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Koordinative Bindung

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Die Autor*innen
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André Otto
Koordinative Bindung
lernst du in der Sekundarstufe 5. Klasse - 6. Klasse - 7. Klasse

Grundlagen zum Thema Koordinative Bindung

In diesem Video werden dir die koordinativen Bindungen von Komplexverbindungen erklärt und beschrieben. Bekannt ist dir sicher schon die große Vielzahl an Strukturen und Farben von Metallkomplexen, diese hängt direkt mit den Zentral-Ion und den Liganden zusammen. Aber wie sind diese Liganden an das Zentral-Ion gebunden? Die Bindung zwischen Zentral-Ion und Ligand lässt sich am einfachsten durch eine Lewis-Base und -Säure veranschaulichen und den Übergang von Elektronen in ein gemeinsames Orbital. Welche Stabilität sich daraus ergibt bliebt allerdings unklar. Wenn du mehr dazu erfahren willst, dann schau dir das Video an.

Transkript Koordinative Bindung

Guten Tagen und herzlich willkommen! In diesem Video geht es um die koordinative Bindung. Dieses Video gehört zur Reihe Metallkomplexe. Als Vorkenntnisse solltest du die Grundtypen der chemischen Bindungen gut kennen. Ziel des Videos ist es unter anderem die Lewis-Säuren und die Lewis-Basen als ein Konzept für die Beschreibung der koordinativen Bindung zu erklären. Der Film ist in folgende Abschnitte untergliedert: 1. strukturelle Vielfalt der Metallkomplexe. 2. Farbigkeit der Metallkomplexe, 3. Säuren und Basen nach Lewis, 4. Bindungen aus Lewis-Säuren und Lewis-Basen, 5. Metallkomplexe durch koordinative Bindung und 6. die Stabilität der koordinativen Bindung.  1. Strukturelle Vielfalt der Metallkomplexe Metallkomplexe zeichnen sich durch eine große strukturelle Vielfalt aus. Das betrifft zum Ersten die Koordinierung. Ein zentrales Teilchen kann mit einer verschiedenen Anzahl von Teilchen verbunden sein. Möglich sind 4 Teilchen, die es umgeben. Wenn auch selten, so sind auch 5 Teilchen möglich. Häufig trifft man an, dass ein zentrales Teilchen von 6 Teilchen umgeben ist. Metallkomplexe unterscheiden sich aber auch durch die Komplexität ihrer Struktur. Die Struktur kann relativ einfach sein. Die Struktur kann auch etwas komplizierter sein. Diese hier ist schon recht kompliziert. Und diese möchte man mit Recht als komplex bezeichnen. Und das ist nur ein kleiner Einblick in die strukturelle Vielfalt der Metallkomplexe, und die Wirklichkeit ist, so könnt ihr mir glauben, noch viel größer und viel schöner. 2. Farbigkeit der Metallkomplexe Metallkomplexe sind von einer schönen und reichen Farbigkeit gekennzeichnet. Alle Farben des Farbkreises finden wir hier. Man findet Komplexe von roter, gelber, blauer, grüner Farbe und verschiedenen Zwischentönen. Allein schon diese Schönheit und Breite der Farben sollte uns anregen uns näher mit den Metallkomplexen zu befassen.  3. Säuren und Basen nach Lewis Stellen wir uns ein Molekül vor, das über ein Orbital verfügt, in dem sich ein Elektronpaar befindet. Dieses Orbital soll aber keine Bindungsaufgaben zu erfüllen haben. Dieses Molekül kommt in Kontakt mit einem zweiten Molekül, das über ein Orbital verfügt, auf dem sich keine Elektronen befinden. Im Unterschied zum besetzten Orbital, nennt man dieses Orbital, freies Orbital. Durch Überlappung beider Orbitale wird ein gemeinsames Orbital gebildet. Auf diesen befinden sich dann die beiden Elektronen des Formals allein besetzten Orbitals. Man sagt auch, dass das Orbital links Formals über freie Elektronen, während das Elektronenpaar rechts eine Elektronenvakanz zeigte. Durch die Verschmelzung beider Orbitale erhalten die Moleküle links und rechts gemeinsame Elektronen. Man sagt auch Molekül links ist ein Elektronendonator, während es sich beim Molekül rechts um einen Elektronenakzeptor handelt. Durch die Verschmelzung beider Orbitale links und rechts ist im Ergebnis eine kovalente Verbindung entstanden. Teilchen, die über freie Elektronenpaare verfügen, die eine Bindung eingehen können, bezeichnet man als Lewis-Basen. Teilchen, die bei der Ausbildung einer kovalenten Bindung freie Elektronenpaare aufnehmen können, bezeichnet man als Lewis-Säuren. 