Alkanone und Ketone – Einführung
Ketone und Alkanone sind wichtige chemische Verbindungen, wie zum Beispiel Aceton, und besitzen eine Carbonylgruppe. Ketone haben mindestens drei Kohlenstoffatome, Alkanone keinerlei Mehrfachbindungen. Möchtest du mehr über ihre Struktur, Eigenschaften und Unterschiede erfahren? Das und noch vieles mehr erwartet dich im folgenden Text!

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Grundlagen zum Thema Alkanone und Ketone – Einführung
Alkanone und Ketone – Chemie
Sicher kennst du auch die Chemikalie Aceton. Diese findet zum Beispiel in Nagellackentferner oder bei der Herstellung von Plexiglas Verwendung. Aceton ist der wohl bekannteste Vertreter der Ketone und Alkanone. Doch was sind Ketone und Alkanone und wo liegt der Unterschied zwischen den beiden Verbindungsklassen?
Was Ketone und Alkanone sind, erfährst du, einfach erklärt, im folgenden Text.
Was ist ein Keton und was ist ein Alkanon?
Wir schauen uns nun zuerst genauer an, was ein Keton ist, und danach befassen wir uns mit den Alkanonen.
Ketone – Definition
Ketone besitzen als funktionelle Gruppe eine nicht endständige Carbonylgruppe. Diese sogenannte Ketogruppe besteht aus einer -Doppelbindung. Das Kohlenstoffatom ist dabei immer an zwei weitere Kohlenstoffatome gebunden – es besteht also aus mindestens drei Kohlenstoffatomen.
Die allgemeine Strukturformel der Ketone sieht wie folgt aus:
Auf der folgenden Abbildung kannst du dir die Strukturformel des einfachsten und gleichzeig auch bekanntesten Ketons ansehen: des Acetons.
Alkanone – Definition
Die Alkanone bilden eine Untergruppe der Ketone und lassen sich von den Alkanen ableiten. Alkanone besitzen ebenfalls eine Ketogruppe und bestehen aus mindestens drei Kohlenstoffatomen. Aber sie besitzen – abgesehen von der Ketogruppe – keine weiteren Mehrfachbindungen. Somit kannst du die Alkanone aus der homologen Reihe der Alkane ableiten. Die allgemeine Summenformel der Alkanone entspricht der der Ketone.
Ketone und Alkanone – Beispiele
Wir haben gerade gelernt, dass Ketone und Alkanone eine Ketogruppe enthalten, die mit zwei Kohlenstoffatomen verbunden ist, und dass der Unterschied zwischen den beiden darin liegt, dass Alkanone sich von den Alkanen ableiten und damit keine Mehrfachbindungen aufweisen. Dies wollen wir uns nun an ein paar Beispielen genauer ansehen.
Die Ketone Aceton (auch Propanon oder Dimethylketon) und Butanon (Methylethylketon) sind zum Beispiel Alkanone, während Diphenylketon nur ein Keton und kein Alkanon ist. Die folgende Abbildung verdeutlicht dies.
Unterscheidung zwischen Ketonen und Aldehyden
Der Unterschied zwischen den Ketonen und den Aldehyden ist ganz einfach erklärbar: Ist die Carbonylgruppe endständig, handelt es sich um ein Aldehyd. Die Carbonylgruppe wird dann als Aldehydgruppe bezeichnet. Ist die Carbonylgruppe in eine Kohlenstoffkette eingebaut, also nicht endständig, spricht man von Ketonen. Die Carbonylgruppe wird dann Ketogruppe genannt.
Die allgemeine Strukturformel der Aldehyde sieht wie folgt aus:
Die Ketogruppe und ihre Eigenschaften
Nun wollen wir uns noch die Ketogruppe mit ihren Eigenschaften näher anschauen. Die Ketogruppe ist polar, was man in der nachstehenden Formel sehen kann:
Aufgrund der Polarität der Ketogruppe bildet diese innerhalb der Ketone bzw. Alkanone zwischenmolekulare polare Kräfte aus. Das hat zur Folge, dass Verbindungen, die eine Ketogruppe enthalten, einen hohen Siedepunkt haben und mit Wasser mischbar sind.
Aber wie reagieren Ketone? Diese Polarität ermöglicht einen nucleophilen Angriff auf das Kohlenstoffatom. Somit kann man Ketone für die Reaktionen der nucleophilen Substitution und der nucleophilen Addition verwenden. Als Nucleophile werden Moleküle bezeichnet, die mit einem freien, ungebundenen Elektronenpaar an einem Kohlenstoffatom angreifen können und dort eine kovalente Bindung ausbilden.
Ketone gehen außerdem, ähnlich wie Aldehyde, Additions- und Kondensationsreaktionen ein.
Die Besonderheiten der Ketogruppe führen uns zu den Eigenschaften von Verbindungen, die sie enthalten.
