11. Februar 1919 – Friedrich Ebert wird Reichspräsident
Friedrich Ebert – Der erste Reichspräsident der Weimarer Republik Erfahre mehr über Friedrich Eberts soziales Engagement und seinen politischen Aufstieg vom Sattlerlehrling zum Reichspräsidenten. Welchen Herausforderungen musste er sich in seiner Rolle als Staatsoberhaupt stellen? Interessiert? Das und vieles mehr findest du im folgenden Text!
- Friedrich Ebert – Weg zum Reichspräsidenten
- Friedrich Ebert – Kindheit und Jugend
- Friedrich Ebert – erste politische Aktivitäten
- Friedrich Ebert – parteipolitische Karriere
- Friedrich Ebert – der Erste Weltkrieg
- Friedrich Ebert – erster deutscher Reichspräsident
- Friedrich Ebert – Wahl zum Reichspräsidenten
- Friedrich Ebert – schwierige Herausforderungen
- Friedrich Ebert – Kampf für Demokratie
- Friedrich Ebert – Tod
- Häufig gestellte Fragen zum Thema Friedrich Ebert
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Lerntext zum Thema 11. Februar 1919 – Friedrich Ebert wird Reichspräsident
Friedrich Ebert – Weg zum Reichspräsidenten
„Des Volkes Wohl ist meiner Arbeit Ziel“ – dies war der Wahlspruch von Friedrich Ebert, dem ersten Reichspräsidenten der Weimarer Republik, der sich zeitlebens sozial und gewerkschaftlich engagierte. Als überzeugter Sozialdemokrat machte er die Sozialpolitik zum Kern seiner politischen Tätigkeit, erkannte die Nöte der Arbeiterbevölkerung und wurde nicht müde, soziale Missstände zu bekämpfen.
Im Folgenden erhältst du zuerst einen Überblick über Friedrich Eberts Werdegang, bevor er zum deutschen Reichspräsidenten wurde.
Friedrich Ebert – Kindheit und Jugend
Die Gründe, warum er soziale Belange so stark im Blick hatte, sind vermutlich in Friedrich Eberts Biografie zu finden, da er in sehr einfachen Verhältnissen aufwuchs. Am 4. Februar 1871 wurde Friedrich Ebert in Heidelberg geboren. Seine Eltern Karl, ein Schneidermeister, und Katharina Ebert stammten aus kleinbäuerlichen Familien, sodass sie nur über bescheidene finanzielle Mittel verfügten. Von 1885 bis 1888 absolvierte Ebert eine Lehre zum Sattler und begab sich anschließend auf Wanderschaft, wobei er in verschiedenen Städten in Deutschland als Sattlergeselle arbeitete.
Friedrich Ebert – erste politische Aktivitäten
1889 trat er der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) und der Sattlergewerkschaft bei. Er engagierte sich fortan sehr für seine Partei und war gewerkschaftlich äußerst aktiv. Dies führte dazu, dass er von vielen Arbeitgebenden als unliebsamer Agitator, also eine Art Unruhestifter, eingestuft und auf Schwarze Listen gesetzt wurde. Ab 1891 lebte Friedrich, auch Fritz Ebert genannt, in Bremen, wo er im März 1893 eine Festanstellung als Redakteur bei der sozialdemokratischen Bremer Bürgerzeitung bekam. Ein Jahr später übernahm er die Gastwirtschaft Zur guten Hilfe als Pächter, die zum willkommenen Treffpunkt für Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wurde. Seine Tätigkeit als Wirt war ihm später jedoch peinlich, weshalb sie in Friedrich Eberts offiziellem Lebenslauf nicht auftaucht. Im Mai 1894 heiratete er Louise Rump – das Ehepaar hatte fünf Kinder.
Friedrich Ebert – parteipolitische Karriere
Im Jahr 1900 wurde Ebert Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bremer Bürgerschaft, dem Stadtparlament Bremens, bevor er 1905 Bremen verließ und nach Berlin umzog. Dort wurde er als Parteisekretär in den SPD-Parteivorstand gewählt und 1912 sogar zum Reichstagsabgeordneten. Friedrich Eberts Partei war zu diesem Zeitpunkt die stärkste Kraft im Reichstag.
