19. April 1943 – Aufstand im Warschauer Ghetto
Aufstand im Warschauer Ghetto: Erfahrt mehr über den Widerstand der jüdischen Menschen gegen die Nazis im April 1943. Trotz schwieriger Bedingungen und mangelnder Ausrüstung kämpften sie bis Mai 1943. Das Ghetto existiert nicht mehr. Interessiert? Erfahrt alles über diesen bedeutsamen Akt des Widerstands!
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Lerntext zum Thema 19. April 1943 – Aufstand im Warschauer Ghetto
Wann war der Aufstand im Warschauer Ghetto?
Am 19. April 1943 ereignete sich im Warschauer Ghetto der Aufstand. Das Ghetto war 1940 errichtet worden, dort mussten zeitweise bis zu 460 000 Jüdinnen und Juden auf engstem Raum unter menschenunwürdigen Bedingungen leben.
Vorgeschichte der Warschauer Aufstände
Im Juli 1942 begannen die Nationalsozialisten mit den ersten Deportationen (= Verschleppungen) von jüdischen Menschen aus dem Warschauer Ghetto in Vernichtungslager. Diese Vernichtungslager existierten seit 1941 für die massenhafte Ermordung von Jüdinnen und Juden und anderen durch die Nazis verfolgten Menschen. Jeden Tag wurden nun Menschen aus dem Ghetto in solche Vernichtungslager deportiert, an manchen Tagen bis zu 10 000 auf einmal. Innerhalb weniger Monate wurden so fast 300 000 Jüdinnen und Juden aus dem Ghetto verschleppt und ermordet. Dieses Vorgehen der Nazis war eine Folge der Wannseekonferenz. Dort hatten die Nationalsozialisten die sogenannte Endlösung der Judenfrage beschlossen, also die Ermordung aller Jüdinnen und Juden in deutschen Gebieten. Spätestens von diesem Zeitpunkt an war den Menschen im Ghetto klar, dass die Nazis planten, sie alle umzubringen.
Was passierte beim Aufstand im Warschauer Ghetto?
Als die Menschen im Ghetto realisierten, dass sie ohne Widerstand früher oder später alle deportiert werden würden, stieg die Bereitschaft, sich gewaltsam gegen die Nazis zu wehren stark an. Es gründeten sich jüdische Untergrundorganisationen, die die Deportationen verhindern wollten. Es gelang diesen Organisationen, sich Waffen zu beschaffen, wenn auch nur wenige und veraltete Modelle.
Am 19. April 1943 drangen die Nationalsozialisten in das Ghetto ein, um weitere Menschen in Vernichtungslager zu deportieren. Dieses Mal allerdings stießen sie auf massiven Widerstand und mussten sich zurückziehen: Der Aufstand im Warschauer Ghetto hatte begonnen. Mehrere Wochen lieferten sich die jüdischen Menschen im Ghetto nun Kämpfe mit den Nationalsozialisten. Es war ein ungleicher Kampf, da die Jüdinnen und Juden durch das Leben im Ghetto geschwächt waren. Sie waren darüber hinaus deutlich schlechter ausgerüstet und bewaffnet als ihre deutschen Gegenspieler. Trotzdem gelang es ihnen, den Widerstand bis zum 16. Mai 1943 aufrechtzuerhalten. Dann allerdings konnten die Nazis den Aufstand niederschlagen. Tausende Jüdinnen und Juden waren den Kämpfen im Warschauer Ghetto zum Opfer gefallen, die restlichen Überlebenden wurden deportiert. Das Warschauer Ghetto existierte damit nicht mehr. Der SS-Brigadeführer und Generalmajor der Polizei (zwei hohe Ämter innerhalb des nationalsozialistischen Systems) Jürgen Stroop meldete daraufhin bezüglich des Warschauer Ghettos und seiner Zerstörung an seine Vorgesetzten: „Es gibt keinen jüdischen Wohnbezirk in Warschau mehr.“
Zusammenfassend: Welche Bedeutung kommt dem Aufstand im Warschauer Ghetto zu?
Obwohl die Menschen im Ghetto kaum Waffen besaßen, schlecht ausgerüstet waren und sich in körperlich schlechtem Zustand befanden, leisteten sie Widerstand und ergaben sich nicht kampflos ihrem Schicksal. Der Aufstand im Warschauer Ghetto ist damit ein wichtiges Symbol des jüdischen Widerstands gegen das nationalsozialistische Deutschland unter Adolf Hitler.
Heutzutage existiert ein Mahnmal zur Erinnerung an das Warschauer Ghetto (ein Mahnmal ist ein Denkmal, das an etwas erinnert, was sich nicht wiederholen soll). Es befindet sich in Warschau an einem Ort, der früher Teil des Ghettos war. An diesem Mahnmal ereignete sich 1970 der berühmte Kniefall von Warschau des damaligen deutschen Bundeskanzlers Willy Brandt.
Der Aufstand im Warschauer Ghetto 1943 | |
---|---|
Beginn | 19. April 1943 |
Ende | 16. Mai 1943 |
Ausgang | Niederschlagung des Aufstands durch die Nationalsozialisten, Auflösung des Warschauer Ghettos |
Opfer | 13 000 jüdische Menschen starben während des Aufstands, die restlichen ungefähr 43 000 im Ghetto verbliebenen Menschen wurden in Vernichtungslager deportiert. |
Judenhass und Rassenwahn
Ausgrenzung aus der „Volksgemeinschaft“ – Opfergruppen des NS
„Euthanasie“ – die Morde der Nationalsozialisten an kranken und beeinträchtigten Menschen
Judenverfolgung
Judenverfolgung im Dritten Reich
1933: Boykott jüdischer Geschäfte
1938 - Die Pogromnacht
Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflussgebiet
Anne Frank
Die Holocaust Verbrechen 1940–1945
Zyklon B (1941–1945)
Die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 auf dem Berliner Opernplatz
Kunst im Nationalsozialismus
15. September 1935 – die Verkündung der Nürnberger Rassegesetze
9. November 1938 – die „Reichskristallnacht“ und die Novemberpogrome
2. Oktober 1940 – die Errichtung des Warschauer Ghettos
19. September 1941 – Einführung des Judensterns
20. Januar 1942 – Die Wannseekonferenz
19. April 1943 – Aufstand im Warschauer Ghetto
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