Kaiser Wilhelm II.
Kaiser Wilhelm II., der letzte Kaiser des Deutschen Reichs und König von Preußen, prägte eine Ära mit militärischem Enthusiasmus und geopolitischen Ambitionen. Sein Regime endete mit dem Ersten Weltkrieg und seiner Abdankung. Erfahre mehr über sein Leben und Erbe im folgenden Text! Interessiert? Finde heraus, wer Kaiser Wilhelm II. wirklich war.
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Grundlagen zum Thema Kaiser Wilhelm II.
Wer war Kaiser Wilhelm II.?
Du möchtest mehr über Kaiser Wilhelm II. erfahren, weil du vielleicht ein Referat über ihn halten möchtest? Dann findest du in diesem Video und dem Lerntext viele Informationen, die du nutzen kannst.
Wilhelm II. (gesprochen: Wilhelm der Zweite) war der letzte Kaiser des Deutschen Reichs und außerdem König von Preußen. Geboren wurde er am 27. Januar 1859 in Berlin. Er verstarb am 4. Juni 1941 im niederländischen Doorn. Kaiser Wilhelm II. entstammte dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern, zu seinem Stammbaum gehörten unter anderem sein Großvater Wilhelm I. und sein Vater Friedrich III., die ebenfalls Kaiser des Deutschen Reichs waren. Den Thron bestieg Wilhelm im sogenannten Dreikaiserjahr 1888, in dem zunächst Wilhelm I. und schon kurz darauf auch Friedrich III. verstarben, sodass das Deutsche Reich am 15. Juni 1888 mit Wilhelm II. den dritten Kaiser innerhalb eines Jahres bekam. Bei seiner Thronbesteigung war Kaiser Wilhelm II. 29 Jahre alt, seine Amtszeit dauerte von 1888 bis 1918.
Entlassung Bismarcks und Beginn der „Wilhelminischen Ära“
Zur Zeit der Thronbesteigung von Wilhelm II. war der Regierungschef des Deutschen Kaiserreichs der Reichskanzler Otto von Bismarck. Bismarck war ein altgedienter Politiker, der hohes Ansehen genoss. Wilhelms politische Ziele und Einstellungen unterschieden sich grundlegend von denen Bismarcks. Außerdem wollte Wilhelm deutlich stärkeren Einfluss auf die Regierungsgeschäfte nehmen als sein Vater und sein Großvater. Im Jahr 1890 bat Bismarck auf Druck Wilhelms um seine Entlassung, die der Kaiser annahm, um schon kurz darauf einen neuen Reichskanzler in seinem Sinne zu ernennen. Das Jahr 1890 markierte damit den Beginn der sogenannten Wilhelminischen Ära, die stark durch die Politik und Persönlichkeit von Kaiser Wilhelm II. beeinflusst war. Prägend für die Epoche war unter anderem eine große Begeisterung für alles Militärische, eine starke militärische Aufrüstung, der Drang zur Eroberung. Nicht nur das Deutsche Reich hatte diesen Wunsch, weltweit Gebiete zu erobern und für sich zu beanspruchen, auch andere europäische Mächte verfolgten dieses Ziel. Aus diesem Machtstreben entwickelte sich eine angespannte Situation, eine Konfrontation Deutschlands mit anderen europäischen Mächten. Die politische und gesellschaftliche Gemengelage im Deutschen Reich jener Zeit war eine von zahlreichen Ursachen für den Ausbruch des Ersten Weltkriegs.
Kaiser Wilhelm II. im Exil
Für das Deutsche Reich verlief der Erste Weltkrieg verheerend. In der Folge brach im Jahr 1918 die Novemberrevolution aus, in deren Verlauf die Monarchie im Deutschen Reich abgeschafft wurde. Die Weimarer Republik wurde ausgerufen und Deutschland war kein Kaiserreich mehr. Am 9. November 1918 wurde die Abdankung Wilhelms II. verkündet, ohne dass dieser zugestimmt hatte. Das bedeutet, dass er nicht mehr Staatsoberhaupt der Deutschen war, als er am 28. November 1918 auch formell als Kaiser und König von Preußen abdankte. Zu dieser Zeit hatte sich Wilhelm schon in die Niederlande ins Exil geflüchtet. Wilhelm II. war damit der letzte Kaiser in der Geschichte des Deutschen Reichs.
Wann starb Wilhelm II.?
Das Grab des ehemaligen Kaisers Wilhelm II. befindet sich bis heute im Mausoleum von Haus Doorn – Wilhelms Wohnsitz im Exil in den Niederlanden –, wo er am 4. Juni 1941 gestorben ist.
Die Familie Wilhelms II.
Kaiser Wilhelm II. hatte im Laufe seines Lebens zwei Ehepartnerinnen. Von 1881 bis zu ihrem Tod 1921 war er mit Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg verheiratet. Mit ihr hatte Kaiser Wilhelm II. insgesamt sieben Kinder. 1922 heiratete er dann Hermine von Schoenaich-Carolath, mit der er bis zu seinem Tod zusammenblieb. Die Ehe blieb kinderlos.
