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Astronomische Koordinatensysteme

Um sich am Sternenhimmel zu orientieren, benötigt man das Horizontsystem oder Äquatorsystem. Im Horizontsystem zeigen die Höhe und das Azimut die genaue Position eines Himmelskörpers am Nachthimmel an. Im Äquatorsystem hingegen arbeiten die Deklination und die Rektaszension, um die Position zu bestimmen. Wenn dich das Thema interessiert, findest du im nächsten Text weitere Informationen dazu!

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Was ist das Horizontsystem?**

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Wolfgang Tews
Astronomische Koordinatensysteme
lernst du in der Sekundarstufe 3. Klasse - 4. Klasse

Grundlagen zum Thema Astronomische Koordinatensysteme

Wie kann man sich am Sternenhimmel orientieren?

Wenn du einen Ort auf einer Landkarte suchst, kannst du ihn mithilfe seiner GPS-Koordinaten finden. Diese setzen sich für jeden Ort auf der Erdoberfläche aus dem Längengrad und dem Breitengrad zusammen. Aber wie sieht es aus, wenn du den Ort eines Himmelskörpers angeben willst? Stell dir zum Beispiel vor, du entdeckst ein merkwürdiges Objekt am Himmel und willst einer Freundin erklären, wohin sie schauen muss. Damit das präzise funktioniert, brauchst du astronomische Koordinatensysteme. Die zwei am stärksten verbreiteten astronomischen Koordinatensysteme, das Horizontsystem und das Äquatorsystem, schauen wir uns im Folgenden an.

Was ist das Horizontsystem?

Das Horizontsystem ist ein Koordinatensystem, dessen Bezugsebene die Horizontebene ist. Ihr Name verrät schon, wodurch diese Ebene definiert ist: durch den theoretischen Horizont. Wir sagen theoretisch, weil damit die Horizontlinie gemeint ist, die wir in einer komplett ebenen Landschaft, zum Beispiel am Meer, sehen würden. In der Realität ist unsere Sicht meist durch Gebäude, Wälder, Berge oder Ähnliches begrenzt. Die erste Koordinate in diesem System ist die Höhe $h$. Sie wird in Grad von der Horizontebene aus gemessen, ist also vom Standort des Beobachters abhängig. Der Horizont selbst liegt also bei $h=0^{\circ}$. Der Punkt, der direkt über uns liegt, hat somit eine Höhe von $h=90^{\circ}$. Dieser Punkt wird Zenit $Z$ genannt. Der Punkt, der dem Zenit genau gegenüberliegt, heißt Nadir $\overline{Z}$.

Horizontsystem Definition

Auf der Horizontebene wird außerdem der Nordpunkt $N$ definiert. Er liegt in Richtung des Nordpols der Erde. Ihm gegenüber liegt der Südpunkt $S$.
Neben der Höhe $h$ ist noch eine weitere Koordinate nötig, um die Position eines Objektes am Himmel zu bestimmen. Die zweite Koordinate heißt Azimut $A$ und wird vom Nordpunkt aus in Grad gemessen. Der Nordpunkt hat ein Azimut von $A = 0^{\circ}$. Das Azimut wird dann von Norden aus über Osten gemessen. Das heißt, der Osten hat ein Azimut von $A = 90^{\circ}$, der Süden ein Azimut von $A = 180^{\circ}$ und der Westen ein Azimut von $A = 270^{\circ}$. (Anmerkung: Das ist die gängige Definition. In seltenen Fällen wird auch der Süden als Nullpunkt definiert. Dann ändern sich die entsprechenden Azimutangaben natürlich.)

