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Varietäten des Spanischen

Erfahrt, wie sich das Spanische je nach Region und Kultur unterscheidet. Unterschiede im Wortschatz, der Grammatik und der Aussprache machen die Vielfältigkeit der Sprache aus. Interessiert? All das und vieles mehr findet ihr im folgenden Text!

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Nsommer
Varietäten des Spanischen
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Grundlagen zum Thema Varietäten des Spanischen

Unterschiede zwischen dem Spanischen Spaniens und Lateinamerikas

¿Cómo estái?Bien, ¿y vos?

Vielleicht klingen diese Sätze für dich falsch oder seltsam. In Chile wäre jedoch der erste Satz ganz normal, genauso wie der zweite in Argentinien oder Uruguay.

Schon in Spanien sprechen die Menschen unterschiedlich, je nachdem aus welcher Region sie kommen. Der Unterschied zum Spanischen in einigen Ländern Lateinamerikas ist jedoch deutlich größer. Auch zwischen diesen Ländern selbst sind die Differenzen groß. So sind zum Beispiel das argentinische Spanische und das mexikanischen Spanische sehr unterschiedlich. Kein Wunder, schließlich liegen die Länder weit auseinander.

Einige bekannte Varietäten des Spanischen – also Unterschiede der Aussprache, des Wortschatzes oder der Grammatik – lernst du in diesem Text kennen.

Definition – Varietät

Beachte, dass der „Varietät“ ein Fachbegriff aus der Sprachwissenschaft ist. Eine Varietät ist demnach die regionale, historische oder kulturelle Ausprägung einer Sprache. So sind das andalusische Spanisch, das kanarische Spanisch und das mexikanische Spanisch allesamt Varietäten der Sprache Spanisch. Das Wort ist also nicht austauschbar mit „Variante“, was eher mit dem Begriff „Version“ gleichzusetzen wäre.

Unterschiede im Spanischen – Wortschatz

Weil die Länder Lateinamerikas mitunter weit auseinander liegen, haben viele von ihnen einen eigenen kleinen Wortschatz entwickelt. Deshalb unterscheiden sich manche Wörter nicht nur zwischen Spanien und Lateinamerika, sondern auch innerhalb Lateinamerikas. Ein paar Beispiele für solche andersartigen Begriffe sind in der folgenden Tabelle aufgelistet:

Spanien Lateinamerika Deutsch
la patata la papa die Kartoffel
el zumo el jugo der Saft
el dinero la plata das Geld
el aguacate la palta die Avocado
el móvil el celular das Handy
el ordenador el computador / la computadora der Computer
la nevera el refrigerador / la refrigeradora der Kühlschrank
el piso el departamento / el apartamento die Wohnung
el coche el carro / el auto das Auto
¡Buenos días! ¡Buen día! Guten Tag! / Hallo!
el autobús el bus / el camión / el colectivo / la guagua der Bus
guay chévere / bacán / chido / padre cool
el novio el enamorado / el pololo der feste Freund

Diese Wörter sind nur einige der Varietäten des Wortschatzes. Er kann von Land zu Land derart variieren, dass manch ein Muttersprachler einige Wörter des anderen Landes nicht auf Anhieb versteht.

Unterschiede des Spanischen in Spanien und Lateinamerika

Unterschiede im Spanischen – Grammatik

Der größte grammatikalische Unterschied zwischen dem Spanisch Südamerikas und dem Spaniens ist, dass in Südamerika die Form vosotros/-as nicht genutzt wird. Stattdessen wird ustedes für „ihr“ verwendet und das Verb entsprechend konjugiert.

Beispiele:

Spanien Lateinamerika Deutsch
¿Queréis tomar algo? ¿Quieren tomar algo? Wollt ihr etwas trinken?
Tenéis suerte. Tienen suerte. Ihr habt Glück.
¿Sabéis dónde sale el autobús? ¿Saben dónde sale el micro? Wisst ihr, wo der Bus abfährt?

Eine weitere Besonderheit ist die Form vos für . Sie wird beispielsweise in Argentinien und Nicaragua verwendet. Das Verb wird in der Form von vos gänzlich anders konjugiert:

  • tú quieresvos querés (du willst)
  • tú vivesvos vivís (du lebst)
  • tú comprasvos comprás (du kaufst)

In Chile wird die Form „du“ ebenfalls manchmal anders verwendet. Statt ¿Cómo estás? (Wie geht’s?) sagen die Leute dann ¿Cómo estái?. Aus ¿Estás? (Bist du da?) wird ¿Estay? und aus ¿Vas? (Gehst du?) wird ¿Vay? (Schreibweise mit y oder i möglich).

Unterschiede im Spanischen – Aussprache

Das gelispelte s existiert in Lateinamerika nicht. Die spanischen Buchstaben z und c werden daher immer wie ein reguläres s gesprochen. Wenn du die Aussprache nicht mehr genau im Kopf hast, schau dir doch das Video zum spanischen Alphabet an.

