12. Oktober 1960 – Chruschtschows „Schuh-Rede“ vor der UNO
Nikita Chruschtschow war ein bedeutender Politiker in der Sowjetunion von 1953 bis 1964. Als Erster Sekretär der KPdSU spielte er eine wichtige Rolle bei der Entstalinisierung, distanzierte die UdSSR von den Ideen Stalins und war in die Kubakrise verwickelt. Bist du interessiert? Im folgenden Text erfährst du mehr über Chruschtschow und seine politischen Handlungen!
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Lerntext zum Thema 12. Oktober 1960 – Chruschtschows „Schuh-Rede“ vor der UNO
Wer war Nikita Sergejewitsch Chruschtschow?
Nikita Chruschtschow war ein Politiker der Sowjetunion. Die Sowjetunion war von 1922 bis 1991 ein riesiger Staat, zu dem viele Gebiete gehörten, die heute eigene Länder sind (z. B. Russland, Ukraine, Georgien, Armenien). Die Sowjetunion war ein Einparteienstaat. Das bedeutet, es gab nur eine Partei, die die Macht innehatte. Andere Parteien waren nicht erlaubt. In der Sowjetunion war diese eine Partei die Kommunistische Partei der Sowjetunion (KPdSU). Der Anführer der KPdSU war der wichtigste Politiker des ganzen Staates und so etwas wie der „Präsident“ der Sowjetunion. Nur wurde die Person in diesem Amt nicht als „Präsident“ bezeichnet, sondern als Erster Sekretär oder Generalsekretär. Nikita Chruschtschow war Erster Sekretär der Sowjetunion von 1953 bis 1964.
Nikita Chruschtschow privat
Nikita Chruschtschow hatte zwei Ehepartnerinnen. Seine erste Frau war Galina Chruschtschowa. Sie starb im Jahr 1921. Mit ihr hatte Nikita Sergejewitsch Chruschtschow zwei Kinder – Leonid und Julia. Im Jahr 1924 heiratete er erneut. Nikita Sergejewitsch Chruschtschows zweite Frau war Nina Khrushcheva. Das Paar hatte zusammen drei Kinder: Rada Khrushcheva, Elena Khrushcheva und Sergei Khrushchev.
Chruschtschow und die Krim
Ein Jahr nachdem er Erster Sekretär geworden war, schenkte Nikita Chruschtschow die Halbinsel Krim der Ukraine. Die Krim hatte vorher zu Russland gehört. Das Geschenk war eher ein symbolisches, denn Russland und die Ukraine gehörten ohnehin gemeinsam zur Sowjetunion. Inzwischen sind die beiden Länder allerdings eigene unabhängige Staaten und die Krim und ihre Zugehörigkeit sorgen für große Konflikte.
Chruschtschow und Stalin
Vor Chruschtschow war Josef Stalin Generalsekretär der KPdSU. Unter Stalins Herrschaft wurden viele Menschen, die ihn und seine Idee nicht unterstützen, erbarmungslos verfolgt und ermordet. In einer sogenannten Geheimrede verurteilte Chruschtschow im Jahr 1956 die Zeit unter Stalin und die dort begangenen Verbrechen. Damit leitete er die sogenannte Entstalinisierung der Sowjetunion ein – also das Loslösen der Sowjetunion von den Ideen und der Person Stalins.
Kennedy und Chruschtschow
John F. Kennedy war von 1961 bis 1963 der Präsident der USA. Die Sowjetunion und die USA standen seit der Gründung der Sowjetunion in einem ständigen Wettkampf um Macht und Einfluss in der Welt. Sie waren die beiden mächtigsten Staaten der Erde.
In Kennedys und Chruschtschows Amtszeit fiel die Kubakrise. Diese markiert einen negativen Höhepunkt der Auseinandersetzungen der beiden Länder. Die Kubakrise und Chruschtschow sind damit fest miteinander verbunden. Es gibt eine berühmte Karikatur (= eine Zeichnung, die sehr deutlich und häufig übertrieben auf ein bestimmtes Problem hinweist) von Chruschtschow und John F. Kennedy. Sie zeigt die zwei Männer beim Armdrücken. Beide sitzen dabei auf Atomraketen. Kennedy und Chruschtschow sind laut dieser Karikatur beide in der Lage, mit einem Knopfdruck einen Atomkrieg auszulösen.
Chruschtschows Rede 1960 und der Schuh auf dem UNO-Tisch
Im Jahr 1960 hielt Chruschtschow eine Rede vor der UNO. Die englische Abkürzung UNO steht für United Nations Organization (auf Deutsch nennen wir die UNO die Vereinten Nationen). Die UNO ist ein Zusammenschluss von 193 Ländern der Welt, die sich zum gemeinsamen Ziel gesetzt haben, den weltweiten Frieden zu sichern. Zu diesem Zweck treffen sich die in der UNO vertretenen Länder regelmäßig, um über Probleme der Welt und ihre Lösung zu beratschlagen. Bei so einem Treffen der UNO – auch UNO-Vollversammlung genannt – im Jahr 1960 spielte Chruschtschows Schuh eine Hauptrolle: Während der Rede des philippinischen Delegierten (ein Delegierter vertritt sein Land bei der UNO) Lorenzo Sumulong zog Nikita Sergejewitsch Chruschtschow seinen Schuh aus, schlug damit auf seinen Tisch und beschimpfte den philippinischen Delegierten. Chruschtschow wollte damit seinen Protest gegen die Äußerungen des Philippinen zum Ausdruck bringen. Dieser hatte der Sowjetunion vorgeworfen, sie unterdrücke ihre Einwohnerinnen und Einwohner, die in ihr lebten, und ließe ihnen keine Wahl, ob sie überhaupt Teil der Sowjetunion sein wollen. Diesen Vorwurf wollte sich Chruschtschow nicht gefallen lassen und verlieh seinem Protest mithilfe seines Schuhs Nachdruck.
Steckbrief | |
---|---|
Vorname von Chruschtschow | Nikita |
Geboren | 15. April 1894 in Kalinowka |
Gestorben | 11. September 1971 in Moskau |
Erster Sekretär der KPdSU | 1953–1964 |
Wer kam nach Chruschtschow als Erster Sekretär der KPdSU? | Leonid Breschnew war Nikita Chruschtschows Nachfolger. |
Wann war „die Sache mit Chruschtschows Schuh“ und der UNO? | Chruschtschows „Schuh-Rede“ war 1960. |
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1962 - Am Rande des Atomkrieges: Kubakrise
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24. Juni 1948 – Beginn der sowjetischen Blockade Westberlins
6. Mai 1955 – der Beitritt der BRD zur NATO
14. Februar 1956 – der Beginn der Entstalinisierung
24. Februar 1956 – Chruschtschow verkündet die „friedliche Koexistenz“
9. Januar 1960: der Baubeginn des Assuan-Staudamms
12. Oktober 1960 – Chruschtschows „Schuh-Rede“ vor der UNO
24. Oktober 1962 – der Beginn der Kubakrise
4. April 1968 – das Attentat auf Martin Luther King
21. Juli 1969 – der erste Mensch auf dem Mond
12. Dezember 1979 – Die NATO verabschiedet den „Doppelbeschluss“
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