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„Antigone “ – Personenkonstellation (Sophokles)

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„Antigone “ – Personenkonstellation (Sophokles)
lernst du in der Sekundarstufe 3. Klasse - 4. Klasse

Grundlagen zum Thema „Antigone “ – Personenkonstellation (Sophokles)

Wer ist Antigone, die Tochter des berühmten Ödipus? Und warum stellt sie sich gegen das Gesetz von Kreon? Mehr über sie und ihre Gründe, gegen das Gesetz zu handeln, erfährst du in diesem Video. Du lernst ihre herausragenden Charaktermerkmale kennen, ebenso die ihres Onkels Kreon, der zugleich König von Theben ist. Auch wie Haimon, Kreons Sohn, zu der ganzen Sache steht, wird dir hier verraten. Er ist nämlich zugleich der Verlobte von Antigone. Und was hat der Chor im Stück zu suchen? Finde es hier heraus. Los geht`s!

Transkript „Antigone “ – Personenkonstellation (Sophokles)

Muss man sich dem Gesetz in jedem Fall beugen? Steht der Wille des Staates über dem der einzelnen Person? Und was, wenn das staatliche Gesetz ein religiöses Gebot missachtet? An diesen Fragen scheiden sich die Geister der beiden Hauptfiguren: Antigone und Kreon.

Antigone ist von Anfang an in einer traurigen Phase ihres Lebens. Die Königstochter hat ihren Vater Ödipus und ihre Mutter Iokaste bereits verloren, nun sind auch noch ihre beiden Brüder gestorben. Sie gehört einem Geschlecht an, das mit einem Fluch belegt ist. Das wissen wir aus der Vorgeschichte der Tragödie. Antigone ist eine fromme Person. Ihr Motiv, warum sie den Bruder begraben möchte, ist klar: Ihr Glaube verlangt es so. Sie will, dass ihr toter Bruder in den Hades, das Totenreich, kommt. Für Antigone bedeutet das Gebot der Götter mehr als ein staatliches Gesetz. Auch die Familie wertet sie höher. Dabei erweist sich Antigone als eine äußerst willensstarke und mutige Person. Sie will gegen das Gesetz handeln, auch wenn sie weiß, dass sie so ihren eigenen Tod riskiert. Die Chance, vorzugeben, sie hätte nichts vom Verbot gewusst, schlägt sie in den Wind. Sie steht zu dem, was sie gemacht hat. Als sie jedoch den Tod vor Augen hat, bedauert sie sich selbst und das Schicksal ihrer Familie. Doch selbst im Felsengrab will Antigone nicht das Schicksal über ihr Leben bestimmen lassen. Wieder beugt sie sich nicht dem Vorgeschriebenen, sondern handelt selbstbestimmt: Dieses Mal, indem sie sich erhängt.

Antigones Gegenspieler ist Kreon. Er ist König von Theben geworden, da die beiden eigentlichen Nachfolger des König Ödipus, Antigones Brüder, tot sind. Kreon ist zugleich Antigones Onkel, bei ihm sind die Kinder aufgewachsen. Doch im Gegensatz zu Antigone ist für Kreon die Familie nicht das Wichtigste. Vielmehr steht für ihn als Herrscher der Staat und die Gemeinschaft im Vordergrund. Er übernimmt Verantwortung für sein Land, indem er es regiert und Gesetze vorgibt. An diese Gesetze müssen sich alle halten. Kreon will alle gleich behandeln vor dem Gesetz, ob sie Freunde, Familienmitglieder oder Fremde sind. Auch bei Antigone macht er keine Ausnahme. Er fragt sie zwar, ob sie von dem Verbot gewusst habe. Damit gibt er ihr die Chance, sich aus der Schuld herauszuwinden. Doch Antigones offenkundiger Ungehorsam empört ihn. Nicht genug damit, dass sie das Gesetz missachtet hat. Es schürt seinen Zorn, dass sie es wagt, sich öffentlich gegen ihn aufzulehnen. Kreon erträgt es nicht, dass eine Frau seine Macht in Frage stellt. Antigones Argumentation kann er nicht gelten lassen, denn Kreon stellt den Staat über den Götterwillen. Er ist äußerst unbeugsam und uneinsichtig. Je mehr andere versuchen, ihn umzustimmen, umso mehr versteift er sich auf seine Position. Nicht einmal von seinem eigenen Sohn lässt er sich weichklopfen. Hier ist er: Haimon. Er steht zwischen seinem Vater, der von ihm Gehorsam verlangt, und seiner Verlobten: Antigone. Was macht er nun? Haimon ist kein Widerspruchsgeist. Er scheut lange den offenen Konflikt und versucht den Vater sehr sanft und diplomatisch auf seine möglicherweise zu sture Haltung aufmerksam zu machen. Dabei argumentiert er geschickt und redegewandt. Haimon führt als Grund das Volk an, das hinter Antigone steht. Nicht aus familiären Gründen oder wegen Haimons Gefühlen soll Kreon Antigone schonen, sondern um das Volk nicht gegen sich aufzubringen. Doch Kreon vermutet dennoch den blind Verliebten in ihm. Erst als Kreon beleidigend wird, braust auch Haimon auf. Jetzt spricht er Klartext mit seinem Vater und droht mit Selbstmord. Diesen macht er wahr, als Kreon ihn trauernd in Antigones Grab auffindet.

Außerhalb dieses Familiengeflechts steht der Chor. Er ist einerseits der Rat der Ältesten und berät den König Kreon. Doch zugleich kommt dem Chor eine kommentierende Funktion zu. Er reflektiert die Handlungen der einzelnen Figuren. Oft bettet er sie in einen größeren Kontext ein und denkt über das Schicksal des Menschengeschlechts nach oder besingt konkrete Beispiele aus der Mythologie.

Am Ende hat Antigone das Gebot der Götter geachtet, Kreons Gesetz aber missachtet. Kreon hat sich an seine Gesetze gehalten, aber sich dafür über den religiösen Brauch und die weisen Ratschläge der andern hinweggesetzt. Der unglückliche König Kreon sieht jetzt zwar ein, wohin seine Sturheit geführt hat. Doch für Antigone und für Haimon kommt das zu spät.

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