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Widerstand gegen das NS-Regime

Widerstand im Nationalsozialismus war selten und gefährlich. Einzelpersonen und Gruppen kämpften heimlich gegen das NS-Regime. Interessiert? Erfahre mehr über ihre Motive und Aktionen!

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Lerntext zum Thema Widerstand gegen das NS-Regime

Widerstand im Nationalsozialismus – Einführung

Angesichts der unvorstellbaren Gräueltaten der Nationalsozialisten im Dritten Reich stellt sich die Frage, ob sich gegen die Maßnahmen der Machthaber innerhalb der deutschen Bevölkerung auch Widerstand regte. Tatsächlich wagten es nur wenige Einzelpersonen und Widerstandsgruppen, offen oder im Geheimen gegen das NS-Regime aufzubegehren. Ihre Motive und Ziele sowie die Intensität des geleisteten Widerstands waren dabei sehr unterschiedlich. Der Widerstand reichte von bewusstem politischem Kampf bis zum Rückzug aus der Öffentlichkeit und zog sich durch alle Gesellschaftsschichten. Eine organisatorische oder ideelle Einheit bildete der deutsche Widerstand jedoch nicht. Es gab also keine Gruppe oder Einzelperson, die den gesamten Widerstand vernetzte und vereinte. Werte und Ziele der einzelnen Gruppe traten dafür oftmals zu weit auseinander.

Widerstand
Heute verstehen wir unter Widerstand das Handeln Einzelner oder eines Kollektivs gegen eine als ungerecht und illegitim wahrgenommene Herrschaftsform. Während der Zeit des Nationalsozialismus stand der Begriff Widerstand vor allem für den nationalen Befreiungskampf in den besetzten Ländern, der in Frankreich „Résistance“ genannt wurde. In Deutschland war dagegen nur in den Flugblättern der Weißen Rose explizit von einer Widerstandsbewegung die Rede.

Das NS-Regime ging seit Hitlers Machtübernahme 1933 rigoros gegen Andersdenkende und politische Gegner vor. Gegen Ende der NS-Zeit konnte bereits ein unbedacht geäußerter politischer Witz oder Zweifel am „Endsieg“ die Todesstrafe zur Folge haben. Die Angst vor Gewalt und Repressionen hielt viele Menschen davon ab, sich öffentlich gegen die Nationalsozialisten zu stellen. Eine große Mehrheit der deutschen Bevölkerung stand aufgrund der frühen Erfolge in Wirtschafts- und Außenpolitik und der wirksamen Propaganda der Nationalsozialisten jedoch auch hinter den Machthabern und hatte kein Interesse an einem Umsturz. Die konservativen Eliten sahen die Nationalsozialisten zudem lange Zeit als Verbündete gegen Sozialisten und Kommunisten. Anders als der Widerstand in den während des Zweiten Weltkriegs besetzten Gebieten hatte der deutsche Widerstand keinen Rückhalt in der Bevölkerung.

Motive des deutschen Widerstands

Die Motive für das Engagement im Widerstand waren vielfältig. Den meisten Beteiligten ging es jedoch darum, ihre moralischen, religiösen, politischen oder humanitären Überzeugungen gegen Übergriffe durch das NS-Regime zu verteidigen und Solidarität gegenüber Gleichgesinnten zu demonstrieren. Gleichschaltung und Parteienverbote sorgten ab 1933 nicht nur bei den linken Parteien KPD und SPD für Protest, sondern auch bei Jugendvereinen und den Kirchen, die von Enteignung und Beschlagnahmung betroffen waren.

Obwohl die Kirchen weitgehend regimetreu agierten, boten die Judenverfolgung und die planmäßige Tötung von Menschen mit Behinderung einigen Geistlichen und Laien beider christlichen Konfessionen Anlass zum Widerstand. Die menschenverachtende Ideologie der NSDAP, die Missachtung demokratischer Werte sowie die rücksichtslose Verletzung von Grund- und Menschenrechten führten auch bei Liberalen und Konservativen zu Widerstand gegen die NS-Diktatur. Eine große Mehrheit der Bevölkerung befürwortete jedoch das NS-Regime oder ignorierte bekannte Missstände bewusst.

