Wortbildung und Wortbedeutung
Die deutsche Sprache umfasst etwa 300000 Wörter und täglich kommen neue Wörter hinzu oder sterben aus. Der Wortschatz im Deutschen wird durch Zusammensetzung und Ableitung gebildet und besteht aus Erb-, Lehn- und Fremdwörtern. Oft verwendest du diese, ohne es überhaupt zu wissen.
Inhaltsverzeichnis zum Thema
- Wortbildung
- Wortbildung durch Zusammensetzungen
- Wortbildung durch Ableitungen
- Wortbedeutungen
- Redewendungen
Wortbildung
In der deutschen Sprache gibt es circa 300000 Wörter. Etwa genau so viele Wörter hat das Französische, die englische Sprache zählt sogar 600000 Wörter. Kaum zu glauben, oder? Die Wörter im Deutschen kannst du in drei Gruppen einteilen: Erbwörter, Lehnwörter und Fremdwörter. Erbwörter sind die „Ureinwohner“ unserer Sprache, es gibt sie schon seit dem Indogermanischen, einer Vorstufe der Deutschen Sprache. Sie bezeichnen Dinge, die früher schon wichtig für die Menschen waren. Lehnwörter und Fremdwörter stammen hingegen aus anderen Sprachen. Bei Lehnwörtern kannst du die Herkunft jedoch nicht mehr erkennen, da sie sich dem Deutschen angepasst haben. Dazu zählen zum Beispiel die Wörter Wein, Schule, Theater, Küche oder komisch. Ohne Latein- oder Griechischkenntnisse ist es nicht mehr möglich, ihren Ursprung zu erkennen. Fremdwörter wie Computer, apropos, extrovertiert oder Garage werden meist unverändert in die deutsche Sprache übernommen und unterscheiden sich daher klar von den anderen Wörtern. Als durchschnittlicher Sprecher hast du einen Wortschatz von etwa 10000 Wörtern. Du kennst jedoch noch sehr viel mehr Wörter, die du aber nicht aktiv verwendest. Weißt du, wie viele Wörter Goethe verwendete? Der Gesamtwortschatz des Sprachgenies umfasste angeblich 80000 Wörter!
Wortbildung durch Zusammensetzungen
Der Wortschatz der deutschen Sprache ändert sich ständig: Stets kommen neue Wörter hinzu, während andere wieder verschwinden. Meist entstehen neue Wörter aus der Kombination bereits bekannter Wörter oder Wortbestandteilen. Dieser Prozess wird Wortbildung genannt. Dabei gibt es verschiedene Arten der Wortbildungen, wobei zu den wichtigsten die Zusammensetzungen und Ableitungen gehören. Bei einer Zusammensetzung bildest du ein Wort aus zwei oder mehr eigenständigen Wörtern. Das entstandene Wort nennt man Kompositum. Ein Kompositum ist zum Beispiel das Wort Schulbuch, es besteht aus den Wörtern Schule und Buch. Den hinteren Bestandteil des Kompositums nennt man Grundwort, das erste Wort ist das Bestimmungswort. Das Grundwort bestimmt die grammatischen Eigenschaften, das Bestimmungswort erklärt das Grundwort näher. In unserem Fall handelt es sich also nicht um irgendein Buch, sondern um ein Buch für die Schule. Manchmal verbinden Binde- oder Fugenelemente die Wörter eines Kompositums, um dir die Aussprache zu erleichtern. Versuch doch mal, die Wörter Pausenhof oder Eselsohr ohne das n oder das s in der Mitte auszusprechen. Klingt komisch, oder?
Wortbildung durch Ableitungen
Ein Wort besteht aus verschiedenen Wortbildungsbestandteilen. Bei Ableitungen ist der eine Bestandteil ein eigenständiges Wort, also der Wortstamm. Der andere Teil ist ein Präfix oder ein Suffix, also eine Vor- oder Nachsilbe. Ein Beispiel für eine Ableitung ist das Wort un-pünkt-lich. Der Bestandteil un- ist hier die Vorsilbe, -pünkt- ist der Wortstamm und -lich die Nachsilbe. Meist bildet man durch Ableitungen neue Verben, wie beispielsweise wegfahren oder verfahren, aber auch Substantive wie Feigheit sind Möglichkeiten für Ableitungen. Wie du siehst, kann sich dabei die Wortart des ursprünglichen Wortes ändern. Wusstest du, dass Ableitungen sogar mehrmals möglich sind? Aus dem Substantiv Glück kannst du durch die Nachsilbe -lich das Adjektiv glücklich bilden, durch die Ableitung mit der Vorsilbe Un- entsteht das Antonym Unglück.
Wortbedeutungen
Denotation und Konnotation der Deutschen Sprache. Um die Bedeutung eines Wortes herauszufinden, musst du die einzelnen Wörter oder Wortbestandteile kennen. Ein Pausenbrot ist zum Beispiel ein Brot für die Pause und die Vorsilbe auf- im Verb aufessen bedeutet, dass du das Pausenbrot vollständig gegessen hast. Wörter werden in deinem Kopf aber nicht losgelöst voneinander gespeichert, denn aufgrund ihrer Wortbedeutung werden sie in Wortfeldern angeordnet. Für manche Beziehungen zwischen Wörtern gibt es eigene Fachbegriffe. Wenn zwei Wörter die gleiche Bedeutung haben werden sie beispielsweise Synonyme genannt. Synonyme für das Wort Hund sind beispielweise die Wörter Köter, Wauwau oder Vierbeiner. Dabei muss die Bedeutung der Synonyme jedoch nicht immer 100% gleich sein, vielmehr unterscheiden sie sich in ihrer Wertung. So kann beispielsweise der positive oder negative Gehalt eines Wortes unterschiedlich sein. Gegensätzliche Wörter bezeichnet man als Antonyme. Homonyme sind Wörter, die gleich klingen und gleich geschrieben werden, die aber unterschiedliche Dinge bezeichnen. Denkst du beim Wort Bank zuerst an die Sitzgelegenheit oder an das Geldinstitut?
Redewendungen
Eine Besonderheit bei der Wortbedeutung sind Redewendungen. Bei diesen kannst du dir die Wortbedeutung nicht aus den einzelnen Bestandteilen bzw. Wort für Wort erschließen, denn häufig wird dabei wird mit bildhafter Sprache gearbeitet. Oft werden auch historische Wortbedeutungen verwendet, die man heutzutage kaum mehr kennt. Häufig sind diese mit Metaphern verbunden. Die Redewendung ein Auge zudrücken bedeutet, dass man etwas durchgehen lässt oder jemanden nicht bestraft. Redewendungen können auch zu Verwirrung führen, denn sie lassen sich oft nicht übersetzen oder haben in anderen Sprachen eine gänzlich andere Bedeutung.
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Wortbildung und Wortbedeutung (4 Videos, 3 Lerntexte)
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Arbeitsblätter zum Thema
Wortbildung und Wortbedeutung (7 Arbeitsblätter)
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Vor- und Nachsilben
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Zusammensetzungen und Ableitungen
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Wortfelder
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Redewendungen und Sprichwörter – Unterschiede, Entwicklungen und Vergleiche
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Denotation und Konnotation
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Antonyme, Homonyme und Synonyme
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Wortbedeutungen: Synonyme, Homonyme, Antonyme
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