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Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg war eine bedeutende Persönlichkeit, die von Sozialisten, Kommunisten und Pazifisten gleichermaßen verehrt wird. Sie setzte sich für Sozialismus und Frauenrechte ein und spielte eine entscheidende Rolle in der deutschen Politik des frühen 20. Jahrhunderts. Interessiert? Entdecke mehr über ihr faszinierendes Leben!

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Lerntext zum Thema Rosa Luxemburg

Rosa Luxemburg – Ein kämpferisches Leben

Es gibt nicht viele historische Persönlichkeiten, denen von so vielen politischen Gruppierungen her Bewunderung entgegengebracht wird, wie es bei Rosa Luxemburg (1871–1919) der Fall ist. Zunächst sind da die Sozialisten und auch Kommunisten, die sie nach wie vor verehren und als eine der Mütter ihrer Bewegungen betrachten. Die Pazifisten sehen in ihr ebenso ein Vorbild wie die Verfechter der Frauenrechte und der allgemeinen Freiheitsrechte. Man gedenkt ihr von Seiten der Sozialdemokratie, verehrt sie im linken politischen Spektrum – und das sowohl in Polen als auch in Deutschland.

Sozialismus, Kommunismus, Sozialdemokratie, Pazifismus, Feminismus, Liberalismus, Polen, Deutschland – Wer war Rosa Luxemburg wirklich? Wofür stand sie ein, was war ihr wichtig? Welche Rolle spielte sie in der europäischen und deutschen Politik zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Und warum fand ihr Leben in den revolutionären Unruhen nach dem Ersten Weltkrieg ein so gewaltsames Ende? – Wir begeben uns für die Antworten auf diese und weitere Fragen auf Spurensuche!

Portrait von Rosa Luxemburg

Jugend und erste politische Arbeit in Polen

Rosa Luxemburg wurde am 5. März 1871 als Rozalia Luksemburg im russischen Teil Polens, genauer in Zamosc, geboren. Ihre Eltern waren wohlhabend, aber nicht reich. Sie gehörten zwar dem jüdischen Glauben, aber keiner Religionsgemeinschaft an. Zudem engagierten sie sich nicht öffentlich politisch, befürworteten aber die polnische Nationalbewegung und standen damit dem russischen Kaiserreich kritisch gegenüber. In der Familie wurde Polnisch und Deutsch gesprochen, Rosa war zudem sehr talentiert im Erlernen von Sprachen. Sie übersetzte schon früh Texte vom Polnischen ins Deutsche und sprach später fließend Deutsch, Russisch, Polnisch, Französisch, Latein und Altgriechisch.

1890 siedelte die Familie nach Warschau um, wo Rosa ein Mädchengymnasium besuchte und bereits an verbotenen politischen Arbeitsgruppen teilnahm. Ihr Abitur schloss sie als Klassenbeste ab, obwohl sie sich umfassend politisch in der Opposition zum Zarenreich betätigte. Ihr Engagement ging sogar so weit, dass sie im Alter von 18 Jahren vor einer drohenden Verhaftung in die Schweiz fliehen musste.

Studium und Eintritt in die SPD

In der Schweiz schrieb Rosa sich an der Philosophischen Fakultät der Universität in Zürich als Studentin ein. Sie besuchte Seminare zur mittelalterlichen Geschichte und vor allem zur Staatstheorie. Ebenso begeisterte sie sich für die Geschichte der Wirtschafts- und Börsenkrisen, für Philosophie und Mathematik. Sie war eine begeisterte Anhängerin der Theorien von Karl Marx, denen sie in ihren Vorlesungen und Seminaren immer wieder begegnete. Regelmäßig unterbrach Rosa ihr Studium, weil sie sich politisch betätigte.