Innerhalb des Militärs kam es im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zu Kritik am Führungsstil Hitlers und zu Zweifeln am vom NS-Regime propagierten „Endsieg“, was zu Umsturzplänen und Attentaten führte. Viele der Mitverschwörer des 20. Juli 1944 vertraten jedoch trotz der Ablehnung von Hitlers militärischer Führung durchaus ein nationalistisches und rassistisches Gedankengut.

Ziele und Formen des deutschen Widerstands

Die Vorstellungen der Beteiligten des Widerstands zur Zukunft Deutschlands variierte von der Errichtung eines christlich-konservativen Nationalstaats bis zur kommunistischen Weltrevolution. Auch die Formen des deutschen Widerstands waren facettenreich. Mit der Verbreitung von abgehörten Nachrichten der Auslandssender, Flugblättern oder Parolen gegen das NS-Regime hoffte man, die deutsche Bevölkerung zum Widerstand zu bewegen. Arbeitsniederlegungen und Sabotageakte in wichtigen Rüstungs- und Industriebetrieben sollten der Wirtschaft schaden und den Zweiten Weltkrieg zugunsten der Alliierten entscheiden. Auch durch Spionage und die Weitergabe geheimer Informationen versuchten einige Widerständige, die Alliierten zu unterstützen. Viele Gegner des NS-Regimes verhalfen politisch oder rassisch Verfolgten zur Flucht ins Ausland oder gewährten ihnen Unterschlupf. Einzelpersonen oder Gruppen entschlossen sich sogar zu Attentaten auf Hitler, scheiterten jedoch.

Insgesamt zeigten die Aktionen des deutschen Widerstands nur wenig Erfolg und wurden auch im Ausland kaum wahrgenommen. Nur die Sowjetunion unterstützte das Nationalkomitee Freies Deutschland (NKFD), das 1943 auf sowjetische Initiative von deutschen Exilkommunisten und kriegsgefangenen Soldaten und Offizieren in der Nähe von Moskau gegründet worden war. Ziel des NKFD war die Beendigung des Kriegs und der Kampf gegen die Hitlerdiktatur.

Das NS-Regime ging hart und brutal gegen den deutschen Widerstand vor, was eine abschreckende Wirkung haben sollte. Gegner der Machthaber wurden verhaftet, inhaftiert, gefoltert und getötet. Der Volksgerichtshof, eigens gegründet zur Bestrafung von Hoch- und Landesverrat gegen den NS-Staat, verurteilte allein über 5 000 Menschen zum Tode. Zudem tat die Geheime Staatspolizei (Gestapo) alles, um Widerständige frühzeitig zu entlarven oder Widerstandsgruppen zu zersetzen.

Zivile Widerstandsgruppen

Der zivile deutsche Widerstand wurde besonders in den ersten Jahren der NS-Diktatur von Arbeitern und oppositionellen Parteien, wie der KPD oder SPD, getragen. In dem württembergischen Industrieort Mössingen beteiligte sich ein großer Teil der Arbeiterschaft am Tag nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler (30. Januar 1933) an einem Generalstreik, zu dem die KPD aufgerufen hatte. Die Mössinger Arbeiter waren deutschlandweit jedoch die einzigen, die dem Aufruf gefolgt waren. Schon ab 1934 war die Verfolgung der Widerständigen durch Gestapo und SS so massiv, dass die Bewegung stark schrumpfte und Mitglieder oppositioneller Parteien bald nur noch aus dem Exil agieren konnten.

