Friedrich Nietzsche
Friedrich Nietzsche gilt als klassischer Philologe, den seine philosophischen Schriften nach seinem Tod weltberühmt machten.
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Wer war Nietzsche?
Zu den berühmtesten Philosophen und Philologen des 19. Jahrhundert gehört Friedrich Nietzsche, der im Jahr 1844 geboren wurde. Er studierte Theologie und klassische Philologie in Bonn. Noch bevor er promovierte, erhielt er eine außerordentliche Professur in Basel. Nietzsche erkrankte jedoch an einer fortschreitenden Geisteskrankheit und musste seine Professur daher nach einiger Zeit aufgeben. In seinen letzten Lebensjahren verschlechterte sich sein gesundheitlicher Zustand immer mehr. Am 25. August des Jahres 1900 verstarb Nietzsche schließlich in Weimar. Nietzsche gilt als freier Denker und kritischer Geist, der vorherrschende Meinungen nicht unreflektiert übernahm, sondern hinterfragte. Er kritisierte die dominierenden Moralvorstellungen seiner Zeit und wandte sich gegen das Christentum, den Feminismus und den Nationalsozialismus. Stattdessen gilt er als Vertreter einer auf das Diesseits gerichteten Geisteskultur, die daher lebensbejahend ist.
Friedrich Nietzsche und seine Zeit
Nietzsche prägte mit seiner kritischen und polarisierenden Art seine Zeit. Freundschaften unterhielt er unter anderem zu Arthur Schopenhauer, einem weiteren bedeutenden Philosophen. Dieser vertrat eine Lehre vom Genie, die wichtige Einflüsse auf Nietzsches zentrale Vorstellung vom Übermenschen ausübte. Interessant ist Nietzsches Beziehung zu Richard Wagner, einem der berühmtesten Komponisten des 19. Jahrhunderts und Reformator der Oper. Anfänglich verband die beiden eine Freundschaft und Nietzsche war fasziniert von Wagner, der ihm wie Schopenhauer zunächst als Quelle der Inspiration diente. Zunehmend wandte dieser sich jedoch in seinen Werken dem Christentum zu, was zum Bruch der Freundschaft mit Nietzsche führte.
Bedeutende Werk Nietzsches
Nietzsches Werk lässt sich in drei Schaffensperioden unterteilen. In der ersten verfasste er unter anderem „Die Geburt der Tragödie“ oder „Unzeitgemäße Betrachtungen“. In der zweiten Schaffensphase schrieb Nietzsche vor allem Aphorismen. Die dritte Phase ist die bedeutendste in Nietzsches Wirken. Es entstanden Werke wie „Jenseits von Gut und Böse“ oder „Also sprach Zarathustra“.
„Also sprach Zarathustra“ handelt von einem fiktiven Denker, der den Namen des persischen Religionsstifters Zarathustra trägt. Dieser entwirft das Ideal des Übermenschen. Als Übermensch gilt nach Nietzsche ein tätiger, selbstliebender, lebensbejahender Mensch, der den Willen und den Mut aufbringt, seine Ziele durchzusetzen. Auf dem Weg zur Wahrheit und Selbstfindung durchläuft der Mensch dabei drei Stadien. Zunächst das Stadium des Kamels, in dem er Demut lernt. Das zweite Stadium ist das des Löwen, in dem der Mensch lernt, Macht auszuüben. Da diese Machtausübung auch negative Auswirkungen hat, durchläuft der Mensch das dritte Stadium des Kindes, in dem er Unschuld lernt und seine Machtausübung geläutert wird.
Obwohl sich Nietzsche entschieden gegen nationalsozialistische Tendenzen stellte, wurde seine Vorstellung des Übermenschen von den Nationalsozialisten instrumentalisiert. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine Karikatur von Nietzsches Ideen. Heutzutage wird Nietzsche vor allem als Kritiker von vorgegebenen Werten verstanden, der das Ziel hatte, menschliche Fähigkeiten wieder zu erwecken.
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