Das Horizontsystem benötigt also prinzipiell nur zwei Größen und ist damit sehr einfach. Es hat allerdings zwei Nachteile:

  1. Dadurch, dass sich die Erde um ihre eigene Achse dreht, ändern sich die Koordinaten eines Himmelskörpers im Horizontsystem kontinuierlich. Daher muss zusätzlich zu den Koordinaten die Zeit angegeben werden.
  2. Dadurch, dass die Horizontebene die Bezugsebene ist, sind die Koordinaten vom Standort des Beobachters auf der Erde abhängig. Längen- und Breitengrad des Beobachtungspunktes auf der Erde müssen also mit angegeben werden, damit die Koordinaten eindeutig sind.

Genau genommen benötigt das Horizontsystem also zusätzliche Angaben: die Koordinaten des Beobachtungspunktes und die Zeit.

Als Beispiel für Koordinaten im Horizontsystem geben wir die Koordinaten des Jupiters an. Als Beobachtungsstandort wählen wir Berlin, also die ungefähren Koordinaten $51^{\circ}$ nördlicher Breite und $13^{\circ}$ östlicher Länge. Zum Beobachtungszeitpunkt am 20.09.2021 um etwa $22$ Uhr befindet (oder befand) sich der Jupiter auf einer Höhe von $h=21^{\circ}$ und einem Azimut von $A=166^{\circ}$.

Astronomische Koordinatensysteme – Zusammenfassung zum Horizontsystem

  • Die Bezugsebene des Horizontsystems ist die Horizontebene.
  • Die zweite Bezugsgröße ist der Nordpunkt.
  • Die Koordinaten des Horizontsystems sind die Höhe $h$ und das Azimut $A$.
  • Die Koordinaten des Horizontsystems sind orts- und zeitabhängig.

Was ist das rotierende Äquatorsystem?

Das Äquatorsystem oder auch äquatoriale System ist ein Koordinatensystem, dessen Bezugsebene die Ebene durch den Erdäquator ist. Die Erdachse steht senkrecht auf dieser Ebene. Wenn man sich den Himmel als Himmelskugel mit der Erde im Mittelpunkt vorstellt, schneidet die Erdachse diese Kugel im Himmelsnordpol $P$ und im Himmelssüdpol $\overline{P}$.

rotierende Äquatorsystem Definition

Die erste Koordinate im Äquatorsystem ist die Deklination $\delta$. Sie wird in Grad vom Äquator aus gemessen, und zwar positiv in Richtung Norden und negativ in Richtung Süden. Der Himmelsnordpol hat damit eine Deklination von $\delta = 90^{\circ}$ und der Himmelsnordpol von $\delta = -90^{\circ}$.

Für die zweite Koordinate müssen wir verstehen, wie der Frühlingspunkt $\gamma$ definiert ist. Wenn wir uns die Bahn, auf der sich die Sonne scheinbar über den Himmel bewegt, als Kreisbahn vorstellen, bildet sie eine Ebene. Diese Ebene heißt Ekliptik. Die Äquatorebene und die Ekliptik haben eine gemeinsame Schnittgerade, die durch den Mittelpunkt der Erde verläuft. Diese Schnittgerade schneidet die gedachte Himmelskugel in genau zwei Punkten.

Frühlingspunkt und Ekliptik

Diese beiden Punkte markieren die Position der Sonne zur Tagundnachtgleiche, die zweimal im Jahr auftritt. Das sind genau die Tage, an denen Tag (damit ist die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Untergang gemeint) und Nacht gleich lang sind. Diese Tage finden einmal im Frühling und einmal im Herbst statt. Daher heißen die beiden Punkte auch Frühlingspunkt und Herbstpunkt. Der Frühlingspunkt ist die zweite Bezugsgröße im äquatorialen Koordinatensystem. Von ihm aus wird die sogenannte Rektaszension $\alpha$ entlang des Äquators in Richtung der Erdrotation gemessen. Ihre Einheiten sind Stunden $(^\pu{h})$, Minuten $(^\pu{min})$ und Sekunden $(^\pu{s})$, wobei der Frühlingspunkt bei $\alpha = 0^\pu{h}$ liegt, der Herbstpunkt bei $\alpha = 12^\pu{h}$ und ein voller Umlauf $24^\pu{h}$ entspricht.