Widerstand aus anderen Teilen der Gesellschaft kam oftmals nur vereinzelt oder in kleinen Gruppen zustande. Hier waren besonders Jugend- und Studierendengruppen sowie Mitglieder der evangelischen und katholischen Kirche bedeutend. Wichtige Akteure des bürgerlichen Widerstands formierten sich um den Kreisauer Kreis, zu dem auch Vertreter der Wehrmacht zählten. Auch Intellektuelle und Künstler engagierten sich gegen den NS-Staat. Vielen war dies jedoch nur aus dem Exil möglich. Akte der Zivilcourage fanden gelegentlich im Alltag der deutschen Bevölkerung statt, waren aber nicht die Regel.

Wusstest du schon?

Im Folgenden sind einige der wichtigsten zivilen Widerstandsgruppen oder -bewegungen zusammengefasst:

Rote Kapelle
Widerstand der Kirchen
Kreisauer Kreis – bürgerlicher Widerstand
Weiße Rose – studentischer Widerstand
Edelweißpiraten – jugendbewegter Widerstand
Georg Elser – Widerstand von Einzelpersonen

Militärischer Widerstand

Da die Aktionen des zivilen Widerstands nur wenig Erfolg zeigten, war bald das Militär der einzige Akteur, der in der Lage zu sein schien, das NS-Regime zu stürzen. Hitler hatte jedoch früh dafür gesorgt, dass zentrale Dienstposten innerhalb der Armee mit treuen Gefolgsleuten besetzt und unbequeme Generäle aussortiert wurden. Zudem waren die Soldaten nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg (1847–1934) auf den Führer vereidigt worden und diesem zu unbedingtem Gehorsam verpflichtet.

Dennoch regte sich bei einigen Offizieren Widerstand insbesondere gegen Hitlers Expansionspolitik im Osten und dessen Eingriff in die Wehrmacht. Später sorgten auch die deutschen Verbrechen in Polen für Protest. Ein früher Gegner des Regimes war der Generalstabschef des Heers General Ludwig Beck, der jedoch bereits 1938 von seinen Ämtern zurücktrat. Zentrale Figuren der militärischen Opposition wurden später Generalmajor Henning von Tresckow (1901–1944) und Generalmajor Hans Oster (1887–1945), die sich an mehreren gescheiterten Attentats- und Putschversuchen beteiligten.

Der 20. Juli 1944

Jüdischer Widerstand

Viele deutsche Juden konnten oder wollten lange nicht glauben, zu welchen unvorstellbaren Gräueltaten das NS-Regime fähig war. Als sie den wahren Charakter der nationalsozialistischen Politik erkannten, war es für die meisten bereits zu spät. Sie wurden ab 1933 zunächst ausgegrenzt, mit Berufsverboten belegt, ghettoisiert und später enteignet, verhaftet, gefoltert und in Konzentrationslager deportiert. Insgesamt starben in den Konzentrationslagern durch gezielte Vernichtung oder Hunger und Entbehrungen 6,3 Millionen Juden.

Im Warschauer Ghetto, in dem die deutschen Besatzer seit 1940 polnische Juden für den geplanten Völkermord sammelten, kam es am 19. April 1943 zu einem Aufstand. Mehrere Wochen kämpften die polnischen Juden erbittert gegen die Besatzer und die Deportation in das Vernichtungslager Treblinka. Geführt wurde der Aufstand unter anderem von der Jüdischen Kampforganisation (ŻOB) unter der Leitung von Mordechaj Anielewicz (1919–1943) und dem Jüdischen Militärverband (ŻZW). Am 16. Mai 1943 wurde der Aufstand blutig niedergeschlagen. Wer nicht bereits im Kampf gefallen war, wurde erschossen oder in Konzentrationslager deportiert.

