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Vor- und Nachsilben

Erfahre, wie Vor- und Nachsilben die Bedeutung von Wörtern verändern. Präfixe wie un- ändern die Bedeutung, während Suffixe wie -heit oft die Wortart beeinflussen. Verstehe den Unterschied und entdecke viele Beispiele! Interessiert? Tauche ein und lerne mehr!

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Wie nennt man eine Vorsilbe im Fachjargon?

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Lerntext zum Thema Vor- und Nachsilben

Vor- und Nachsilben – einfach erklärt

In der deutschen Sprache benötigt man zur Bildung von Wörtern verschiedene Bausteine.

  • Der Wortstamm wird immer benötigt, denn er trägt die Kernbedeutung eines Worts in sich.
  • Wie im Bild unten dargestellt, wird ein Präfix (Vorsilbe) vor den Wortstamm und ein Suffix (Nachsilbe) nach dem Wortstamm hinzugefügt.

Vorsilben und Nachsilben im Überblick Beispiele

Kennst du das?
Hast du auch schon einmal das Wort Vorgeschichte genutzt und dich gefragt, warum es so heißt? Die Vorsilbe vor- zeigt an, dass es um etwas geht, das vor einer bestimmten Geschichte passiert ist. Solche Vor- und Nachsilben helfen dir, die Bedeutung von Wörtern zu entschlüsseln und dein Sprachgefühl zu verbessern.

Vorsilbe – Präfix

Manche Wörter haben im Deutschen eine Vorsilbe. Diese nennt man laut Definition auch Präfix. Das Präfix wird vor den Wortstamm gesetzt. Durch ein Präfix kann sich die Bedeutung eines Worts ändern. Man kann zum Beispiel das Gegenteil eines Worts bilden, indem man ihm das Präfix un- voranstellt:

  • pünktlichunpünktlich
  • musikalischunmusikalisch
  • sicherunsicher

Auch aus Präpositionen wie an, auf, bei oder um lassen sich Präfixe machen. Sie geben dem Wort eine etwas andere Bedeutung, zum Beispiel:

  • treibenantreiben
  • stellenaufstellen
  • legenbeilegen
  • fahrenumfahren

Schlaue Idee
Erstelle eine Liste mit Wörtern, die die Vorsilbe vor- haben, wie vor-laufen oder vor-machen. Überlege, wie die Vorsilbe die Bedeutung des Verbs verändert. Das hilft dir, neue Wörter schneller zu verstehen.

Nachsilbe – Suffix

Für die Bildung eines neuen Worts benötigt man im Deutschen häufig ein Suffix. Laut Definition ist ein Suffix eine Nachsilbe. Es wird also nach dem Wortstamm an das Wort angefügt. Dabei verändern Suffixe nicht nur die Bedeutung des Worts, sondern oft auch seine Wortart. Man kann durch ein Suffix zum Beispiel aus einem Nomen ein Adjektiv bilden, indem man die Nachsilbe -lich an den Wortstamm anfügt. Manchmal bleibt die Wortart aber auch gleich.

  • Kind (Nomen) – kindlich (Adjektiv)
  • Freund (Nomen) – freundlich (Adjektiv)
  • Glück (Nomen) – glücklich (Adjektiv)
  • süß (Adjektiv) – süßlich (Adjektiv)

Andere typische Suffixe zeigen an, dass es sich bei einem Wort zum Beispiel um ein Nomen handelt. Einige dieser Suffixe, die immer auf ein Nomen hinweisen, sind -heit, -keit, -ung und -nis. So lassen sich aus Adjektiven und Verben ganz leicht Nomen bilden:

  • gemein (Adjektiv) – die Gemeinheit (Nomen)
  • übel (Adjektiv) – die Übelkeit (Nomen)
  • üben (Verb) – die Übung (Nomen)
  • geheim (Adjektiv) – das Geheimnis (Nomen)

Wusstest du schon?
Die Nachsilbe -chen kann Dinge verkleinern oder verniedlichen. Aus Hund wird Hündchen und aus Haus wird Häuschen. Es ist fast so, als ob man mit Sprache zaubern kann, um Dinge kleiner und niedlicher zu machen!