1891 lernte sie an der Universität den Polen Leo Jogiches kennen, mit dem sie bis 1906 zusammenlebte und der sich gemeinsam mit ihr für die polnische Sache einsetzte. 1894 gründeten die beiden mit anderen Mitstreitern die Sozialdemokratische Arbeiterpartei des Königreichs Polen. Trotz des immensen Aufwands, den ihre politische Arbeit bedeutete, promovierte Rosa Luxemburg 1897 und schloss damit ihr Studium ab.

Da Rosa anstrebte, die Arbeiterbewegung im Deutschen Kaiserreich zu unterstützen, ging sie im Jahr 1898 für fünf Jahre eine Scheinehe mit dem deutschen Staatsbürger Gustav Lübeck ein und erhielt die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie siedelte noch 1898 nach Berlin über und trat sofort in die Sozialdemokratische Partei Deutschlands ein, in der sie sich schnell einen Namen als Sprecherin des linken Flügels der Partei machte.

Exkurs: Das politische Links-Rechts-Spektrum

Politisches Engagement zur Zeit des Deutschen Kaiserreichs

Schon früh warnte Rosa Luxemburg vor einem Krieg der europäischen Großmächte, als noch niemand die Gefahr eines Weltkrieges sehen wollte. Sie setzte sich schnell für den Frieden und gegen den vorherrschenden Militarismus ein. Gleichzeitig engagierte sie sich für die Fortführung der Ideen von Karl Marx und arbeitete als Journalistin für linksorientierte Zeitungen. Sie wurde schnell auch über die deutschen Grenzen als intelligente, scharfzüngige Kämpferin für soziale Gerechtigkeit und den Marxismus bekannt.

Wie bereits in Warschau machte sie sich durch ihr Engagement auch im Deutschen Kaiserreich schnell Feinde. 1904 wurde sie wegen öffentlich geäußerter, scharfer Kritik an Kaiser Wilhelm II. wegen Majestätsbeleidigung zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Ein Jahr später setzten sich Leo Jogiches und sie in Warschau für die russische Revolution gegen die Zarenherrschaft ein und wurden dabei festgenommen. Einer Todesstrafe entging Rosa nur durch die Entrichtung einer sehr hohen Kaution. Nur wenige Monate später wurde sie in Weimar wegen Anreizung zum Klassenhass festgenommen. Die zweimonatige Haftstrafe verbüßte sie.

1907 brachte Rosa Luxemburg auf dem Zweiten Kongress der europäischen Arbeiterparteien eine Resolution ein, die die anwesenden Parteien zum Kampf gegen den sich langsam abzeichnenden Ersten Weltkrieg verpflichtete. Rosa sah den Imperialismus als Triebfeder der Kriegstreiberei an und verurteilte diesen stark. Gleichzeitig rief sie immer wieder zur Verweigerung des Kriegsdienstes auf, was in zunehmend kriegerischer Stimmung ein ebenso gefährliches wie illegales Unterfangen war. Sie wurde im Februar 1914 erneut festgenommen und wegen Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetz und Obrigkeit zu einem Jahr Haft verurteilt. Die Strafe trat sie 1915 an, diese verlängerte sich aber bis zum November 1918, da sie während der Zeit des Ersten Weltkrieges in Sicherheitsverwahrung blieb. Zu gefährlich waren ihre pazifistischen Aufrufe, und zu bekannt war Rosa Luxemburg inzwischen dafür, ihre politischen Ideale kundzutun.

Der Krieg ist zu Ende – Revolution und Spartakusbund

Während ihrer Inhaftierung musste Rosa Luxemburg miterleben, dass sich die Sozialdemokratische Partei Deutschlands hinter den Kaiser und damit hinter die Finanzierung des Weltkrieges stellte. Sie fühlte sich politisch in dieser Partei nicht mehr beheimatet. Noch vom Gefängnis aus erfuhr sie von der Russischen Revolution, die sie inhaltlich zwar begrüßte, gleichzeitig aber auch kritisierte. Sie sah die Revolution erst als gewonnen an, wenn die Macht wirklich vom Volk ausgehe, und wenn die Meinungsfreiheit aller, auch der politischen Gegner vollumfänglich durchgesetzt sei.

Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.“ (Rosa Luxemburg)

Am 9. November 1918, dem Tag der sogenannten Novemberrevolution im Deutschen Reich, wurde Rosa Luxemburg aus der Haft entlassen. Sie stürzte sich umgehend in ihre politische Arbeit, und da sie sich inzwischen in der SPD nicht mehr beheimatet fühlte, engagierte sie sich gemeinsam mit Karl Liebknecht im Spartakusbund, einer Vereinigung von marxistischen Sozialisten. Sie schrieb nahezu ohne Pause für die Zeitung des Spartakusbundes, die Rote Fahne, und bereitete mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern die Gründung der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) vor, die am 1. Januar 1919 umgesetzt wurde.

Inzwischen herrschte in Deutschland ein revolutionärer Ausnahmezustand. Es gab heftige Straßenschlachten. In diesen standen sich vor allem das linke politische Spektrum, wie die Mitglieder des Spartakusbundes, und die Anhänger der alten Mächte, die rechten Kräfte, also Militaristen und Kaisertreue, gegenüber. Die Redaktion der Roten Fahne musste immer wieder ihre Räumlichkeiten ändern, da sie in großer Gefahr waren, von Soldaten oder anderen politischen Gegnern aufgespürt und umgebracht zu werden.

Titelblatt einer Ausgabe der Roten Fahne aus dem November 1918
Titelblatt der Zeitung von Rosa Luxemburg

Der Mord an Rosa Luxemburg

Im Januar 1919 schwebten die führenden Mitglieder der KPD in ständiger Gefahr, besonders Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die bekanntesten und öffentlich aktivsten Persönlichkeiten, mussten sich offene Drohungen der rechten Gegner bewusst sein. Gleichzeitig sorgten die Kommunisten auch für den sogenannten Spartakusaufstand, der dazu dienen sollte, die Wahlen zur Nationalversammlung zu verhindern und eine Räterepublik nach sowjetischem Vorbild zu installieren. Rosa Luxemburg hatte sich für die Teilnahme an den Wahlen ausgesprochen, war aber überstimmt worden. Nun drohte, neben den rechten Übergriffen, auch noch die Verhaftung Luxemburgs wegen politischen Aufruhrs.

Am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg gemeinsam mit Karl Liebknecht von rechtsextremen Freikorps-Soldaten verschleppt und in einem Hotel verhört und misshandelt. Die Angehörigen des Garde-Kavallerie-Schützen-Regiments ließen ihre ganze Wut an beiden Gefangenen aus, ehe sie sie abtransportierten.

Bei diesem Abtransport wurde Rosa Luxemburg von einigen Soldaten mit den Kolben ihrer Gewehre niedergeschlagen und bewusstlos in ein Auto gezerrt. Nach etwa 500 Metern blieb das Auto erneut stehen. Rosa Luxemburg wurde noch im Auto durch den Oberleutnant Vogel erschossen. Ihre Leiche warf man in den Landwehrkanal, aus dem sie am 31. Mai 1919 gezogen wurde. Auch Karl Liebknecht überlebte die Nacht nicht, er wurde ebenfalls erschossen. Beide haben bis zuletzt keine Parteigenossen verraten und starben auch deswegen. Der ebenfalls mit ihnen verhaftete Wilhelm Pieck, der später Präsident der DDR wurde, überlebte, er nannte zahllose Kommunisten und ihre Verstecke.

In der Öffentlichkeit gab man anschließend an, dass Rosa Luxemburg von einer aufgebrachten Menge hingerichtet worden sein soll, Karl Liebknecht sei auf der Flucht erschossen worden.

