Römisches Reich
Mit welchen Krisen die Römische Republik zu kämpfen hatte, wie sie endete und wie sich aus ihr das Römische Reich unter Kaiser Augustus entwickelte, lernst du hier.
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Krisen der Republik
Gaius Iulius Caesar – mit Sicherheit kennst du diesen berühmten römischen Feldherrn. Doch was hat er mit dem Ende der Römischen Republik zu tun und warum wurde er hinterrücks ermordet?
Rom war in der Römischen Antike ab etwa 500 v. u. Z. eine Republik. Zwar gab es noch keine einheitlichen demokratischen Systeme und Regelungen, wie wir sie heute in Deutschland kennen, doch entscheidend war, dass auch das Volk Macht ausüben konnte. Die römischen Bürger (Plebejer) wählten ihre politischen Vertreter, die sogenannten Volkstribunen, und nahmen öffentlich und aktiv an der Politik teil. Daher stammt auch der lateinische Ausdruck: res publica, was übersetzt „die öffentliche Sache“ bedeutet. Der Adel (Patrizier) hatte dabei durch die Bekleidung der Ämter die politische Führung inne. Daran siehst du bereits, dass die Römische Republik nicht wirklich demokratisch war, da den Plebejern der Zugang zu den Staatsämtern verwehrt war. Das führte dazu, dass dieses politische System mit der Zeit auf die Probe gestellt wurde.
Die Patrizier waren aus Angst vor dem Verlust ihrer hohen Machtpositionen nicht offen für moderne Reformen. Damit waren die Plebejer natürlich nicht einverstanden. Es entstand ein Konflikt zwischen Plebejern und Patriziern.
Durch eine Agrarkrise wurde die Situation zusätzlich verschärft. Viele Bauern litten aufgrund von Missernten Not und verarmten. Das Militär wurde nicht mehr zureichend mit Nahrung versorgt. Die wehrpflichtigen Bauern konnten sich ihre Uniformen, die sie damals noch selbst erwerben mussten, nicht mehr finanzieren. Zudem konnten sie während ihrer Abwesenheit ihre Felder nicht bestellen. So verödete ihr Land und ihnen blieb oft nur der Verkauf an reiche Großgrundbesitzer, die die Notlage der Bauern ausnutzten und ihr Land unter Wert aufkauften. Anschließend beschäftigten sie Sklaven auf den Feldern. Während auf der einen Seite eine neue Bevölkerungsgruppe, die Proletarier (Besitzlose), entstand, teilte sich auf der anderen Seite die Oberschicht die Kriegsbeute und wurde immer reicher.
Die Bundesgenossen – so nannte man die Bürger aus dem Umkreis der Stadt Rom – hatten die gleichen Pflichten wie Bürger aus der Stadt, allerdings hatten sie beispielsweise kein Wahlrecht. So wie du dich vielleicht ungerecht behandelt fühlen würdest, wenn du die gleiche Arbeit wie dein Schulfreund leistest, aber keinen Klassensprecher wählen darfst, so fühlten sich auch die Bundesgenossen zu Unrecht behandelt. Diese Unzufriedenheit führte 91–88 v. u. Z. zum Bundesgenossenkrieg. Wenn man diese Punkte betrachtet, erkennt man schnell, dass die Republik mit sehr vielen Krisen zu kämpfen hatte. Es herrschten fast bürgerkriegsähnliche Verhältnisse: Viele Menschen versuchten, ihre Ideen oder Reformen zur Erhaltung des Systems durchzusetzen. Diese schlugen allerdings fehl und führten zum Ende der Republik.
Das Ende der Republik
Vornehmlich zwei Gruppen standen sich in dieser Krisenzeit gegenüber: die Popularen, Vertreter des Volkes, und die Optimaten, Vertreter des Adels, die für die Erhaltung der bestehenden Ordnung waren. Der Diktator Sulla (138–78 v. u. Z.) setzte sich beispielsweise gegen die Popularen durch, baute die Macht des Adels aus und ermordete blutrünstig seine Gegner.
Mit dem Ersten Triumvirat – ein Bündnis aus drei Herrschern – kommt nun auch Gaius Julius Caesar ins Spiel, der mit Gnaeus Pompeius Magnus und Marcus Licinius Crassus eben dieses bildete. Gemeinsam machten sie Sullas Reformen rückgängig. Pompeius heiratete sogar Caesars Tochter Iulia, um die politische Verbundenheit auch privat zu sichern. Als Crassus aber im Kampf fiel, setzte sich Caesar gegen Pompeius durch und ergriff die Alleinherrschaft.
Zunächst verlief Caesars politische Karriere erfolgreich. Er stieg rasant zum diktatorischen Alleinherrscher auf. Im Jahre 44 v. u. Z. ernannte ihn der Senat zum dictator perpetuus (Diktator auf Lebenszeit). Es gab jedoch auch zahlreiche Menschen, die den Tyrannen Caesar fürchteten. Sie warfen ihm vor, er wolle wieder eine Königsherrschaft errichten und so die Ordnung der römischen Republik zerstören. Natürlich bangten sie dabei auch um ihre eigene Macht. Im März 44 v. u. Z. wurde er daher von einer Gruppe Senatoren mit 23 Dolchstichen getötet. An dem Attentat selbst sollen aber sogar über 60 Personen beteiligt gewesen sein! Caesars Herrschaft trug maßgeblich zum Ende der Republik und dem Beginn des Kaiserreichs (Prinzipat) bei.
Entstehung des Prinzipats
Octavian, Caesars Erbe, bildete mit Marcus Antonius, ein späterer Geliebter von Kleopatra, und Marcus Aemilius Lepidus das Zweite Triumvirat. Schnell entwickelte sich zwischen den Männern allerdings eine Feindschaft. Octavian gelang es, sich gegen seine Konkurrenten durchzusetzen und im Jahr 27 v. u. Z. unter dem Namen Kaiser Augustus das Römische Kaiserreich zu gründen. Mit Kaiser Augustus als erster römischer Kaiser begann also das Prinzipat der Römischen Antike.
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