4. Bindungen aus Lewis-Säuren und Lewis-Basen Betrachten wir diese Verbindung. Die Moleküle bestehen jeweils aus 1 Boratom und 3 Fluoratomen. Man nennt diese chemische Verbindung Bortrifluorid. Über freie Elektronenpaare verfügt Bortrifluorid nicht. Es handelt sich folglich um einen Akzeptor von Elektronen, oder anders gesprochen: Bortrifluorid ist eine Lewis-Säure. Das Molekül besitzt ein Orbital, das keine Elektronen besitzt, aber Elektronen aufnehmen kann. 1 Stickstoffatom verbunden mit 3 Wasserstoffatomen, diese Verbindung kennt ihr bereits. Es ist Ammoniak. Ammoniak besitzt ein Elektronenpaar, das nicht an einer chemischen Bindung beteiligt ist. Das Ammoniakmolekül ist somit ein Donator von Elektronen und das dazugehörige besetzte Orbitale haben wir so gekennzeichnet. Anders gesprochen: Bei Ammoniak handelt sich um eine Lewis-Base. Lewis-Säure und Lewis-Base treten miteinander in Wechselwirkung. Dabei entsteht eine chemische Bindung. Der Pfeil kennzeichnet dabei die sich ausbildende Bindung. So, wie hier rechts dargestellt, handelt es sich um eine kovalente Bindung. Aber auch die Darstellung links ist möglich. Das bedeutet aber, dass wir es hier mit einer anteiligen Ionenbindung zu tun haben. Betrachten wir nun eine wichtige Reaktion des Wasserstoffions, des Protons H+. Dieses ist offensichtlich eine Lewis-Säure, denn es besitzt keine Elektronenpaare für eine chemische Bindung, kann aber solche für das Entstehen einer chemischen Bindung aufnehmen. Das entsprechende Orbital haben wir so dargestellt. Von Ammoniak NH3 wissen wir bereits, dass es sich um eine Lewis-Base handelt. Die Darstellung des zweifach besetzten Orbitals sieht so aus. Die Reaktion von Proton und Ammoniak führt zu NH4+, dem Ammoniumion. Das Bindungsmodell ist dabei die Überlappung des unbesetzten mit dem besetzten Orbital. Im Ergebnis entsteht ein gemeinsames Orbital der beteiligten Teilchen. Im letzten Beispiel soll wieder das Proton, die Lewis-Säure, mit Wasser H2O reagieren. Die Lewis-Schreibweise zeigt sehr schön, dass das Wassermolekül über 2 nicht bindende Elektronenpaare verfügt. Das Wassermolekül ist somit eine Lewis-Base. Für die Wechselwirkung mit dem unbesetzten Orbital des Wasserstoffions benötigen wir nur ein besetztes Orbital. Die Verschmelzung beider Orbitale liefert ein neues Teilchen, H3O+, das Hydroniumion. Das aus der Überlappung entstandene Orbital haben wir immer so dargestellt. 5. Metallkomplexe durch koordinative Bindungen Genau, wie bei den im Abschnitt 4 aufgeführten Beispielen können auch Metallkomplexe durch Lewis-Säuren und Lewis-Basen entstehen. Die Lewis-Basen liefern das Elektronenpaar für die neu entstehende Bindung. Diese bezeichnet man als koordinative Bindung. Betrachten wir einmal einmal ein solches Modell eines Metallkomplexes. Im Zentrum befindet sich das Zentralion. Die Teilchen, die mit dem Zentralion eine koordinative Bindung ausbilden, bezeichnet man als Liganden. Man kann ein solches Modell auch perspektivisch in der Ebene darstellen. Das hier ist der Metallkomplex. Gelb, im Zentrum dargestellt, ist das Zentralion. Die rot dargestellten Teilchen, die das Zentralion umschließen, sind die Liganden. Ein Zentralion mit einer n-fach positiven Ladung soll mit Liganden reagieren. Nehmen wir an, es handelt sich hier um 4 Liganden. Es entstehen 4 koordinative Bindungen, wobei die Bindungselektronen jeweils von den Liganden stammen. Das Zentralion fungiert als Lewis-Säure. Die Liganden wirken wie Lewis-Basen. Wir merken uns: Bei der koordinativen Bindung kommen die Bindungselektronen von den Liganden. 6. Stabilität der koordinativen Bindung Die Stabilität der koordinativen Bindung kann ganz verschieden sein. Wir haben schon angedeutet, dass diese Bindung nicht eindeutig zu beschreiben ist. Sie besitzt zum einen einen kovalenten Anteil. Genauso wichtig ist aber der ionische Anteil der koordinativen Bindung. Neben s- und p-Orbitalen sind an der koordinativen Bindung auch d-Orbitale beteiligt. Die Komplexität des Charakters der koordinativen Bindung gestaltet eine Prognose der Stabilität derselben, mit einfachen Modellmitteln, als schwierig. Klar ist auf alle Fälle, dass die Stabilität eines Metallkomplexes sowohl von den Zentralionen, als auch von den Liganden abhängig ist. Damit möchte ich mich von euch verabschieden. Ich wünsche euch alles Gute, auf Wiedersehen!