Nach dem Tod von August Bebel, dem langjährigen Vorsitzenden der SPD, wurde Ebert 1913 schließlich neben Hugo Haase zu Bebels Nachfolger gewählt. Er ließ nicht nach, sich für soziale Interessen einzusetzen, die gewerkschaftliche Arbeit zu unterstützen und für bessere Arbeitsbedingungen für die Bevölkerung zu kämpfen. Neben dem Parteivorsitz erlangte Ebert außerdem zusammen mit Philipp Scheidemann die Position des Vorsitzenden der SPD-Reichstagsfraktion.
Friedrich Ebert – der Erste Weltkrieg
Während des Ersten Weltkriegs unterstützte Ebert den sogenannten Burgfrieden, den Zusammenhalt aller Parteien für die Zeit der außenpolitischen Bedrohung. Dies tat er vor allem deswegen, weil er hoffte, dadurch Zugeständnisse für die Arbeiterbevölkerung erreichen und innenpolitische Reformen durchsetzen zu können, was ihm jedoch nicht gelang. Zunächst bewilligte er auch Kriegskredite zur Fortführung der Kämpfe, aber nachdem das Deutsche Reich, nach dem Kriegseintritt der USA, immer chancenloser geworden war, unterzeichnete Ebert eine Friedensresolution, die die Parteien im Reichstag gemeinsam ausgearbeitet hatten.
Am 9. November 1918, zwei Tage vor Ende des Kriegs, dankte Kaiser Wilhelm II. im Zuge der Novemberrevolution ab, woraufhin Friedrich Ebert das Amt des Reichskanzlers von Prinz Max von Baden, dem letzten kaiserlichen Reichskanzler, übertragen wurde, da er Vorsitzender des Rates der Volksbeauftragten war. Dieser Rat war nämlich als Übergangsregierung von der SPD gebildet worden. Am selben Tag riefen der Sozialdemokrat Scheidemann und der Linkssozialist Karl Liebknecht die Republik aus.
Friedrich Ebert – erster deutscher Reichspräsident
Nachdem du jetzt schon viel über Friedrich Eberts politischen Werdegang gelesen hast, erfährst du im Folgenden noch etwas zu seiner Zeit als Reichspräsident.
Friedrich Ebert – Wahl zum Reichspräsidenten
Die Weimarer Republik war die erste parlamentarische Demokratie in Deutschland und ersetzte damit die konstitutionelle Monarchie (Staatsform, in der die Macht des Alleinherrschenden durch eine Verfassung eingeschränkt ist), die in der Kaiserzeit bestanden hatte. Nachdem zunächst der Rat der Volksbeauftragten die Regierung innehatte, wurde am 19. Januar 1919 die Weimarer Nationalversammlung gewählt, das neue Parlament der Republik. Diese wiederum wählte am 11. Februar 1919 Friedrich Ebert zum Reichspräsidenten, wodurch er zum Staatsoberhaupt wurde. Die Weimarer Reichsverfassung trat am 14. August 1919 in Kraft und bestätigte Ebert im Amt. Somit war er der erste gewählte Reichspräsident der Weimarer Republik.
Friedrich Ebert – schwierige Herausforderungen
Ebert hatte als Reichspräsident kein leichtes Amt angetreten. Beide Extreme der Politik machten der Republik zu schaffen:
Auf der einen Seite standen die Konservativen und Rechtsextremen, die die Demokratie und Republik ablehnten, die Monarchie zurückhaben wollten und die Dolchstoßlegende in die Welt setzten. Diese besagte, dass die demokratische Regierung die Schuld an der deutschen Kriegsniederlage trug.
Auf der anderen Seite gab es die radikalen Linken, die mit ihrer kommunistischen Haltung ebenfalls den Sozialdemokraten gegenüberstanden.