Eine weitere Besonderheit bilden Argentinien und Uruguay. Dort werden ll und y wie ein [​​ʃ] (ähnlich wie ein sh im Englischen) ausgesprochen, wenn die Aussprache eigentlich [j] wäre. Dieses Phänomen wird yeísmo rehilado genannt und tritt auf, wenn nach y oder ll ein Vokal steht. Yo me llamo (Ich heiße) wird also „sho me shamo“ ausgesprochen.

Ein anderes bekanntes Merkmal des Spanischen der Karibik ist, dass dort das r nach einem Vokal wie ein l gesprochen wird. Aus calor (Hitze) wird dann in der Aussprache „calol“.

Diese Beispiel zeigen, wie vielfältig die spanische Sprache ist. Allein in Spanien sind die Unterschiede groß. Das Spanisch der Kanaren ähnelt zum Beispiel in der Aussprache stark dem Spanisch Lateinamerikas. Wenn du mehr zu den Varietäten des Spanischen in Spanien erfahren willst, bietet dir das Video zu den spanischen Dialekten einen guten Überblick.

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Transkript Varietäten des Spanischen

¡Hola! Qué tal? Ich bin Edu und werde dich durch dieses Video begleiten. Hast du schon das Video: "Wo auf der Welt spricht man Spanisch?", gesehen? Dann weißt du ja, dass die spanische Sprache bei Weitem nicht nur in Spanien gesprochen wird, sondern dass sie in vielen weiteren Ländern Amtssprache ist. Vor allem in Lateinamerika wird fast überall Spanisch gesprochen, bis auf Brasilien und einige kleine Länder und Inseln. Heute schauen wir uns einige Unterschiede in der spanischen Sprache an. Bei so vielen Sprechern, in so vielen, überall auf der Welt verteilten Ländern, ist ja klar, dass nicht alle die Sprache genau gleich verwenden. Solche sprachlichen Unterschiede je nach Region, nennt man Varietäten. Sie können sowohl im Wortschatz und der Aussprache, als auch in der Grammatik auftreten. Im Spanischen wird in erster Linie zwischen zwei großen Hauptvarietäten unterschieden. El Español de España und el Español de América. Allerdings wird weniger in Spanien noch in Lateinamerika ein einheitliches Spanisch gesprochen. Aber schauen wir uns das mal an einigen Beispielen an. Im Wortschatz gibt es viele Wörter die in Spanien anders heißen, als in Lateinamerika. So heißt zum Beispiel die Kartoffel la patata und in Lateinamerika la papa. Der Saft wird in Spanien als el zumo und in Lateinamerika als el jugo bezeichnet. Und zum Geld, in Spanien el dinero, sagt der Lateinamerikaner meist umgangssprachlich la plata, was eigentlich Silber bedeutet. Das Handy heißt in Spanien el móvil. Und in Lateinamerika el celular. Zum Auto, in Spanien el coche, sagt der Lateinamerikaner el carro oder in manchen Ländern el auto. Und sogar die Begrüßung ¡Buenos días! wird in manchen lateinamerikanischen Ländern anders gebraucht. So sagt man zum Beispiel in Argentinien, ¡Buen día!. Schauen wir uns jetzt einige Aspekte der Grammatik an. Du weißt ja schon, dass das Personalpronomen ihr auf Spanisch vosotros heißt. Zum Beispiel vosotros bebéis agua. Ihr trinkt Wasser. In Lateinamerika wird vosotros aber nicht gebraucht. Sondern stattdessen das Pronomen ustedes. Man sagt also “ustedes beben agua”. Es wird im Plural also kein Unterschied gemacht zwischen dem Siezen und dem Duzen, weil immer die siezende Form “ustedes” verwendet wird. Das ist einer der wichtigsten grammatikalischen Unterschiede zwischen dem spanischen und dem lateinamerikanischen Spanisch. In manchen Ländern wird außerdem das Personalpronomen du ersetzt und stattdessen vos verwendet. Was wieder vor allem in Argentinien der Fall ist. Diese Form wird ganz anders konjugiert, als du es bisher kennst. Vos comprás pan. Vos bebés agua. Vos vivís en Buenos Aires. Es wird hier also immer die letzte Silbe betont, anders als bei der Konjugation mit du. Tú compras pan. Tú bebes agua. Tú vives en Madrid. Zuletzt gucken wir uns die Aussprache an. In Spanien werden die Buchstaben C und Z gelispelt. Ausgesprochen heißt es also decir. Und zapato. In Lateinamerika werden diese Buchstaben wi ein scharfes S ausgesprochen, ohne zu lispeln. Wir sagen also decir, zapato. Und auch bei der Aussprache stellt Argentinien wieder einen Sonderfall dar. Hier werden die Buchstaben Y und doppel L anders ausgesprochen. So sagt der Argentinier nicht: "Yo me llamo Eduardo." Sondern: "Yo me llamo Eduardo." Bueno chicas y chicos, das war es für heute. Ich hoffe, ihr habt einiges gelernt über die wichtigsten Unterschiede im spanischen und lateinamerikanischen Spanisch. Bis zum nächsten Mal. ¡Nos vemos!

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