Über 1,6 Millionen Schüler*innen nutzen sofatutor!
  • 93%

    haben mit sofatutor ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert

  • 94%

    verstehen den Schulstoff mit sofatutor besser

  • 92%

    können sich mit sofatutor besser auf Schularbeiten vorbereiten

Saussures Zeichenmodell

Erfahre, was ein Zeichen kennzeichnet und wie es in das Sprachsystem passt. Darüber hinaus behandelt dieser Text das bedeutende Zeichenmodell von Ferdinand de Saussure und erläutert, wie Sprache durch die Verknüpfung von Laut und Vorstellung funktioniert. Neugierig? Lies weiter für mehr Einblicke!

Video abspielen
Du willst ganz einfach ein neues Thema lernen
in nur 12 Minuten?
Du willst ganz einfach ein neues
Thema lernen in nur 12 Minuten?
  • Das Mädchen lernt 5 Minuten mit dem Computer 5 Minuten verstehen

    Unsere Videos erklären Ihrem Kind Themen anschaulich und verständlich.

    92%
    der Schüler*innen hilft sofatutor beim selbstständigen Lernen.
  • Das Mädchen übt 5 Minuten auf dem Tablet 5 Minuten üben

    Mit Übungen und Lernspielen festigt Ihr Kind das neue Wissen spielerisch.

    93%
    der Schüler*innen haben ihre Noten in mindestens einem Fach verbessert.
  • Das Mädchen stellt fragen und nutzt dafür ein Tablet 2 Minuten Fragen stellen

    Hat Ihr Kind Fragen, kann es diese im Chat oder in der Fragenbox stellen.

    94%
    der Schüler*innen hilft sofatutor beim Verstehen von Unterrichtsinhalten.
Teste dein Wissen zum Thema Saussures Zeichenmodell

Was ist nach Ferdinand de Saussure ein wesentliches Merkmal sprachlicher Zeichen?

1/5
Bereit für eine echte Prüfung?

Das Saussure Zeichenmodell Quiz besiegt 60% der Teilnehmer! Kannst du es schaffen?

Quiz starten
Bewertung

Ø 4.0 / 30 Bewertungen
Die Autor*innen
Avatar
Tim Weichselfelder
Saussures Zeichenmodell
lernst du in der Sekundarstufe 6. Klasse - 7. Klasse

Grundlagen zum Thema Saussures Zeichenmodell

Das sprachliche Zeichen

Wir sind umgeben von Zeichen aller Art: Verkehrszeichen, Piktogrammen, mathematischen Zeichen, Zeichen der Kunst und so weiter. Auch unsere Sprache beinhaltet Zeichen. In diesem Text erklären wir, was ein Zeichen ausmacht und was Sprache überhaupt mit Zeichen zu tun hat.

Der Definition nach ist ein Zeichen etwas Sichtbares bzw. Hörbares, das als Hinweis dient oder etwas deutlich macht. Zeichen sind in einem System verknüpft, das heißt, sie sind geordnet durch Regeln. In unserem Sprachsystem nennt man die Gesamtheit dieser Regeln Grammatik.

Der Schweizer Sprachwissenschaftler Ferdinand de Saussure (1857–1913) beschäftigte sich in seinem Leben mit der Struktur und dem Aufbau von sprachlichen Systemen, also mit der Semiotik. Damit gilt er als Begründer des Strukturalismus.

Das Zeichenmodell nach Ferdinand de Saussure

Das Zeichenmodell nach Ferdinand de Saussure ist die wahrscheinlich einflussreichste Zeichentheorie überhaupt. Aber was ist Sprache nach Saussure?

Einfach erklärt war Ferdinand de Saussure der Auffassung, dass Sprache ein System bildet, in dem einzig die Verbindung zwischen Sinn und Lautzeichen wesentlich ist. Nach Saussures Zeichentheorie besteht also jedes Zeichen aus zwei Seiten: dem Lautbild auf der einen Seite und der Vorstellung auf der anderen. Das Lautbild ist sozusagen der Ton, den man hört, wenn ein Wort ausgesprochen wird, bzw. das Schriftzeichen, das man sieht. Im Kopf erzeugt dieses Lautbild die Vorstellung von einem Gegenstand oder Sachverhalt.

