Satzarten bestimmen
Satz, Satzform, Satzart, Satzgefüge, Satzreihe... bei so vielen Begrifflichkeiten kann man schon mal schnell durcheinander kommen. Aber keine Sorge! Hier erklären wir dir alles Schritt für Schritt.
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Der Satz
Sätze können allein für sich stehen oder zusammen mit anderen Sätzen einen zusammenhängenden Text, zum Beispiel eine Geschichte oder einen Brief, ergeben. Es gibt kurze Sätze, die nur aus einem Subjekt und Prädikat bestehen. Sätze können aber auch sehr lang und verschachtelt sein. Außerdem können sie natürlich unterschiedliche Funktionen erfüllen. Hier erfährst du, welche Satzarten und Satzformen es gibt und was sie ausmacht.
Die Satzarten
Wir unterscheiden die Satzarten danach, welche Funktion der jeweilige Satz erfüllt. Aufschluss darüber gibt dir das Satzschlusszeichen, also Punkt, Frage- oder Ausrufezeichen am Ende des Satzes.
Mit Aussagesätzen behauptest oder erzählst du etwas. Hier steht das gebeugte (finite) Verb an zweiter Stelle und sie werden mit einem Punkt beendet. Ich lese sehr gern.
Mithilfe von Fragesätzen erfragst du Informationen. Sie enden mit einem Fragezeichen. Hierbei unterscheiden wir nochmal zwischen Entscheidungs- und Ergänzungsfragen. Bei Entscheidungsfragen steht das finite Verb an erster Stelle. Außerdem lassen sie sich mit Ja oder Nein beantworten. Liest du gern? Bei Ergänzungsfragen steht das Verb an zweiter Stelle. Außerdem beginnen sie mit einem Fragewort wie wer, welche, was, wo: Welche Bücher liest du gern?
Mit Ausrufesätzen gibst du Wünsche, Aufforderungen oder Befehle wieder. Hier wird die Befehlsform verwendet, das finite Verb steht also im Imperativ und oft an erster Stelle. Außerdem enden die Sätze mit einem Ausrufezeichen. Lies doch mal ein Buch!
Die Satzformen
Du kannst Sätze auch nach ihrer Bauform und der Stellung des finiten Verbs unterscheiden, und zwar in Haupt- und Nebensätze.
Ein Hauptsatz ist selbstständig, d. h. er kann allein stehen. Er kann ein Aussage- Ausrufe- oder ein Fragesatz sein.
Dagegen kann ein Nebensatz nicht allein stehen, er ist immer abhängig von einem Hauptsatz. Du erkennst ihn außerdem daran, dass das finite Verb an letzter Stelle steht: ..., weil es mir großen Spaß macht.
Je nachdem, ob und wie du Haupt- und Nebensätze miteinander verknüpfst, entstehen unterschiedliche Satzformen.
Der einfache Satz
Der einfache Satz besteht aus einem Hauptsatz. Dieser kann, wie du jetzt bereits weißt, Aussage-, Ausrufe- oder Fragesatz sein.
Die Satzreihe
Wenn du zwei oder mehrere Hauptsätze miteinander verbindest, entsteht eine Satzreihe. Verbunden werden sie durch eine sogenannte nebenordnende Konjunktionen wie und, oder, aber und denn. Ich lese gern Bücher und trinke dabei einen heißen Kakao.
Das Satzgefüge
Verbindest du Haupt- und Nebensätze miteinander, hast du ein Satzgefüge geformt. Zur Verbindung werden dabei unterordnende Konjunktionen wie weil, da, nachdem verwendet. Alle Nebensätze werden mit Komma von dem Hauptsatz abgetrennt. Am liebsten lese ich Krimis, weil ich Spannung mag.
Die Nebensatzarten
Die Nebensatzarten können wir zum einen danach unterscheiden, welche Funktion sie übernehmen. Demnach gibt es den Subjekt-, Objekt-, Attribut- und den Adverbialsatz.
Subjektsätze ersetzen das Subjekt, das im Hauptsatz fehlt. Dass ich nicht genug Zeit zum Lesen hatte, hat mich geärgert. Das, was mich geärgert hat, steht nicht im Hauptsatz, sondern wird vollständig durch den Nebensatz ausgedrückt. Den Nebensatz kannst du wiederum gut daran erkennen, dass er mit Komma vom Hauptsatz abgetrennt ist, das finite Verb an letzter Stelle steht und er mit einer Konjunktion (dass) beginnt.
Objektsätze ersetzen ein Objekt im Hauptsatz. Ich erfuhr, dass das Lesen von Büchern die Fantasie anregt. Der Nebensatz liefert das Objekt für den Hauptsatz – hier das Akkusativobjekt für das Verb erfahren.
Attributsätze sind meist Relativsätze, denn diese beziehen sich immer auf ein Wort aus dem Hauptsatz und bestimmen es näher. Sie werden durch ein Relativpronomen wie der, die, das, wo, was, wohin eingeleitet. Die Bücher, die ich in letzter Zeit las, waren spannend. Vor dem Relativpronomen kann auch eine Präposition stehen. Ich lese gern Bücher, durch die ich die Welt um mich herum vergessen kann. In beiden Sätzen werden die Bücher durch die Relativsätze näher erläutert.
Adverbialsätze bilden die größte Gruppe der Nebensätze und ersetzen eine adverbiale Bestimmung im Satz. Sie liefern also einen Umstand für das Geschehen im Hauptsatz. Meist werden sie durch unterordnende Konjunktionen eingeleitet, woran du sie weiter unterscheiden kannst, z. B. in Temporal- oder Modalsatz. Ihren jeweiligen Namen erhalten sie von der adverbialen Bestimmung, die sie ersetzen.
Die Nebensatzarten kannst du aber auch danach unterteilen, wie sie mit dem Rest des Satzes verknüpft sind. Hierbei unterscheiden wir den Infinitiv-, Konjunktional-, Partizipial- und Relativsatz.
Infinitivsätze finden nach bestimmten Wörtern oder Wendungen Verwendung, z. B. nach vorhaben. Ich habe vor, alle Ausgaben von Harry Potter zu kaufen. Der Infinitiv des Satzes wird durch zu eingeleitet und steht am Ende des Nebensatzes.
Konjunktionalsätze werden durch eine unterordnende Konjunktion (Subjunktion) eingeleitet. Nachdem ich die erste Seite gelesen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Partizipialsätze sind eher selten. Sie beziehen sich immer auf das Subjekt und enthalten ein Partizip I oder II. Das Buch lesend, stieg ich in die Bahn.
Relativsätze haben immer ein Bezugswort, das sie genauer erläutern. Sie werden durch ein Relativpronomen eingeleitet. Ich liebe das Buch, das du mir zu Weihnachten geschenkt hast.
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