Die Verfassung der Weimarer Republik
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Grundlagen zum Thema Die Verfassung der Weimarer Republik
In diesem Video erfährst Du welche Umstände die Entstehung der Weimarer Reichsverfassung beeinflussten und welche Schwachen und Fehler sie hatte.
Quelle: Abi-Lernbox Geschichte, Auflage: 2. Klett Lerntraining GmbH: 2007.
Transkript Die Verfassung der Weimarer Republik
Hallo, mein Name ist Numcy und ich erzähle Euch heute etwas aus der Geschichte. Die Verfassung der Weimarer Republik. In diesem Video geht es um die Einordnung der Weimarer Reichsverfassung in den historischen Kontext und ihre Charakterisierung. Die Verfassung der Weimarer Republik entstammt dem Jahre 1919 und steht im Zusammenhang mit einer Reihe an Ereignissen. Zwischen dem 05. und 12. Januar ereignet sich der Spartakusaufstand. Es handelt sich dabei um einen Generalstreik und bewaffnete Kämpfe in Berlin. Am 18. Januar beginnt die Pariser Friedenskonferenz, an deren Ende der Versailler Friedensvertrag steht. Am 19. Januar wird in Deutschland die Nationalversammlung gewählt. Es handelt sich dabei um das verfassungsgebende Parlament der Weimarer Republik. Die Bezeichnung Weimarer Republik geht übrigens darauf zurück, dass die neu gewählte Nationalversammlung erstmals am 06. Februar in Weimar zusammentritt, da man die Hauptstadt Berlin nach den Wirren des Kriegsendes und der Revolution für zu unsicher hielt. In der weiteren Folge wird am 10. Februar das Gesetz über die vorläufige Reichsgewalt verabschiedet. Es tritt am 11. Februar in Kraft und bestimmt die sofortige Wahl des Reichspräsidenten, der dann seinerseits die einzelnen Minister, also das Kabinett, ernennt. Desweiteren hat die Nationalversammlung nun die Aufgabe, die Reichsverfassung auszuarbeiten und dringende Gesetze zu verabschieden. Ebenfalls am 11. Februar wird der SPD-Politiker und bisherige Regierungschef Friedrich Ebert von der Nationalversammlung zum ersten Reichspräsidenten gewählt. Vom 07. April, bis zu ihrer gewaltsamen Niederschlagung am 02. Mai 1919, besteht in Bayern eine Räterepublik. Sie entstand im Zuge der unklaren politischen Verhältnisse und Revolutionen am Beginn der Weimarer Republik. Derweil hatte die Pariser Friedenskonferenz den Friedensvertrag von Versaille hervorgebracht, der schließlich am 28. Juni von der Nationalversammlung angenommen wurde. Die Verfassung der Weimarer Republik wird am 31. Juli von der Nationalversammlung angenommen, am 11. August vom Reichspräsidenten Friedrich Ebert unterzeichnet und tritt am 14. August in Kraft. Am 10. Januar des Jahres 1920 tritt der Versailler Vertrag in Kraft. Deutschland verliert dadurch 13 % seines bisherigen Staatsgebietes und seine Armee wird auf 100.000 leicht bewaffnete Soldaten reduziert. Die Zeitgenossen empfanden die Bestimmungen als Diktat oder Schmachfriede. Doch auch 1920 kommt Deutschland nicht zur Ruhe. Am 13. März unternimmt Wolfgang Kapp mit seinen Mitstreitern einen Putschversuch gegen die gewählte Regierung. Im März kam es auch zu kommunistischen Aufständen. Ein noch zu erwähnendes Ereignis des Jahres 1920 ist die Reichstagswahl vom 06. Juni. Die Wahlbeteiligung lag bei fast 80 %. Die SPD ging als stärkste Fraktion aus ihr hervor, beteiligte sich jedoch nicht an der Regierung, sodass schließlich Konstantin Fehrenbach vom Zentrum zum Reichskanzler ernannt wurde. Kommen wir nun zur Charakterisierung. Die Weimarer Reichsverfassung galt als die liberalste ihrer Zeit im Bezug auf Grundrechte, Arbeit, Handel und Wirtschaft. Jedoch stellt sie einen naiven Kompromiss aus verschiedenen, demokratischen Verfassungen der damaligen Zeit dar. Man kann sagen, dass sie der politischen Realität zu wenig angemessen war. Im Einzelnen lassen sich Fehler und Schwächen so darstellen: Die Legislative wurde gespalten zwischen Reichstag, Reichsrat, Reichspräsident und Volk. Der Reichspräsident hat infolge seiner sehr großen Machtbefugnisse die Position eines Ersatzkaisers. Der Reichstag ist zu stark gegenüber dem Reichskanzler. Dies gilt vor allem für das einfache Misstrauensvotum , bei dem sich die Parteien, im Gegensatz zum konstruktiven Votum, auf keinen gemeinsamen Nachfolger des Kanzlers einigen mussten. Die Parteien ihrerseits waren nicht geschützt und verankert, wodurch vor allem Koalitionsregierungen sehr labil waren. Es galt das reine Verhältniswahlrecht, wodurch es eine sehr große Parteienlandschaft gab. Es gab keine Sperrklausel, wie etwa die heutige 5 % Hürde. Dies erschwerte die Regierungsbildung. Und schließlich gab es auch keinen Verfassungsschutz. Dies bedeutet, dass die Grundrechte sich nach der Gesetzgebung richteten und schlimmstenfalls sogar außer Kraft gesetzt werden konnten. Heute stehen die Gesetze unter der Maßgabe der Grundrechte, die nicht verändert werden dürfen. All diese Fehler und Schwächen in ihrer Kombination bestimmten die Weimarer Republik besonders in Krisenzeiten negativ und hatten ihren Anteil am Untergang der Weimarer Republik. So, das war´s erstmal. Ich danke für die Aufmerksamkeit und wünsche Dir viel Erfolg mit dem gerade gelernten. Bis dann, Dein Numcy.