4 Kommentare
  1. hi hat voll geholfen herzlichen dank glg

    Von Ingrid Fuchs, vor fast 9 Jahren
  2. Liebe Clara,

    im Thema "Komplexchemie" findest du alle Videos zu Metallkomplexen. Liganden mit mehreren Donoratomen bilden oft Chelatkomplexe. Videos zu Chelatkomplexen helfen dir also weiter. Schau doch mal rechts in die Videoliste neben dieses Video, da solltest du das Richtige finden.

    Du kannst aber auch mit diesem Link: http://www.sofatutor.com/chemie/videos/chelatkomplexe-1?topic=770

    direkt zu Video "Chelatkomplexe" gelangen.

    Viel Spaß weiterhin an der Chemie!

    Von Bianca Blankschein, vor fast 9 Jahren
  3. Hallo,
    ich habe irgendetwas mit Chelaten gedreht. Vielleicht kann die Redaktion helfen.
    Viele Grüße

    Von André Otto, vor fast 9 Jahren
  4. Hallo, in diesem Video sind es immer Liganden mit einem Donoratom, gibt es auch ein Video über den Fall von mehreren Donoratomen pro Ligand? Danke :)

    Von Clara Kresken, vor fast 9 Jahren

Koordinative Bindung Übung

Du möchtest dein gelerntes Wissen anwenden? Mit den Aufgaben zum Video Koordinative Bindung kannst du es wiederholen und üben.
  • Beschreibe die Bildung der koordinativen Bindung.

    Tipps

    Ammoniak ist eine Lewis-Base. Kann Ammoniak Elektronen aufnehmen oder eher abgeben?

    Lösung

    Lewis betrachtet bei seiner Säure-Base-Theorie die Elektronen. Verbindungen, die Elektronen abgeben können, also Elektronendonatoren, sind Lewis-Basen. Verbindungen, die Elektronen aufnehmen können, also Elktronenakzeptoren, sind Lewis-Säuren.

    Reagiert nun eine Säure mit einer Base, dann gibt die Base das freie Elektronenpaar vollkommen an die Säure ab und bildet die koordinative Bindung aus.

    Ein Beispiel ist die Reaktion von Ammoniak mit einem Proton. Ammoniak bindet über sein freies Elektronenpaar am Stickstoff und es bildet sich das Ammonium-Ion.

  • Entscheide, ob es sich um eine Lewis-Base oder eine Lewis-Säure handelt.

    Tipps

    Lewis-Basen verfügen über ein freies Elektronenpaar.

    Lewis-Säuren sind Elektronenakzeptoren.

    Lösung

    Das Säure-Base-Konzept von Brönsted hat sich ausschließlich auf die Übertragung von Protonen bezogen. Dieses Konzept hat Lewis erweitert und betrachtet nun die Elektronen.

    Lewis-Basen sind Elektronendonatoren, also Verbindungen, die über ein freies Elektronenpaar verfügen, wodurch sie koordinative Bindungen eingehen können. Stickstoff ist durch das freie Elektronenpaar am Stickstoff eine Lewis-Base. Auch Wasser besitzt am Sauerstoff zwei freie Elektronenpaare und ist somit eine Lewis-Base.

