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Vom Christentum zum Islam in Konstantinopel

Konstantinopel, eine Stadt mit einer bewegten Geschichte. Gegründet von den Griechen, geprägt als Neues Rom, erobert durch die Osmanen. Erfahre mehr über die wechselhafte Religionsgeschichte von 324 bis 1453. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text!

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Vom Christentum zum Islam in Konstantinopel
lernst du in der Primarschule 5. Klasse - 6. Klasse - Sekundarstufe 1. Klasse - 2. Klasse

Grundlagen zum Thema Vom Christentum zum Islam in Konstantinopel

Byzantion, Konstantinopel oder Istanbul?

Konstantinopel hat eine sehr lange und ereignisvolle Geschichte. In der Antike durch die Griechen gegründet wurde die Stadt als Neues Rom durch Konstantin I. geprägt und im Mittelalter durch die Osmanen erobert. Die Lage der Stadt macht sie auch heute zu einem sehr wichtigen Handelszentrum. Mehr dazu findest du in diesem Video Gründung Konstantinopels und der Untergang des Römischen Reichs.

Die Religion der Bevölkerung der Stadt hing immer mit den Regierenden zusammen. Wenn diese christlich waren, dann war es die Bevölkerung auch. In diesem Text erfährst du die Geschichte der Religion in Konstantinopel von 324 bis 1453. Dieser Text konzentriert sich demnach auf die Geschichte Konstantinopels mit dem Christentum und dem Islam.

Konstantinopel – die Geschichte

Die Ursprünge von Konstantinopel (dem heutigen Istanbul) gehen weiter zurück, als es auf den ersten Blick erscheinen mag. Es wurden Artefakte gefunden, die knapp 400 000 Jahre alt sind. Eine richtige Stadt gab es damals aber nicht. Diese entstand erst durch die Griechen in der Antike. Konstantinopel hieß unter den Griechen Byzantion und war ein sehr wichtiges Handelszentrum. Während der Zeit des Römischen Reichs wurde Byzantion durch Kaiser Vespasian Teil des Weltreichs.

Im Jahr 324 entschied der neue Kaiser Konstantin I., dass Byzantion die zweite Hauptstadt des Reichs werden sollte und es als Neues Rom bezeichnet werden sollte. Einen neuen Namen erhielt die Stadt erst nach sechs weiteren Jahren – am 11. Mai 330 – als Constantinopolis. Mit Kaiser Konstantin I. kam auch das Christentum nach Konstantinopel, da er knapp 18 Jahre zuvor, im Jahr 312, zum Christen wurde. Die Stadt war aber nicht als rein christliche Stadt geplant. Dennoch wurde die Zahl der Christen in Konstantinopel immer höher. Konstantin I. wollte, dass es jedem Menschen in der Stadt freistehen sollte, zu welcher Religion sie oder er gehören wollte. So wurde dem Christentum ein Platz eingeräumt.

Religion Konstantinopels – die Weltstadt des Mittelalters

Aufgrund der Lage der Stadt war sie immer wieder das Ziel von Eroberungsversuchen. So hatte zum Beispiel der arabische Heerführer Maslama Konstantinopel 717–718 belagert. Die Stadt wurde aber nicht eingenommen. Viele der Soldaten Maslamas kamen in Kriegsgefangenschaft. Deswegen einigten sich Maslama und Kaiser Leo III., Herrscher des römischen Ostreichs, auf die Errichtung einer Moschee – die Maslama Moschee – innerhalb der Stadt. Nun waren die ersten friedlichen Muslime in Konstantinopel.

Der Handel war der wichtigste Faktor für die Stadt. Die Bevölkerung wuchs immer weiter an und überschritt im 6. Jahrhundert die 500 000er-Marke. Konstantinopel wurde zur größten und wichtigsten christlichen Stadt in der westlichen Welt. Gleichzeitig wurde sie dadurch zu einer Weltstadt.

Wohl genau deswegen hörten die Angriffe und Eroberungsversuche in den folgenden Jahrhunderten nicht auf. Teilweise wurde die christliche Stadt aber mithilfe von europäischen Reichen verteidigt.

Religion Konstantinopels – die osmanische Eroberung

Im Jahr 1453 sollte sich das Schicksal der Stadt endgültig ändern. Ein Jahr zuvor hatte der osmanische Sultan Fatih Sultan Mehmet in der Nähe eine Küstenburg errichten lassen, die Konstantinopels Zugang zum Bosporus abriegelte. Damit war den Verteidigern der Stadt eine wichtige Versorgungslinie genommen worden. 1453 ließ der Sultan die Stadt belagern. Den knapp 200 000 osmanischen Soldaten konnte Konstantinopel nur wenig entgegenbringen. 40 Tage lang hielt die Belagerung an. Am 29. Mai 1453 wurde die Stadt schließlich erobert. Die Osmanen brannten alles nieder und machten die Bevölkerung zu Sklaven.