Das Zeichenmodell nach Saussure

Für diese zwei Seiten werden häufig auch andere Begriffe verwendet. Für das Lautbild, also die Ausdrucksebene, wird oft der Begriff Signifikant (das Bezeichnende) benutzt. Die Vorstellung bzw. die Inhaltsseite ist auch bekannt als Signifikat (das Bezeichnete). Diese beiden Seiten können nicht unabhängig voneinander existieren.

Teste dein Wissen zum Thema Saussure Zeichenmodell!

1.215.161 Schülerinnen und Schüler haben bereits unsere Übungen absolviert. Direktes Feedback, klare Fortschritte: Finde jetzt heraus, wo du stehst!

Vorschaubild einer Übung

Saussures sprachliches Zeichen – Beispiel

Wie in der folgenden Abbildung zu sehen ist, lässt sich die Theorie der sprachlichen Zeichen auf beliebige Wörter anwenden. Wenn man zum Beispiel Baum sagt oder schreibt, entsteht gleich das Bild eines Baums im Kopf.

Beispiel Saussures sprachliches Zeichen

Die Verbindung von Lautbild mit einer Vorstellung wird durch Assoziation, also durch Wiederholung erlernt. Das Bild, das im Kopf entsteht, kann je nach Kulturkreis sehr unterschiedlich sein. So wird eine Inselbewohnerin oder ein Inselbewohner der Karibik mit dem Laut Baum wohl eher eine Palme assoziieren und eine Norwegerin oder ein Norweger einen Nadelbaum.

Merkmale von sprachlichen Zeichen

Warum sind sprachliche Zeichen arbiträr? Neben der Individualität der Assoziationen ist die Arbitrarität bzw. Willkürlichkeit der sprachlichen Zeichen ein wesentliches Merkmal. Gemeint ist, dass es keine Regeln für die Auswahl eines Lautbilds zum vorgestellten Konzept gibt. Der Zusammenhang zwischen dem sprachlichen Zeichen und der Bedeutung ist also laut Saussure beliebig. Nur bei manchen Wörtern ist ein Zusammenhang zwischen dem Lautbild und dem bezeichneten Sachverhalt erkennbar. Das Lautbild Kuckuck zum Beispiel ist eine Nachahmung des typischen Geräuschs des Vogels. Bei den meisten Wörtern ist die Bezeichnung bzw. das Lautbild jedoch willkürlich. Das Wort Hund hat schließlich nichts mit den Eigenschaften oder dem Aussehen des Tiers zu tun.

Ein weiteres Merkmal von sprachlichen Zeichen ist die Konventionalität, also die Übereinkunft. Das heißt, dass die Lautbilder zwar arbiträr ausgesucht sind, sich aber dann im Laufe der Zeit durch den Sprachgebrauch einer Gruppe festgesetzt haben und nur sehr schwer wieder verändert werden können. Die Gruppe hat sich eher unbewusst auf die besondere Verbindung zwischen Lautbild und Konzept geeinigt.

Mit Saussures Theorie lässt sich auch erklären, warum zum Beispiel viele Deutsche kein Chinesisch, aber ein bisschen Schwedisch lesen können. Die Chinesen haben sich auf ein anderes Lautbild geeinigt: die chinesischen Schriftzeichen. Schwedisch und Deutsch sind hingegen beides germanische, also verwandte Sprachen, die auch nach jahrhundertelangem Sprachwandel noch gewisse Ähnlichkeiten aufweisen. Wir haben jedoch gelernt, dass die Assoziationen der Lautbilder, also unsere Vorstellungen, je nach Kulturkreis unterschiedlich ausfallen können.

Übungen und Arbeitsblätter zu Saussures Zeichenmodell gibt es bei sofatutor.

Transkript Saussures Zeichenmodell

Hey Leute! Ich bins, Tim. In diesem Video geht es um den Zeichencharakter der Sprache und Saussures Zeichenmodell.