Die Verfassung der Weimarer Republik Übung
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Gib an, warum die Weimarer Verfassung ihren Namen trägt.
TippsZwei der vier Antwortmöglichkeiten sind richtig.
LösungObwohl Weimar auch die Stadt Goethes und Schillers war, bot sie sich als Sitz der Nationalversammlung an, weil sie klein, beschaulich, ruhig und vor allem sicher im Vergleich zu der Hauptstadt Berlin war. Dort kam es immer wieder zu Krawallen und Straßenschlachten zwischen unterschiedlichen politischen Gruppierungen.
Bereits ab dem 30. September 1919 fanden die Sitzungen des Reichstags allerdings schon in Berlin statt.
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Beschreibe die Weimarer Verfassung.
TippsLegislative: Gesetzgebung
Exekutive: ausführende Gewalt
Judikative: RechtsprechungLösungDie Weimarer Verfassung war für ihre Zeit sehr progressiv (= fortschrittlich) und unternahm den Versuch, die besten Bestandteile aus anderen Verfassungen zu verbinden. Dabei gelang es nicht, die Verfassung an die politischen Gegebenheiten anzupassen.
Die Legislative, also die gesetzgebende Gewalt, war auf vier Institutionen verteilt: den Reichstag, den Reichsrat, den Reichspräsidenten und das Volk. Das machte es mühselig, Gesetze zu beschließen.
Der Reichspräsident galt auch als „Ersatzkaiser“, da er weitreichende Befugnisse und Macht besaß.
Warum sich dies als schwierig erwies, klären wir gleich ...
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Analysiere, welche Ereignisse stabilisierend und welche destabilisierend auf die Weimarer Republik wirkten.
TippsDestabilisierung: alles, was die Zerstörung der Republik zum Ziel hat oder große Unruhe in der Gesellschaft schafft.
LösungStabilisierend wirkte alles, was in Richtung einer rahmengebenden Verfassung, einer funktionierenden Regierung und einer den Volkswillen wiederspiegelnden Gesetzgebung zielte. Es war also überaus bedeutsam, dass einerseits die Nationalversammlung gewählt wurde, die mit der Ausarbeitung einer Verfassung beauftragt wurde sowie andererseits, dass das Gesetz über die vorläufige Reichsgewalt verabschiedet wurde, das u. a. die Wahl des Reichspräsidenten festlegte. So konnte dieser Minister ernennen und Gesetze unterzeichnen, das heißt die Regierungsarbeit konnte beginnen.
Destabilisierend wirkten hingegen Bestrebungen von republikfeindlichen Kräften, wie beispielsweise die Etablierung einer kommunistischen Räterepublik, die für ein paar Tage in Bayern bestand oder der Kapp-Putsch, eine konterrevolutionäre Erhebung von vor allem rechten Militärs. Zudem wurde der Versailler Vertrag von vielen in der deutschen Bevölkerung als ungerecht und schmachvoll empfunden und einige wünschten sich gar den Kaiser zurück.
Schwarz-rot-gold, die Farben der bürgerlich-demokratischen Nationalbewegung des 19. Jahrhunderts, wurden übrigens die Reichsfarben der Republik und sollten die Bevölkerung unter einer Fahne einen.
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Erschließe, welche Artikel der Weimarer Verfassung einen Anteil an ihrem Scheitern hatten.
TippsVersuche, die Artikel mit den im Video aufgezählten Schwächen abzugleichen.
