Georg Büchner
Georg Büchner ist einer der einflussreichsten Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Er war jedoch nicht nur in Literaturkreisen bekannt, sondern auch als Revolutionär und Verfechter demokratischer Ideen politisch sehr aktiv.
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Wer war Georg Büchner?
„Friede den Hütten! Krieg den Palästen!“ Dieses Zitat stammt von Georg Büchner (1813–1837), einem der bedeutendsten deutschen Dichter des Vormärz. Aber wie du sehen kannst, war Büchner nicht nur Schriftsteller, sondern auch begeisterter Revolutionär, dessen Schaffen dem Frühkommunismus und der radikalen Demokratie zugerechnet wird. Ihn beschäftigten die sozialen und politischen Missstände der damaligen Zeit, was wiederum einen großen Einfluss auf sein literarisches Werk hatte.
Büchner und seine Zeit
Doch wie lässt sich das politische Deutschland Anfang des 19. Jahrhunderts am besten beschreiben? Zunächst machen wir eine kleine Zeitreise ins Jahr 1789: Das Jahr, in dem die Französische Revolution begann. Die Gedanken der französischen Revolutionäre (Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit) schwappten allmählich auch nach Deutschland über. Doch der Wiener Kongress im Jahre 1815 machte alle Hoffnung auf eine deutsche Revolution französischer Natur zunichte. Die Zeit der Restauration beginnt: Die politischen und sozialen Verhältnisse aus der Zeit vor der Revolution – der Monarchie – wurden wiederhergestellt. Doch mit der Julirevolution in Frankreich im Jahr 1830 schwappte eine erneute Welle der Politisierung nach Deutschland herüber. Das deutsche Volk demonstrierte gegen die sozialen und wirtschaftlichen Probleme des absolutistischen Systems, Schriftsteller traten mit ersten sozialkritischen Werken für die Demokratie ein. Diese Bewegungen gipfelten in der Märzrevolution von 1848.
Büchners Kurzbiographie
Georg Büchner, als Sohn eines Arztes in einer wohlhabenden Familie aufgewachsen, starb bereits mit 23 Jahren an Typhus. Er hinterließ zwar ein recht schmales, aber dennoch sehr einflussreiches Werk. 1834 verfasst der junge Mann die revolutionäre Flugschrift „Der Hessische Landbote“, die sich gegen die negativen sozialen und politischen Zustände der Zeit richtete. Büchner versucht vor allem, die benachteiligte Bevölkerung von der Notwendigkeit einer Revolution zu überzeugen. Kannst du dir vorstellen, mit welchen Worten die Flugschrift beginnt? Du findest das entsprechende Zitat am Anfang des Textes.
Doch Büchners Kampfschrift bringt ihn in juristische Schwierigkeiten, sodass er 1835 nach Straßburg flüchtet. Ihm werden sogar staatsverräterische Handlungen vorgeworfen. Während dieser Zeit erscheint sein erstes Drama „Dantons Tod“. Außerdem beginnt der junge Mann mit der Arbeit am Lustspiel „Leonce und Lena“, an der Erzählung „Lenz“ sowie am Dramenfragment „Woyzeck“.
Bedeutende Werke
Dantons Tod
Das Drama Dantons Tod spielt im Jahre 1794 in Paris vor dem Hintergrund der Französischen Revolution. Wie du dir bei dem Titel schon denken kannst: Der Held Danton wird sterben. Er ist Abgeordneter des Nationalkonvents, der gesetzgebenden Versammlung. Danton ist gegen das Blutvergießen der Revolution und macht sich so Robespierre, den führenden Kopf der Revolution, zum Feind. Im Laufe des Stücks wird Danton verhaftet. Er bemüht sich vergebens um einen fairen Prozess und wird am Ende hingerichtet.
Lenz
Die Erzählung Lenz basiert auf einer wahren Begebenheit. Im Mittelpunkt steht der psychisch kranke Sturm-und-Drang-Dichter Reinhold Lenz. Zu Beginn der Geschichte wandert er durch die Vogesen, ein Gebirge in Südfrankreich, und gelangt zum protestantischen Pfarrer Oberlin. In dessen Hause wird er wohlwollend empfangen, jedoch schwinden seine psychischen Ängste nicht. Im weiteren Verlauf macht Lenz solch verstörende Erfahrungen, dass er vom Glauben abfällt und die Existenz Gottes leugnet. Mehrmals versucht er sich aus dem Fenster zu stürzen, sein Geisteszustand verschlechtert sich zunehmend. Am Ende lässt der Pfarrer ihn nach Straßburg abtransportieren.
Leonce und Lena
Im Lustspiel Leonce und Lena dreht sich alles um den Prinzen Leonce aus dem Königreich Popo. Der melancholische Prinz ist ein selbsternannter Nichtstuer und langweilt sich den ganzen Tag. Eines Tages soll er mit der Prinzessin Lena aus dem Königreich Pipi verheiratet werden. Leonce flieht. Auf der Flucht begegnet er Lena, die ebenfalls vor der ihr bevorstehenden Zwangsehe fliehen möchte. Doch sie erkennen einander nicht, und wie es der Zufall will, verlieben sie sich ineinander. Am Ende heiraten die beiden – maskiert – im Königreich Popo. Erst nach der Hochzeit erfahren Leonce und Lena die jeweilige wahre Identität des anderen.
Woyzeck
Franz Woyzeck ist ein einfacher, geistig etwas minderbemittelter Soldat. Er wird von seinem Vorgesetzten, dem Hauptmann, ausgenutzt, von einem Arzt für skrupellose Experimente missbraucht und von seiner Freundin Marie mit einem Tambourmajor betrogen. Woyzeck muss viel Leid ertragen, sowohl physisch als auch psychisch, und hört am Ende sogar Stimmen, die ihn zum Mord an seiner Freundin anstacheln. Wie im Blutrausch ersticht er sie schließlich mit einem Messer.
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