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Zyklon B (1941–1945)

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Lerntext zum Thema Zyklon B (1941–1945)

Was ist Zyklon B? – eine Begriffserklärung

Wie wenige andere Begriffe steht der Name „Zyklon B“ stellvertretend für die Geschichte des Massenmords an Menschen vor allem jüdischen Glaubens während der Zeit des Nationalsozialismus.

Das damals eingesetzte Zyklon B bestand aus kleinen Pellets oder Zellstoffscheiben, die mit Blausäure getränkt wurden. Blausäure ist eine hochgiftige Flüssigkeit, die schon bei Raumtemperatur zu einem tödlichen Gas verdampft. Durch die Bindung an ein Trägermaterial konnte man die Blausäure leicht transportieren und einsetzen.

Behälter von Zyklon B

Die Wirkung von Zyklon B auf Menschen ist verheerend. Blausäure blockiert den Sauerstofftransport im Körper und die Zellatmung und führt so zu einer inneren Erstickung, die meist in Sekunden zum Tod führt, aber auch minutenlange Todeskämpfe zur Folge haben kann.

Wer entwickelte Zyklon B?

Zyklon B wurde ursprünglich vom Chemieunternehmen Degesch (Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung m. b. H.) als Schädlingsbekämpfungsmittel entwickelt und vertrieben. Auf den Markt kam es in den 1920er-Jahren und es wurde zum Beispiel bei der Bekämpfung von Schädlingen auf Schiffen oder bei der Entlausung von Gebäuden und Kleidung verwendet.

Wo wurde Zyklon B eingesetzt?

Seinen Einsatz fand Zyklon B vor allem in den Gaskammern des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau, aber auch in anderen Vernichtungs- und Konzentrationslagern wurde es angewendet.

Ermordungen durch Vergasung in stationären oder mobilen Gaskammern vollzog das NS-Regime schon mindestens seit dem Jahr 1939. Zunächst wurde das Gas Kohlenstoffmonoxid verwendet, entweder aus Gasflaschen oder in Form von Motorabgasen.

Zu einem ersten Test mit Zyklon B im KZ Auschwitz-Birkenau kam es am 3. September 1941; etwa 850 Menschen wurden dabei ermordet. Ab diesem Zeitpunkt wurden Ermordungen in den Gaskammern des KZ Auschwitz-Birkenau fast ausschließlich mit Zyklon B durchgeführt. In den Jahren von 1942 bis 1944 fielen dem Giftgas allein dort knapp eine Million Menschen, vor allem Jüdinnen und Juden, zum Opfer.

Prozess gegen Hersteller und Lieferanten

Nach dem Ende der NS-Herrschaft wurde vielen NS-Größen und ihren Unterstützern der Prozess gemacht. Neben den SS-Offizieren, die für die Organisation der Massenmorde zuständig waren, kamen auch die Hersteller und Lieferanten von Zyklon B vor Gericht.

Gerhard Peters, Geschäftsführer des Zyklon-B-Herstellers Degesch/HeLi, wurde zunächst zu einer Freiheitsstrafe verurteilt, die er auch zum Teil absaß, später wurde er dann aber freigesprochen.

Tesch & Stabenow war das Unternehmen, das unter anderem das KZ Auschwitz-Birkenau mit Zyklon B beliefert hatte. Die Chefs von Tesch & Stabenow, Bruno Tesch und Karl Weinbacher, wurden im März 1946 von einem britischen Militärgericht zum Tode verurteilt. Die Richter sahen es als erwiesen an, dass die beiden wussten, dass Zyklon B zur Tötung von Menschen eingesetzt wurde.

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