Max Frisch
Max Frisch ist Autor zahlreicher bekannter Werke wie „Homo Faber“ oder „Andorra“. Der Schweizer gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts.
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- Der Schriftsteller Max Frisch
- Max Frisch und seine Zeit
- Leben und literarisches Schaffen
- Bedeutende Werke
Der Schriftsteller Max Frisch
Max Frisch (1911–1991) war ein Schweizer Architekt – Moment mal, Architekt? Richtig, Max Frisch war eigentlich Architekt! Aber weltberühmt wurde er durch seine Literatur. Der gebürtige Züricher entdeckt bereits als Jugendlicher seine Liebe zum Theater. Es sollte aber mehrere Jahrzehnte dauern, bis er seinen großen Durchbruch als Schriftsteller feiert. Heute gilt der mit unzähligen Preisen ausgezeichnete Schweizer als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegszeit.
Max Frisch und seine Zeit
Als 1954 sein erster Bestseller „Stiller“ veröffentlicht wird, liegen der Zweite Weltkrieg und die Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten gerade einmal neun Jahre zurück. Immer noch von den Folgen des Krieges gebeutelt, befindet sich Deutschland allmählich auf dem Weg der Erholung. Der Einfluss der Besatzungsmächte, auch im Bereich des Kulturellen, ist groß und es bahnt sich ein neuer Konflikt an: der Kalte Krieg zwischen den Westmächten und der Sowjetunion. Während die deutsche Bevölkerung mit dem Wiederaufbau beschäftigt ist, wächst gleichzeitig die Furcht vor Atomwaffen. Die Schriftsteller dieser Zeit reflektieren diese belastende Situation und so prägen insbesondere die Erfahrungen und Folgen des Krieges die Literatur der Nachkriegszeit.
Leben und literarisches Schaffen
Als Schweizer war Max Frisch zum Glück nicht unmittelbar vom Krieg betroffen und so verläuft sein Leben im Gegensatz zu dem der meisten deutschen Schriftstellerkollegen vergleichsweise „normal“. Nach seiner Studienzeit heiratet er 1942 die Architektin Gertrud von Meyenburg, mit der er drei gemeinsame Kinder bekommt. Er trennt sich jedoch von seiner Familie, als er mit 43 Jahren endlich Anerkennung als Schriftsteller findet. Er hängt außerdem seinen Beruf als Architekt an den Nagel und widmet sich ab sofort nur noch der Schriftstellerei. Von da an feiert er literarische Erfolge bis ins hohe Alter, z. B. mit „Homo Faber“ (1957), „Biedermann und die Brandstifter“ (1958), „Andorra“ (1961) oder „Blaubart“ (1982). Bekannt wurde Frisch aber auch durch seine Tagebücher. Nach unzähligen Reisen, u. a. nach Israel, in die Sowjetunion, nach Japan oder in die USA, und einer weiteren gescheiterten Ehe stirbt Max Frisch kurz vor seinem 80. Geburtstag in seiner Heimatstadt Zürich an Darmkrebs.
Bedeutende Werke
Homo Faber
Zufall oder Schicksal, was bestimmt unser Leben? Diese Frage wirft Max Frischs erfolgreicher Roman Homo Faber auf. Walter Faber, ein 50-jähriger Ingenieur, trifft auf einer Geschäftsreise von New York nach Venezuela einen Mann namens Herbert, der sich als Bruder seines ehemaligen Freundes Joachim erweist. Es stellt sich heraus, dass Joachim mit Walter Fabers Jugendliebe Hanna verheiratet war und nun in Guatemala auf einer Plantage lebt. Faber beschließt, seine Geschäftsreise zu verschieben und schließt sich Joachim an, der seinen Bruder im südamerikanischen Dschungel suchen will. Als sie dort ankommen, hat sich Joachim bereits erhängt.
Zurück in New York, möchte Faber mit dem Schiff nach Paris fahren und trifft dabei auf die 20-jährige Sabeth, die ihn an seine große Liebe Hanna erinnert. Er verliebt sich in die 30 Jahre jüngere Frau und die beiden gehen eine romantische Beziehung ein. Sie reisen, nachdem sie in Paris angekommen sind, durch Frankreich und Italien. Endstation der Reise ist Griechenland. Dort lebt Sabeths Mutter – Hanna! Ein merkwürdiger Zufall! Doch es kommt noch schlimmer. Bald gesteht Hanna: Sabeth ist Fabers leibliche Tochter. Wenig später stirbt die junge Frau.
Andorra
Im Mittelpunkt des Dramas Andorra steht Andri, der (vermeintliche) Adoptivsohn des Lehrers Can. Sie leben in Andorra, das von Zeit zu Zeit von dem judenfeindlichen Nachbarvolk, den „Schwarzen“, bedroht wird. Andri glaubt, er sei Jude und von seinem Vater als Kind vor den „Schwarzen“ gerettet worden. Die Wahrheit jedoch ist: Er ist der leibliche Sohn des Lehrers und geht aus einer außerehelichen Beziehung des Vaters mit einer „Schwarzen“ hervor. Als er das erfährt, stürzt Andri in eine Identitätskrise. Er kann es einfach nicht glauben und hält sich nach wie vor für einen Juden. Wenig später marschieren die „Schwarzen“ in Andorra ein. Andri wird bei einer sogenannten Judenschau als scheinbar solcher entlarvt und schließlich erschossen.
Max Frisch hat mit diesem Theaterstück eine Parabel über eine Gesellschaft geschrieben, die durch Vorurteile und Rassismus geprägt ist. Sie gilt nicht allein Nazideutschland, sondern besitzt eine allgemeine, zeitlose Gültigkeit.
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