Die Jungfrau auf der Loreley – die Natursage
Der Schieferfelsen Loreley, Zentrum der Natursage, birgt eine geheimnisvolle Figur mit Zauberkräften. Entdecke die Entstehungsgeschichte, von Clemens Brentanos Ballade bis zur modernen Interpretation in Gedichten. Interessiert? Dies und vieles mehr findest du im folgenden Text.
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Grundlagen zum Thema Die Jungfrau auf der Loreley – die Natursage
Die Loreley-Sage
Der 132 Meter hohe Schieferfelsen Loreley ist Mittelpunkt der Loreley-Sage. Bei der gleichnamigen Sage handelt es sich genauer um eine Natursage, also eine überlieferte Kurzerzählung mit Verweisen auf eine konkrete Region. Wie in anderen Natursagen kommt auch hier eine geheimnisvolle Figur vor, die mit Zauberkräften ausgestattet ist.
Die Sage der Loreley – ihr Ursprung
Gefährliche Strömungen führten von jeher zu Unfällen am Felsen namens Loreley am Rheinufer von St. Goarshausen im heutigen Rheinland-Pfalz. Die Echos, die von den Felswänden ausgingen, wurden als unheimlich empfunden. Im Mittelalter machten die Menschen Natur- und Berggeister sowie Zwerge für diese Phänomene verantwortlich. Möglicherweise erzählten sich Fischer und Schiffführende nachts Geschichten mit mystischen Gestalten, wenn sich die schaurige, schwarze Felswand vor ihnen aufbaute. Wann genau die Sage um den Felsen Loreley entstand, ist daher schwer zu sagen.
Die Ballade zu Bacharach am Rheine von Clemens Brentano
Der Dichter Clemens Brentano (1778–1842) schuf erstmals die Figur der Loreley: eine Frauengestalt, die den Namen des Felsens trägt. Die Ballade zu Bacharach am Rheine, die er im Jahr 1801 geschrieben hat, erschien im zweiten Teil seines Romans Godwi. Brentano siedelte die Geschichte im Mittelalter an.
Entstehung der Loreley-Sage
Was könnte Clemens Brentano zur Entstehung der Loreley-Sage inspiriert haben? Der Loreleyfelsen befindet sich an der engsten und tiefsten Stelle des Rheins. Außerdem gab es dort im 19. Jahrhundert noch zahlreiche Stromschnellen und Felsklippen. Diese machten es den Schiffführenden besonders schwer, den Felsen zu umfahren, ohne zu zerschellen. Darüber hinaus ist diese Stelle des Rheintals für ihr starkes Echo bekannt. Alles zusammen, die Stromschnellen, die gefährlichen Felsklippen sowie die Echos, inspirierten Clemens Brentano während einer Fahrt auf dem Rhein: So kombinierte er den Stoff der alten Erzählungen mit Elementen aus der griechischen Mythologie, zum Beispiel mit der Nymphe Echo, die aus Trauer über den Verlust ihres Geliebten zu einem Felsen erstarrte.
Die Sage der Loreley – Zusammenfassung
Es folgt eine Kurzfassung der Loreley-Sage:
Die Zauberin Lore Lay ist so schön, dass sie allen Männern den Verstand raubt und diese schließlich sterben. Jedoch kann sie selber den Zauber nicht aufheben. Seitdem ihr Liebster sie betrogen hat, ist sie es leid, die Männer anzulocken. Sie will sterben. Doch selbst der Bischof kann sie nicht zum Tode verurteilen, da er sich ebenfalls in sie verliebt. Daher beschließt er, sie in ein Kloster zu schicken. So macht sich Lore Lay, begleitet von drei Rittern, auf den Weg zum besagten Kloster. Als sie bereits unterwegs sind, bittet Loreley ihre Begleiter, noch einmal auf den Felsen klettern zu dürfen, um einen letzten Blick auf den Rhein zu werfen. Also steigt sie auf den Felsen und stürzt sie von dort in den Rhein, um ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Seitdem hallt ihr Name als Echo am Felsen.${^1}$
Clemens Brentano griff das Thema in Die Mährchen vom Rhein, die er 1810 bis 1812 verfasste, noch einmal auf. In dem Märchen von dem Rhein und dem Müller Radlauf tritt die Loreley mal als Fee, dann als Meerjungfrau und als Wasserfräulein auf. Nun ist sie eine Frau, die auf dem Felsen sitzt und ihr goldenes Haar kämmt. Zum ersten Mal wird auch das Kentern eines Schiffs auf dem Rhein mit ihr in Verbindung gebracht.