Alkanone und Ketone – Eigenschaften
Die Eigenschaften der Ketone hängen von ihrer Kettenlänge ab. Ketone mit niedriger Kettenlänge sind aufgrund der Polarisierung des C-Atoms der Carbonylgruppe in Wasser sehr gut löslich – sie sind aber auch fett- und benzinlöslich. Kurzkettige Ketone sind farblose, flüchtige, brennbare Flüssigkeiten mit einem typisch fruchtigen Geruch, der an Nagellackentferner erinnert. Langkettige (höhermolekulare) Ketone sind ebenfalls farblos, jedoch sind sie fest und nicht flüssig.
- Im Vergleich zu den Alkanen: Ketone besitzen aufgrund ihrer Polarität eine größere Löslichkeit in Wasser sowie einen höheren Siedepunkt als die Alkane.
- Im Vergleich zu den Aldehyden: Im Unterschied zu den Aldehyden sind die Ketone nur schlecht oxidierbar und wirken nicht reduzierend. Aufgrund der vorhandenen Carbonylgruppe reagieren die Ketone ähnlich wie die Aldehyde, jedoch ist ihre Reaktionsfähigkeit etwas schwächer.
- Im Vergleich zu den Alkoholen: Ketone können untereinander keine Wasserstoffbrückenbindungen ausbilden. Dadurch besitzen sie niedrigere Siedepunkte als Alkohole.
Nomenklatur Alkanone und Ketone
Alle Regeln für Alkane, Alkene und Alkine bleiben bei der Nomenklatur von Alkanonen und Ketonen bestehen. Wie wir Alkanone und Ketone genau benennen, schauen wir uns am Beispiel von Butan-2-on, auch Butanon, genau an. Das Wort Butan gibt uns Aufschluss über die Anzahl der Kohlenstoffatome – also vier – innerhalb der Verbindung. Die 2 gibt die Stelle an, an welchem Kohlenstoffatom die Ketogruppe anliegt. Im vorliegenden Fall ist dies also das zweite. Zum Schluss wird nur noch die Endung -on angehängt.
Alkanone und Ketone – Zusammenfassung
- Ein Keton enthält eine Carbonylgruppe. Diese funktionelle Gruppe besteht aus einer -Doppelbindung und ist an mindestens zwei weitere Kohlenstoffatome gebunden.
- Ein Alkanon ist ein Keton, das von den Alkanen abgeleitet ist und keine weiteren Mehrfachbindungen enthält.
- Ist die Carbonylgruppe endständig, handelt es sich um ein Aldehyd. Ist die Carbonylgruppe in eine Kohlenstoffkette eingebaut, also nicht endständig, spricht man von Ketonen.
- Die geringere Elektronegativität vom Kohlenstoffatom gegenüber dem Sauerstoffatom führt zu einer positiven Ladung am Kohlenstoffatom der Ketogruppe. Dies ermöglicht dort einen nucleophilen Angriff.
- Aceton ist der bekannteste Vertreter der Alkanone und Ketone. Es wird beispielsweise für die Herstellung von Plexiglas, die Metallentfettung, die Nagellack- oder die Fleckenentfernung verwendet.
- Die Regeln zur Benennung der Ketone und Alkanone können aus der Nomenklatur der Alkane, Alkene und Alkine übernommen werden.
Wenn du mehr zu Ketonen und Aldehyden wissen möchtest, kannst du dir das Video Aldehyde und Ketone ansehen. Dort erfährst du unter anderem etwas darüber, wie Ketone entstehen und wo sie vorkommen.
Im Anschluss an das Video und diesen Text findest du Übungsaufgaben und Arbeitsblätter zu Alkanonen und Ketonen, um dein erlerntes Wissen zu üben. Viel Spaß!