Was ist mit dem Zeichencharakter der Sprache gemeint? Wir sind umgeben von verschiedenen Welten von Zeichen, z.B. der Verkehrszeichenwelt, der Mathematikzeichenwelt, der Kunstzeichenwelt und so weiter. Wir werden sehen, dass auch unsere alltägliche Sprache ein System aus Zeichen ist, und uns fragen: Aus was besteht überhaupt ein Zeichen? Wie sind Zeichen entstanden und was macht ein Zeichen aus?

Ein Zeichen ist nach der Definition des Dudens “etwas Sichtbares, Hörbares (besonders eine Geste, Gebärde, ein Laut o. Ä.), das als Hinweis dient, etwas deutlich macht, mit dem jemand auf etwas aufmerksam gemacht [oder] zu etwas veranlasst wird”

So warnen wir beispielsweise mit Ausrufen vor Gefahren, mit dem Finger zeigen wir auf andere Leute, wir weisen mit Schildern, Gesten oder besonderem Verhalten auf etwas anderes hin. Das sind alles Zeichen.

Diese Zeichen sind in einem System verknüpft, das heißt, sie sind geordnet durch Regeln - in unserem Sprachsystem ist das die Grammatik. Außerdem sind sie untereinander verbunden (z.B. durch Definitionen wie die vorige aus dem Duden, in der ein Wort durch andere Wörter ersetzt wurde). So hat jedes Wort seine Bedeutung im System.

Für das System der Sprache interessierte sich Ferdinand de Saussure, ein Schweizer Sprachwissenschaftler, der als Begründer des Strukturalismus gilt.

Saussure meinte: Wenn Sprachsysteme immer aus Zeichen bestehen, woraus bestehen denn dann die Zeichen? Und er fand heraus, dass ein Zeichen immer aus zwei Seiten besteht: Nämlich dem Lautbild auf der Ausdrucksseite und der Vorstellung auf der Inhaltsseite. Das Lautbild ist sozusagen der Ton, den du hörst, oder auch das Schriftzeichen, das du siehst, und das dazu führt, dass ein bestimmtes Bild in deinem Kopf hervorgerufen wird, das sich auf die Realität bezieht. Die Vorstellung meint also ein Konzept von einem Gegenstand oder Sachverhalt, das in deinem Kopf existiert. Wenn du “Baum” sagst oder schreibst, gehört dazu ein passendes Bild eines Baumes in deinem Kopf. Leider werden für diese zwei Seiten auch andere Begriffe verwendet: Für die Inhaltsseite auch “Signifikat” (d.h. “das Bezeichnete”), und für die Ausdrucksebene “Signifikant” (d.h. “das Bezeichnende”). Diese beiden Seiten können nicht unabhängig voneinander existieren, sie sind untrennbar miteinander verbunden. Die Verbindung von Lautbild mit einer Vorstellung wird durch Assoziation, also durch Wiederholung, erlernt.

Es gibt zwei besondere Merkmale dieser Verbindung: Erstens nämlich die Arbitrarität des Lautbildes. Arbitrarität heißt zu gut Deutsch “Willkürlichkeit”. es gibt also keine besondere Regel, nach der man das Lautbild auswählt. Zwischen der Inhalts- und Ausdrucksebene eines Zeichens gibt es also meist keinen Zusammenhang; die Zuordnung ist willkürlich. Man könnte meinen, alle Wörter sind durch eine Ähnlichkeit mit dem bezeichneten Objekt entstanden, wie es bei den Lautmalereien (den sogenannten “Onomatopoesien”) der Fall ist. Zum Beispiel heißt der Kuckuck “Kuckuck”, weil man sein typisches Geräusch nachgeahmt hat, das so zu seinem Namen geworden ist. Man könnte noch weitergehen: Warum heißt die Kuh “Kuh”? Warum bezeichnet man das “Quaken” des Frosches so? Andererseits kann man heute keine Ähnlichkeit zwischen dem Wort “Hund” und irgendeiner hündischen Äußerung mehr feststellen.

