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„Maria Stuart“ – Entstehungsgeschichte (Schiller)
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Grundlagen zum Thema „Maria Stuart“ – Entstehungsgeschichte (Schiller)

In dem Video erfährst Du, wann Friedrich Schiller mit der Arbeit am Drama "Maria Stuart" begann. Ebenso erfährt du, mit welcher Absicht der Dichter das Drama verfasste. Dabei ging es ihm nicht um ein Historiendrama, sondern um die Illustration von Begriffen wie "Würde", "Freiheit" und "schöner Seele". Mit diesen Begriffen operierte Schiller bereits in seinen ästhetischen Schriften. Das Video hilft Dir anhand des Entstehungsprozesses des Dramas nachvollziehen, was diese Begriffe bedeuten.

Transkript „Maria Stuart“ – Entstehungsgeschichte (Schiller)

Das Schicksal der schottischen Königin Maria Stuart beflügelte die Phantasie zahlreicher Dichter im ausgehenden 16. Jahrhundert und im 17. Jahrhundert. In ihren Texten zeichneten sie das Leben der in Schottland geborenen, aber in Frankreich aufgewachsenen Monarchin Stuart, nach. Als Urenkelin Heinrich VII. hatte sie Ansprüche aber auf den englischen Thron.

Die Dichter stellten in ihren Texten auch den Gegensatz zwischen der schönen und impulsiven Maria Stuart und der beherrschten, vorsichtig agierenden, englischen Königin Elisabeth I. dar.

Erste Idee zum Drama & Autorintention

Schiller trug sich bereits 1783, nach Beendigung von „Kabale und Liebe“ mit dem Gedanken, ein Stück über Maria Stuart zu verfassen. Es dauerte letztlich aber noch fast zwei Jahrzehnte, bis er dieses Projekt anging. Obwohl er in einem Brief an Goethe schreibt, dass es ihm nach Vollendung des „Wallenstein“ nicht zum historischen Stoff zöge, greift er mit „Maria Stuart“ doch wieder eine historische Thematik auf.

Durch die Übertragung der Geschichte um Maria Stuart in ein Drama, beabsichtigt Schiller eine Konzentration des Publikums auf Leidenschaft und das Menschliche.

Den Bearbeitungs- und Schaffensprozess Schillers dokumentieren diverse Briefe von ihm an Goethe. Aus ihnen wird deutlich, wie sorgfältig und reflektiert der Autor sich mit der Handlung seines Stückes während der Produktion auseinandersetzt. Schiller beabsichtigt beim Publikum, neben Furcht und Mitleid , eine allgemeine tiefe Rührung zu erwirken.

Die Figur der Maria Stuart solle als „schöne Seele“ dargestellt werden. Eine Figur also, die in Einklang mit ihrem Schicksal steht. Jemand, in dem sich Freiheit und Würde zeigt.

Die “schöne Seele” ist für Schiller ein zentraler Begriff. Wenn eine Figur diese oder Charakter hat und dem Publikum dies gezeigt wird, hofft Schiller darauf, dass das Publikum einen Sinn für Schönes entwickelt.Die von ihm kriierte Maria Stuart besaß sie.

Tragisches Potenzial

Ähnlich wie bereits mit „Don Karlos“ und „Wallenstein“ greift Schiller auch im Fall von Maria Stuart auf eine historische Figur und historische Begebenheiten zurück, jedoch ohne die Absicht, Geschichte lediglich abzubilden. Vielmehr will Schiller die Tragik des Schicksal dieser Königin darstellen.

Die tragische Qualität des Stoffes liegt darin , dass von Anfang klar ist, dass jeder Schritt, den Maria Stuart zu ihrer Rettung unternimmt, sie lediglich dem Tod näher bringt. Um dies zu verdeutlichen, bewegt sich Schiller von historisch belegten Fakten weg.

Er erfindet ein Gespräch zwischen der englischen Königin Elisabeth und Maria Stuart, das es so nie gegeben hat. Goethe übrigens missbilligte diese Szene, da es nicht angehe, dass Königinnen wie streitende Marktweiber dargestellt werden dürften.

Unterbrechung des Schreibprozesses

Schiller kommt mit der Arbeit am Drama nicht so schnell voran, wie er anfänglich beabsichtigte. Anfang September 1799 unterbricht er die Arbeit an „Maria Stuart“, um eine Rezension fertigzustellen.

Darauf folgen diverse Ereignisse und Umstände, die ihn weiterhin an der Fertigstellung des Dramas hindern und er nimmt die Arbeit an „Maria Stuart“ erst im Mai 1800 wieder auf.

Herzog Karl August lädt ihn für drei Wochen auf Schloss Ettersburg ein, wo Schiller sich in Ruhe dem letzten Akt zuwenden kann. Am 9. Juni 1800 beendet er das Drama, für welches er letztendlich siebeneinhalb Monate gebraucht hat.

Am 14. Juni 1800 wird „Maria Stuart“ am Weimarer Hoftheater uraufgeführt, gefolgt von weiteren Aufführungen in Berlin, Leipzig/Dresden, Stuttgart und Düsseldorf im Jahr 1802, sowie 1804 in Mannheim und Hamburg.

Zusammenfassung

Viele Dichter hat das Schicksal der schottischen Köngin Maria Stuart beschäftigt und die Phanasie angeregt darüber Texte zu schreiben. Oft bezogen sie sich eins zu eins auf die Lebensdaten der Königin. Schiller hat in seinem Text jedoch nicht versucht, den genauen Lebensweg nachzubilden. Er zeigt am Schicksal der Königin seine Idee von Freiheit, Würde und Schöne. Sie dient ihm dazu seinem Publikum Ideale zu veranschaulichen. Vielleicht erreicht er auch dich damit?

2 Kommentare
  1. Hallo,

    wie im Video beschrieben dauerte es seit der ersten Idee 1783 fast zwei Jahrzehnte, bis er mit dem Schreiben begann. Im Video ist es nicht in allen Detail festgehalten: er begann mit dem Schreiben an "Maria Stuart" nach der Fertigstellung seines "Wallenstein" im April 1799. Durch die Arbeit an verschiedenen lyrischen Texten unterbricht er die Arbeit an dem Drama und widmet sich erst ab September 1799 wieder mehr dem Stück.

    Beste Grüße
    Die Deutschredaktion

    Von René P., vor etwa 9 Jahren
  2. die von ihnen im Video aufgezählten Daten widersprechen sich und führen somit zu Verwirrung.
    Hat Schiller nun 1803 ( 20 Jahre nach Idee ) oder vor 1799 (Unterbrechung Schillers 1799 )
    angefangen das Werk Maria Stuart zu schreiben.

    Von Jonas The Man, vor etwa 9 Jahren
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