Mit den neuen Stadtbesitzern wurde das Christentum verdrängt. Die Kirchen Konstantinopels wurden um Minarette ergänzt und als Moscheen verwendet. Die Stadt wurde unter osmanischem Vorbild neu aufgebaut und gleichzeitig die neue Hauptstadt des Osmanischen Reichs. Im alltäglichen Sprachgebrauch wurde die Stadt von den Osmanen Istanbul genannt, jedoch blieb der offizielle Name bis 1920 Konstantinopel.

Auf diesem Bild siehst du eine Nachstellung des Angriffs der Osmanen auf Konstantinopel.

Belagerung der Stadt Konstantinopel

Religion Konstantinopels – Übersichtstabelle

Um die Religion Konstantinopels einfach zu erklären, findest du zahlreiche Informationen in der folgenden Tabelle. Diese kannst du zum Beispiel beim Ausfüllen eines Arbeitsblatts zur Religion Konstantinopels nutzen.

Datum Ereignis
324 Konstantin I. macht Byzantion zum Neuen Rom.
11. Mai 330 Umbennenung Byzantions in Constantinopolis
717–718 Belagerung von Maslama
6. Jahrhundert Bevölkerung übersteigt die 500 000er-Marke.
1453 Belagerung durch Fatih Sultan Mehmet (40 Tage lang)
29. Mai 1453 Konstantinopel wird durch Osmanen erobert.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Religion in Konstantinopel

Welche Religionen gab es in Konstantinopel?
Wann kam der Islam nach Konstantinopel?
Wie lange gab es Christentum in Konstantinopel?
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Transkript Vom Christentum zum Islam in Konstantinopel

Das heutige Istanbul, Nahtstelle zwischen Europa und Asien. Eine Stadt, die einiges erlebt hat. Vor 700 Jahren hieß Istanbul noch Konstantinopel. Die Metropole am Bosporus war die Residenz christlicher Herrscher. Gewaltige Mauern schützten die damals größte Stadt der Christenheit, Zeugnis der glanzvollen Epoche gibt Kirche Hagia Sophia, die heilige Weisheit. Sie war auch Symbol für den Anspruch der Kaiser Konstantinopels, die sich als Hüter des wahren Christentums verstanden. Bis zur Errichtung des Petersdoms über 1000 Jahre später ist diese Kirche der größte Kuppelbau der Welt. Professor Alexander Demandt, Freie Universität Berlin:„Konstantinopel war jahrhundertelang der kulturelle Gipfelpunkt Europas. Seit dem 6. Jahrhundert, man kann sagen bis zum Aufstieg von Paris und London, ist Konstantinopel die bedeutendste Stadt in Europa überhaupt gewesen.” Nur wenige Schätze haben die Zeiten überdauert. Aber sie sind Beweise einer erlesenen Kultur. Doch Mitte des 15. Jahrhunderts sind die Tage der Stadt des Christentums gezählt. Die Nachfolger des Fürsten Osman, der Teile des Gebietes der heutigen Türkei regierte, sind zu mächtigen Herrschern im Orient aufgestiegen. Besonders Sultan Mehmed will den goldenen Apfel, wie die Osmanen Konstantinopel nennen, pflücken. Konstantinopels Mauern haben schon einigen Anschlägen von Mehmeds Vorfahren getrotzt. Doch er hat ein Ass im Ärmel, eine Kriegsmaschinerie, die die Welt so noch nicht gesehen hat. Dr. Klaus Reinhardt, General a.D. und Historiker:„Diese großen Kanonen, haben sie riesige Steinkugeln, feste Brocken praktisch auf die Mauer geschossen, wieder und wieder und wieder und wieder auf die gleichen Stellen und haben damit die Mauer zermürbt und zum Einsturz gebracht, um über diese Bresche dann in die Stadt einbrechen zu können.” Konstantinopel fällt in die Hände des Osmanischen Reiches. Die größte Stadt der Christenheit ist nun in islamischer Hand. Die Hagia Sophia wird zur Moschee. Schrifttafeln preisen jetzt Allah und den Propheten Mohammed.

Vom Christentum zum Islam in Konstantinopel Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Vom Christentum zum Islam in Konstantinopel kannst du es wiederholen und üben.
  • Fasse alles Wissenswerte zu Konstantinopel zusammen.

    Tipps

    Zwei Aussagen sind korrekt.

    Nach der Teilung des Römischen Reiches in Ost und West wurde Konstantinopel die Hauptstadt einer Reichshälfte. Weißt du von welcher?

    Lösung

    In Istanbul, dem einstigen Konstantinopel, leben heute über 13 Millionen Menschen. Damit ist Istanbul die größte und in wirtschaftlicher sowie kultureller Hinsicht auch die wichtigste Stadt der Türkei. Durch seine geografische Lage an den Ufern des Bosporus, dem Goldenen Horn und dem Marmarmeer liegt es zwischen den beiden Kontinenten Europa und Asien. Seinen kosmopolitischen Weltrang konnte Istanbul seit der Spätantike bewahren. Die Hagia Sophia zieht noch heute alljährlich tausende von Tourist/-innen an.