Das zweite Merkmal von Zeichen ist die Konventionalität oder Übereinkunft. Das heißt, dass die Lautbilder zwar willkürlich oder arbiträr ausgesucht sind, sich aber dann im Laufe der Zeit, durch den Sprachgebrauch einer Gruppe, festgesetzt haben und nur schwer wieder verändert werden können. Die Gruppe hat sich - eher unbewusst als bewusst - auf die besondere Verbindung zwischen Lautbild und Konzept geeinigt.

Wir könnten zum Beispiel folgendes Experiment machen: Ich habe gerade ein Gerät erfunden, mit dem man nicht nur telefonieren und im Internet surfen kann, sondern das auch eine Mikrowelle enthält und bei Bedarf Pflanzen sähen kann. Da es dieses Gerät noch nicht gibt und ich der stolze Erfinder bin, gebe ich dem Gerät willkürlich den Namen “Hoasledriner”. Nach kurzer Zeit wird mein Hoasledriner ein Kassenschlager, das Gerät ist in allen Händen und der Name in aller Munde. Wenn man jetzt vom Hoasledriner spricht, denkt man automatisch an mein Gerät; der Name ist konventionell geworden.

Mit Saussures Theorie kann man aber noch andere Sachen erklären:

zum Beispiel, warum ich kein Chinesisch verstehe (die Chinesen haben sich auf andere Lautbilder und Schriftzeichen geeinigt), oder warum ich ein bisschen Schwedisch verstehe, obwohl ich es nie gelernt habe (Deutsch und Schwedisch sind nämlich verwandte Sprachen. Wir haben gemeinsame Vorfahren, die sich auf eine Sprache verständigten; nach einiger Zeit sind die Deutschen und die Schweden aber in verschiedene Richtungen gewandert und haben dabei die Lautbilder ihrer Sprachen langsam abgeändert). Oder es wird auf einmal klar, warum man im Bayrischen “Madl” und “Bua” sagt und im Hochdeutschen “Mädchen” und “Junge”.

Aber noch etwas anderes hat weitreichende Konsequenzen: Nicht nur das Lautbild ist bei verschiedenen Erdbewohnern anders, auch das Bild in deinem Kopf unterscheidet sich manchmal sehr von dem der anderen: Ein Insulaner der Karibik wird mit dem Wort “Baum” wohl eher eine Palme in Verbindung bringen, während in Deutschland Aufgewachsene eher an eine Tanne oder eine Buche denken würden. Mit einer fremden Sprache muss man also auch immer ein Stück weit mitlernen, wie der Andere denkt und wie er die Welt sieht.

Kurz zusammengefasst kann man sagen, dass Saussure der Begründer des Strukturalismus war. Das ist eine Lehre, die Sprache als ein Zeichensystem auffasst. Das Zeichen hat dabei zwei Seiten, das Lautbild und die Vorstellung, oder auch das Bezeichnende und das Bezeichnete. Die Verbindung dieser beiden Teile ist einerseits arbiträr, das Lautbild also willkürlich gewählt, und andererseits konventionell, also regional-geschichtlich an eine Sprachgemeinschaft gebunden. Das wars soweit von mir. Bis bald, machs gut und habe die Ehre!

2 Kommentare
  1. Gut erklärt, nun blicke ich endlich durch!

    Von Kim H., vor fast 8 Jahren
  2. Wirklich sehr gut für den Unterricht! Äußerst anschaulich!

    Von J.L., vor etwa 8 Jahren

Saussures Zeichenmodell Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Saussures Zeichenmodell kannst du es wiederholen und üben.
30 Tage kostenlos testen
Mit Spass Noten verbessern
und vollen Zugriff erhalten auf

9'172

sofaheld-Level

6'601

vorgefertigte
Vokabeln

7'604

Lernvideos

35'611

Übungen

32'354

Arbeitsblätter

24h

Hilfe von Lehrkräften

laufender Yeti

Inhalte für alle Fächer und Schulstufen.
Von Expert*innen erstellt und angepasst an die Lehrpläne der Bundesländer.

30 Tage kostenlos testen

Testphase jederzeit online beenden