Weitere Autorinnen und Autoren widmeten sich später ebenfalls dem Thema, wie zum Beispiel Heinrich Heine (1797–1856) in seinem Gedicht Die Lore-Ley (1824). Auch hier ist die Loreley eine Jungfrau, die durch ihren Gesang wundersamer Melodien auf sich aufmerksam macht und die Schiffer ablenkt, sodass sie die Kontrolle über ihr Schiff verlieren und von den Wellen verschlungen werden.${^2}$
Häufig gestellte Fragen zum Thema Die Jungfrau auf der Loreley – die Natursage
Transkript Die Jungfrau auf der Loreley – die Natursage
Hallo, ich bin Martina und in diesem Video geht es um eine Natursage. Und zwar um die “Jungfrau auf der Loreley”. Bei Loreley denkst Du bestimmt zuerst an eine Nixe, die auf einem Felsen sitzt und sich ihr langes, blondes Haar kämmt. Das ist ja auch ganz richtig, aber Loreley ist vor allem der Name eines Felsens am rechten Rheinufer. Der erste, der den Namen Loreley auf eine Frau übertrug und somit die Sage der Loreley erschuf, war der Dichter Clemens Brentano. Er schrieb 1801 die Ballade zu Bacharach am Rheine und die handelt von einer Zauberin namens Loreley, die so schön ist, dass sie allen Männern den Verstand raubt und diese schließlich sterben. Loreley kann diesen Zauber leider nicht brechen. Und seid ihr liebster sie betrogen hat, ist sie es leid, die Männer anzulocken. Sie möchte lieber sterben. Doch selbst der Bischof kann sie nicht zum Tode verurteilen, weil er sich sofort in sie verliebt. Er beschließt deshalb sie in ein Kloster zu schicken. Loreley begibt sich nun, begleitet von drei Rittern, auf den Weg zum Kloster. Unterwegs bittet sie ihre Begleiter noch einmal auf den Felsen klettern zu dürfen und einen Blick auf den Rhein zu werfen. Sie steigt also auf den Felsen und um ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen stürzt sie sich in den Rhein. Was könnte Clemens Brentano denn wohl zu dieser Sage inspiriert haben? Nun, ganz einfach. Der Loreley Felsen liegt an der engsten und tiefsten Stelle des Rheins. Zudem gab es im 19. Jahrhundert hier noch viele Felsklippen und Stromschnellen, die es den Schiffern schwer machten, den Felsen zu umfahren, ohne an den felsklippen zu zerschellen. Außerdem ist diese Stelle des Rheintals für ihr gutes Echo bekannt. Und so hat man schon mal den Stoff für eine gute Sage. Clemens Brentano haben also die Stromschnellen, die gefährlichen Felsklippen und die Echos der Felsen während einer Fahrt auf dem Rhein inspiriert. Er verband also den Stoff der Loreley Sage mit dem Mythos um die Nymphe Echo, die aus Trauer über den Verlust ihres geliebten zu einem Felsen erstarrte. Man hörte aber immer noch ihre Stimme als Echo. In seinem Rheinmärchen bringt Brentano dann die Loreley mit Schiffsunglücken in Verbindung. Hier ist die Loreley eine schöne Frau, die auf einem Felsen sitzt, ihr Haar kämmt und mit ihrem Gesang die Schiffer anlockt. Diese sind dermaßen von der Loreley verzaubert, dass sie nicht mehr auf die Gefahren des Flusses achten und an den Felsen zerschellen. Wie ich am Anfang des Videos erwähnt habe, ist die Jungfrau auf der Loreley eine Natursage. Jetzt, da du die Sage kennst, kannst Du dir vielleicht auch vorstellen, was eine Natursage eigentlich ist? Eine Sage ist, wie du sicher schon weißt, eine mündlich oder schriftlich überlieferte Kurzerzählung. Sagen verweisen meist auf reale Orte oder Personen und deshalb hält man sie oft für wahre Begebenheiten. Die Natursage enthält Verweise auf eine bestimmte Region. Bei der Loreley ist es zum Beispiel das Rheintal mit dem Loreley Felsen. Zudem kommen in der Natursage aber auch Naturgeister oder sonstige mystische Figuren vor. Loreley ist die bekannteste Natursage. Aber es gibt noch andere, die nicht weniger interessant sind. Suche doch mal in der Bücherei oder im Internet nach weiteren Natursagen. Vielleicht gefallen sie dir ja auch. Wir sind jedenfalls am Ende des Videos angekommen. Ich hoffe, es hat dir gefallen. Bis zum nächsten Mal, Martina.