Kaiser Wilhelm II. – Steckbrief | |
---|---|
Geburtsname | Friedrich Wilhelm Viktor Albert von Preußen |
Geburts- und Todestag | 27. Januar 1859, 4. Juni 1941 |
Eltern | Vater: Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl von Preußen (der spätere Kaiser Friedrich III.), Mutter: Victoria Adelaide Mary Louisa, Prinzessin von Großbritannien und Irland |
Ehefrauen | Auguste Viktoria Friederike Luise Feodora Jenny von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg (Ehe von 1881–1921), Hermine von Schoenaich-Carolath (Ehe von 1922–1941) |
Kinder | Wilhelm (1882–1951), Eitel Friedrich (1883–1942), Adalbert (1884–1948), August Wilhelm (1887–1949), Oskar (1888–1958), Joachim (1890–1920), Viktoria Luise (1892–1980) |
Transkript Kaiser Wilhelm II.
Als Kaiser Wilhelm I 1888 stirbt, übernimmt sein Sohn Friedrich III sein Erbe. Nur kurz, denn auch er stirbt nach wenigen Monaten. Noch im gleichen Jahr betritt Wilhelm II mit nur 29 Jahren die Weltbühne und wird 1918 nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg wieder hinter den Kulissen verschwinden, im Exil. Unterdessen prägt er die Epoche, das wilhelminische Zeitalter. In den Fußstapfen des Soldatenkönigs, hier eine Wiederbelebung von dessen langen Kerls, geht es mit Macht voran. Wilhelm II ist eine widersprüchliche Persönlichkeit. Uniformen und Militär gehen ihn über alles. Er ist friedliebend und sensibel, hält jedoch gerne blutrünstige Reden. Er ist umgänglich und leutselig, lässt aber auf internationalem Parkett kein Fettnäpfchen aus. Ausgerechnet im Elsass, im vereinnahmten Straßburg, enthüllt er mit Vorliebe Denkmäler. Hier eines, das seinen Großvater Wilhelm I zeigt. Deutlich zu sehen, sein linker Arm ist verkrüppelt durch eine misslungene Zangengeburt. Sein Gewehr hält er nur mit einem Arm. Staatsbesuch in England. Die Briten macht er sich zum Feind. Tragisch und schwer begreiflich, denn die Hohenzollern und die Windsors sind Verwandte. Im Daily Telegraph wird rezitiert: die Engländer sind verrückt, verrückt wie die Märzhasen. Trotzdem erhält er, hier 1907 in Oxford, die Ehrendoktorwürde der Elite Universität. Edward VIII, britischer König und Onkel von Wilhelm, urteilt über den kaiserlichen Neffen: der brillanteste Versager der Geschichte, the most brilliant failure in history. Wilhelm II liebt martialische Gesten. Selbst in der neutralen friedliebenden Schweiz besucht er am liebsten Manöver. Säbelrasseln und Taktlosigkeiten treiben einen Keil zwischen dem Herrscher und seinem Diplomaten Bismarck. Der Kaiser entlässt den Architekten des Reichs. Eine berühmt gewordene zeitgenössische Karikatur meint, der Lotse verlässt das sinkende Schiff. Der Simplicissimus prophezeit sogar: Kaiser bringt das Boot zum Kentern. Doch der Kaiser ist überzeugt, dass er das Schiff sicher in den Hafen bringt. Hier eröffnet er den strategisch wichtigen Kaiser Wilhelm, den heutigen Nord-Ostsee-Kanal. Das Amt des wachhabenden Offiziers auf dem Staatsschiff ist mir zu gefallen, der Kurs bleibt derselbe, volle Kraft voraus. Die Eröffnung endet mit der Kieler Woche, der größten Regatta der Welt. Das ist die alljährliche Veranstaltung heute noch. Der eifrigste Tourist im Reich ist dessen Kaiser selbst. Die kaiserliche Familie im Heck unter deutscher Flagge auf dem Canale Grande. Auch über den Bosporus lässt sich Wilhelm II rudern. Mit der türkischen Regierung war schon 1899 ein grundlegender Freundschaftsvertrag geschlossen worden. Zurzeit bauen die deutschen Firmen eine Bahn nach Bagdad, die das osmanische Reich militärisch und wirtschaftlich erheblich stärkt. Zwischen Deutschen und Türken herrschen seit Jahren die besten Beziehungen, zum Verdruss von England und Russland. 1913 ist Wilhelm II schon seit 25 Jahren Kaiser. Die Handwerkerinnungen Berlins ehren ihn. Er genießt es, im Mittelpunkt zu stehen. Der Kaiserkult, den er entfaltet, steht im scharfen Gegensatz zu preußischen Tugenden, wie Nüchternheit oder Zurückhaltung. Doch er trifft den Zeitgeist. Nachfrage und Angebot. Die Nachfrage nach Verehrung beim Wilhelm und das Angebot an Unterwürfigkeit seitens des Volkes ergänzen sich.
Gründung des Deutschen Reiches 1871
Die Reichsgründung 1871
Die Verfassung des Deutschen Reichs 1871
Die Einigungskriege
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Vom „Sozialistengesetz“ zur Sozialgesetzgebung
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Kaiser Wilhelm II.
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