Transkript Alkanone und Ketone – Einführung
Guten Tag und herzlich willkommen. Dieses Video heißt Alkanone und Ketone - eine Einführung. Der Film ist gedacht für das Gymnasium, die Kursphase und den dortigen Grundkurs. Ich habe mir folgende Gliederung überlegt: Im ersten Teil werden wir die Frage besprechen: Was sind Ketone und Alkanone? Im zweiten Teil geht es um die funktionelle Gruppe, die Keto-Gruppe. Im dritten Teil werde ich an einigen einfachen Beispielen die Nomenklatur vorstellen. Im vierten Teil werde ich die wichtigsten physikalischen Eigenschaften kurz umreißen. Als fünftes werde ich kurz etwas zur Physiologie sagen. Abschließend werde ich im sechsten Punkt einige wichtige Anwendungen nennen. Erstens: Was sind Ketone und Alkanone? Ich zeichne eine Summenformel. 2 Methylgruppen schließen eine funktionelle Gruppe, C-Doppelbindung-O, ein. Hierbei handelt es sich um ein Keton. Außerdem ist das auch ein Alkanon. Bei der Summenformel daneben handelt es sich ebenfalls um ein Keton. Auch diese Verbindung ist ein Alkanon. Wenn 2 Phenylgruppen eine C-Doppelbindung-O funktionelle Gruppe einschließen, handelt es sich ebenfalls um ein Keton. Es ist dann aber kein Alkanon. Ketone enthalten die funktionelle Gruppe C-Doppelbindung-O. Alkanone sind von Alkanen abgeleitet. Links lasse ich die Formel des einfachen Ketons stehen. Rechts zeichne ich eine Summenformel eines einfachen Aldehyds auf. Achtung: Ketone und Aldehyde gehören zu verschiedenen Verbindungsklassen. Ein Keton ist kein Aldehyd. Zweitens: die Keto-Gruppe. Die Keto-Gruppe ist die funktionelle Gruppe aller Ketone. Ich habe sie hier in kompletter Lewis-Schreibweise aufgeschrieben. Durch die verschiedenen Elektronegativitäten habe ich am Kohlenstoffatom eine partielle Ladung ∆+ und am Sauerstoffatom eine partielle Ladung ∆-. Das ermöglicht eine polare Wechselwirkung zwischen den einzelnen Teilchen. Dadurch steigt a.) die Siedetemperatur. Moleküle der Ketone treten mit Molekülen des Wassers b.) in Wechselwirkung. Daher sind Ketone mit Wasser mischbar. Durch die positive Ladung am Kohlenstoffatom kann ein sogenannter nucleophiler Angriff eines Nucleophils erfolgen. Ein Nucleophil ist ein Teilchen mit nicht bindenden Elektronenpaaren, wie zum Beispiel Wasser. Dieses Nucleophil kann am Kohlenstoffatom mit einer überschüssigen positiven Ladung angreifen. Drittens: Nomenklatur. Ich zeichne zunächst die Summenformel des einfachsten Alkanons ein. Ich zähle 3 Kohlenstoffatome in der Kette, daher Propan. Die funktionelle Gruppe befindet sich an Stelle 2, also Propan-2. Es handelt sich um ein -on: Propan-2-on. Genauso stelle ich den Namen der folgenden Verbindung fest. Ich habe 4 Kohlenstoffatome in der Kette, also Butan. Die funktionelle Gruppe befindet sich an Stelle 2, es handelt sich um ein -on, Butan-2-on. Und schließlich, als drittes Beispiel erhalten wir Heptan-3-on. Man merke: Alle Regeln für Alkane, Alkene, Alkine bleiben bestehen. Viertens: physikalische Eigenschaften. Niedere Alkanone sind flüchtig, flüssig und haben Dichten von kleiner als 1g/cm³. Sie besitzen einen fruchtigen Geruch. Ketone sind in Wasser besser löslich als Alkane. Ketone besitzen höhere Siedetemperaturen als Alkane ähnlicher Massen. Fünftens: physiologische Eigenschaften. Betrachten wir das einfachste Alkanon, Aceton CH3COCH3. Es ist leicht entzündlich und reizend. Aceton ist gut fettlösend. Das führt dazu, dass bei einer Dauerbelastung es zu Hautschäden kommen kann. Aceton ist wie fast alle Alkanone und Ketone mindergiftig. Sechstens: Anwendungen. Stellvertretend für alle Ketone möchte ich die wichtigsten Anwendungen des Acetons nennen. In der Industrie verwendet man Aceton bei der Herstellung von Plexiglas. Man setzt Aceton ein, um Ethin in Stahlflaschen zu lagern. Aceton ist der "König der Lösungsmittel". Aceton ist mischbar mit Wasser, Alkohol, Ester und so weiter und so weiter. Die gute Löslichkeit ermöglicht eine Extraktion von vielen Stoffen. Mitunter wird Aceton Benzin zugesetzt, um eine gute Verbrennung zu ermöglichen. Aceton ist enthalten in Nagellackentfernern. Ich danke für eure Aufmerksamkeit. Alles Gute! Auf Wiedersehen.
Alkanone und Ketone – Einführung Übung
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Nenne die Definition von Keton und Alkanon.
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Beschreibe die Reaktionsfähigkeit der Keto-Gruppe.
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Begründe die wichtigsten physikalischen Eigenschaften kurzkettiger Alkanone.
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Gib die Anwendungsfelder von Aceton an.
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Gib zu den beschriebenen Molekülen die korrekten Namen entsprechend der Nomenklatur an.
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Erkenne den systematischen Namen der von Alkanen abgeleiteten Ketone.
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Hallo,
ich weiß nicht, in welche Klasse du gehst. Es gibt Schulen, die Alkanone nicht durchnehmen. In der Regel kommen nach den Alkoholen die Aldehyde, speziell davon die Alkanale.
Alles Gute und viel Erfolg
Hallo!
Erstmal schönes Video...
Ich hätte da noch eine Frage: Wir beschäftigen uns gerade mit Alkoholen (Alkanolen) und da wollte ich fragen ob nach dem Thema "Alkanol" das Thema "Alkanon" kommen könnte. Könnte mich dann super drauf vorbereiten.
Danke für die Antwort! :)