen dazu mache. Weiter so!

    Von Dima Soliman, vor 8 Monaten
  4. Das Ende war lustig 🤣💩
    Aber sonst: ECHT KLASSE!
    Fr Klausur,Sie können kommen!

    Von Fatima, vor 9 Monaten
  5. Dank solchen Videos und Übungen schreibe ich die besten Noten in der Klasse!Danke!🤩🤓

    Von Siyajin, vor 10 Monaten
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Gedichte: formale Merkmale und sprachliche Mittel Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Gedichte: formale Merkmale und sprachliche Mittel kannst du es wiederholen und üben.
  • Definiere die literarische Gattung Lyrik.

    Tipps

    In der Antike wurde zum Vortrag der Gedichte auf einem Musikinstrument namens Lyra gespielt. Wenn du heute nach dem Text deines Lieblingslieds suchst, findest du die Lyrics. Deshalb heißt diese Gattung auch ...

    Erzählende Texte wie Romane sind in einem fortlaufenden Text geschrieben. Bei Gedichten kann schon in die nächste Zeile gesprungen werden, bevor ein Satz zu Ende ist. Deshalb bezeichnet man eine Zeile bei Gedichten als Vers.

    Gedichte eignen sich hervorragend, um Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Verliebte schreiben deshalb häufig in dieser Textform.

    Lösung

    Es gibt drei große Gattungen: Epik (erzählende Texte), Dramatik (Theaterstücke) und Lyrik. Gedichte gehören zur Lyrik. Im Vergleich zu den anderen Gattungen ist ihre Textlänge und ihr Inhalt eher kurz bzw. begrenzt. Aber durch ihre besondere Gestaltungsweise entfalten sie meist eine große Aussage. Um diese zu verstehen, muss man den Inhalt immer im Zusammenhang mit der äußeren Form und den sprachlichen Mitteln untersuchen.

  • Bestimme die wichtigsten Gestaltungsmittel in der äußeren Form und der Sprache.

    Tipps

    Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst geben die Abfolge der betonten und unbetonten Silben an. Wenn du eine regelmäßige Abfolge im Gedicht erkennst, spricht man von Versmaß.

    Sprich die folgenden Wörter laut aus. Erkennst du, welche Silben betont und welche unbetont sind?
    Einen Jambus findest du in den Wörtern

    • Musik,
    • Papier und
    • Gedicht.
    Einen Trochäus findest du wiederum in den Wörtern

    • Kälte,
    • Koffer und
    • Wasser.

    Das Wort Dak-ty-lus selbst ist ebenfalls ein Daktylus. Ähnlich verhält es sich mit dem Wort A-na-päst, das selbst auch ein Anapäst ist. Erkennst du die Verteilung der Silben, wenn du die Wörter laut aussprichst?

    Einen Vergleich erkennst du am Wörtchen „wie“, zum Beispiel

    • Schlau wie ein Fuchs.
    Die Metapher ist ein Vergleich ohne „wie“. Auch hier wird ein Sachverhalt in ein Bild übertragen.

    Bei der Personifikation werden menschliche Eigenschaften und Verhaltensweisen auf Gegenstände oder die Natur übertragen. Zum Beispiel

    • Die jungen Eichhörnchen spielen Fangen.
    Lösung

    Zu den Gestaltungsmitteln der Lyrik gehören die äußere Form und die sprachlichen Gestaltungsmittel. Zur äußeren Form zählen der Aufbau in Verse und Strophen ebenso wie das Versmaß. Unter einem Versmaß versteht man eine regelmäßige Abfolge der kleinsten Einheiten des Versmaßes: Jambus, Trochäus, Daktylus und Anapäst. Die sprachlichen Mittel dienen vor allem der Veranschaulichung durch Bilder. Dazu zählen unter anderem der Vergleich, die Metapher und die Personifikation. Die Lautmalerei spielt mit dem Klang. Wenn die Ferkel quieken und quietschen, hört sich das nach den Geräuschen der jungen Schweine an.

  • Stelle die Merkmale von Lyrik und Epik gegenüber.

    Tipps

    Kannst du dich noch an die Erzählungen erinnern, die du in der fünften Klasse schreiben musstest? Dabei hast du vielleicht aus der Ich-Perspektive erzählt, der/dem Ich-Erzählerin/Ich-Erzähler. In der Lyrik nennt man die vermittelnde Instanz das lyrische Ich.

