Friedrich Dürrenmatt
Der Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Maler zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Schriftstellern überhaupt.
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- Wer war Friedrich Dürrenmatt?
- Dürrenmatt und seine Zeit
- Friedrich Dürrenmatts Kurzbiografie
- Bedeutende Werke: „Die Physiker“ (1962)
Wer war Friedrich Dürrenmatt?
Friedrich Dürrenmatt war seinerzeit ein unbequemer Schriftsteller: Er kämpfte gegen jegliche Ideologien. Bekannt wurde sein Ausspruch: Ideologie ist Ordnung auf Kosten des Weiterdenkens. In seinen Werken behandelte der gesellschaftskritische Autor politische Themen wie zum Beispiel den Kalten Krieg zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion. Er gilt als einer der berühmtesten Autoren der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur.
Dürrenmatt und seine Zeit
Dürrenmatts erfolgreichste Texte entstanden in den 50er und 60er Jahren. Die Welt war zerrissen, die Menschheit bedroht: Die einstigen Verbündeten – die USA und die Sowjetunion – waren verfeindet. Es gab große Unterschiede zwischen dem Westen und dem Osten. Der sogenannte Kalte Krieg erfasste sämtliche Staaten. Deutschland war in einen westlichen und einen östlichen Teil geteilt. Stell dir vor, du müsstest jeden Tag mit dem Ausbruch eines „richtigen“ Krieges rechnen, der mit Atomwaffen geführt wird! Dürrenmatt beurteilte den technischen Fortschritt, zu dem auch die Herstellung neuer Massenvernichtungswaffen gehörte, äußerst kritisch. Daher konzipiert er in „Die Physiker“ eine Welt, die den Einzelnen zu erdrücken scheint und diesem keinen Handlungsspielraum lässt, da sich immer die Mächtigen durchsetzen.
Friedrich Dürrenmatts Kurzbiografie
Friedrich Dürrenmatt wurde 1921 in Konolfingen (Schweiz) geboren. Sein Vater war protestantischer Pfarrer und erzählte ihm oft griechische Sagen und Mythen, was Dürrenmatts späteres künstlerisches Schaffen beeinflussen sollte. Nachdem die Familie nach Bern gezogen war und der junge Friedrich die Maturitätsprüfung („Abitur“) abgelegt hatte, wurde er zu seiner großen Enttäuschung für ein Studium an der Kunsthochschule abgelehnt. Das Studium der Philosophie, das Dürrenmatt daraufhin aufnahm, beendete er nie. Er interessierte sich für die ganzheitliche Bildung des Menschen und suchte nach einer passenden Ausdrucksform für seine Gedanken. Dürrenmatt beschloss daraufhin Schriftsteller zu werden und erzielte mit der tragischen Komödie „Der Besuch der alten Dame (Inhaltsangabe)“ 1956 seinen ersten großen Erfolg. 1990 starb er an einem Herzinfarkt.
Sein fast ebenso berühmtes Werk „Die Physiker“ erschien 1962. Aufgrund mangelnder Wertschätzung durch seine Kritiker entschied sich Dürrenmatt in seiner letzten Schaffensperiode dazu, keine Dramen mehr zu verfassen. Er wendete sich stattdessen der Prosa zu. Dürrenmatt zeichnete bis an sein Lebensende.
Bedeutende Werke: „Die Physiker“ (1962)
Zweifelsohne gehört das Drama Die Physiker zu Dürrenmatts berühmtesten Stücken. Vielleicht liest du im Unterricht gerade die tragische Geschichte über den intelligenten Naturwissenschaftler Möbius, der die „Weltformel“ gefunden hat, mit deren Hilfe man die Welt beherrschen könnte. Er fürchtet sich aber davor, dass die Formel in die Hände der Mächtigen fällt und flüchtet sich in eine Irrenanstalt. Mit ihm befinden sich dort zwei weitere Physiker, allerdings handelt es sich bei ihnen um Agenten des Westens und Ostens, die hinter sein Geheimnis kommen wollen. Und obwohl Möbius seine Forschungsergebnisse sicherheitshalber verbrennt, geraten sie dennoch an die Weltöffentlichkeit: Die korrupte und boshafte Anstaltsleiterin Fräulein Doktor Mathilde von Zahnt hatte die Ergebnisse abfotografiert und verkauft. Sie erlangt dadurch ein Vermögen, mit dessen Hilfe sie einen Konzern aufbaut, der alles beherrschen kann. Somit liegt das Schicksal der Welt in den Händen einer Wahnsinnigen. Dürrenmatt beschreibt in seinem Werk die Ohnmacht des Individuums, den Lauf der Zeit zu ändern. Gegen das atomare Wettrüsten der großen Mächte kann der Einzelne nichts unternehmen – der Weltuntergang ist also nicht aufzuhalten. Anders als im Werk gab es in der Realität aber ein Happy End: Die USA und die damalige Sowjetunion konnten sich schließlich friedlich einigen. Das von Dürrenmatt gezeichnete Untergangsszenario trat nicht ein.
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