Die Jungfrau auf der Loreley – die Natursage Übung
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Gib wieder, was Clemens Brentano zu dieser Sage inspiriert hat.
TippsSchaue dir auf einer Landkarte an, durch welche Regionen der Rhein fließt und wo genau der Loreleyfelsen immer noch zu finden ist.
LösungWas genau einen Dichter oder Schriftsteller zu seinen Werken inspiriert hat, lässt sich im Nachhinein oft schwer rekonstruieren. Die Vermutungen aber, die über das Entstehen der Ballade Loreley angestellt wurden, sind ziemlich plausibel. Der Loreleyfelsen steht am Rheinufer und war der Grund für viele Schiffsunglücke, zudem sorgte er für ein deutliches Echo. Der Dichter Clemens Brentano war der erste, der den Felsen personifizierte und die Frauenfigur der Loreley daraus machte. Aber auch die Dichter Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine und Erich Kästner griffen die Natursage auf, um sie in ihren Werken literarisch zu verarbeiten. Auch deshalb verbinden wir die Loreley bis heute mit einer schönen Nixe, die sich auf einem Felsen das Haar kämmt und Männer mit ihrem Gesang betört und in den Tod schickt.
Hier möchte ich dir kurz den Mythos von Echo und Narziss vorstellen, an dem sich Brentano möglicherweise orientiert hat:
Narziss war ein wunderschöner Jüngling, in den alle verliebt waren, auch die Nymphe Echo. Dieser jedoch erwiderte ihre Liebe nicht. Sie verzehrte sich so sehr nach ihm, dass sie schlussendlich keinen Körper mehr hatte und nur noch aus einem Echo bestand. Da Echo die Göttin Hera mit ihrer Geschwätzigkeit verärgert hatte, bestrafte diese Echo, indem sie sie dazu verdammte, nur noch das wiederholen zu können, was andere sagten. Deshalb benutzt man auch heute noch das Wort Echo, wie wir es heute kennen.
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Ergänze den Text zur Loreley-Sage.
TippsClemens Brentano ist ein Vertreter der Romantik. Diese Literaturerpoche erstreckte sich ca. von 1795-1848.
LösungUm den Lückentext korrekt ausfüllen zu können, ist es wichtig, sich den Inhalt der Loreley-Sage zu vergegenwärtigen. Hier kann es helfen, sich die wichtigsten Stichworte zu notieren, um sie später miteinander zu verbinden.
- WER: Loreley - schöne Frau, zieht Männer in ihren Bann
- WO: Felsen am Rhein
- WIESO: ihr Liebster betrog sie --> alle Männer sterben
- WER: Clemens Brentano (1787-1842)
- WAS: Ballade Loreley
- WIESO: Antiker Mythos der Nymphe Echo
- WANN: 1801 - Epoche der Romantik
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Ermittle die Reihenfolge der Textausschnitte aus Clemens Brentanos Loreley.
TippsVersuche, jedem Abschnitt eine kurze Überschrift zu geben, um einen Überblick über die Abfolge der Ereignisse zu bekommen.
Nimm den gesamten Originaltext zur Hand und markiere die Abschnitte, die hier exemplarisch aufgeführt sind.
LösungUm die Textteile der Ballade in die richtige Reihenfolge zu bringen, ist es notwendig, sie zunächst inhaltlich zu analysieren und beispielsweise kleine Überschriften für sie zu finden. So wird es leichter, den Überblick in einem so komplexen Werk nicht zu verlieren. Hier ein Beispiel:
- Vorstellung Loreley
wohnt' eine Zauberin,
die war so schön und feine
und riß viel Herzen hin.- Ritter bringen Loreley ins Kloster
die Ritter alle drei
und traurig in der Mitten
die schöne Lore Lay.- Loreley begeht Selbstmord
er muß mein Liebster sein !"
