„Die Dreigroschenoper“ – Entstehungsgeschichte (Brecht)
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Grundlagen zum Thema „Die Dreigroschenoper“ – Entstehungsgeschichte (Brecht)
Woher hatte Bertolt Brecht die Ideen zur "Dreigroschenoper"? Gab es etwas Ähnliches schon vorher? Wie und wo hat Brecht an dem Stoff gearbeitet? Hatte er Hilfe dabei? Welchen Weg nahm das Stück von ersten Ideen bis zur Uraufführung 1928? Du erfährst welche Quellen Brecht nutzte, als er "Die Dreigroschenoper" schrieb. Am Ende wirst du auch wissen, wie Elisabeth Hauptmann und Kurt Weill mit ihm zusammengearbeitet haben und welche Probleme es bei den Proben zum Stück im August 1928 gab. Nur so viel: Sogar der Regisseur hat aufgegeben…
Transkript „Die Dreigroschenoper“ – Entstehungsgeschichte (Brecht)
Die Erstaufführung von Brechts „Dreigroschenoper“ fand am 31. August 1928 in Berlin, im Berliner Ensemble, das es heute noch gibt, statt. Wenn du wissen möchtest, wie es dazu kam, müssen wir 300 Jahre vorher und über 900 Kilometer entfernt anfangen zu suchen. Brecht selbst war zur Uraufführung erst 32 Jahre alt, aber der Stoff der Handlung schon viel älter.
"Beggar´s Opera" als Vorlage zur "Dreigroschenoper"
Die Thematik stammt aus dem Jahr 1728. Damals wurde in London die „Beggar´s opera“ uraufgeführt. Der Operntext stammte von John Gay. Inhaltlich spiegelte sie bekannte Persönlichkeiten und gesellschaftliche Entwicklungen der damaligen Zeit wieder.
Die Figur des Peachum ist an den in London bekannten Verbrecher Jonathan Wild angelehnt. Diesem gelang es lange Zeit, ein Doppelleben zu führen, welches ihn nach außen hin als ehrbaren Geschäftsmann erscheinen ließ. Gleichzeitig leitete er jedoch eine Organisation von Dieben.
In den 1920er Jahren wurde das Stück neu bearbeitet und mit großem Erfolg in London und anderen britischen Städten aufgeführt. Auf diesen Erfolg wurde Elisabeth Hauptmann, eine Mitarbeiterin Brechts, durch eine Zeitungsnotiz aufmerksam. Sie fertigte eine deutsche Übersetzung an und legte sie Brecht vor.
Theateraufführung in Berlin
1928 sollte im Berliner Ensemble wiedereröffnet werden. Wusstest du, das es dieses Theater immer noch in Berlin gibt? Dem Theaterdirektor Ernst Aufricht gefiel Brechts Vorschlag, das in London so erfolgreiche Stück neu zu bearbeiten und zu vertonen. Er engagierte Brecht, das Premierestück für die Eröffnung zu verfassen.
Vertonung des Stückes durch Kurt Weill
Für die Vertonung der Gesangsstücke hatte Brecht den Komponisten Kurt Weill vorgesehen. Gemeinsam wollten sie eine neue Form des Musiktheaters entwickeln. Dabei sollte der Zuschauer zu kritischer Reflexion angeregt werden, indem die Handlung immer wieder aufgebrochen und entfremdet wird.
Die eingefügten Gesangsstücke dienen so dazu, den Zuschauer immer wieder aus dem Geschehen herauszuholen und zum eigenständigen Überlegen zu bringen. Die Gesangsstücke sind so gestaltet, dass keine Opernsänger, sondern singende Schauspieler zur Umsetzung benötigt werden.
Weil das Stück zur Eröffnung des Theaters fertig sein musste, fuhren Brecht, Hauptmann, Weill und dessen Frau Lotte Lenya für einige Wochen an die französische Mittelmeerküste, um ungestört arbeiten zu können. Die Zusammenarbeit drückte sich auch in der verhandelten Gewinnbeteiligung aus. Demnach sollte Brecht später 62,5%, Weill 25% und Hauptmann 12,5% erhalten.
Nicht nur die Erarbeitung des Textes und der Melodien, sondern später auch die Proben am Theater gerieten unter Druck. Bis zuletzt wurden immer wieder Änderungen vorgenommen und Anregungen verschiedener Personen eingearbeitet. Das wird unter anderem an den verschiedenen Titeln sichtbar.
Entstehung des Titels "Die Dreigroschenoper"
Ursprünglich wollte Brecht das Stück „Gesindel“ nennen, das Bühnenmanuskript trug dann den Titel „Die Ludenoper“. Lude ist ein älterer Ausdruck für Zuhälter. Der Titel Die Dreigroschenoper geht auf einen Vorschlag des Schriftstellers Lion Feuchtwanger zurück.
Im Programmheft zur Uraufführung wird dann der vollständige Titel benannt: Die Dreigroschenoper von John Gay, übersetzt von Elisabeth Hauptmann in der Bearbeitung von Bert Brecht.
Die Proben am Stück
Die Proben begannen am 1. August 1928. Diese verliefen alles andere als reibungslos. Carola Neher, die die Rolle der Polly übernehmen sollte, musste ihren todkranken Mann nach Davos begleiten. Sie konnte auch nach dessen Tod nicht weiterarbeiten und musste ersetzt werden.
Immer wieder stritten Brecht und der Regisseur Erich Engel über die Umsetzung der Lieder. Engel stieg daraufhin kurz vor der Premiere aus, sodass Brecht selbst die Regie übernehmen musste.
Auch der Darsteller des Jonathan Peachum verließ das Ensemble kurzfristig. Jeder hatte andere Vorstellungen des Stückes. Der Darsteller des Macheath, Harald Paulsen, verlangte plötzlich, dass seine Figur durch ein eigenes Lied vorgestellt werden müsste.
Daraufhin verfassten Brecht und Weill “Die Moritat von Mackie Messer”. Gerade jenes Lied, das später zum populärsten Song des Stückes werden sollte, war in letzter Minute entstanden.
Bühnenerfolg des Stückes
Auch wenn zwischendurch viele der Beteiligten an der Aufführung und dem Erfolg des Stückes gezweifelt haben, konnte das Stück pünktlich am 31. August 1928 uraufgeführt werden. Der Aufwand, die Streitereien und das Durchhaltevermögen der Beteiligten hatten sich gelohnt.
Das Stück wurde ein großer Erfolg und innerhalb eines Jahres rund 400 Mal an verschiedenen Bühnen Deutschlands aufgeführt. 300 Jahre nach Entstehung der zugrunde liegenden Ideen in der „Beggar´s Opera“ war Die Dreigroschenoper von 1928 bis zum Verbot durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 die erfolgreichste deutsche Theateraufführung.
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