Außerdem lastete das Erbe des Ersten Weltkriegs schwer auf den Schultern der Deutschen. Die Wirtschaft lag am Boden und die sozialen Umstände waren schlechter als zuvor. Zudem stellten die Reparationszahlungen, die Deutschland gemäß dem Versailler Vertrag leisten musste, eine erhebliche finanzielle Belastung dar.
Friedrich Ebert – Kampf für Demokratie
Dennoch setzte sich Friedrich Ebert unermüdlich dafür ein, die Demokratie auf deutschem Boden zu etablieren und zu festigen. Dafür nutzte er alle Befugnisse, die ihm als deutschem Reichspräsidenten zustanden, aus und entschied manchmal auch gegen die Mehrheit des Reichstages, indem er den Notstandsparagrafen 48 anwendete. Dieser erlaubte ihm zur Sicherung der öffentlichen Ordnung alleinige Entscheidungsgewalt. Davon abgesehen war Ebert allerdings für seine integrative und vermittelnde Politik bekannt. Er sah sich als Reichspräsident aller Deutschen – nicht nur seiner eigenen Partei – und wollte den wirtschaftlichen Wiederaufbau ebenso vorantreiben wie die Schaffung eines ordentlichen Rechtssystems. Zudem lagen ihm besonders die sozialstaatlichen Elemente der Demokratie am Herzen, die er zu erweitern versuchte, um die Arbeitsbedingungen in der Bevölkerung endlich zu verbessern.
Friedrich Ebert – Tod
Zuletzt wurde Friedrich Ebert, wie viele andere Politiker, Opfer von rechtsextremen Hetzkampagnen. So wurde ihm von einem Journalisten vorgeworfen, Mitschuld an der deutschen Kriegsniederlage zu tragen und Landesverrat begangen zu haben. Ebert ging daraufhin juristisch gegen ihn vor. Da der Beleidigungsprozess ihn vollauf in Beschlag nahm, vernachlässigte Ebert die Behandlung seiner Blinddarmentzündung, die sich zu einem Blinddarmdurchbruch entwickelte. Am 28. Februar 1925 starb er im Alter von 54 Jahren an der dadurch verursachten Bauchfellentzündung in Berlin. Er wurde in Heidelberg beerdigt. Auf seinem Grabstein steht sein Leitspruch „Des Volkes Wohl ist meiner Arbeit Ziel“.
Wenn du ein Referat über Friedrich Ebert halten möchtest, kannst du dir mit der folgenden Tabelle noch einmal einen Überblick verschaffen.
Name | Friedrich Ebert |
---|---|
Geburtsdatum | 4. Februar 1871 |
Geburtsort | Heidelberg |
Kurzbeschreibung | deutscher Politiker (SPD) |
wichtigstes Amt | erster deutscher Reichspräsident der Weimarer Republik |
Amtszeit | 11. Februar 1919 bis 28. Februar 1925 |
politische Ziele | Bekämpfung sozialer Missstände, Verbesserung der Arbeitsbedingungen, Etablierung der Demokratie |
Sterbedatum | 28. Februar 1925 |
Sterbeort | Berlin |
Häufig gestellte Fragen zum Thema Friedrich Ebert
Die Verfassung der Weimarer Republik
Die politische Landschaft zu Beginn der Weimarer Republik
Das Krisenjahr 1923
1923–Hitlerputsch
9. November 1918 – die Ausrufung der Republik in Berlin
5. Januar 1919 – der Spartakusaufstand in Berlin
11. Februar 1919 – Friedrich Ebert wird Reichspräsident
19. Januar 1919 – die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland
7. April 1919 – die Ausrufung der Münchner Räterepublik
11. August 1919 – die Verkündung der Weimarer Verfassung
Der Kapp-Putsch 1920
Hindenburg und die Dolchstoßlegende
11. Januar 1923 – die Besetzung des Ruhrgebiets
Einführung der Rentenmark 1923
23. November 1923 – das reichsweite Verbot der NSDAP
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