Welche Artikel kennst du in ähnlicher Form aus dem Grundgesetz und welche nicht? Schwachpunkte der Weimarer Verfassung wurden hier bewusst nicht übernommen.
LösungSchauen wir uns die einzelnen Artikel noch einmal genauer an:
- Artikel 25 (1) : Auflösung des Reichstags durch den Reichspräsidenten
- Artikel 54 (1) : Auflösung der Regierung durch den Reichstag
- Artikel 48 (2) : Grundrechte können durch Notstandsgesetze eingeschränkt werden
- Artikel 109 (1) : Rechtsgleichheit für Männer und Frauen
- Artikel 161 (1) : Bismarcksche Sozialgesetzgebung wird weiter ausgebaut
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Skizziere die Jahre 1919 und 1920 in Bezug auf wichtige politische Ereignisse.
TippsDas erste wichtige Ereignis 1919 war der Spartakusaufstand vom 5. bis zum 12. Januar, ein Generalstreik, der von Kämpfen in Berlin begleitet wurde.
Die Wahl Friedrich Eberts zum Reichspräsidenten und das Inkrafttreten der Weimarer Verfassung waren Folge des Gesetzes über die vorläufige Reichsgewalt.
LösungAls Spartakusaufstand oder Januarkämpfe wurden der Generalstreik und die bewaffneten Kämpfe in Berlin vom 5. bis 12. Januar 1919, angeführt durch den Spartakusbund und die KPD, bezeichnet. Wenige Tage später begann die Pariser Friedenskonferenz, an deren Ende der Versailler Vertrag stand.
Aufgrund der unruhigen Lage tagte die am 19. Januar gewählte Nationalversammlung, die dem Land eine Verfassung geben sollte, zunächst in Weimar. Am 10. Februar verabschiedete sie das Gesetz über die vorläufige Staatsgewalt. Bereits einen Tag später wurde Friedrich Ebert von der SPD zum Reichspräsidenten gewählt.
Unglaublich, was alles in den ersten zwei Monaten des Jahres 1919 passierte, nicht wahr? Mitte August trat dann auch die Verfassung der Weimarer Republik in Kraft.
Die ersten Reichstagswahlen fanden am 6. Juni 1920 statt. Die Wahlbeteiligung lag bei fast 80 Prozent. Die SPD erhielt die meisten Stimmen, wollte sich aber nicht an der Regierung beteiligen. Konstantin Fehrenbach, ein Zentrums-Politiker, wurde daraufhin zum Reichskanzler ernannt.
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Vergleiche die Weimarer Verfassung und das heutige Grundgesetz.
TippsFür das Grundgesetz wurden Lehren aus dem Scheitern der Weimarer Republik gezogen.
Unter anderem sollte das Parlament gestärkt werden.
LösungDas Scheitern der Weimarer Republik ging mit dem Aufstieg der Nationalsozialist/-innen einher und die Schwächen der Weimarer Verfassung hatten ihren Anteil daran. Beim Verfassen des Grundgesetzes von 1949 wurde darauf geachtet, nicht die gleichen Fehler noch einmal zu begehen und eine weitere Katastrophe zu verhindern.
Deshalb gibt es nun das Bundesverfassungsgericht, das als Hüter der Verfassung fungiert. Die Grundrechte sind verbürgt und können nicht eingeschränkt werden. Es wurde ein konstruktives Misstrauensvotum festgeschrieben, d. h. der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin kann nur abgesetzt werden, wenn das Parlament sich auf eine/-n Nachfolger/-in verständigen kann. Die Fünfprozenthürde verhindert eine Zersplitterung der Parteienlandschaft, da mindestens fünf Prozent der Stimmen erreicht werden müssen, um Sitze im Parlament zu bekommen.
1918 - Es lebe die Republik!
Die Verfassung von Weimar
Die Verfassung der Weimarer Republik
Die politische Landschaft zu Beginn der Weimarer Republik
Dolchstoßlegende, Kapp Putsch
Das Krisenjahr 1923
1923–Hitlerputsch
9. November 1918 – die Ausrufung der Republik in Berlin
5. Januar 1919 – der Spartakusaufstand in Berlin
11. Februar 1919 – Friedrich Ebert wird Reichspräsident
19. Januar 1919 – die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland
7. April 1919 – die Ausrufung der Münchner Räterepublik
11. August 1919 – die Verkündung der Weimarer Verfassung
Der Kapp-Putsch 1920
Hindenburg und die Dolchstoßlegende
11. Januar 1923 – die Besetzung des Ruhrgebiets
Einführung der Rentenmark 1923
23. November 1923 – das reichsweite Verbot der NSDAP
1922 - Mussolinis Marsch auf Rom
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