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Paul Hindemith

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Team Zeitreise
Paul Hindemith
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Grundlagen zum Thema Paul Hindemith

Paul Hindemith, deutscher Bratschist und bedeutender Komponist, wurde am 16. November 1895 in Hanau im Osten des Rhein-Main Gebiets in Hessen geboren. 1938 floh Hindemith zunächst in die Schweiz, danach in die USA. Er gilt als Bahnbrecher der Moderne und der sogenannten "Neuen Musik". Der nach ihm benannte Paul-Hindemith Preis wurde bisher 2 mal vergeben.

Transkript Paul Hindemith

Am 16. November 1895 wird in Hanau in Deutschland Paul Hindemith geboren. Seit seiner Kindheit zieht es ihn zur Musik und er beginnt das Violinspielen zu lernen. Mit 14 Jahren tritt er in das Konservatorium von Frankfurt am Main ein, um dort Komposition zu studieren. Von 1922 bis 29 spielt Hindemith Bratsche im weltberühmten Amar-Quartett. In diesen Jahren entstehen seine ersten Werke, vor allem Kammermusiken. Darin zeigt sich neben den Einflüssen von Brahms und Reger eine neue Tendenz, den musikalischen Ausdruck durch die Abkehr von der Dur-Moll-Harmonik zu neuen Formen zu führen. Die Bildung des jungen Hindemith entwickelt sich in der Zwischenkriegszeit in einem Klima, das vor allem durch die tiefe soziale und ökonomische Krise gekennzeichnet ist. Die Unterzeichnung des Friedensvertrages von Versailles bedeutet eine völlige Umwälzung in Deutschland. Die besitzende Klasse behält zwar die Kontrolle der Wirtschaft, aber das Militär hat sich vom Staat losgelöst und greift in den Alltag der Weimarer Republik ein, ohne auf die Bedingungen des Vertrages allzu sehr Rücksicht zu nehmen. In diesem antidemokratischen Geist finden sich die Wurzeln für den Aufstieg von Hitler und des Nationalsozialismus. Auf dem Gebiete der Musik hat die expressionistische Revolution bereits stattgefunden. Ihr Schlachtruf heißt: Zerstörung der ästethischen Gesetze, die bisher geltend waren, im Namen einer absoluten und uneingeschränkten Freiheit des Ausdruckes. Diese Freiheit wird als Rückkehr zu den Ursprüngen gedeutet. Jede Form im engeren Sinn wird abgelehnt. Die Entstehung der Zwölftonmusik ist die letzte Konsequenz dieses Vorganges. Hindemith weist auf die Problematik einer Neubewertung hin und kehrt im Unterschied zu Schönberg dem Vergangenen nicht vollkommen den Rücken. In einem Zeitalter, das vor allem durch den Zusammenbruch der traditionellen moralischen Werte gekennzeichnet ist, zeichnet sich Hindemith durch präzise, konstruktive Absicht in der Komposition aus. Diese kommt auch in der Suite 1922 für Klavier zum Vorschein. Hindemiths Werke sind in einem gewissen Sinn das allerletzte Glied einer Reihe, die von der späten Romantik in die neue Zeit herauf führt. Neben seiner Tätigkeit als Komponist vergisst er seine Lehrtätigkeit nicht. Von 1927 bis 1937 unterrichtet er an der Musikhochschule in Berlin. Dann wird er durch den Aufstieg der Nationalsozialisten behindert, die in ihm, der jüdische Vorfahren hat, einen Inbegriff all dessen sehen, was sie „entartete Kunst“ nennen. Der Dirigent Furtwängler setzt sich für ihn ein und sagt: “In einer Welt, in der die originellen Komponisten so sehr fehlen wie in der unseren, können wir uns den Luxus nicht erlauben, auf Hindemith zu verzichten.“ Trotzdem muss dieser Deutschland verlassen und ins Ausland gehen. Er gelangt schließlich in die Vereinigten Staaten, wo er an der Yale University unterrichtet. In dieser Zeit entwickelt sich der Stil von Hindemith noch einmal in die Richtung einer Neoklassik mit reiner und selbstständiger Form. Typisch für sein Schaffen nach 1933 sind die Symphonie und gleichnamige Oper “Mathis der Maler“ und die Klaviermusik “Ludus Tonalis“. Die letzten Werke, darunter die Symphonie und die Oper mit dem Titel “Die Harmonie der Welt“ und das Requiem stammen von einem Komponisten, der sich bereits von der Problematik der Gegenwart losgelöst hat und völlig in die Selbstverwirklichung seines Genies versunken ist. Paul Hindemith stirbt im Dezember 1963 in Frankfurt am Main. Er ist einer der bedeutendsten musikalischen Vertreter des 20. Jahrhunderts und ein Bahnbrecher der Moderne.

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