  • Skizziere die Geschichte der Stadt Konstantinopel.

    Tipps

    Beginne damit, wie Konstantinopel zu seinem Namen kam.

    Das Oströmische Reich überlebte das Weströmische Reich. Weißt du wie lange?

    Lösung

    Istanbul, wie Konstantinopel heute heißt, ist eine der wichtigsten Städte in der Türkei. Die Geschichte der Stadt reicht zurück bis in die Antike. Vom römischen Kaiser Konstantin gegründet, war Konstantinopel die Hauptstadt des Oströmischen Reiches und überdauerte das Weströmische Reich, bis die Stadt 1453 n. Chr. von den muslimisch-türkischen Kräften erobert und Teil des Osmanischen Reiches wurde.

  • Erkläre, warum Kaiser Justinian einer der bedeutendsten Herrscher des Byzantinischen Reiches war.

    Tipps

    Die kulturellen Erfolge Justinians beziehen sich vor allem auf den Erhalt der römischen Kultur.

    Lösung

    Da Kaiser Justinian das Byzantinische Reich nicht nur in militärischer Hinsicht vor Angriffen von außen, sondern auch in religiöser Hinsicht lange das Christentum im Reich bewahren konnte, ist er von großer Wichtigkeit. Doch auch der Erhalt des römischen Erbes wurde von Justinian großgeschrieben. So bewahrte er das römische Städtewesen, stellte aber auch die Rechtsvorschriften der Römer im Corpus Iuris Civilis zusammen.

  • Erläutere die Folgen der Gründung des Osmanischen Reiches für Südosteuropa.

    Tipps

    Ein Wort ist zu viel.

    395 n. Chr. wurde das Römische Reich in ein West- und Oströmisches Reich geteilt. Von welcher Reichshälfte wurde Konstantinopel die Hauptstadt?

    Lösung

    Durch den Aufstieg des Osmanischen Reiches und die Eroberung Konstantinopels durch die türkischen Kräfte änderte sich nicht nur der Name der Stadt in Istanbul. Auch die Staatsreligion änderte sich, sodass Konstantinopel fortan zum Islam gehörte. Obwohl sich die Türk/-innen in Religion, Kultur und Sitten sehr stark von den Europäer/-innen unterschieden, setzen sich viele türkische Bräuche in ganz Europa durch. Zum Beispiel übernahmen die Europäer/-innen den Kaffee von den Türk/-innen. 1683 entstand so das erste Kaffeehaus in Wien und bald darauf gab es in allen europäischen Großstädten Cafés.

    Anmerkung: Zwar wurden Bewohner/-innen des Osmanischen Reiches bereits im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit als „Türk/-innen“ bezeichnet, doch umfasst der Terminus „Osmane/Osmanin“ die Identität der Herrscherdynastie der Osman/-innen. Außerdem gehören zum Begriff „Osmane/Osmanin“ noch zahlreiche andere religiöse und ethnische Gruppen als zum Terminus „Türke/Türkin“. Der Übersichtlichkeit und Einheitlichkeit halber haben wir jedoch den letztgenannten gewählt.

  • Nenne alternative Begriffe rund um das Byzantinische Reich.

    Tipps

    Konstantinopel liegt in der heutigen Türkei. Weißt du, wie die Stadt Konstantinopel heute heißt?

    Ein Wort ist zu viel.

    Lösung

    330 n. Chr. machte Kaiser Konstantin Byzanz zu Konstantinopel und machte es zur zweiten Hauptstadt des Römischen Reiches. Als es 395 n. Chr. zur Teilung in das Weströmische und das Oströmische Reich kam, wurde Konstantinopel zur Hauptstadt. Mit der Eroberung von Konstantinopel im Jahre 1453 durch die Türken versetzten sie dem Oströmischen Reich den Todesstoß und nannten es fortan Byzantinisches Reich.

  • Zeige auf, wie die moderne Türkei entstand.

    Tipps

    Kemal Atatürk war der Begründer der modernen Türkei und regierte von 1923 bis 1938 als erster Präsident nach dem Ersten Weltkrieg.

    Lösung

    Istanbul, das damalige Konstantinopel, nimmt heutzutage nicht nur wegen seiner geografischen Lage eine Sonderstellung ein: Die Stadt liegt sowohl auf der europäischen als auch auf der asiatischen Seite des Bosporus. Damit ist sie die einzige Metropole, die sich über zwei Kontinente erstreckt. Doch nicht nur das: Wegen ihrer Geschichte gilt Istanbul zudem als wichtige Verbindung zwischen dem Orient (Morgenland) und dem Okzident (Abendland), als wichtige Vermittlerin zwischen dem Westen und der islamischen Welt.

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