Das äquatoriale Koordinatensystem ist komplizierter als das Horizontsystem. Es hat dafür einen entscheidenden Vorteil: Die Koordinaten eines Sterns im äquatorialen Koordinatensystem sind (näherungsweise) zeitlich konstant und außerdem vom Beobachtungsstandpunkt auf der Erde unabhängig. Das liegt daran, dass der Frühlingspunkt der scheinbaren Bewegung der Sterne am Himmel folgt. Gibt man die Koordinaten für einen Stern in einem Nachschlagewerk an, kann sie jeder Beobachter nutzen.

Als Beispiel für das Äquatorsystem geben wir die Koordinaten der Beteigeuze an. Die Beteigeuze ist ein relativ heller Riesenstern der Milchstraße, den man meist sehr gut am Nachthimmel sehen kann. Beteigeuze hat eine Rektaszension von $\alpha = 5^\pu{h}~55^\pu{min}$ und eine Deklination von $\delta = 7^\circ~24^\prime$.

Astronomische Koordinatensysteme – Zusammenfassung zum rotierenden Äquatorsystem

  • Die Bezugsebene des rotierenden Äquatorsystems ist die Äquatorebene. Der weitere Bezugspunkt ist der Frühlingspunkt.
  • Die Koordinaten des rotierenden Äquatorsystems sind die Rektaszension $\alpha$ und die Deklination $\delta$.
  • Die Koordinaten des rotierenden Äquatorsystems sind zeitlich konstant und für jeden Beobachtungspunkt auf der Erde gleich.

Das Video zu astronomischen Koordinatensystemen in der Physik

In diesem Video werden dir das Horizontsystem und das Äquatorsystem einfach erklärt. Du lernst die Koordinaten, ihre Definitionen und ihre Einheiten kennen. Du erfährst außerdem, was die Unterschiede zwischen Horizontsystem und rotierendem Äquatorsystem sind.

