Dramenanalyse und -interpretation
Bei einer Dramenanalyse untersuchst du den Aufbau von Dramen. Dabei liegt der Schwerpunkt der Analyse meist auf einer bestimmten Szene. In der anschließenden Drameninterpretation deutest du die Szene. Hier lernst du, wie dir Dramenanalysen und -interpretationen gelingen!
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- Was ist eine Dramenanalyse bzw. Drameninterpretation?
- Vorbereitung einer Dramenanalyse und -interpretation
- Aufbau einer Dramenanalyse und -interpretation
Was ist eine Dramenanalyse bzw. Drameninterpretation?
In einer Dramenanalyse, auch Szenenanalyse oder Dialoganalyse genannt, wird eine Szene eines Dramas in ihre Einzelteile zerlegt und anschließend interpretiert. Je nach Aufgabenstellung konzentrieren sich Analyse und Interpretation auf einen bestimmten Dialog, einen Ort oder die Charaktere des Dramas. Eine Dramenanalyse und -interpretation besteht aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss. Hier lernst du Schritt für Schritt, wie du eine Dramenanalyse aufbaust!
Vorbereitung einer Dramenanalyse und -interpretation
Bei der Analyse eines Dramas musst du einiges beachten: Du fasst den Inhalt zusammen, untersuchst die Sprache und charakterisiert die Figuren. Anschließend interpretierst du deine Ergebnisse. Bevor du starten kannst, solltest du dir die Aufgabenstellung der Dramenanalyse gut durchlesen. Achte darauf, was genau analysiert werden soll. Anschließend solltest du die zu analysierende Textpassage mehrmals durchlesen und die Textstellen markieren, die dir bei der Lösung der Aufgabenstellung helfen können.
Egal, welche Textart du untersuchst: Wenn du dir Zeit bei der Vorbereitung nimmst, kommt dir das später auf jeden Fall zugute. Auch wenn es nicht zwingend erforderlich ist, kann es sehr hilfreich sein, wenn du dir eine Gliederung oder einen Schreibplan erstellst. An der Gliederung kannst du dich beim Schreiben deiner Analyse orientieren.
Aufbau einer Dramenanalyse und -interpretation
Eine Dramenanalyse setzt sich aus Einleitung, Hauptteil und Schluss zusammen.
Einleitung einer Dramenanalyse und -interpretation
Die Einleitung hat die Aufgabe, grundsätzliche Informationen zu der analysierten Szene zu liefern. Dabei solltest du dir immer vorstellen, dass dein Text von jemandem gelesen wird, der keine Ahnung von Dramen hat. Zur Einleitung einer Dramenanalyse gehören:
Einordnung der Szene: In welchem Stück kommt die Szene vor? (Werk, Autor/-in, Entstehungsjahr bzw. Zeitpunkt der Uraufführung, Epoche, Entstehungsgeschichte)
An welcher Stelle des Stücks steht die Szene? (Akt, Szene oder Aufzug)
Einordnung in den Kontext des Dramas: Wie fügt sich die Szene inhaltlich in das Stück ein? (Rückblick, Szeneninhalt)
Je nach Aufgabenstellung formulierst du nach dem Einleitungssatz deine These. In der anschließenden Analyse, untersuchst du, ob diese auf die Szene zutrifft oder nicht.
Hauptteil einer Dramenanalyse und -interpretation
Der Hauptteil ist das Herzstück einer jeden Dramenanalyse. Er besteht hauptsächlich aus zwei Teilen: Der Inhaltsangabe und der Analyse der Szene.
Zuerst formulierst du die Inhaltsangabe der Szene, diese soll einen groben Überblick über deren Inhalt geben. Hier werden die W-Fragen beantwortet: Wer? Was? Wo? Wann? Warum? Es ist wichtig, dass du hier nicht zu detailliert beschreibst, sondern dich nur auf die wichtigsten Bestandteile der Szene konzentrierst. Ganz nach dem Motto: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. In der Inhaltsangabe bewertest, kommentierst oder interpretierst du die Szene noch nicht. Du benutzt nur deine eigenen Worte und verzichtest auf Zitate aus dem Text. Inhaltsangaben werden immer im Präsens, also in der Gegenwart, formuliert.