Widerstandsbewegungen in den besetzten Ländern

In den von Deutschland überfallenen Ländern gab es seit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs (1939–1945) Widerstandsgruppen, die sich verzweifelt gegen die deutschen Besatzer auflehnten. Besonders nach den ersten deutschen Niederlagen im Krieg gegen die Sowjetunion (1940–1945) formierte sich hinter der Ostfront der Widerstand in Partisanengruppen. Seit 1940 unterstützte Großbritannien den Partisanenkrieg mit Waffenlieferungen und Informationen. Daran beteiligten sich nach dem Kriegseintritt 1941 auch die USA. Auch Exilregierungen, sofern diese wie im Fall von Polen, der Tschechoslowakei, den Niederlanden und Norwegen existierten, hielten Kontakt zu den Widerstandskämpfern und versuchten, diese zu unterstützen.

In Polen und der Tschechoslowakei war der Widerstand gegen die deutschen Besatzer besonders groß. Unter Leitung der polnischen Exilregierung, die von London aus arbeitete, formierte sich die Polnische Heimatarmee. Als Partisanen bekämpften ihre Mitglieder die Besatzer, führten Sabotageakte aus und beteiligten sich am Warschauer Aufstand im August 1944, einer der größten Erhebungen gegen das NS-Regime neben dem Slowakischen Nationalaufstand. Daneben existierte in Polen eine geheime Volksarmee der Kommunisten, die von der UdSSR unterstützt wurde. In der Tschechoslowakei wurden erfolgreich Anschläge auf hochrangige SS-Angehörige verübt. So wurde im Jahr 1942 SS-Obergruppenführer Reinhard Heydrich (1904–1942) bei einem Attentat tödlich verwundet. Er zählte zu den Hauptorganisatoren des Holocausts.

Die Landung der Alliierten in Italien (1943) und der Normandie (1944) führte auch im Norden, Westen und Süden Europas zu größeren Widerstandsaktionen in den besetzten Ländern. In Frankreich waren verschiedene Gruppen bereits seit 1941 im Widerstand aktiv. Durch Sabotageakte und Attentate versuchten sie, den Besatzern zu schaden. Die Besatzungsmacht reagierte darauf mit Massenexekutionen Unschuldiger, was in der französischen Bevölkerung eine Solidaritätswelle mit den bewaffneten Untergrundkämpfern auslöste. Die „Résistance“, wie die Widerstandsbewegung genannt wird, war im August 1944 an der Befreiung von Paris beteiligt.

Wusstest du schon?

Widerstand gegen das NS-Regime – Zusammenfassung

  • Der deutsche Widerstand bildete keine organisatorische oder ideelle Einheit.
  • Ziele und Motive des Widerstands waren bei den Einzelpersonen und Widerstandsgruppen sehr unterschiedlich.
  • Beteiligte des deutschen Widerstands stammten aus allen Gesellschaftsschichten.
  • Der deutsche Widerstand hatte keinen Rückhalt in der deutschen Bevölkerung.
  • Das NS-Regime ging hart gegen jegliche Form von Widerstand vor.
  • Große Widerstandsbewegungen gab es in den von Deutschland besetzten Ländern, z. B. in Polen.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Widerstand gegen das NS-Regime

Warum war es so schwer, Widerstandsgruppen im Nationalsozialismus zu bilden?
Welche Rolle spielte die Jugend im Widerstand gegen den Nationalsozialismus?
Welche Konsequenzen hatten Widerstandsaktionen für die Widerstandskämpfer?
Gab es Versuche, Hitlers Regime durch einen Staatsstreich zu stürzen?
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Widerstand gegen das NS-Regime Übung

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  • Was lässt sich grundlegend über den Widerstand im NS-Staat sagen?

    Tipps

    Widerstand existiert in Form von Nonkonformität, Verweigerung oder Protest.

    Der NS-Staat unterdrückte Meinungen, die nicht in das eigene Herrschaftsbild passten und verfolgte Andersdenkende.

    Lösung
    • Widerstand kann auf verschiedene Arten geleistet werden.
    • Widerstand kann ganz öffentlich, zum Beispiel in Form von Demonstrationen und Sabotageaktionen, oder heimlich und konspirativ stattfinden.
    • Der Staat unterdrückt jede Form der freien, anderen Meinung brutal. Widerstand gegen das Regime war lebensgefährlich.
    • Es gab zwar zahlreiche Widerstandsgruppen, aber wirklich vernetzt waren davon nur wenige, und nur dann, wenn sie ideologisch ähnlich waren.
  • Welche Gründe führten zum deutschen Widerstand im NS?