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Vorschaubild einer Übung

Transkript Astronomische Koordinatensysteme

Hallo und herzlich willkommen bei einem Video von Dr. Psi. Heute lernen wir zwei Koordinatensysteme kennen. Mit diesen kannst du dich am Himmel orientieren und zwar kannst du dort die Orte von Himmelskörpern beschreiben und zwar sind das einmal das Horizontsystem und dann das rotierende Äquatorsystem. Lass uns schauen, was sich hinter diesen Koordinatensystemen verbirgt und was damit gemacht werden kann. Einmal angenommen, wir wollen uns am Sternenhimmel der Himmelskugel orientieren, so stehen uns bekannte Sternbilder wie zum Beispiel der Orion oder einzelne Sterne wie der Nordpolarstern zur Verfügung. Aber analog zur Orientierung auf der Erde reicht eine solch grobe Angabe für genaue Positionsbestimmungen nicht aus. Wie auf der Erde brauchen wir ein Koordinatensystem. Ein Ort auf der Erde ist bekanntlich durch seine geografische Länge und Breite festgelegt. Es liegt also nahe, an der Himmelskugel auch ein Gradnetz, anzubringen, wenigstens gedanklich. Wir stellen uns als Beobachter an einen bestimmten Punkt der Erde und wollen mit einem Fernrohr einen bestimmten Stern anpeilen. Dann können wir etwa folgende Festlegungen im sogenannten Horizontsystem treffen und dieses Horizontsystem ist, wie gesagt, ein Koordinatensystem. Du siehst hier eine schematische Darstellung, die dieses Horizontsystem näher beschreibt. Der senkrecht über uns als Beobachter befindliche Punkt heißt Zenit; der gegenüberliegende Punkt Nadir. Wir sehen weiter den Himmelsnordpol und den Himmelssüdpol sowie die Erdachse. Sodann verläuft senkrecht zur Lotgeraden zwischen Zenit und Nadir die Horizontebene und dann haben wir schließlich noch die Äquatorebene. Und nun soll die Position eines Sterns am Himmel angegeben werden. Die aktuellen Positionen eines Planeten, die werden auch als Wanderer bezeichnet, wenn wir die ermitteln wollen, dann können wir das mit Hilfe eines Astronomieprogramms tun, das gibt es kostenfrei im Internet zu Hauf. Du solltest dich, wenn du überhaupt an diesem Thema interessiert bist, mit einem solchen Programm ausrüsten. Nun also zur Position eines Sterns. Wir stellen uns hier als Beobachter hin und wollen einen Stern anpeilen. Wir stehen auf der Horizontebene. Und hier siehst du, wie dieses Koordinatensystem im Horizontsystem funktioniert. Kann man schon sagen. Zwei Koordinaten bestimmen die Position. Einmal die Höhe h, das ist ein Winkel, in Grad, bezogen auf die Horizontebene, und dann das Azimut a. Das ist auch ein Winkel im Grad, und zwar gemessen von der Südrichtung im Uhrzeigersinn. Die Höhe kann über dem Horizont die Werte zwischen 0 Grad, Horizont selbst, und 90 Grad, Zenit, annehmen. Das Azimut kann wiederum alle Winkelwerte zwischen 0 Grad und klar: 360 Grad annehmen. Und hier mal ein Beispiel, wie so etwas ausschaut. Und zwar für den Planeten Jupiter: Wir müssen dazu das Datum angeben: am 26.05. im Jahr 2004 und zwar im Breitengrad 48,8 und Längengrad 9,8. Diese Breite und Länge bezeichnet, wie gesagt, einen geografischen Ort und das ist in der Nähe von etwa Schwäbisch Gmünd und zwar um 21:00 Uhr und Länge und Breite, das notiere ich jetzt nicht weiter; das ist also ein bestimmter Ort, an dem unser Fernrohr steht, und dann finden wir das Azimut. a hat 26,6 Grad und die Höhe h, die beträgt 47,6 Grad. So, und wenn wir jetzt an derselben Stelle um 23:00 Uhr die Koordinaten ablesen, dann wäre das einmal das Azimut 61,7 Grad und die Höhe 33,8 Grad. Du siehst also: Wenn wir uns den Planeten Jupiter anschauen, verändert der natürlich seine Lage an der