Nachsilben – Beispiele

Da es im Deutschen viele verschiedene Suffixe gibt, sind hier noch einmal wichtige Suffixe mit Beispielen aufgelistet.

  • -arm (wie in fettarm)
  • -chen (wie in Männchen)
  • -haft (wie in ekelhaft)
  • -in (wie in Lehrerin)
  • -ismus (wie in Sozialismus)
  • -le (wie in Spätzle)
  • -leer (wie in inhaltsleer)
  • -lein (wie in Büchlein)
  • -ling (wie in Frühling)
  • -los (wie in arbeitslos)
  • -reich (wie in abwechslungsreich)
  • -schaft (wie in Gemeinschaft)
  • -tum (wie in Reichtum)
  • -voll (wie in gehaltvoll)

Vorsilben – Beispiele

Fehleralarm
Häufig wird angenommen, dass Vorsilben und Nachsilben beliebig vor oder hinter Wörter gesetzt werden können. Doch beachte: Jede Vor- oder Nachsilbe hat eine spezifische Bedeutung und ist nur mit bestimmten Worten kombinierbar! So kannst du denken zwar zu aus-denken ändern, nicht aber zu ent-denken.

Folgende Liste enthält die wichtigsten Präfixe im Deutschen:

  • ab- (wie in abschließen)
  • an- (wie in ankommen)
  • auf- (wie in auffinden)
  • aus- (wie in auslaufen)
  • be- (wie in belegen)
  • bei (wie in beitreten)
  • dar- (wie in darstellen)
  • ein- (wie in einfinden)
  • er- (wie in erledigen)
  • hin- (wie in hinfahren)
  • hinter- (wie in hintergehen)
  • nach- (wie in nachsagen)
  • nieder- (wie in niederlegen)
  • über- (wie in überreden)
  • um- (wie in umleiten)
  • unter- (wie in untergraben)
  • ver- (wie in versuchen)
  • vor- (wie in vorbereiten)
  • weg- (wie in wegnehmen)
  • wider- (wie in widerlegen)
  • zer- (wie in zerdrücken)
  • zu- (wie in zudecken)
  • zusammen- (wie in zusammenhalten)

Unterschied zwischen Vor- und Nachsilbe

Der Unterschied zwischen Präfix und Suffix ist, dass das Präfix dem Wortstamm vorangestellt wird und das Suffix dem Wortstamm nachgestellt wird. Die Vorsilbe steht also immer vor, die Nachsilbe immer nach dem Wortstamm.

Im Deutschen ist es aber auch möglich, dass ein Wort ein Präfix und ein Suffix gleichzeitig hat, zum Beispiel:

  • die Umstellung (Präfix: Um-, Wortstamm: -stell-, Suffix: -ung)
  • unpünktlich (Präfix: un-, Wortstamm: -pünkt-, Suffix: -lich)

Außerdem kann man an ein Wort, das bereits eine Vor- oder Nachsilbe hat, ein weiteres Präfix bzw. Suffix anfügen, zum Beispiel:

  • überheblichdie Überheblichkeit
  • umgänglichunumgänglich

Ausblick – das lernst du nach Vor- und Nachsilben

Dein nächstes Ziel? Die Wortarten wie zum Beispiel Nomen, Verben und Adjektive perfekt beherrschen, um zu bestimmen, wie die Vor- und Nachsilben die Wortart verändern können. Auf geht's!