    In Gedichten nennt man eine Zeile Vers, mehrere Verse zusammen ergeben eine Strophe. Diese sind durch eine Leerzeile voneinander getrennt.

    Lösung

    Jede literarische Gattung hat unterschiedliche Merkmale, die mit entsprechenden Fachbegriffen benannt werden. Diese dürfen nicht verwechselt werden. Auch wenn das lyrische Ich und die Ich-Erzählerin/der Ich-Erzähler vergleichbar sind, darf bei der Interpretation von Lyrik nicht von der Ich-Erzählerin/dem Ich-Erzähler gesprochen werden. Die Instanz heißt lyrisches Ich. Ein typisches Merkmal von Gedichten sind Reime. Es gibt aber auch Gedichte ohne Reime. Man erkennt diese dann vor allem am äußeren Aufbau in Verse und Strophen.

  • Analysiere das Reimschema.

    Tipps

    Jeder Strophe kann ein Reim zugeordnet werden.

    Zwei Wörter reimen sich, wenn sie vom letzten betonten Vokal an gleich klingen zum Beispiel Mut und Hut. Beim Paarreim reimen sich zwei aufeinanderfolgende Wörter, zum Beispiel „-baum“ und „kaum“.

    Der umarmende oder umschließende Reim wird so genannt, weil ein Reim den anderen umschließt. „Band“ und „Land“ umschließen „Lüfte“ und „Düfte“.

    Beim Kreuzreim wechseln sich die Reimwörter ab.

    Lösung

    Eine besondere Rolle spielt die äußere Form bei der Lyrik. Dazu zählt die Analyse des Reimschemas. Sowohl Regelmäßigkeiten als auch Unregelmäßigkeiten sollten in Zusammenhang mit dem Inhalt gedeutet werden.

    Quelle:
    Brode, Hanspeter (Hrsg.): Deutsche Lyrik eine Anthologie. Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1990.
    Eduard Mörike: Er ist’s (1829) S. 209/10.
    Bertolt Brecht: Der Pflaumenbaum (1934) S. 321.
    Annette von Droste-Hülshoff: Am Turm (1842) S. 200/201.

  • Bestimme die Reimwörter und das lyrische Ich.

    Tipps

    Die ersten beiden Reimwörter, die man findet, bezeichnet man mit dem Buchstaben a.

    Manchmal gehören auch mehr als zwei Wörter zu einem Reim. Der Reim b besteht aus vier Reimwörtern.

    Das lyrische Ich erkennt man am Personalpronomen ich. Es dient dazu, Gefühle, Beobachtungen oder Gedanken aus eigener Sicht auszudrücken. Es darf aber nicht mit dem Autor oder der Autorin gleichgesetzt werden.

    Lösung

    Häufig – nicht immer – reimen sich Gedichte. Das Reimschema ermittelt man, indem man die Wörter, die sich reimen, mit Buchstaben benennt. Tritt das Personalpronomen ich in Erscheinung, spricht man vom lyrischen Ich. Ebenso wie für die Reime gilt, dass nicht in jedem Gedicht ein lyrisches Ich vorkommen muss.

  • Bestimme weitere Merkmale der Lyrik

    Tipps

    Lies die Wörter ganz bewusst mit der Silbentrennung und betone einmal die erste Silbe beim Lesen, dann die zweite usw. Die richtige Betonung hörst du heraus, alle anderen hören sich komisch an.

    So sagst du zum Beispiel nicht „ma- LEN“ mit Betonung auf der zweiten Silbe, sondern „MA-len“ mit Betonung auf der ersten Silbe.

    Beim Binnenreim reimen sich zwei Wörter innerhalb eines Verses und nicht am Versende.

    Sowohl der Vergleich als auch die Metapher erzeugen beim Lesenden ein Bild im Kopf. Den Vergleich erkennst du am Wörtchen „wie“. Bei der Metapher wird eine Bedeutung aus einem Bereich auf einen anderen übertragen.

    Lösung

    Um das Versmaß in einem Gedicht zu untersuchen, müssen alle Silben in einem Vers als betont oder unbetont markiert werden. Indem man die Verse laut ausspricht, erkennt man die Betonungen. Eine bewusst falsche Betonung kann dabei hilfreich sein. Weitere typische Merkmale eines Gedichts sind der Binnenreim und der unreine Reim. Bei Letzterem gibt es mehrere Varianten, die einen Gleichklang, aber keinen Reim erzeugen.

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