Himmelskugel ständig und hier siehst du einmal, wie das innerhalb von zwei Stunden variiert: Azimut und Höhe h. Ja: So weit, so gut. Aber Höhe und Azimut sind beide vom Beobachtungsort abhängig. Du siehst das: Wir müssen hier die Länge und die Breite unbedingt angeben. Wenn wir das zum Beispiel in Berlin machen zur selben Zeit, gibt es ganz andere Werte für Azimut und Höhe. Also: Das ist zwar ein sehr einfaches System, hat aber Nachteile, wie du dir hier vorstellen kannst, und diese Nachteile sollen möglichst vermieden werden. Man möchte ja schließlich Publikationen haben, die etwas gültiger sind als für einen ganz bestimmten Ort, und dieses System schauen wir uns mal in der folgenden Szene an. Dieses System wird die Grundlage für viele astronomische Publikationen sein. Nun also zum rotierenden Äquatorsystem, dessen Koordinaten unabhängig vom Beobachtungsort und der Beobachtungszeit sind und das durch Kippen des Horizontsystems aus demselben hervorgeht. Vorab benötigen wir noch einen Punkt am Firmament. Und zwar den Frühlingspunkt. Sehen wir uns mal in dieser Darstellung die näheren Informationen dazu an: Wir beachten den Himmelsäquator und die scheinbare Bahn der Sonne. Und genau der Punkt, in dem sich die Sonne im Moment des Frühlingsanfangs befindet: dieser Punkt heißt Frühlingspunkt und der definiert einen festen Punkt am Firmament. Nun wollen wir auch im rotierenden Äquatorsystem einen Stern beobachten - wir sehen das hier - und es sind wieder zwei Koordinaten, die die Position eines Sterns angeben. Das ist einmal die Rektaszension. Rektaszension wird mit Alpha bezeichnet und das ist der Abstand des Fußpunktes eines Sterns auf dem Himmelsäquator und zwar zwischen dem Stundenkreis des Sterns und dem Frühlingspunkt. Und aus Gründen der Zweckmäßigkeit wird die Stundenzählung hier von Westen nach Osten gemacht. Und die entsprechenden Werte für die Rektaszensionen liegt dann zwischen 0 Stunden und 24 Stunden. Die zweite Koordinate ist die Deklination, Das ist die Deklination Delta und das ist der Winkel zwischen dem Himmelsäquator und dem Meridian des Sterns. Die entsprechenden Werte liegen hier zwischen -90 Grad, das ist südlich vom Himmelsäquator, und plus 90 Grad, das ist dann nördlich vom Himmelsäquator. Und als Beispiel wollen wir die Koordinaten des hellsten Sterns im Sternbild Orion ansehen, du siehst es hier, und dieser Stern trägt die Bezeichnung Rigel. Du kannst ihn hier sehr gut sehen, und wir beginnen mit der Rektaszension. Die Rektaszension Alpha wird angegeben mit 0,5 Stunden, 14 Minuten und 32,5 Sekunden. Wir können auch hier tatsächlich Sekunden ran schreiben und schließlich die Deklination: Das sind 8 Grad, hier haben wir Winkelminuten und 05,9 Winkelsekunden. Ja: Du siehst, hier ist gar keine Angabe von Beobachtungsort und Beobachtungszeit nötig. Man kann nun beide Koordinaten, nämlich vom Horizontsystem ins rotierende Äquatorsystem umrechnen, das sind recht komplizierte Formeln, und da muss ein wenig mehr Information rein fließen. Das können wir uns hier jetzt in diesem Augenblick nicht weiter leisten. Uns fehlt einfach die Zeit dazu. Ja (Zusammenfassung): wir haben heute ganz kurz über zwei astronomische Koordinatensysteme, das Horizontsystem und das rotierende Äquatorsystem, beschäftigt und du kannst mit Hilfe von astronomischen Publikationen, mit Sternenkarten, diese Werte raussuchen und sie, falls du mit einem Fernrohr den Himmel beobachtest, dort wieder finden und auch natürlich die entsprechenden Sterne. Ja, das war es. Ich hoffe, dir hat es ein wenig Spaß gemacht und vielleicht sehen wir uns bald wieder bei einem Video von Dr. Psi. Tschüss.