Vor- und Nachsilben – Zusammenfassung

  • Vorsilben (Präfixe) werden vor den Wortstamm gesetzt und ändern die Bedeutung des Wortes. Sie können zum Beispiel das Gegenteil eines Wortes bilden. Beispiele: pünktlich wird zu unpünktlich, freundlich wird zu unfreundlich.
  • Nachsilben (Suffixe) werden nach den Wortstamm angefügt und können sowohl die Bedeutung als auch die Wortart ändern. Beispiele: Kind wird zu kindlich, Glück wird zu glücklich.
  • Die Unterscheidung zwischen Präfixen und Suffixen liegt darin, dass Präfixe vor und Suffixe nach dem Wortstamm stehen. Ein Wort kann sowohl Präfixe als auch Suffixe enthalten. Beispiele: Umstellung (Präfix: Um-, Wortstamm: -stell-, Suffix: -ung) und unpünktlich (Präfix: un-, Wortstamm: -pünkt-, Suffix: -lich).
  • Vorsilben können auch aus Präpositionen gebildet werden und verändern die Bedeutung des Wortes. Beispiele: treiben wird zu antreiben, stellen wird zu aufstellen.
  • Nachsilben wie -heit, -keit, -ung oder -nis werden verwendet, um Nomen aus Adjektiven oder Verben zu bilden. Beispiele: gemein wird zu Gemeinheit, üben wird zu Übung.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Vor- und Nachsilben

Was ist eine Nachsilbe?
Was sind Nachsilben?
Was ist ein Präfix?
Was ist ein Suffix?
Was ist der Unterschied zwischen Nachsilben und Endungen?
Wie kann ich Silben erkennen?
Was ist der Unterschied zwischen Vor- und Nachsilben?
Welche Nachsilben gibt es?
Welche Nachsilben machen aus Verben Nomen?
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Vor- und Nachsilben Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Lerntext Vor- und Nachsilben kannst du es wiederholen und üben.
  • Welche Regeln zur Wortbildung sind korrekt?

    Tipps

    Drei Regeln sind hier richtig.

    Das Wort praefixum ist lateinisch und bedeutet „vorne angeheftet“.

    Lösung

    Eine Möglichkeit der Wortbildung ist die Ableitung oder auch Derivation. Jedes Wort enthält mindestens einen Wortstamm, beispielsweise

    • un - glaub (Wortstamm) - lich
    Bei der Ableitung wird der Wortstamm durch das Hinzufügen eines Präfixes (Vorsilbe) oder eines Suffixes (Nachsilbe) zu einem neuen Wort.

    • un (Präfix) - glaub (Wortstamm) - lich (Suffix)
  • Gib an, ob es sich um Präfixe oder um Suffixe handelt.

    Tipps

    Versuche jeweils sinnvolle Wörter mit den Präfixen und Suffixen zu bilden.

    Ein Beispiel für ein Wort mit wider wäre widersprechen.

    Lösung

    Ein Präfix ist eine Vorsilbe, die dem Wortstamm vorangestellt wird. Ein Suffix ist dem Wortstamm nachgestellt. Es können auch mehrere Suffixe miteinander kombiniert werden, wie beispielsweise bei

    • Schön-heit-en
    Beide Verfahren werden genutzt, um neue Wörter im Deutschen zu bilden.

    Präfixe sind:

    • zer-, beispielsweise zerlegen
    • wider-, beispielsweise widerlegen
    • ver-, beispielsweise verlegen
    • be- , beispielsweise belegen
    • hinter-, beispielsweise hinterlegen
    Suffixe sind:
    • -bar, beispielsweise wunderbar
    • -sam, beispielsweise furchtsam
    • -isch, beispielsweise kindisch
    • -lein, beispielsweise Entlein
    • -heit, beispielsweise Schönheit
    • -keit, beispielsweise Einsamkeit
    • -ung, beispielsweise Entdeckung

  • Bestimme die Wörter, die durch Präfixe oder durch Suffixe verändert wurden.

    Tipps

    Achte auf die Präfixe und Suffixe. Welche Wörter wurden verändert?

    -ung ist beispielsweise ein Suffix.

    be- ist beispielsweise ein Präfix.