    Tipps

    Kommunisten und Sozialdemokraten mussten ab 1933 fliehen, oder sich verstecken. Ihre Arbeit musste im Untergrund stattfinden.

    Kardinal Graf von Galen hat sehr berühmte Predigten gegen das sogenannte Euthanasie-Programm gehalten.

    Lösung

    Da ab 1933 fast alle Parteien außer der NSDAP verboten waren, organisierten sich vor allem die KPD und die SPD im Widerstand. Ein Grund für den an manchen Orten einsetzenden kirchlichen Widerstand war das Bekanntwerden der planmäßigen Tötung von Menschen mit Behinderung. Der Russlandfeldzug und der Kriegsverlauf an sich, verbunden mit den massiven Kriegsverbrechen, regte den militärischen, aber auch bürgerlichen Widerstand an. Gesamtgesellschaftlich betrachtet blieben die Widerstandskämpfer aber in der absoluten Minderheit, der Großteil der Bevölkerung ignorierte oder akzeptierte die Missstände und Verbrechen einfach.

  • Welche Formen des zivilen Widerstandes gab es?

    Tipps

    Die Namen verraten oft etwas über Erkennungszeichen oder programmatische Ausrichtung der Gruppen, so ist rot die Farbe der Kommunisten.

    Sophie und Hans Scholl und ihre Mitstreiter wählten weiß als reine, unschuldige Farbe.

    Lösung

    Der zivile, bürgerliche Widerstand im Dritten Reich wurde zu Beginn der NS-Diktatur vor allem von den Parteien SPD und KPD getragen. Ab 1934 war aber die Verfolgung durch die Gestapo so massiv, dass dieser Widerstand vor allem aus dem Ausland geführt werden musste. Der kommunistisch geprägte Widerstand wurde von der sogenannten Roten Kapelle angeführt, sie spaltete sich in mehrere Gruppen auf. Lange hat man ihnen wenig Beachtung geschenkt, heute erinnert man sie wesentlich mehr, zum Beispiel die Gruppe um Harro Schulze-Boysen, der seinen Widerstand 1942 mit dem Leben bezahlte. Auch zunächst unpolitischen Widerstand gab es, wenn auch nur in kleinen Gruppen. So organisierten sich zum Beispiel Jugendliche, die nicht mit den politischen und gesellschaftlichen Zwängen des NS zufrieden waren. Zu erwähnen sind hier beispielsweise die Edelweißpiraten, deren Erkennungsmerkmal eine Edelweißblüte war, oder die Studentinnen und Studenten, die die Weiße Rose gründeten. Bekannt geworden sind vor allem Sophie und Hans Scholl. Widerstand in den Kirchen gab es nur vereinzelt. 1934 entstand die Bekennende Kirche, die sich gegen die Einmischung der Nationalsozialisten in die evangelische Kirchenpolitik richtete. Ihr bekanntester Vertreter war wohl Dietrich Bonhoeffer, der sich auch vehement gegen die Behandlung der jüdischen Bevölkerung einsetzte. Er starb im KZ Flossenbürg.

  • Wie verlief der militärische Widerstand?

    Tipps

    Viele im Militär waren zunächst sehr einverstanden mit der Aufrüstung der Wehrmacht und auch mit der Behandlung von Jüdinnen und Juden und anderen Minderheiten.

    Operation Walküre nannte sich der Umsturzplan, der nach der Ermordung Hitlers durchgeführt werden sollte.