2 Kommentare
  1. Hallo Naniene,

    hier ist die weitergeleitete Antwort des Tutors.

    Es ist üblich, den Winkel (Azimut) vom Südpunkt aus bis zum Schnittpunkt des Vertikalkreises eines Gestirns
    mit dem Horizont in Richtung Westen, Norden und Osten zu messen. Gelegentlich wird das Azimut aber auch vom Nordpunkt aus über Osten gemessen (dies ist häufig in der Radioastronomie gebräuchlich).

    Beide Zählweisen sind also richtig, wenn der Ausgangspunkt angegeben wird.

    Ich hoffe, die Antwort stellt Dich zufrieden. Falls Du weitere Fragen hast, bitte melden.

    Dr. Psi

    Liebe Grüße aus der Redaktion.

    Von Karsten S., vor etwa 5 Jahren
  2. Hallo, das Video ist sehr gut, ich hätte nur eine Frage, wir haben in der Schule gelernt, dass man den Azimutwinkel beim Horizontsystem vom Nordpunkt aus misst und nicht vom Südpunkt (Ab Minute 3:30) . Was ist jetzt richtig?
    Danke schon mal im Voraus für eine Antwort.

    Von Naniene, vor etwa 5 Jahren

Astronomische Koordinatensysteme Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Astronomische Koordinatensysteme kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe den Aufbau des Horizontsystems mit Hilfe einer Zeichnung.

    Tipps

    Die Erdachse ist ebenso wie die Äquatorebene geneigt.

    Himmelsnordpol und -südpol werden in Bezug auf die Äquatorebene angegeben.

    Die Horizontebene beschreibt die Position des Beobachters.

    Sie wird mit den Begriffen Zenit und Nadir in Verbindung gesetzt.

    Lösung

    Da die Erdachse geneigt ist, sind Äquator- und Horizontebene im Horizontsystem gegeneinander geneigt.

    In Bezug auf die Äquatorebene spricht man von Himmelsnordpol und Himmelssüdpol. In Bezug auf die Horizontebene sind die Begriffe Zenit und Nadir wichtige Orientierungsstellen.

  • Beschreibe die beiden Größen, die zur Positionsangabe eines Sterns im Horizontsystem verwendet werden.

    Tipps

    Finde zunächst jeweils Satzanfang und Satzende.

    Jeder Satz besteht aus zwei Satzteilen.

    Die Höhe gibt an, wie weit der Beobachter den Kopf nach oben neigen muss, um den Stern zu sehen.

    Das Azimut gibt die Richtung an, in die der Beobachter schauen muss, um den Stern zu sehen.

    Lösung

    Im Horizontsystem gibt man die Koordinaten eines Sterns mit Hilfe von zwei Winkeln an. Nur eine Koordinate reicht zur Positionsangabe nicht aus. Der Beobachter kennt dann entweder nur die Höhe des Sterns oder seine (Himmels-)Richtung und sucht wahrscheinlich vergeblich.

    Die Höhe h kennzeichnet dabei, wie weit ein Stern über der Horizontebene, die bei 0° liegt, steht. Ein Stern kann sehr dicht am Horizont stehen, dann hat er eine geringe Höhe. Er kann jedoch auch sehr weit oben, also quasi über dem Kopf des Beobachters stehen. Dann hat er eine große Höhe. Die Höhe h kann somit Werte zwischen 0° (Horizont) und 90° (Zenit) annehmen.

    Das Azimut a gibt Aufschluss über die Richtung, in die der Beobachter schauen muss, um den Stern zu entdecken. Liegt der Stern in Richtung Süden, so hat er ein geringes Azimut, liegt er sehr weit im Osten, ein hohes Azimut. Das Azimut kann Werte zwischen 0° (genau Süden) bis 360° annehmen. Es wird im Uhrzeigersinn gemessen. Der Winkel wird immer größer von Süd über West zu Nord und zu Ost.

  • Vergleiche die Positionen der Sterne im Horizontsystem miteinander.

    Tipps

    Die Höhe des Horizontes beträgt 0°.

    Die Höhe des Zenits beträgt 90°.

    Das Azimut in Südrichtung beträgt 0° und erhöht sich im Uhrzeigersinn.

    Lösung

    Im Horizontsystem wird zum einen für jeden Stern eine Höhe festgelegt. Die Höhe wird als Winkel angegeben und beschreibt in Bezug auf die Horizontebene die Lage des Sterns. Liegt der Stern dicht an der Horizontebene (in der Zeichnung verdeutlicht durch die schwarze geschwungene Linie), so steht er tief. Er schließt mit der Horizontebene einen kleinen Winkel ein.

    Die Höhe der Sterne sortiert sich also wie folgt (beginnend mit dem kleinsten Winkel): (5) - (2) - (4) - (1) - (3).