Da lehnt sie sich hinunter
und stürzet in den Rhein.Quelle: Brentano, Clemens: Loreley. URL: http://gutenberg.spiegel.de/buch/clemens-brentano-gedichte-360/116 [Abgerufen am: 20.06.2017]
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Leite aus der Loreley-Dichtung typische romantische Motive ab.
TippsDie Dichter der Romantik lehnten die reine Wissenschaft ab, was sie dazu veranlasste über mystische Wesen und Unbekanntes zu schreiben.
LösungDie Romantik ist ein Literaturepoche (1795-1848). Die Natursage der Loreley gehört dieser Epoche an und zeichnet sich durch einschlägige Motive der Romantik aus. Ein großer Begriff ist hier die Sehnsucht, sei es die Sehnsucht nach einem geliebten Menschen oder die Sehnsucht nach unbekannten Orten, Liebe und Natur gehören unabdingbar daran geknüpft. Das bekannteste Symbol der Romantik ist die blaue Blume, die bildlich den Menschen mit der Natur verbindet. Auch wenn in Brentanos Ballade die blaue Blume keinen Platz findet, so verkörpert die Loreley doch die Verbindung von Mensch und Natur, schließlich wird sie aus einem Phänomen der Natur erschaffen.
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Fasse die wichtigsten Informationen über die Natursage zusammen.
TippsDa die Natursage eine Untergruppe der Sage darstellt, treffen alle Aussagen zur Sage auch auf die Natursage zu. Andersherum aber wiederum nicht.
Die wohl bekannteste Natursage ist die der Loreley.
LösungZunächst ist es wichtig, sich zu fragen, welches die Merkmale einer Sage überhaupt sind. Sagen sind:
- volkstümliche Erzählungen,
- anonyme, oft fantastische, zuerst mündliche Überlieferungen,
- sie haben meist einen konkreten historischen Ort,
- sie ähneln dem Mythos, der Fabel und dem Märchen,
- der Begriff Sage wurde durch die Gebrüder Grimm geprägt
- Heldensagen
- Göttersagen
- Volkssagen
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Setze das Gedicht Lore-Ley von Heinrich Heine zu dem von Clemens Brentano in Beziehung.
TippsFertige dir eine Tabelle an, auf der du schon beim Lesen Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Werke notierst.
Zur Erinnerung: 1801 schrieb Brentano über die Figur der Loreley.
LösungClemens Brentano hat den Anstoß für viele literarische Werke gegeben, die sich mit der Loreley befassen. Er verknüpfte das Motiv der Nixe mit den regionalen Gegebenheiten des Rheins und erschuf somit eine Legende.
Da Brentano persönlich auch Volkssagen sammelte, ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen dachten, die Natursage der Loreley sei ein wahrer Mythos. Dabei hat der Dichter Brentano diesen Mythos selbst erschaffen. Heinrich Heine bezeichnet es in seinem Gedicht sogar als ein Märchen. Ob ihm bekannt war, dass sich Brentano diese Geschichte nur ausgedacht hat, ist nicht klar. Das Motiv wird erst durch Heine richtig bekannt und trägt dazu bei, dass wir bei dem Gedanken an Loreley auch heute noch an eine Schönheit auf einem Felsen denken, die ihr Haar kämmt, wunderbar singt und somit Männer in den Tod treibt.
Quelle: Heine, Heinrich: Lor-Ley. URL:http://gutenberg.spiegel.de/buch/heinrich-heine-gedichte-389/438 [Abgerufen am 20.06.2017]
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- Komma vor indem
Ich finde Cheyenne hat vollkommen Recht und auch das die Übung ein bisschen schwer war.
die Übungen könnten ein bisschen einfacher sein, diese sind sehr kompliziert.
Ich fande dieses Video sehr gut. Ich verstehe gar nicht was die anderen so schlimm am Video finden. Ich selber habe die Geschichte von der Loreley noch nie gehört, obwohl ich am Rhein wohne.
Und das war ein bisschen gemein Hilin N110
Da ist für mich mindestens alles Perfekt