    Lewis-Säuren sind dagegen Elektronenakzeptoren, also Verbindungen, die Elektronen aufnehmen können. Hierzu gehören das Proton und auch Bortrifluorid.

  • Formuliere die Reaktionsgleichungen zu folgenden Komplexen.

    Tipps

    Sieh dir die Abbildungen an. Aus welchen Bestandteilen besteht der Komplex?

    Allgemein besteht ein Metallkomplex aus Zentralion und Liganden.

    Lösung

    Zur Bildung eines Metallkomplexes wird als erstes ein Metallion benötigt. Häufig ist dies ein Ion der Übergangsmetalle, da diese über freie d-Orbitale verfügen. In diesen Beispielen sind es $Ni^{2+}$, $Fe^{3+}$ und $Al^{3+}$.

    Außerdem werden Liganden benötigt. Eine häufige Anzahl bei Liganden ist 2, 4, 5 und 6. Die Art der Liganden kannst du aus der Struktur entnehmen. In diesem Fall sind es Cyanido-Liganden $CN^-$, Chlorido-Liganden $Cl^-$, Hydroxido-Liganden $OH^-$ und Wasserliganden $H_2O$.

  • Entscheide, in welchen Beispielen eine koordinative Bindung vorliegt.

    Tipps

    Eine koordinative Bindung entsteht, wenn eine Lewis-Base das freie Elektronenpaar an eine Lewis-Säure abgibt.

    Lösung

    Eine koordinative Bindung entsteht zwischen einer Lewis-Base und einer Lewis-Säure. Dabei ist die Lewis-Base der Elektronendonator. Sie besitzt ein freies Elektronenpaar, welches zur Ausbildung der Bindung genutzt werden kann. Lewis-Basen sind z.B. Wasser und Ammoniak.

    Lewis-Säuren sind Elektronenakzeptoren. Sie besitzen also freie Orbitale, die Elektronen aufnehmen können. Besonders geeignet sind hier die Übergangsmetalle mit ihren freien d-Orbitalen.

    Das Besondere einer koordinativen Bindung ist also, dass beide Bindungselektronen von einem Reaktionspartner stammen.

    Die Bindungen in Wasser, Ammoniak und in der Aminosäure sind kovalent und die Bindung zwischen Ethanolat-Ion und Natrium-Ion sind ionisch. Nur im Komplex $ [Cr(CN)_4(Cl)_2]^{3-}$ liegen koordinative Bindungen zwischen Zentralion und Liganden vor.

  • Benenne die Bestandteile einer Komplexverbindung.

    Tipps

    Komplexverbindungen entstehen durch eine Lewis-Säure-Base-Reaktion.

    Es werden koordinative Bindungen gebildet.

    Lösung

    Eine Komplexverbindung besteht grundsätzlich aus einer Lewis-Säure, also einem Elektronenakzeptor, und aus einer (meist mehreren) Lewis-Basen, also einem Elektronendonator.

    Die Lewis-Säure ist in der Regel ein Ion eines Übergangsmetalls. Dieses wird auch als Zentralion bezeichnet, weil es sich in der Mitte der Komplexverbindung befindet.

    An dieses Zentralion binden durch koordinative Bindungen die Liganden. Das sind Verbindungen, die über Atome mit freien Elektronenpaaren verfügen, wie zum Beispiel Wasser oder Ammoniak.

  • Bestimme die Farbe folgender Komplexe.

    Tipps

    Erinnere dich an Verbindungen, die du kennst. Rost ist eine Eisenverbindung und bräunlich-orange. Kupferdächer werden mit der Zeit bläulich-grün.

    Lösung

    Komplexverbindungen sind häufig farbig. Grund dafür sind die Liganden, die die Elektronenverteilung der d-Orbitale beeinflussen. Wenn also Liganden koordinieren, werden Verbindungen oft bunt. Gerade Wasser ist ein guter Ligand und während wasserfreie Salze oft farblos sind, zeigen die Salze mit Kristallwasser eine charakteristische Farbe.

    Wenn du dir dabei einige typische Farben merkst, kannst du Metallionen ganz leicht erkennen. Eisen(III)-Salze sind häufig gelb, Nickelsalze sind hellgrün, Kupfersalze sind blau und Cobaltsalze pink-violett.

    Zink und Silbersalze dagegen sind nicht farbig, da ihre d-Orbitale voll besetzt sind und die Liganden so keinen Einfluss auf die Verteilung nehmen können.

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