Was bleibt? – Rosa Luxemburg heute

Der Todestag Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts wird jedes Jahr als Gedenktag der linken Bewegung betrachtet. Zahlreiche Politikerinnen und Politiker begeben sich dann mit roten Rosen an das Denkmal in Berlin, um öffentlich an sie zu erinnern. Rosa Luxemburg wird, das haben wir schon in der Einleitung erfahren, von vielen Seiten heute noch verehrt und zitiert. Aber darf man sie einer bestimmten Seite zuschreiben?

Eine Briefmarke von 1949 gedenkt Luxemburg und Liebknecht
Briefmarke aus dem Jahr 1949

Zunächst ist mit Sicherheit zu sagen, dass sich Rosa Luxemburg für eine gerechtere Welt einsetzte. Sie fand ihren Zugang dafür im Marxismus und sah in der Herrschaft des Volkes, also einer demokratischen Verfassung, die bestmögliche Form der Regierung. Damit stand sie konträr zum Kommunismus der Sowjetunion, muss aber auf Grund ihrer staatstheoretischen Vorstellungen definitiv als Sozialistin bezeichnet werden. Für die Durchsetzung der Macht des Volkes duldete sie auch Gewalt, was im Gegensatz zu ihrer sonst sehr pazifistisch geprägten Haltung stand. Den Kapitalismus und den Imperialismus lehnte sie grundsätzlich ab, für sie waren beide verantwortlich für die Ungerechtigkeit innerhalb der Gesellschaft.

Vertiefung: Sozialismus & Kommunismus

In ihrer Zeit war Rosa Luxemburg eine Ausnahmeerscheinung: Mit gerade einmal 1,47 Metern Körpergröße musste sie als Frau in der Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts natürlich doppelt aufpassen, nicht übersehen und überhört zu werden. Aber durch ihre große Intelligenz, ihre Redegewandtheit und ihr mutiges Durchsetzungsvermögen verschaffte sie sich Gehör und setzte sich in einer Zeit, in der Männer die Politik eindeutig bestimmten, gegen zahlreiche Konkurrenten der SPD und auch innerhalb der späteren KPD durch. Das inspirierte Frauen der damaligen Zeit, brachte ihr aber von den Männern vor allem Hass und Häme ein.

Es ist also schwierig, Rosa Luxemburg nur einer bestimmten Kategorie zuzuordnen. Und vermutlich ist das auch der Grund dafür, warum sie von vielen Seiten noch heute bewundert wird.

Rosa Luxemburg – Zusammenfassung

Datum Ereignis
5. März 1871 Geburt als Rozalia Luksemburg in Zamosc / Russisch-Polen
1880 Übersiedlung der Familie nach Warschau, Besuch des Zweiten Mädchengymnasiums Warschaus
1889 Flucht vor einer Verhaftung in die Schweiz nach zahlreichen politischen Agitationen
1890 Beginn des Studiums in Zürich, immer wieder Unterbrechung wegen politischer Arbeit
1897 Promotion zum Thema: Die industrielle Entwicklung Polens
1898 Umzug nach Berlin, Eintritt in die SPD
1904 drei Monate Haft wegen Majestätsbeleidigung
1906 Festnahme in Warschau, Entlassung gegen Kaution
1906 Festnahme in Weimar wegen Anreiz zum Klassenhass, zwei Monate Haft
1913/14 wiederholter Aufruf zur Kriegsdienstverweigerung, Verurteilung zu einjähriger Haftstrafe aufgrund des Landesverrats
1915 Antritt der Haftstrafe in Berlin
1916 Ende der eigentlichen Haftstrafe, Beginn der Sicherheitsverwahrung
9. November 1918 Entlassung aus der Haft, Beginn der Arbeit an der Roten Fahne und Mitwirkung im Spartakusbund
1. Januar 1919 Rosa ist Gründungsmitglied der KPD
15. Januar 1919 Gefangennahme und Ermordung Rosa Luxemburgs von rechtsextremen Freikorps-Soldaten während der Januarunruhen
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