Nach der Inhaltsangabe folgt die Analyse der Szene. An dieser Stelle zerlegst du den Text bzw. die Textstelle in Einzelteile und beschreibst Merkmale und Besonderheiten der Szene. Bei einem Drama gibt es, anders als bei epischen Texten, keinen Erzähler. Deshalb solltest du im Hauptteil besonderes Augenmerk auf die Untersuchung der Figurenrede legen. Außerdem kann es notwendig sein, auf Regieanweisungen einzugehen.
Bei der Analyse solltest du vor allem auf folgende Punkte eingehen:
Was sind die Merkmale der Szene?
- Welche Funktionen nimmt die Szene im Hinblick auf das gesamte Drama ein?
- Entdeckst du Epochenmerkmale? Wenn ja, welche?
- Wie ist die Zeit in der Szene gestaltet? Gibt es z.B. Zeitsprünge?
- Wie ist der Raum gestaltet, in dem die Handlung stattfindet? Welche Hinweise geben z.B. die Regieanweisungen? In welchem Verhältnis steht der Raum zur Handlung?
Was sind die Merkmale der Figuren?
- Was wird über das Aussehen der beteiligten Figuren gesagt?
- In welchem Verhältnis steht das Aussehen der Figuren zur Handlung? Was sagt das über den Status der Figuren aus?
- Welche Charaktermerkmale werden den Figuren zugeschrieben?
- In welchem Verhältnis stehen die Figuren zueinander?
- Wie sprechen die Figuren miteinander? Wie gestaltet sich der Gesprächs- und Redeanteil? Wer spricht wie viel?
- Wer ist die Hauptfigur in der Szene?
- Welche Motive haben die Figuren?
- Hat die Szene eine bestimmte Wirkung auf die Hauptfigur?
Wie sieht die sprachliche Gestaltung aus?
- Welche Merkmale weist die Figurenrede auf?
- Handelt es sich um einen Dialog oder um einen Monolog?
- Wie viele Personen sind an der Kommunikation beteiligt?
- Gibt es Besonderheiten in der Sprachgestaltung, z.B. Fachsprache, Verwendung von Dialekten, Slang, Jargon?
- Werden rhetorische Stilmittel verwendet? Wenn ja, welche? Welche Wirkung haben die verwendeten Stilmittel?
- Gibt es Schlüsselwörter, die immer wieder auftauchen?
Interpretation: Handelt es sich laut Aufgabenstellung nicht nur um eine Analyse, sondern auch um eine Drameninterpretation, solltest du nicht nur beschreiben sondern deine Beobachtungen auch im Kontext des gesamten Dramas deuten.
Schlussteil einer Dramenanalyse und -interpretation
Der Schluss einer Dramenanalyse rundet deine Analyse ab und fasst noch einmal die wichtigsten Ergebnisse zusammen. Im Schluss deiner Dramenanalyse und Drameninterpretation ziehst du ein Fazit und bewertest die analysierte Szene hinsichtlich ihrer Bedeutung für das gesamte Drama. Zusätzlich kannst du im Schlussteil deiner Dramenanalyse noch einmal auf die Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte des Dramas eingehen. Außerdem ist auch ein kurzer Ausblick möglich: Was geschieht nach der untersuchten Szene? Je nach Aufgabenstellung gehört zum Schlussteil auch noch deine eigene Meinung zum untersuchten Text. Hast du in der Einleitung eine These formuliert, gehst du auf diese im Schlussteil noch einmal ein und bewertest sie. Hat sich die These bestätigt oder wurde sie widerlegt?
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