    Im Horizontsystem muss außerdem die Richtung angegebenen werden, in die der Beobachter schaut. Dies bezeichnet man als Azimut und ist ebenfalls ein Winkel. Das Azimut von 0° liegt genau in Südrichtung, je weiter ein Stern im Uhrzeigersinn vom Süden entfernt ist, desto größer ist sein Azimut. Da sich der Beobachter einmal komplett im Kreis drehen kann, besitzen Sterne in Ostrichtung darüber hinaus ein hohes Azimut, obwohl sie sehr dicht an Sternen mit einem kleinen Azimut liegen. Dies sieht man in der Abbildung gut: Die Sterne liegen relativ dicht, unterscheiden sich jedoch stark in dem genannten Winkel.

    Das Azimut der Sterne sortiert sich dabei wie folgt (beginnende mit dem kleinsten Winkel): (3) - (4) - (5) - (1) - (2).

  • Beurteile die folgenden Aussagen zum rotierenden Äquatorsystem.

    Tipps

    Welche Farbe hat der Himmelsäquator in der Abbildung?

    Welches wichtige Ereignis markiert der 21. März in der Abbildung?

    Der blaue Pfeil in der Abbildung zeigt die Rektaszension.

    Der rote Pfeil kennzeichnet die Deklination.

    Welches astronomische Koordinatensystem hast du noch kennengelernt?

    Lösung

    Das rotierende Äquatorsystem ist im Gegensatz zum Horizontsystem unabhängig vom Beobachter. Wendet man dieses System an, so sind die Positionsangaben für einen Himmelskörper allgemein gültig, egal wo und wann die Beobachtung stattgefunden hat.

    Im rotierenden Äquatorsystem müssen für die Positionsangabe eins Himmelskörpers tatsächlich nur noch zwei Koordinaten angegeben werden: Die Rektaszension in Stunden/Minuten/Sekunden sowie die Deklination in Grad von -90° (südlich) zu +90° (nördlich).

  • Gib an, welche Daten zur genauen Positionsbestimmung im Horizontsystem notwendig sind.

    Tipps

    Zu den Koordinaten müssen folgende Informationen ergänzt werden: Wann und wo wurde das Objekt beobachtet?

    Lösung

    Koordinaten im Horizontsystem sind ohne weitere Zusatzinformationen nicht aussagekräftig. Das ist so, weil die Koordinaten von der Position des Beobachters abhängen.

    Darum muss geklärt sein, wo der Beobachter stand. Je nach seinem Ort, also der geografischen Länge und Breite, verändert sich die Lage der Horizontebene.

    Die Position der Himmelskörper ändert sich außerdem mit der Zeit. Deshalb müssen auch das Datum sowie die Uhrzeit angegeben werden. Sonst sucht man den Himmelskörper zwar am richtigen Ort, aber unter Umständen zur völlig falschen Zeit.

  • Vergleiche die Position von zwei Sternen miteinander.

    Tipps

    Welches astronomische Koordinatensystem wird hier verwendet?

    Welchen Stundenwert kann die Rektaszension maximal erreichen?

    Wie kann man eine Stunde demnach in Grad umrechnen?

    Welchem Anteil einer Stunde entspricht die Differenz der beiden Rektaszensionswerte?

    Lösung

    Die Rektaszension ist eine der beiden Koordinaten, mit der die Position von Himmelskörpern im rotierenden Äquatorsystem erfolgt. Sie beschreibt den Abstand des Himmelskörpers zum Frühlingspunkt, ausgehend vom Fußpunkt des Himmelskörpers auf den Himmelsäquator.

    Die Rektaszension wird häufig nicht in Grad, sondern in Stunden/Minuten/Sekunden angegeben.

    Die Rektaszension kann Werte zwischen 0 Stunden und 24 Stunden annehmen. Diese Werte verteilen sich gemäß der Definition der Rektaszension auf insgesamt 360°. Einer Stunde entspricht damit ein Wert von 15°.

    Die Differenz der beiden genannten Rektaszensionen beträgt 20 Minuten. Die beiden Sterne liegen somit eine drittel Stunde auseinander, dies entspricht genau 5°.

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