    Lösung

    Ein Wort besteht aus verschiedenen Wortbestandteilen. Durch das Hinzufügen von Präfixen, den Vorsilben, oder Suffixen, den Nachsilben, an den Wortstamm kann man neue Wörter bilden. Dies funktioniert bei Verben, Adjektiven und Nomen.

    Folgende Lösungen sind richtig:

    • Der Maler vermalt sich bei seinem Bild.
    • Die Besucherin und der Besucher besuchten die Ausstellung.
    • Ich bewohne die große Wohnung ganz alleine.
    • Die Sänger besangen den Frühling.
    • Ich begreife langsam die Unbegreiflichkeit deines Unterfangens.
  • Bestimme die Präfixe, den Wortstamm und die Suffixe der folgenden Wörter.

    Tipps

    Einige Wörter haben mehrere Suffixe, also Nachsilben.

    Es kann auch lediglich nur ein Präfix oder ein Suffix an den Wortstamm angehängt werden.

    Lösung

    In ihre Bestandteile zerlegt, sehen die Beispielwörter folgendermaßen aus:

    • un (Präfix) - pünkt (Wortstamm) - lich (Suffix) - keit (Suffix)
    • Ver (Präfix) - such (Worstamm) - ung (Suffix)
    • be (Präfix) - schützen (Wortstamm)
    • Ver (Präfix) - läss (Wortstamm) - lich (Suffix) - keit (Suffix)
    • Er (Präfix) - zähl (Wortstamm) - ung (Suffix)
    • Mal (Wortstamm) - er (Suffix)
    • an (Präfix) - fass (Wortstamm) - bar (Suffix)
    • un (Präfix) - fass (Wortstamm) - bar (Suffix)
    • an (Präfix - malen (Wortstamm)
    Suffigierung heißt es, wenn an den Wortstamm lediglich ein Suffix angehängt wird, wie beispielsweise bei Maler.

    Präfigierung heißt es, an den Wortstamm lediglich ein Präfix anhängt wird, wie beispielsweise bei anmalen.

  • Bestimme die Präfixe und Suffixe.

    Tipps

    Präfigierung meint das Bilden neuer Wörter mit einem Präfix, also einer Vorsilbe. Präfixe sind beispielsweise ent- und ver-.

    Suffigierung meint das Bilden neuer Wörter mit einem Suffix, also einer Nachsilbe. Suffixe sind beispielsweise -ung und -keit.

    Lösung

    Bei der Präfigierung werden Präfixe, also Vorsilben, vor den Wortstamm gestellt, um ein neues Wort zu bilden. Bei den Beispielswörtern sind dies beispielsweise:

    • ver-laufen
    • miss-verstehen
    • ent-gangen
    Bei der Suffigierung werden durch das Anhängen von Suffixen, also Nachsilben, an den Wortstamm neue Wörter gebildet. Beispielsweise:
    • Lässig-keit
    • Rivali-tät
    • erfahr-bar

  • Bilde neue Wörter.

    Tipps

    Ein Präfix, also eine Vorsilbe, ist beispielsweise be-.

    Ein Suffix, also eine Nachsilbe, ist beispielsweise -lich.

    Lösung

    Das Bilden neuer Wörter funktioniert beispielsweise durch das Anhängen eines Präfixes, einer Vorsilbe, oder eines Suffixes, einer Nachsilbe an den Wortstamm. Beides ist auch zur gleichen Zeit möglich. Bei dem Wortstamm freund sind folgende Lösungen denkbar:

    • freund-lich: Wortstamm+Suffix
    • un-freund-lich: Präfix+Wortstamm+Suffix
    • Freund-lich-keit: Wortstamm+Suffix+Suffix
    • Un-freund-lich-keit: Präfix+Wortstamm+Suffix
    • Freund-schaft: Wortstamm+Suffix
    • be-freunden: Präfix+Wortstamm
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