    Lösung
    1. Das Militär wird nach dem Tod von Paul von Hindenburg auf Adolf Hitler vereidigt, viele begrüßen seine Politik und seinen Expansionsdrang.
    2. Nach dem Überfall auf Polen und dem Beginn des Zweiten Weltkrieges regt sich in Teilen des Militärs erster Protest, weil dort große Verbrechen, auch durch die Wehrmacht, durchgeführt werden.
    3. Die aus Sicht des Militärs fatale Kriegsführung Hitlers, vor allem im Russlandfeldzug, führt dazu, dass sich um Oberst Graf von Stauffenberg eine Widerstandsgruppe bildet.
    4. Stauffenberg führt den lange geplanten Anschlag auf Hitler selber durch, seine am 20. Juli 1944 detonierende Bombe tötet Hitler allerdings nicht, wie eigentlich geplant.
    5. Die sogenannte Operation Walküre läuft zwar an, allerdings werden noch in der Nacht des 21. Juli die Führungsriege des Anschlags um von Stauffenberg erschossen.
  • Was war der Kreisauer Kreis?

    Tipps

    Der Kreisauer Kreis bestand aus einigen Männern, die eine völlig andere Politik als die der Nationalsozialisten anstrebten.

    Sie versuchten, sich mit anderen Widerstandsgruppen zu organisieren, um eine größere Bewegung zu erzeugen.

    Lösung

    Eine bedeutende Gruppe des bürgerlichen Widerstands war ab 1940 der Kreisauer Kreis, benannt nach einem Treffpunkt der Mitglieder, dem niederschlesischen Gut Kreisau von Helmuth James Graf von Moltke (1907–1945). Wichtige Personen dieses Kreises waren neben dem Sachverständigen für Kriegs- und Völkerrecht der Wehrmacht Moltke die Juristen Peter Graf Yorck von Wartenburg (1904–1944) und Carl Dietrich von Throta(1907–1952). Gemeinsam mit Gleichgesinnten erarbeiteten sie Grundsätze für eine demokratische Neuordnung Deutschlands nach dem**Sturz des NS-Regimes**. Dabei lehnten sie den Nationalismus ab und standen für eine europäische Integrationspolitik. Der Kreis pflegte Kontakte zu anderen bürgerlichen Widerstandsgruppen wie dem Goerdeler Kreis um den nationalkonservativen Leipziger Oberbürgermeister Carl Friedrich Goerdeler (1884–1945), aber auch zu Widerständigen aus Adel, Kirchen, Wehrmacht und Arbeiterschaft sowie zu den Alliierten. Immer wieder bei den Treffen anwesend war auch der frühere Generalstabschef Ludwig Beck (1880–1944), welcher den bürgerlichen Widerstand zu bündeln versuchte und sich gegen den Krieg aussprach.

  • Wie sah jüdischer Widerstand im NS aus?

    Tipps

    Der jüdische Widerstand war auf Grund der massiven Verfolgung der jüdischen Bevölkerung schwer zu organisieren.

    Das Bild von den Juden, die "willenlos zur Schlachtbank" geführt wurden, stimmt nicht, es gab durchaus verschiedene Formen des Widerstands gegen die NS-Gewalt.

    Lösung
    1. Es gab diverse Formen des jüdischen Widerstandes, diese sind nur bis heute nicht so präsent wie zum Beispiel der militärische Widerstand.
    2. Zahlreiche Juden flohen nach 1933 ins Ausland und beteiligten sich von dort an Rettungsaktionen und Widerstandsbewegungen.
    3. Auch im deutschen Reich gab es jüdische Widerstandskämpfer, die allerdings im Untergrund lebten und agierten.
    4. Der berühmteste Aufstand gegen die Gräueltaten der Nationalsozialisten ist der Aufstand im Ghetto von Warschau im April 1943.
    5. Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, nur eine kleine Gruppe der Aufständigen überlebte versteckt. Alle anderen wurden erschossen oder deportiert.
    6. In nahezu allen KZs und Vernichtungslagern gab es jüdisch organisierten Widerstand, Fluchtversuche und Sabotageaktionen.
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